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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
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Mercruiser MCM 165 - Probleme
Hallo zusammen
Wir haben während dem letzten Winter eine "Ceha President" (1. Inverkehrssetzung 1982) mit einem Mercruiser MCM 165 (6-Zylinder, 110 kW) ein wenig restauriert. Die ersten Fahrten verliefen eigentlich problemlos, bis vor kurzem der Motor nicht mehr sauber lief. Folgendes Problem ist aufgetreten: Plötzlich dreht der Motor bei Vollgas nur noch bis 3`000 Touren, max. 3`500, bevor er dann leicht zu rucken anfängt. Das Boot kommt gar nicht mehr in die Gleitphase und die Tourenzahl geht nicht mehr höher. Wir haben danach alle Kerzen ausgewechselt, Zündverteiler optisch angeschaut (kein Dreck oder ähnl.), den Vergaser gereinigt (kein Wasser vorhanden, sauberes Benzin), den Benzinfilter gewechselt, den Luftfilter gereinigt und das Öl überprüft. Doch der Motor dreht nach wie vor nicht höher. Im Leerlauf dreht er problemlos bis 5`000 Touren. Sobald aber die Schraube zugeschaltet wird, tritt das Problem wieder auf. Wir wissen nicht mehr weiter und möchten eigentlich eine teure Reparatur in der Werkstatt umgehen. Kann uns jemand weiterhelfen? Vielen Dank! |
#2
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Hallo!
Hast du manchmal die Zündkabel vertauscht? Gruß Michael |
#3
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Hallo Michael
Nein, an den Zündkabel haben wir nichts gemacht. Die waren immer gleich drauf. Gruss Mike |
#4
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Du musst jetzt die einfachsten Sachen ausschließen.
Filter oben ab und voll Gas geben, bei laufenden Motor. Da muss sichtbar Benzin angesaugt werden.Vorsicht manchmal Flammen. Alle Kabelverbindungen prüfen, im Bereich der Zündspule. Alle Zündkabel prüfen, Kerzen sind ja neu. Also Kabel abziehen eine andere Kerze nehmen und kurz starten. Zündfunke muss bei allen gleich sein. Eventuell Zündung einstellen. Gruß Michael
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#5
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Moinsen,
da das Problem nach der Einwinterung aufgetreten ist, würde ich mal kontrollieren, ob ausreichend Kraftstoff angesaugt wird. Nimm mal ein Kanister mit Benzin und saug direkt von der Kraftstoffpumpe aus den Kanister. Sollte das Boot jetzt volle Drehzahl machen und Gleiten könnte die Kraftstoffleitung, der Tank oder das Tanksieb verdreckt sein. Jens |
#6
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Vielen Dank für die Tipps. Wir werden als nächstes noch einmal sämtliche Zündkerzen- und Kabel auf Funktionsfähigkeit und zudem die Benzinleitungen überprüfen.
Würde denn der Motor, im Leerlauf ohne Zuschaltung der Schraube, auch auf 5'000 Touren drehen, wenn der Motor zu wenig Benzin bekäme oder nur auf 5 Zylinder laufen würde? |
#7
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Zitat:
Jens
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#8
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Hallo!
Ist die Fliehkraftverstellung gängig? Die Mimik, die den Unterbrecherkontakt dreht, mit Rostlöser gängig machen. Wenn der Motor dann wieder normal läuft, mit Motoröl ölen. Hat der Motor mehr als 1000 h gelaufen kann bei dem Alter der Zündverteiler verschlissen sein. Austauschen (Distributor MCM 165). Der Schließwinkel läßt sich dann nicht mehr einstellen, dh. man bekommt beim Nachmessen andere Werte und der Motor läuft unrund und startet schlecht. Ist nicht schwierig, man sollte aber das Service Manual sowie unbedingt einen Schließwinkltester (Dwell tester) und Stroboskoplampe (timing light) haben. Viele Grüße Friedrich.
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#9
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Vielen Dank für die Tipps. Wir werden in den nächsten Tagen diese Sachen überprüfen. Kann ich die Fliehkraftverstellung selber demontieren und säubern, auch wenn ich kein Mechaniker bin?
Wir hoffen, dass wir das Problem bald lösen können. Ansonsten muss das Boot vielleicht doch in die Werft. |
#10
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Hallo zusammen
In den letzten Tagen haben wir an unserem Boot alles durchgecheckt, was wir allein machen konnten. Leider führte nichts von dem zum Erfolg. Also brachten wir das Boot in eine Werft, wo wir super beraten wurden. Schliesslich stellte sich heraus, dass die Zündung nicht mehr stimmte, d.h. die falschen Zündzeitpunkte führten zum Leistungsabfall bei höheren Touren. Die Nachjustierung kostete uns zwar 100€, aber wir waren froh, dass es nichts Grösseres war. Und vielen Dank für den Tipp mit der Zündanlage, denn wir gingen mit diesem Verdacht in die Werft... Doch leider war die Freude von kurzer dauer. Am gleichen Tag stellte der Motor plötzlich bei voller Fahrt ab und konnte nicht mehr neu gestartet werden. Der Anlasser funktionierte, aber der Motor sprang nicht an. Also Luftfilter weg und in den Vergaser geschaut. Beim Starten wurde aber kein Benzin angesaugt. Wir vermuten nun, dass die Benzinpumpe den Geist aufgegeben hat. Oder hat jemand noch eine bessere Idee? Vielen Dank schon im Voraus. |
#11
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Hallo Fila44,
ist auf jeden Fall im Rahmen des Möglichen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#12
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So, nach kurzer Ferienabwesenheit konnten wir uns dem Problem annehmen. Zum Glück stellte sich heraus, dass die Benzinpumpe nicht defekt war, sondern die Leitung nur verstopft. Nach der Tankreinigung sowie der Benzinleitung läuft der Motor bis anhin problemlos. Hoffentlich bleibt es auch so...
Ich wünsche allen einen schönen Sommer!!
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