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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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AB mit Fernschaltung für kleines Segelboot
Hallo!
Ich bin ja schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem AB für mein 18 Zoll Segelböötchen (Festkiel). Mein jetziger Motor hat leider keinen Rückwärtsgang (muß man drehen) und ich bin zu blöd damit vernünftig aus der Box etc. zu kommen. Dann habe ich noch einen beweglichen Hilfsmotorspiegel, so dass das Gewicht auch begrenzt ist. Also was kaufen? Jetzt hatte ich die Idee, einen AB mit Fernschaltung zu nehmen. Dann kommen sich die Pinnen auch nicht in die Quere.... Habe ich nämlich auch nicht wirklich raus, womit ich beim Rückwärtsfahren am besten lenken sollte... Die Fernschaltung könnt man in die Pflicht einbauen, quasi durch die Backskiste in die ehemalige Hundskoje. Oder geht das alles nicht? Würde mich über Anregungen sehr freuen!! |
#2
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Mein Thema, für das Problem bin ich gewissermaßen der ultimative Fachmann. Ich hab neben dem 23er Festkieler, mit 10 PS AB und Fernbedienung, einen 15er Jollenkreuzer mit 5 PS Johnson, der wie deiner gedreht werden muß, wenn man rückwärts laufen will. Mit diesem Motor, der bösartigsten Erfindung seit Erschaffung der Frau, war ich Garant für ganz großes Hafenkino. Eigentlich hätte man Eintritt nehmen müssen. Jedes 2. Hafenmanöver lief schief. Während ich die Große mit Schwung in die Box navigierte und mittels "Hebel auf Rückwärts" elegant abstoppte, verlor ich beim Johnson im entscheidenden Moment den Kontakt zur Drehgaspinne und säbelte mit Schwung auf den Steg. Ebenso beliebte es mir, beim Rückwärtsfahren zu viel Gas zu geben, was den Motor um 45° anhob, wodurch sich jeder Lenkversuch als unmöglich herausstellte. Meine Frau war soweit, daß sie mir als Vorschoterin den Dienst kündigte. Dummerweise gibt es für solch kleine Boote wie unsere keine Motoren mit Fernbedienung, die fangen alle erst ab ca. 10 PS an und sind somit viel zu schwer. Irgendwelche Flickschustereien und Zusatzanbauten habe ich getestet und ganz schnell verworfen, da sie nix taugen. Also habe ich die Suche nach dem heiligen Gral aufgegeben. Sondern pelle mir ein Ei auf alle, die mir spöttische oder abfällige Bemerkungen nachrufen und drehe. Nicht mehr den Motor, sondern vor dem Ablegen der Einfachheit halber das ganze Boot. Bekomme ich mit Vor - und Achterspring problemlos alleine hin. Seitdem lege ich ganz entspannt und elegant vorwärts ab. Auch das Anlegen habe ich vereinfacht, indem ich etwas gemächlicher als Andere in die Box gehe, die ich ausserdem mit einer Sorgleine ausgestattet habe und in der ich somit problemlos längsseits gehen kann. Ein Paddel tut ein übriges, wenns mal ganz daneben geht. Keep it simple.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#3
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Ein 5 PS Mercury gibt es auch mit Fernschaltung.
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Gruß Wolfgang Navigare necesse est Grüße aus dem schönen Hamburg
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#5
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5 PS mit Fernschaltung habe ich auch schon gesehen (selten).
Ich denke das würde die Sache erheblich erleichtern, wenn es umsetzbar wäre. Dann würde ich auch unter den 25 Kg bleiben... P.S.: Ich dachte schon ich wäre der alleinige Titelheld im Hafenkino
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#6
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Ganz sicher nicht. Wenn du mein Boot im Album betrachtest, siehst du, dass es sehr windanfällig ist. Und das ewige Gefummel an der Motorpinne, die ich ursprünglich hatte nervte und lenkte wahrlich vom Kurs ab. Vom Hafenkino ganz zu schweigen
Da musste eine Fernbedienung her |
#7
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Zitat:
Ich hatte mit meinem ebenfalls kleinem Boot (Carina20) ein sehr ähnliches Problem. An dem Boot vorhanden ist ein 6PS-Yamaha-AB der über eine an Stbd. in der Plicht montierten Morse-Fernschaltung (die Drehgaspinne des Motors war demontiert) bedient wird(V+R+Gas) und der fest auf geradeaus festgestellt war. Damit war das Boot nur manövrierfähig, wenn es Fahrt machte. (außer unter Segel natürlich) Ich habe mir dann eine AB-Synchronsteuerung gebastelt (war übrigens ein Tip von Bob57 im Segeln-Forum) die ich in diesem Jahr bestens ausprobieren konnte. Es hat sich allerbestens bewährt und ich kann damit nun cm-genau manövrieren, auch in engen Boxengassen, auch bei mehr Wind, etc. Das Boot lässt sich jetzt damit unter Motor und unter allen Bedingungen perfekt kontrollieren. Nur mit Fernsteuerhebel und Pinne ... aus dem Stand vorwärts wie rückwärts. Ich möchte diese Pinne-AB-Synchronsteuerung nicht mehr missen. Ich freue mich seitdem auch über meinen "eigenen Film im Hafenkino" ... allerdings der anderen Art ... denn häufig staunen die Zuschauer wie ich trotz Wind (das schafft der nie) damit cm-genau in jede Ecke steuere. Vollkommen gelassen und stressfrei !! Ich hatte darüber hier damals berichtet ...siehst du hier :http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=154254
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Es grüsst aus`m Turm!Peter Geändert von TurmPeter (29.12.2012 um 19:13 Uhr) |
#8
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Moin,
der frisch gebraucht gekaufte 8 PS hatte unmittelbar vorm Urlaub ein Kühlungsproblem. Die Ersatzteile mußten bestellt werden, so habe ich meinen Mercury 4PS/4Takt, mittels Aluprofilen an die Fernsteuerung angeschlossen. Bei mir läuft der im Schacht, kam also nicht so auf 'hübsch' an. Kann man sich aber bestimmt auch sehenswert hinbasteln. Beste Grüße dirk
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Datt Best fun Läbn is, watt jü met de Tään afreeten daut. (Alte norddeutsche Weisheit)
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#9
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Zitat:
Es ist mir nicht ganz begreiflich, was an einem einfachen Motor schwer sein soll. Ich hatte auf meinem kleinen Jolli auch nie einen Motor mit Rückwärtsgang, sondern mußte den Motor drehen, zum Achterausfahren. Es wäre mir aber mit dem 15er-ähnlichen Jolli auch nie in den Sinn gekommen, mit dem AB zu bremsen. Mit AB legt man die Anleger immer irgendwie so an, wie die gesegelten: Mit Restfahrt und ausgekuppelt. und mglichst langsam. Abstoppen tunlichst mit Muskelkraft und Achterleine. Mit dem 2-t-Stahljolli machen wir das eigentlich auch so. Nur bei zuviel achternwind oder zu viel Schwung wird mit Rückwärtsgang gebremst. Eine Fernschaltung wär mir zuviel Gerödel in der Plicht. Wenn Du der Meinung bist, die Erfindung des Bootsmotors sei die garstigste Erfindung der Frau, sei Dir gesagt, daß es eine alte Weisheit im Wassersport gibt, nach der ein schlechter Bootsmotor der beste Segellehrer sei. Ansonsten finde ich aber schon, daß Frauen das Leben angenehmer und Hilfsmotoren die Segelei leichter machen. Man muß eben damit umzugehen wissen, und die Grenzen der jeweiligen Errungenschaften kennen. PS: Sicherlich nicht in Fluß- und Tidenrevieren, aber 15er werden sehr häufig gänzlich ohne Motor betrieben. Geändert von Pusteblume (30.12.2012 um 20:11 Uhr)
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#10
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Ich stand ja vor einem ähnlichen Problem. Von der Pinne aus konnte ich den Ab nicht bedienen, also habe ich die "Fernschaltung" mit Bordmitteln selbst gebastelt. Sieht furchtbar aus, hat aber wunderbar funktioniert. Auf die Optik kam es ja auf der Rapante nicht an .
Zitat:
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#11
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@Pusteblume, das möchte ich sehen, wei du alleine einen 15er bei 3 von achtern und 2 bis 3 Knoten mitlaufender Strömung oder noch besser quersetzender ohne aufzustoppen in die Box bringst. Das hinterhältige an meinem AB war ja, daß er entweder aus war oder lief, auskuppeln war nicht. Und ganz wenig Drehzahl auch nicht, da riskierte man, daß er aus ging. Auch das mit der Achterleine möchte ich sehen. Mein Steg ist kürzer als mein Boot, da kann ich mit der Achterleine winken bis zum jüngsten Tag. Nee, lass man stecken; wenn man so wie ich alleine in Tidenrevieren unterwegs ist, wo außerdem, die Häfen nicht alle die optimale infrastruktur haben, da muss man sich das Leben so leicht machen wie es nur geht.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#12
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Hm. meine Erfahrungen in Tidenrevieren sind eher marginal. Meine Erfarungen mit Jollenkreuzern sind dies nicht, und sie besagen, daß man gut klarkommt, wenn man einen drehbaren AB am Hck hat. Man kann damit steuern, auch wenn man wegen Flachwasser das Blatt ganz oben hat. Man kann, wenn man das Ruderblatt unten hat, durch mitlenken des AB einen Drehimpuls unterstützen. Und man kann bei festgestelltem AB und abgesenktem Blatt entspannt steuern. Meine Liegeplätze waren nie im Strom, aber ich durfte eigentlich immer rückwärts raus, und das bei Wind, der mich auf dem Heck auf den Quersteg setzen wollte (na, jetzt mit dem neuen Boot und dem übernommenen LP ist diese Drehtendenz erwünscht , da der Platz für´s Heck reicht, und ich so mit dem Bug Richtung Ausfahrt gedreht werde, zumindest meist (alles außer Ost -NO).
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#13
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moin.
Ich fuhr vor einigen Jahren mit dem Soling meistens unter Segeln in die Box. Er hat einen 8 PS Yamaha, der beim Segeln hochgezogen/hochgeklappt wird. Habe Sorgleine in der Box (V mit Spitze zum Steg) und an der oberen Stegkante einen dicken Fender. Wenn das mit dem Aufstoppen mal nicht so geklappt hat (Backhalten des Großsegels), bin ich einfach auf den Steg gefahren. Das Tempo kann ich ja vorher bestimmen. Dann schiebt er sich mit der Nase auf den Steg und rutscht nach dem Stop wieder zurück, na und? Muß ich bloß aufpassen, daß er achteraus nicht wieder aus der Box flutscht. Soling ist die letzten Jahre an Land. Habe jetzt ne Sprinta Sport unterm Mors. Da funktioniert es genauso. Kann man in die Box segeln oder mit dem kleinen 4 PS Yamaha reinfahren. Der Steg geht da nicht von kaputt, das Boot auch nicht. mfG Götz
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#14
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@Pusteblume,
damit du mal weißt, wie das bei uns geht: Ich liege in einem trockenfallenden Hafenbecken von ca. 150 x 100 Metern. Die 5 Meter langen Fingerstege liegen genau in Nord-Süd-Richtung, Hauptwindrichtung ist SW: Die Hafeneinfahrt ist etwa 10 Meter breit, die v-förmige, etwa 5 Meter breite Fahrrinne liegt annähernd mittig, an den Seiten hohe Sandaufspülungen. Einfahrt zwei Stunden nach HW: Fahrt zum Hafen gegen gut einsetzenden Ebbstrom, Strömungsgeschwindigkeit etwa 2 kn. Abbiegen in die Hafeneinfahrt nach steuerbord, damit plötzlich quersetzende Strömung, bei Geschwindigkeit von weniger als 2 kn setzt es dich unweigerlich auf die Wand seitlich der Fahrrinne. Daher Motor mit annähernd halber Kraft. Auf Höhe seewärts liegender Hafenmauer Motor auskuppeln, Boot auslaufenlassen, Kurs genau gegen Wind und Strom. Plötzlich einsetzende seitliche starke Strömung beachten. Wenn die Box weiter als querab liegt, scharf einschwenken nach steuerbord, damit Wind und Strom querab. Entfernung zur Box ca. 15 Meter. Motor ganz kurz halbe Kraft, da das Boot anderenfalls unweigerlich in die Box nebenan gedrückt wird. ( Ich peile das Heck des links liegenden Bootes an und lasse mich rechts daneben in meine Box drücken) Bei Erreichen des Fingersteges Schalten auf Rückwärtsfahrt, also Motor drehen, und damit aufstoppen. Sofort danach Vorspring über erste Klampe werfen, um das Boot am Finger und vom Steg weg zu halten. Nach dem Aufstoppen Motor wieder drehen, damit das Boot auch brav in der Box bleibt. Du verstehst das Problem: Die Jungs mit den schweren, trägen Dickschiffen haben alle Zeit der Welt, ich mit meinem "leichten Mädchen" dagegen befinde mich in einem Wettlauf mit Wind und Strom. Bin ich zu langsam, sitze ich auf dem Nachbarschiff, bin ich zu schnell, sitze ich auf dem Steg. Wenn man da noch mehrfach den Motor drehen muß, kanns nur in die Hose gehen. Noch zur Erläuterung: An meinem ca. 1700 Kilo schweren Kielboot fahre ich einen 10 PS Honda. Damit ist das Boot eigentlich gnadenlos übermotorisiert, ich erreiche schon mit etwa halber Kraft Rumpfgeschwindigkeit. Beim Aufstoppen in der Box gebe ich kurz Vollgas Rückwärts, sonst rummsts. Da bin ich für die 10 PS ausgesprochen dankbar.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#15
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Ich hatte bei meinem Segelboot(1700 kg)einen 8Ps Yamaha Langschaft mit Fernbedienung,klappte prima,etwas Reserve sollte man schon haben.Mittlerweile habe ich umgebaut auf einen Volvo Diesel mit Saildrive
Werner |
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