Wie ins Motorbootfahren "einsteigen"?

[Sascha H.]

@Vermeer:

Ich habe es auch gemacht, Boot gekauft, reingesetzt und losgefahren.
Am 4. Tag auf dem Wasser habe ich mir vom meinem Fahrlehrer noch 4-5 Stunden "Praxis-Nachhilfe" auf meinem eigenen Boot geben lassen.
Hab schnell gemerkt woran es noch hapert, mir die Dinge aufgeschrieben und das dann mit meinem Fahrlehrer abgearbeitet, dann hat er mir noch ein paar weitere Dinge gezeigt und noch wertvolle Tipps gegeben.

Mein letztes mal Bootsfahren davor war 3 Jahre her, das waren die Praxisstunden zu meinem Bodenseepatent. Bin sonst nie Boot gefahren.

Die zusätzlichen Praxisstunden waren äußerst wertvoll für mich.
Deswegen auch hier meine Empfehlung: ein paar Stunden Praxis in einer Bootsschule nehmen.

Grüße Sascha

[freerider13]

Servus!

Jaaa, ich kenn deine Problematik genau.
Hab 1996 den SBF See gemacht und bin dann im Jahr 2010 auf die Idee gekommen mir ein Rib für Kroatienurlaube zu kaufen.
Tja, und da stand es hier in München - dem größten Wassersportrevier Deutschlands - dann vor mir. Knoten? Ähhh - es gibt ja Karabiner. Anlegen? Pfuh, is ja ein "großer Fender" drumrum. Verkehrsregeln? Ach, wenn mir ein Boot zu nahe kommt dreh ich einfach um, das Ding ist ja wendig. Nachbar fragen? Ja, zum Skifahren und Bergsteigen vielleicht.

Und ab nach HR, Gott sei dank im Herbst wo nix mehr los war. Nun Ja, was soll ich sagen: Sicher es geht. Aber weder hätt ich in der Hauptsaison, noch mit einem größeren Boot unten sein wollen! Meine bessere Hälfte hatte gleich gar keine Ahnung, da war es wichtiger die Leine zum Anlegen gemütlich am Steg zu entknoten statt das Boot festzuhalten das Rückwärts durch die Brandung auf Grund lief (Danke, das war die Schraube.)
Danach ging sie erst mal SBF See machen (Onlinekurs mit Praxis am Ammersee) Und ich hab mich einfach mit rangehängt. Praxisstunden mitgebucht als wenn ich Schüler wäre, Theorie beim Abfragen mitgelernt.
Ging leichter als ich dachte das Wissen wiederherzustellen.
Sie hat dann bestanden, ich wusste wieder alles und beim darauffolgenden Urlaub war alles bene.
Fazit: Hol dir ein aktuelles Lehrbuch (für See halt, binnen weisst du ja) und nimm bei dir in Bamberg einfach zwei, drei Praxisstunden. Wirst sehen, das kommt leichter als du denkst.

Schöne Grüße,
Jan

[dieter]

Zitat von Wohnbusfahrer

Zwischen "in einem Forum Info einholen" und "mit einem erfahrenen Skipper mitfahren" ist aber ein großer Unterschied, jedenfalls für mich. Für dich scheint es dasselbe zu sein?
Die nächste Frage ist: wie erkennt ein Unerfahrener, ob er einem "erfahrenen Skipper" gegenübersteht oder nicht? Richtig, er kann nur raten und hoffen.

wenn du schon meine Hinweise verwendest, dann bitte komplett... und da ist ja auch der erste aus dem Forum, der sich angeboten hat für eine Praxiserfahrung, vielleicht werden es auch noch mehr... (fragen kosten ja nix) .... oder anders forumuliert.... zum Haare spalten ist mir meine Zeit zu schade... !!

und ... ich es kann ja jeder hier im Forum in früheren Beiträgen lesen, dass es dir äußerst schwer fällt, einmal jemanden recht zu geben, bzw. es muss dich ungemein stören, dass dir jemand widerspricht, wir beide hatten ja schon mal das Vergnügen!


ich klinke mich hier jetzt aus... und kann nur hoffen, dass keiner Schaden nimmt, weil er von Dir ungemein hilfreiche Ratschläge erhalten hat wie "reinsetzen und losfahren" ....

[Aladin]

Zitat von Cyberrat

Naja...wennst aus Bamberg kommst.....dann machen wir mal ne Tour auf dem Main......
Dem Main wie gesagt...In Küstengewässern siehts doch etwas anders aus...(Wetterlage....Ebbe-Flut.....usw....)

Wenn du Lust hast.....dann geb mal Bescheid.....Dettelbach im September ????????
Ich sollte nach dem Urlaub in Kroatien zumindest das Salz aus dem Motor spülen......

Sagt rechtzeitig Bescheid, wenns zeitlich klappt komm ich auch noch mit

Gruß Carsten

[Vermeer]

So, ich melde mich auch mal wieder zu Wort
Ist ja teilweise eine "hitzige" Diskussion hier, dazu könnte ich jetzt auch noch was sagen, mache ich aber nicht
Wie gesagt: Ich erkunde mich gerade wie's mit einer Fahrstunden in bamberg aussieht, habe aber bisher noch keine (E-Mail)-Rückmeldung bekommen..
@Cyberrat: Danke für das Angebot. September klingt gut, wenn's bei mir zeitlich geht würde ich gerne auf das Angebot zurück kommen. Sag bescheid, wenn Du das Salzwasser "abspülen" willst.

Gruß
Jörn

@Dieter
Nun, ich stimme dir immerhin so weit zu, dass es keinen Sinn hat, wenn wir beide uns hier beharken.
Was meine Rechthaberei angeht: wenn ich der Einzige wäre, würde ich sicher nachdenklich werden. Ich bin aber nicht der Einzige, andere sind der gleichen Meinung

[sea u in denmark]

Zitat von dieter

wenn das "Selbsterlernen ohne fremde Hilfe" so einfach wäre, dann brächten wir weder Schulen und Unis, noch Schulen und Lehrer...

Ich sagte ja nicht, dass das Selbstlernen ohne fremde Einmischung besonders einfach wäre, sondern nur, dass es nach meinem Eindruck für viele Lernende den besten Erfolg bringt.
Klar gibt es Leute, die Schulen usw. bevorzugen oder brauchen - ich schrieb ja auch, dass es da ganz unterschiedliche Bedürfnisse gibt.
Für meinen bevorzugten und bewährten Lerntyp haben Schulen, Universitäten und dergl. den Zweck, dass man dort in (einigermaßen) standardisierten Prüfungen seinen Lernerfolg messen kann und anschließend die Befähigungsnachweise, Diplome, akademischen Titel usw. dort abholt.

Was die praktische Erfahrung betrifft, so braucht man ohnehin stets und lebenslang die verantwortliche und selbstkritische Abschätzung der aktuellen Situation und der eigenen Fähigkeit, damit umzugehen. Kein Unterricht, egal wie lange und wie teuer, kann das jemals ersetzen.

sea u in denmark

[trance]

Also ich hab ja oben bereits geschrieben, dass ich eine Fahrlehrerstunde mit dem Boot der Fahrschule und dann noch eine mit meinem gemacht habe.
Hierbei wurde mir durch den Fahrlehrer nur am Rande die für die Prüfung notwendige Praxis kurz aufgefrischt.
Hauptsächlich habe ich Tipps und Ideen für die tatsächliche Praxis erhalten. z.B. dass ich nach dem Slippen den Kiel leicht angehoben auf einen Stein setzen kann, so dass das Boot sicher liegt auch wenn ein großes Schiff im Kanal vorbeifährt, oder ich sollte eine Sprühflasche mit etwas Prilwasser mitnehmen um nach dem Tanken die Benzinschlieren zu entfernen, usw.

Grüße
Sonja

[Zodiak]

Ich lese aus beruflichen Gründen regelmäßig in Foren zu anderen Themen und dabei fällt mir immer wieder das selbe auf:

Jemand bekommt beispielsweise eine klemmende Klappe nicht auf. Um die Klappe mit einem Schraubenzieher und seinem
gesunden Menschenverstand (ohne sonstige Kenntnisse) zu öffnen, benötigt man mit Geschick 30 Sekunden und mit zwei
linken Händen ca. 3 Minuten.

Aber kaum jemand nutzt diese Möglichkeit. Man schreibt lieber einen Beitrag im Internet und am Ende haben 30 Personen
jeweils 5 Minuten investiert, wobei die Klappe immer noch zu ist.

Anschließend geht die klemmende Klappe als Problem in die Geschichte des Fahrzeugtyps ein und wenn man bei Google sucht,
findet man sie als Schwachstelle bei dem Fahrzeug.

Hilfe und Tipps sind klasse, aber man sollte auch seinen gesunden Menschenverstand schulen, weil man ihn immer wieder
brauchen wird. Auf See kann man nicht wegen jeder Sache den Laptop anschmeissen, um etwas nachzufragen.

[freerider13]

Wie wahr, Zodiak!

[Verbraucheranwalt]

Zitat von trance

Also ich hab ja oben bereits geschrieben, dass ich eine Fahrlehrerstunde mit dem Boot der Fahrschule und dann noch eine mit meinem gemacht habe.
Hierbei wurde mir durch den Fahrlehrer nur am Rande die für die Prüfung notwendige Praxis kurz aufgefrischt.
Hauptsächlich habe ich Tipps und Ideen für die tatsächliche Praxis erhalten. z.B. dass ich nach dem Slippen den Kiel leicht angehoben auf einen Stein setzen kann, so dass das Boot sicher liegt auch wenn ein großes Schiff im Kanal vorbeifährt, oder ich sollte eine Sprühflasche mit etwas Prilwasser mitnehmen um nach dem Tanken die Benzinschlieren zu entfernen, usw.

Grüße
Sonja

Kannst du den Tipp mit dem Stein und dem Prilwasser näher erlautern? Würde einem Motorboot Neuling wie mir sicherlich auch helfen.

[trance]

Zitat von Verbraucheranwalt

Kannst du den Tipp mit dem Stein und dem Prilwasser näher erlautern? Würde einem Motorboot Neuling wie mir sicherlich auch helfen.

Zum Stein:
Man zieht das Boot vorsichtig zum Ufer bis es mit dem Kiel leicht anstößt und hebt es dann vorne vom Ufer aus an und zieht es noch ein Stück zum Ufer. Wenn ein Schiff vorbeifährt und das Wasser weg zieht, reicht die Reibung aus, dass es das Boot nicht von der aufsitzenden Stelle wegzieht, außerdem sinkt der Wasserspiegel und das Boot liegt noch sicherer auf dieser Stelle. (Natürlich sichert man es trotzdem mit einem Festmacher!)
Beim Ablegen sollte/muss man hierbei natürlich daran denken, dass man das Boot erst ein Stück anhebt und rausdrückt, damit es wieder frei liegt.
Meiner Meinung nach müßte es bei jedem Untergrund funktionieren.

Zum Prilwasser:
Wenn beim Umfüllen oder Tanken aus Versehen etwas Kraftstoff daneben geht gibt es unschöne Schlieren auf dem Wasser. Beim Tanken passiert dies z.B. wenn man den Tank zu schnell voll macht und durch die (meines Wissens bei allen Booten) zu kleine Entlüftung die Luft nicht schnell genug entweichen kann. Dann "verschluckt" sich der Tank und gibt über die meist etwas niedriger als der Einfüllstutzen angebrachte Entlüftung etwas Benzin ab. Bzw. man merkt erst, dass der Tank voll ist wenn es über die Entlüftung raus kommt.
Wenn man nun mit einer Sprühflasche, gefüllt mit ein paar Tropfen Spülmittel und Wasser, auf die Wasseroberfläche sprüht verschwinden die Schlieren. Natürlich verschwindet nicht das Benzin, dass heißt es sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass nichts bzw. so wenig wie möglich daneben geht.

Grüße
Sonja