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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Spanten wie befestigen?
Hallo zusammen,
ich hätte da mal eine Frage bezüglich Befestigung von Spanten. Erstmal vorab, ich bin nicht der große Bootsbauer gebe aber mommentan mein bestes .. Ich habe mir letztes Jahr ein Boot gekauft zum Wallerfischen, jetzt ist mir aufgefallen das an den Bordwänden und unten am Rumpf kleine Kreisrunde Epoxyflecken abplatzen und unter den felckchen kommen Schraubenköpfe zum vorschein!! Das bedeutet, das bei meiner Baustelle die Spanten und Querstreben auf denen der Boden festgeschraubt ist mit Spax durch den Bootsrumpf festgeschraubt wurden!! Jetzt die Frage an die Profis hier im Forum --> Wie kann ich die Spanten anderst befestigen oder ist das Ok wenn durch den Bootskörper geschraubt wird?? Danke vorab Gruß Robby |
#2
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Versteh ich das richtig, dass die äussere Beplankung (Rumpfboden und Rumpfseiten) von außen durch diese Beplankung hindurch an die Spanten geschraubt sind?
Das wäre ersteinmal absolut normal. Die Alternative ist mit Kupfernieten nieten. Es gab auch Boote, bei denen feuerverzinkte Eisennägel verwendet wurden, die innen umgebogen wurden und deren Spitze dann wieder in den Spant geschlagen wurde. Viel mehr Möglichkeiten gibt es wohl nicht. Halt, stimmt nicht, ganz traditionell sind noch Holzdübel und festbinden. Ungewöhnlich wäre es, von Innen nach Aussen in die Beplankung heineinzuschrauben. Das könnte zu denken geben. Bei dickeren Planken und Klarlacklackierung hat man bei Verschraubung von aussen die Schraubenköpfe recht tief eingesenkt und einen kleinen Holzdeckel auf jedes Schraubenloch geklebt. Das ist Voraussetzung für schönes "Sichtholz". Alternativ, wenn der Rumpf in Farbe gestrichen werden sollte, hat man die Schraubenköpfe einfach unter Spachtelmasse begraben. Bei dünneren Planken geht das mit den Holzdeckelchen eher nicht, da kann man nicht so tief einsenken, da hat man nur die Möglichkeit mit Spachtel. Es gab auch Nieten oder Nägel mit Köpfen, die man Aussen erhaben hat stehenlassen. Material der Schrauben - klassischerweise idealerweise Bronze. Was nicht heißt, dass auch andere Materialien verwendet werden und wurden. Wenn also von aussen geschraubt ist - mal erwägen, ein halbes Dutzend oder so Schrauben (über und unter der Wasserlinie) rauszuschrauben, anzuschauen und wenn alles gut, wieder einzudrehen. Wenn das geht. Es war nicht unüblich, Schrauben mit Klarlack einzustreichen und naß einzudrehen. Dadurch war die Wahrscheinlichkeit, dass Wasser entlang der Schraube einsickert, verringert. Ausserdem kleben die Schrauben dann ein wenig fest (gegen Losdrehen). Wenn das so ist, kriegt man die Schrauben nicht wirklich gut wieder raus. Ist die Beplankung zusätzlich zu den Schrauben mit den Spanten verklebt? Geändert von Hesti (05.01.2013 um 20:37 Uhr)
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#3
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Erstmal danke für die schnelle Antwort!!
Jetzt zu deinen Fragen: Versteh ich das richtig, dass die äussere Beplankung (Rumpfboden und Rumpfseiten) von außen durch diese Beplankung hindurch an die Spanten geschraubt sind? Wenn Du mit Beplankung den GFK Bootsrumpf meinst, dann werden die Schrauben direkt durch den GFK Bootsrumpf in die Spanten geschraubt!! Ist die Beplankung zusätzlich zu den Schrauben mit den Spanten verklebt? Die Spanten sind zusätzlich mit Silikon verklebt!! Also wenn ich dich jetzt richtig verstehe, ist das normal das die Spanten und andere Teile direkt durch den Bootsrumpf seis mit Spax Nägel usw. befestigt werden und die Köpfe anschließend mit Epoxyspachtel oä versiegelt werden!? Danke Gruß Robby |
#4
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Hallo Robby
das hab ich nicht gesehen, dass das ein GFK Rumpf ist ... Das klingt in der Tat etwas gebastelt, sowohl das durch den GFK Rumpf in die Spanten geschraubt wird, als auch, dass die Spanten mit Silikon am GFK befestigt sind. Wobei mir persönlich das Silikon mehr Sorgen machen würde, als die Schrauben. Das Schrauben wird normalerweise bei Holzbeplankungen eingesetzt, bei GFK Schalen ist das unüblich. Letztlich hängt es wohl davon ab, was Du mit dem Boot vor hast - ein paar Jahre hat es ja schon so zusammengehalten. Möglichkeit, da etwas besser zu machen, könnte sein: Spanten (wenn noch gut) drin lassen, Oberflächen entsilikonisieren, anschleifen, nochmal Silikonentferner, entfetten und die Spanten zusätzlich mit Glasgewebe und Epoxy an den Rumpf anlaminieren. Die Schrauben drinlassen. Aussen die Schraubenkopfsenkungen gut säubern, an den Kanten von diesen Senkungen etwas anschrägen und mit Epoxyspachtel zuspachteln. Möglichst keine Lufeinschlüsse! Vielleicht auch eine Lage dünnes Gewebe in die Schraubensenkungen mit einspachteln. Wenn Du das so machst, mußt Du aber sicherstellen, dass kein Wasser an die Nahtstelle zwischen Silikon und GFK kommen kann, weil an der Stelle das Epoxy nicht auf dem Silikon haftet und da Wasser hineinkriechen könnte. Also wenn, dann nicht nur örtlich, sondern die gesamte Silikonnaht ringsum mit reichlich Überlappung überlaminieren. Wenn das Boot so wie es ist schon einige Jährchen gehalten hat, wird das für ruhige Binnengewässer mit dieser Behandlung noch stabiler. Warum Dein Boot so aufgebaut ist, wie es ist, weiß nur derjenige, der es gebaut hat. Wahrscheinlich hat er irgendwoher die Schale bekommen und sich etwas einfallen lassen. Bei Schalen, die in einer Negativform laminiert wurden, vermeidet man es, von aussen zu schrauben, weil dadurch der Vorteil einer Negativform, die gute Oberfläche, zunichte gemacht wird. Auch müssen Spanten und Schale gut aufeinander angepasst sein, wenn da von aussen geschraubt wird, sonst gibt das wohl Dellen in der Aussenhaut, die man auf einer glänzend polierten Oberfläche natürlich sieht. Der einzige Nachteil, den ich in der von Dir beschriebenen heutigen Ausführung sehe, ist die nur punktuelle Verbindung von Spanten und Schale, dagegen würde der beschriebene Ansatz helfen. Punktuelle Krafteinleitungen in GFK geben gerne Risse, das Risiko wäre vermindert. Ein Punkt noch - Auftrieb. Wenn Du das Boot schon so weit auseinander hast, solltest Du auf jeden Fall Auftriebskörper einbauen. Das Boot hat nicht viel Freibord, das kann unter ungünstigen Bedingungen schon mal voll laufen. Viel Erfolg, Hesti P.S.: Keine Garantie für irgendetwas. Geändert von Hesti (06.01.2013 um 14:23 Uhr) |
#5
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Hallo Hesti,
ich bin heut noch ein bisschen weiter gekommen beim entkernen .. Aktueller Stand ist, das ich die Wrangen (hoffe nennt man so) alle entfernt habe, ist aber auf dem Bild noch nicht zu sehen und den Rest vom Bodenbelag habe ich auch entfernt.. Bezüglich Verklebung Spanten/Wrangen mit Silikon kann ich Entwarnung geben --> Sind nicht mit Silikon verklebt, hat nur so ausgesehen!! Warum darf man eigentlich die Spanten/Wrangen nicht mit Sikaflex zusätzlich verkleben? Desweiteren würde mich interessieren, aus welchem Holz würdest Du die Spanten/Wrangen machen und muss man diese vorher mit einem Lack oder sonstigem Material einlassen? Was mir noch aufgefallen ist, das die Spanten keine Verbindung zu den Wrangen haben, ich denke die sogenannten Spanten sind nur dazu da, um die Innenverkleidung zu befestigen (zumindest bei meiner Konstruktion) . So wie es aussieht, wird die Steifigkeit der Seitenwände, über eine Holzlatte erreicht, die an allen Spanten am oberen Ende in eine Passung verschraubt wird.. Kann ich zu Verbindung vom Spanten/Wrangen Edelstahlwinkel einsetzen oder einen Holzwinkel damit würde das ganze doch noch stabiler werden oder? Zu den ruhigen Binnengewässern die Du ansprichst --> In Summe ist das Boot im Jahr max. 30 Tage (aufgeteilt immer pro Woche) im Süßwasser, ansonsten steht es in Italien den ganzen Sommer auf dem Trailer, mit einer LKW Plane abgedeckt auf dem Parkplatz.. Im Winter in der Halle!! Ach ja ich werde jetzt alles mit Edelstahl - Spax miteinander verschrauben, aktuell hat der Vorgänger keine Edelstahlschrauben verwendet und somit sind die ganzen Köpfe abgefault... Auf jeden Fall werde ich den Aufbau so gestallten wie er war, hat ja einige Jahre gehalten.. Nur jetzt mit richtigen Materialien (Holz/Edelstahl usw.) Danke vorab Robby |
#6
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Zitat:
Wenn Du Edelstahl nimmst nimm V4A V2a ist auf Dauer nicht Salzwasserstabil
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#7
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Moin,
Nochmal ein paar Tips: 1. Nimm keine Spax Schrauben. Die haben normalerweise einen duenneren Schaft und somit hast du Lufteinschlüsse im Holz. Diese hier sind die Richtigen: http://www.svb.de/index.php?sid=ce76...11035&anid=989 2. V4A Winkel waere wohl das Beste, aber auch nicht billig und nicht so einfach zubekommen. Evtl musst da ein bisschen selber basteln: L Profil kaufen, ablaengen und Loecher setzten. 3. Der Einfachheit halber wuerde ich, wie schon vorgeschlagen, Verstaerkungen mit Gewebe und Epoxid ausführen. Du bist flexibler und es wird im Vergleich zu V4A Winkeln / Schrauben wahrscheinlich billiger. 4. Als Holz eignet sich Eiche sehr gut, allerdings haftet das Epoxy nur "gut" und nicht "sehr gut", wie z.B. auf Sperrholz. Da die Spanten ja an den Rumpf angepasst werden müssen, wuerde ich evtl. mit AW 100 Speerholz aus Okume arbeiten. Das Holz muss auf jedenfall geschützt werden, besonders die Kanten. Hierfür eignet sich Epoxy auch hervorragend. 5.Deine Holzlatte am Spantenkopf nennt man Deckstringer. Ob das bei GFK/Holz Booten normal ist, weiss ich leider nicht. Ich gehe mal stark davon aus, dass die Stringer mit den Bodenwrangen verbunden sind, evtl nicht sichtbar. Das kannst du aber mit einem "Knie" noch versteifen wenn du willst. So Long
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Sind Beitrage in Foren urheberrechtlich geschützt? Wenn ja ist dann das Zitieren von Großteilen oder des ganzen Beitrages eine Urheberrechtsverletzung.... Mein Resto-Thread: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=169690 |
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