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#1
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Hallo,
ich bin segeltechnisch noch rechter Neuling und mache meine praktischen Erfahrungen gegenwärtig auf Slup-getakelten Jollen. Auf dem Wasser sehe ich häufiger kleinere Boote mit Lugger-Segeln, bei denen der Wind manchmal das Segel gegen den Mast drückt, da die Spiere (heißt das so?) ja scheinbar nicht um den Mast herum genommen werden kann. In Artikeln liest man häufig, dass Lugger-Segel speziell für kleine Boote die beste Lösung seien. Aber wenn ich mir ansehe, wie unförmig die an den Mast gedrückten Luggersegel aussehen, kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Kann mir da jemand weiterhelfen? Danke, Rolf |
#2
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![]() Zitat:
Bei uns fahren etliche Optimisten, die auch eine Spiere haben, aber keine Überlappung des Segels am Mast. Durch diese Konstruktion bekommt man relativ viel Fläche bei kurzem Mast und Baum. Alles zusammen läßt sich leicht handhaben und verstauen.
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Gruß Stefan ![]() Geändert von Vierzigplus (02.06.2012 um 21:17 Uhr) |
#3
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Hallo Rolf,
du wirst keine moderne Rennjolle mit einem Luggersegel sehen. Traditionelle Boote aber schon. Das "Segelrandrücken" passiert aber nur wenn der Wind es gegen den Mast drückt, also bei grob der Hälfte aller Kurse. Bei Autodachjollen wie Sunflower etc. findet man sogar den Vorläufer, das Lateinersegel; durchaus brauchbar, weil unkompliziert, niedriger Mast, wenig Beschläge. Schau mal bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Luggersegel Gruss Frank |
#4
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Hallo & Danke für die Antworten. Ich hab Pfingsten zwei kleine Boote mit Luggersegeln in Holland bei Sneek gesehen. Die sahen nach Eigenbauten aus. Letzten Sommer fuhr eine etwas größere (ca. 5 bis 6 Meter), komplett offene Jolle mit Luggersegel auf der Müritz rum. Die machte einen ganz ansehnlichen Eindruck.
Ich frage mich, warum man dann nicht gleich ein Katsegel nimmt? Macht das bisschen mehr Fläche die Nachteile der u.U. durch den Mast gestörten Segelform wett? Grüße, Rolf |
#5
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Segel auf zwei Stangen zusammengefaltet, plus den Mast auf die Schultern, Mast und Segel ins Vorschiff gesteckt; nächster Gang mit Schwert und Ruder; dann Segel hoch und los gehts. ![]()
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Gruß, Micha. "Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot) |
#6
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Man kann (wenn das Rigg dafür ausgelegt ist) durchaus bei jeder Wende das Segel auf die andere Seite vom Mast bringen. Macht blos meistens keiner, das Segel muß dazu ja heruntergeholt werden, ...
Wurde meines Wissens aber früher in der Fischerei und Frachtsegelei bei langen Schlägen durchaus gemacht. Im Vergleich zum Catboot (sowohl Bermuda als auch Gaffelsegel) kommt man beim Lugger bei gleicher Fläche mit einem kürzeren Mast zurecht. |
#7
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Ich hatte das mal mit Herrn Dr. Segger diskutiert (Bauplan Kranich). Nach seiner Aussage ist der Unterschied der "guten" zur "schlechten" Seite so gering, dass dies kaum ins Gewicht fällt.
Ansonsten überwiegen die Vorteile (Handling, Kosten) speziell bei kleineren Booten extrem. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so.
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#8
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Tatsächlich werden wohl die typischen Fehler des Seglers die Unterschiede übersteigen ![]() Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#9
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Hallo,
hatte mal so ein Lateinersegel an der Jolle. Der Unterschied war tatsächlich nicht zu merken. Die Jolle lief aber von vornherein auf beiden Seiten nicht all zu viel Höhe. Bernd |
#10
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![]() ![]() Im Normalfall wird da auch nichts auf die andere Seite geholt. Der Spriet ist auch am Mast angebändselt, sonst würde das Segel weit auswehen. Auch ist die Fläche vor dem Mast beim Lugger sehr gering. |
#11
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Vielen Dank an alle, das hat mir weitergeholfen!
@else: Schöne Jolle, was ist das für eine? Hat die einen Holzrumpf? Grüße, Rolf |
#12
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Das ist ein Selbstbau nach Plan.
http://www.nauticexpo.de/prod/icarai...75-219921.html |
#13
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Der große Vorteil des Lugger gegenüber anderen Riggs ist, daß das Segel völlig frei vom Mast ist, keine Schiene in der das Vorliek klemmt, keine Ringe oder Bändsel um den Mast. Bei keinem Rigg ist das Segel so schnell gesetzt oder wieder weg (für Fischer wichtiges Argument).Dabei ist die Spiere nicht so ellenlang wie beim Lateiner. Bei Segeln Typ Opti muß man den gesamten Mast mit Segel legen (was bei größeren Booten äußerst unhandlich wäre) oder das gesamte Segel um den Mast beibändseln, was nur bis zu einer mannshohen Masthöhe praktikabel ist, und nur bei sorgfältiger Ausfürung sturmsicher ist. Außerdem kann man ein Luggersegel sehr einfach mit einem Bindereff versehen. Und wenn man wirklich einen langen Schlag auf einem Bug vorhat, und das letzte Quantum Effektivität rausholen will kann man natürlich ganz schnell mal die Rah runterlassen und auf der anderen Seite wieder hoch. Die Bretonischen Fischer machen das Beispielweise so.
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