Motor geht bei Gasgeben aus

[logic88]

Hallo Leute!

Ich habe einen 4-Zylinder Mercury BJ 1980 mit 50 PS, 2-Takter.

Der Motor läuft soweit richtig sauber, bis auf folgende Macke wenn er warm ist:

Ich habe beobachtet, dass er desöfteren im warmen Zustand ausgeht, wenn ich von Leerlauf in "Vorwärts" wechsle und dann zügig Gas gebe.
Meistens nach dem Starten und dem losfahren danach im warmen Zustand des Motors.
Gebe ich zu zügig nach dem Einkuppeln in "Vorwärts" Gas, merkt man wie der Motor immer langsamer dreht und dann ausgeht.
Es ist also oft eine ziemliche Geduldsprobe, bis der Motor im warmen Zustand beschleunigt, da man mit Fingerspitzengefühl den Hebel nach vorne und hinten justieren muss, damit der Motor nicht ausgeht und schließlich die gewünschte Drehzahl erreicht.

Nach meinen Kenntnissen mit Vergasern und Zweitaktmotoren hört es sich so an, dass der Motor zu viel Sprit kriegt und somit "zu fett" läuft, was auf das typische Ausgehen des Motors zurückzuführen wäre. Geräusch beim Ausgehen wenn zu viel Gas gegeben wurde : "BLLLLLLLLLLL...aus.".

Was aber zusätzlich sein könnte, dass die Leerlaufdrehzahl etwas zu niedrig eingestellt ist, sodass der Motor -wenn er eh schon zu fett läuft- durch das Einkuppeln (= Last) abgewürgt wird.

Was denkt ihr?


Vielen Dank für euere Hilfe!
Gruß
Joh

[Neptun0]

Hast du einen Drehzahlmesser? Wenn ja sag mal bitte deine Leerlaufdrehzahl.
Hast du einen elektrischen Choker/ Primer? Da könnte die Klappe nicht richtig wieder öffnen bzw. ganz geschlossen bleiben. Das dürfte das Problem sein. Beim Primer wird Sprit direkt in die Vergaser gespritzt wenn dort etwas nicht richtig funktioniert, wird dauerhaft eine kleine Menge Benzin eingespritzt und er läuft zu fett.
Wenn man langsam mit Gefühl gas gibt so wie beschrieben gehts eventuell mit der Spritmenge und der fettung des Gemisches.

[logic88]

Hi!

Zunächst Danke für die Antwort!


Einen Drehzahlmesser habe ich nicht, einen elektrischen Choke jedoch schon.
Der wird bei mir über das Zündschloss gesteuert. Es gibt drei Stellungen.

Stellung-0: Zündung aus
Stellung-1: Zündung an
Stellung-1 mit gedrücktem Zündschlüssel: Choke ein
Stellung-2: Starten (Anlasser)

Ich müsste mir mal die Mechanik anschauen, was da genau im Vergaser passiert wenn der Choke aktiviert wird. Vom Geräusch her ist es ein "magnetisches" Klacken beim Ein- und Aus"choken".
Somit denke ich, dass da einfach (wie bei anderen Vergasern) einfach eine Klappe von einem Magnetschalter oberhalb der Drosselklappe auf (kein Choke) oder zu (Choke) geht.
Liege ich da richtig?

Wie soll ich nun weiter vorgehen?
Bei besagtem Motorproblem mit der Hand das Gestänge zur Chokeklappe betätigen um zu sehen, dass sich was am Verhalten ändert?

Das Verhalten trat im Übrigen nicht direkt nach dem Warmsein des Motors auf, sondern etwa nach 20 Minuten Fahrt. Das typische "Absaufen" durch aktiven Choke sollte doch bereits viel früher eintreten, wenn der Motor bereits leicht warm ist?

Gruß

[Neptun0]

Mahlzeit,

Ich kenne eine Variante vom elektrischen Choke, das ist ein Kolben wo unten
eine Art Ventildrücker dran ist. Bei Betätigen geht dieses Dingens runter und lässt Kraftstoff durch oder verschließt durch herunterfahren die Klappe. Ich weiß aber nicht
100% wie das funktioniert, weil ich einen Primer habe, der Sprit in den Vergaser spritzt oder ähnlich. Auch sonst kenne ich leider nur einen mechanisches Choke, wo mittels Gestänge die Klappe zu geht.

Ich würde mal zu zweit, einer am Zündschloss und einer am Motor, gucken wie sich der Choke verhält wenn er betätigt wird und wenn er wieder öffnen soll.

Du hast recht, dass das Problem nach 20 Minuten fahren eig. nichts mit dem Choke zutun haben sollte.

Wenn das Problem nicht behoben ist mit dem Choke, könnte ich vermuten, dass es mit der Luft/Gemischschraube zusammenhängen könnte. Aber auch erst nach 20 Min?

Es werden sich bestimmt noch weitere melden, die noch Lösungsansätze haben.

[logic88]

Ich bin etwas verwirrt mit dem Primer.

Meinst du damit das Vorfördern des Kraftstoffs in die Vergaser vor dem "ersten" Start?
Dafür habe ich eine Ballpumpe zwischen Tank und Motor, wo ich händisch den Sprit zum Motor schicke. Dafür habe ich definitiv keine Automatik im Motor.

Ich vermute einfach, dass der Motor zu fett läuft...


Das erste Mal habe ich es gestern beim Anlegen gemerkt, wo man ja immer mit Leerlauf und Vorwärts hin- und herspielt. Als ich dann so lag wie ich wollte, ging der Motor einfach im Leerlauf aus.
Dann war ich etwa 10 Minuten weg (Motor war aus). Als ich wieder kam und starten wolle, gab es deutliche Schwierigkeiten. Dann musste ich mit viiiiiel Gefühl ganz langsam Gasgeben, dass er nich ausging beim anfahren.

Ich werde jetzt folgendes machen:

- Chokegestänge kontrollieren: Wie verhält sich der Choke, wenn ich keinen Choke "ziehe".

ansonsten:

- Gemischschraube etwas nach "rechts" (magerer) drehen.

Was meint ihr?

[logic88]

Was mir noch eingefallen ist.....wie peinlich.

(Gestern war meine erste Fahrt mit einem eigenen Boot, ich war eben einfach überfordert)


Mir ist nach der Fahrt aufgefallen, dass die Entlüftungsschraube am Tank zu war....

Wie kann ich mir aber dann erklären, dass der Motor überhaupt gelaufen ist und selbst nach einer gewissen Laufzeit nicht "für immer" ausgegangen ist, weil er keinen Sprit mehr bekommen hat?
Und vorallen Dingen...nach einer Standzeit (wo ja dann Luft in den Tank hätte zischeln können) noch schlechter lief?


Komisch.

[logic88]

Also habe mal den Deckel vom AB aufgemacht und das Verhalten des elektrischen Chokes beobachtet wenn man ihn aktiviert:

Die Chokeklappe an den Vergasern geht ordnungsgemäß zurück, wenn der Choke wieder "deaktiviert" wird. -> Somit liegt es schonmal nicht an einem "Hängenbleiben" der Chokeklappen.

An den Vergasern sehe ich leider auch keine Einstellmöglichkeiten (Schrauben).

Habt ihr noch Tipps bzw. Bilder?


Gruß
Johannes

[piep]

wenn er wirklich zu fett läuft, kann das auch an einem undichten schwimmernadelventil liegen. oder der thermostat steht offen und regelt nicht mehr. außerdem muß dann das kerzenbild aufschluß geben, die dinger müßten dann schwarz und ölig sein. und er müßte dann mit gas und höherer drehzahl laufen.
sind die kerzen hell, bekommt er zu wenig sprit. also erst mal checken.

[logic88]

wenn er wirklich zu fett läuft, kann das auch an einem undichten schwimmernadelventil liegen. oder der thermostat steht offen und regelt nicht mehr.

Welches Thermostat meinst du?
Wofür hat der Motor ein Thermostat, wenn ich manuell den Choke ziehe? Oder liege ich falsch in der Annahme, dass du auf eine "Kaltstartautomatik" abzielst, die je nach Temperatur des Motors den Choke (über ein Bimetall o.ä.) herausnimmt?

[piep]

ich meine den kühlwasserthermostat. wenn der nicht dicht macht, wird der motor nicht ausreichend warm und die verbrennung funktioniert nicht richtig, es kondensiert sprit im brennraum und so weiter. das kerzenbild spricht bände.
aber eigentlich deutet deine schilderung auf zu mager hin!

[logic88]

Ok, könnte ich mir auch physikalisch erklären, da der Sprit im warmen Zustand schneller verdunstet und dann nicht mehr in der Menge in den Brennraum kommt wie er kommen sollte und der Motor somit nicht zu genügend Leistung kommen kann...

ich meine den kühlwasserthermostat. wenn der nicht dicht macht, wird der motor nicht ausreichend warm

Sieht man das am Wasseraustritt? Denn mir ist heute aufgefallen, dass der Motor anfangs im Leerlauf bzw. in der "Throttle"-Stellung anfangs kein Kühlwasser (Kontrollstrahl) beförderte.
Falls da das Kühlwasserthermostat dafür verantwortlich ist, sollte das somit funktionieren...


Ich werde mal eine Kerze anschauen...

[piep]

Zitat von logic88

.....

Ich werde mal eine Kerze anschauen...

guck dir alle an!