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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Ritalin für Raymarine - Autopilotproblem
Moin Zusammen,
ich habe hier ein Rätsel, bei dessen Lösung ich Eure Hilfe brauche: Folgendes Problem: Der Autopilot steuert unter Motorfahrt minutenlang, wie gewünscht, stur geradeaus und beginnt dann mit hektischen Lenkbewegungen. Er pendelt unregelmäßig 10 -20 grad um die Kurslinie herum. Wenn man den Piloten dann auf stand by stellt, ist das Problem beim nächsten Aktivieren meistens nicht mehr vorhanden, kommt dann aber nach unregelmäßiger Zeit zurück. Gerätekonfiguration: Raymarine SPX 5 Radpilot - Logge/Lot/Wind ST 60+ kein GPS angeschlossen kein Ruderlagegeber Was haben wir bisher gemacht: Seatrial-Calibrierung erneut durchgeführt Rudder Damp in Dealer Calibrierung um 1 bzw. 2 Stufen erhöht. Darauf geachtet, dass das epileptische Verhalten nicht mit anderen Systemen im Zusammenhang steht, die sich dazu schalten. Habt Ihr ne Idee, wie wir dem die Anfälle austreiben können? Mit herzlichem Gruß Volker
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#2
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Bootstyp, -größe und -gewicht ???
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Gruß Jürgen "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen" Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) |
#3
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Dehler 38.... 186 cm und 101 kg bzw. 171 cm und 55 kg
...aber was hat das mit dem Autopiloten zu tun ... und ansonsten irgendwas bei 6 t und naja...halt 38 fuss
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#4
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Zitat:
Ersatzautopilot Kannst Du die Fluxgatesonde (das schwarze Kästchen mit dem langen Kabel dran) testweise versetzen? Nicht das sie durch irgend etwas gestört wird? Jörg |
#5
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Baut mal einen Netzfilter in die Zuleitung ein oder betreibe den AP noch besser mal mit einer eigenen Batterie unabhängig vom Bordstromnetz. Sämtliche Leitungen auf Scheuerstellen und Kurzschlüsse prüfen!!
Habt ihr freie Eingänge des AP-Rechners vorschriftsmäßig terminiert?? Bitte stell mal Bilder der Anschlußklemmen ein (sämtliche Kontaktierungsstellen), ebenso der verlegten Leitungen. Wo ist die Fluxgatesonde angebracht?? Schutzbereiche der Sonde sind nicht durch irgendwelche Metallteile (vergessene und herumrollende Dosen usw.) gestört bzw. werden beeinflußt??
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#6
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Für ein 38-Fuß-Boot ist der SPX5 zumindest lt. Raymarine wohl am obersten Limit.
Ich habe bei meinem SPX5 (die Mobo-Variante, der Unterschied ist ja nur der Antrieb, nicht der Kurscomputer; Boot 25 Fuß, 3 t, Verdränger) einen Ruderlagengeber zusätzlich installiert. Raymarine behauptet zwar, dass es ohne geht, aber empfiehlt ihn dennoch. Bei mir waren dann die "Aufschaukelbewegungen" nach einer neuerlichen Kalibrierung sofort weg.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#7
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Moin ZUsammen,
danke schonmal für die Antworten @Ghaffy: 38fuß hört sich auch groß an. Paikea hat aber kaum Ruderdruck und und reagiert fast wie ne Jolle...also der begrenzende Faktor müßte ja die Kraft des Antriebs sein und nicht dessen Steuerung. @apiroma: Mit Netzfilter meinst Du eine der mitgelieferten Drosseln? Was meinst Du mit "nichtgenutzte Anschlüsse terminieren"? Frei ist noch "Rudder", ein snstiger Seatalk und der NMEA-Anschluss. Die Anschlüsse überprüf ich nochmal. Obwohl ich mir das eigentlich kaum vorstellen kann...die sind alle fixiert Herzlicher Gruß Volker
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#8
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Netzfilter können aus Drosseln und Kondensatoren bestehen.
Man muß testen, messen und auch teils schirmen, am Besten mit "Frickelei" beschreibbar, da die Störung erst ermittelt wird. Terminieren heißt, daß alle nicht notwendigen Eingänge auf definiertes Potential gelegt werden (High, Low) bzw. mit Abschlußwiderständen abgeschlossen werden um Störungen und Reflektionen von Signalen zu vermeiden. Sollte im handbuch stehen, im Zweifel Hersteller befragen. Eine Rückmeldung mittels Ruderlageber könnt ihr auch mal testen, gerade wenn der Regelkreis schnell anschwingt (eine Optimierung des Regelkreises ist zu probieren, wenn die Rückmeldung über den Geber dies ohne zusätzliche Trägheit erlaubt, umso besser). Keine Ahnung ob ihr noch diverse Konstanten oder Dämpfung nachstellen könnt, ohne in die Software eingreifen zu müssen (was unmöglich sein wird, speziell als Nutzer).
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#9
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Zitat:
Wenn wir das Helm-Drive-Modell betrachten (derselbe Kurscomputer, nur anderer Antrieb als der Radpilot) und eine hydraulische Steuerung, dann ist die aufzuwendende Kraft zur Drehung des Steuerrads von der "Übersetzung" Helm-Pumpe - Steuerzylinder und vom Durchmesser des Steuerrads abhängig - und nicht von Gewicht und Größe des Boots. Dennoch sind die Englisch-sprachigen Foren voll von Diskussionen zu genau diesem Problem, das du beschreibst, inkl. aller möglichen Adaptierungen im Dealer-Setup und Stellungnahme von Raymarine. Alle anderen Kurscomputer von Raymarine brauchen einen Ruderlagengeber (zumindest wird er wärmstens empfohlen), und der SPX-5 hat ebenfalls einen Anschluss dafür. Allerdings hat der SPX-5 - wohl aus Kostengründen - einen "Software-Ersatz" dafür, welcher in den meisten Fällen hinreichend funktioniert. Ebenfalls in den meisten Fällen wird die Performance mit RLG dramatisch besser, in Einzelfällen überhaupt erst zufriedenstellend. Ich bin da durch: Zuerst ohne RLG: Es funktionierte meist gut, unter bestimmten (für mich nicht eindeutig beschreibbaren) Umständen begannen "Pendelbewegungen", die mal stärker, mal schwächer wurden, gelegentlich wieder aufhörten und dann wieder begannen. Irgendwann hörten sie nicht mehr auf: AP ausschalten - wieder einschalten - eine zeitlang alles in Ordnung, dann selbes Spiel von vorne. Ausgiebig in Foren gelesen, mit Raymarine korrespondiert, Kurscomputer durch Raymarine auf die neueste Software gepatched, 1001 Einstellungen ausprobiert, mit dem Gedanken gespielt, das Modell zu wechseln, schließlich der Empfehlung von Raymarine gefolgt und RLG eingebaut. "Standard-Kalibrierungsprozedur" (automatisch) durchgeführt. Erstens war die Kalibrierung nach der kürzestmöglichen Zeit abgeschlossen, zweitens ist seitdem Ruhe. Aber vielleich hilft ja eine Drossel. Ist jedenfalls billiger als ein RLG.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu Geändert von ghaffy (12.06.2012 um 17:40 Uhr) |
#10
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So...hab jetzt wieder Netz.
Vielen Dank für die Antworten. Ghaffy und apiroma. So wie es aussieht scheint die Variante Ruderlagengeber wohl die Lösung des Problems zu sein. Zum "Kaltstellen" der sonstigen Anschlüsse habe ich in der Bedienungsanleitung nichts gefunden und ich frage mich, ob das im Sinne des Erfinders sein kann, wenn man soviel Wissen haben muss, dass man sich das Ding dann auch selber bauen kann. Wir waren mit der Performance im Windfahnenmodus über 36 h Dauereinsatz jetzt hinreichend zufrieden und das wird uns dann auch durch den Urlaub bringen. Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie Leute, wie Jörn Heinrich, mit wenig Einsatz und viel Hirnschmalz ein funktionierendes System hinzaubern und man von kommerziellen Anbietern Technik von vorgestern erwirbt, die dann noch nicht mal 100%ig funktioniert. Aber den Schuh muss ich mir selbst anziehen. Nochmals herzlichen Dank für Eure Bemühungen und Hilfe. Falls ich des Rätsels Lösung finde, melde ich mich. Lieber Gruß Volker
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#11
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AP Ohne Ruderstandrückmelder? Wusste nicht, das das möglich war ....
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