Seetauglichkeit Scand 29?

[havelmike]

Hallo Skipper,
in Verkaufsanzeigen wird die Scand 29 baltic immer als seetauglich angepriesen. Wie seetauglich könnte sie denn sein? Welche Klassifizierung?
Für mein Boot habe ich da keine Unterlagen, welche erhellend sind.
Die gesamte Plicht wird von eriner Persennig geschützt. Auftrieb ist keiner verbaut. Handlenzpumpen (3x) sind unter dem Boden der Plicht. Das hat doch nichts mit Seetauglichkeit zu tun?
Hintergrung meiner Frage ist ein geplanter Törn zur Ostsee. Habe das schon mit Stahlverdränger durch - das war aber nicht so berauschend. Die Scand hat einen wesentlich tieferen Schwerpunkt und mehr Leistung das lässt hoffen. Mich würden auch gemachte Erfahrungen interessieren.

[nordic]

Für ihre Größenklasse würde ich die Scand 29 schon als seetauglich bezeichnen.
Selbstverständlich wird es auch auf ihr eine etwas holprige Angelegenheit, sobald es ein wenig weht.
Ich habe auf Touren im Gesamten Nord- und Ostseeraum mit einem 26 er Boot nur selten Angst verspürt.
Selbst dann lag das aber nicht an der Bauart des Bootes oder dessen Klassifizierung, sondern daran, dass ich solche Situationen zum ersten Mal erlebt habe.
Beim zweiten Mal tuts nur noch halb so weh.

[schimi]

Zitat von nordic

Beim zweiten Mal tuts nur noch halb so weh.

Stümmt

[grünauer]

Hallo Mike


Meist kann das Boot mehr als die Besatzung, dies ist insbesondere bei den Norwegern so. Die sind dafür gebaut, dass man auch bei schlechtem Wetter noch über den Fjord zum Einkaufen oder zur Arbeit kommt. Natürlich sollte man trotzdem immer die Lage realistisch einschätzen und grobe Bedienfehler vermeiden...

Gruß Lutz

[Doppelich]

Moin,
Mein Dad hat eine Scand 27 Adriatic mit nem 300ps Diesel , welche ja nur wenig kürzer ist, mit der wir jedes Jahr unseren Urlaub auf der Ostsee verbringen. Wir wohnen also um die 3 Wochen zu dritt auf dem Boot.
Das Boot ist für seine Größe wirklich sehr seetüchtig. Wir haben wirklich schon einiges damit erlebt. Mit der richtigen Trimmung kommt man schon ziemlich weit. Selbst bei um die 7bft vor der Brunsbüttler Schleuse, bei ca 1,5m Welle hatte ich persönlich absolut keine Angst. Sind auch schon öfters bei solchem Seegang auf der Ostsee gefahren, bei um die 18kn und voll rausgetrimmten Trimmklappen ist ein recht spaßiges Fahren an der unteren Gleitgrenze. Eingetaucht ist das Boot aufgrund des breiten Vorschiffes noch nie, jedoch hat die Scand ein nicht allzu spitzes V, weshalb sie manchmal etwas härter aufsetzt, als z.B. unser vorheriges Boot eine Fjord 24.
Containerschiff Wellen haben die Scand auch schon mal komplett fliegen lassen, hat zwar ziemlich geknallt beim Aufsetzen aber sonst alles top!

Ich kann es dir somit nur empfehlen damit auf die Ostsee zu fahren, das Boot ist top, und da es noch nicht allzu groß ist kann man auch noch kleinere Häfen anlaufen. Ist zudem ein sehr schönes Revier. Wir z.B wollen nächsten Sommer bis nach Schweden.

MfG
Tim

[sea-commander]

Mike,
m.E. müsste sie CE-C bekommen, da sie kein Selbstlenzer ist.
So weit die Theorie.
Ich kenne viele, die mit einer 29 ihren Spaß in der Ostsee haben / hatten.
Guter Schwerpunkt, recht voluminöser Bug, anständiger Kiel.

Welche Maschine hast du?

Chris

[havelmike]

Schon mal vielen Dank für Eure Antworten, das macht mir etwas Mut. Vor zwei Jahren mit Stahlverdränger und Fly wars eine unerträgliche Stampferei und bei achterlichen Wellen ein fast unbeherrschbares rollen. Zudem neigte sich das Boot schon recht weit durch den hohen Schwerpunkt. Bei 70 PS gabs auch nichts mehr zum zusetzen. Das war dann bei BF 5 - 6 auf dem Bodden.
Mit der Scand habe ich bislang noch keine Küstenerfahrungen sammeln können. Mein Gefühl bestätigt aber das hier gesagte. Tiefer Scherpunkt und breiter Bug. Das Teil dürfte wie ein Korken aufschwimmen und wenig krängen.

@ Chris
es ist noch der originale TAMD 40B mit 165 PS verbaut. Also mehr als 28 km/h sind nicht drinn. Beladen oder bei Wellengang eher weniger. Ich denke zum rausdrücken bei schräg achterlichen Wellen wirds reichen.

[sea-commander]

Auch der 165er reicht dafür.