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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #101  
Alt 01.04.2011, 21:11
kapitän-blaubär kapitän-blaubär ist offline
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Zitat:
Zitat von Pusteblume Beitrag anzeigen
Tja, dann laß es Dir erklären. Segeln kann ja nu auch Sport sein, und so gibt es Veranstaltungen, wo man um die Wette segelt. Naturgemäß kann es dann etwas enger zgehen, insbesondere am Start udn an den Bahnmarken. Unbeteiligte tun gut daran, Regattafelder zu meiden und etwas Abstand zu halten. Ansonsten ist das auf dem Video nicht weiter tragisch und hat mit dem Unfall auf der Havel nichts zu tun.
irendwie kommt es mir bei deiner Erklärung so vor, als wenn du denkst ich war zu lange unter wasser.

das war ja auch nur meine persönliche Meinung das ich das nun absolut nicht mit segeln in verbindung bringe. aber wenn segler das als normal bzw. eventuell noch lustig finden. warum nicht. mich stört es nicht.
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Wenn wa voll sind lassen wir das Boot halt stehen und schwimmen zu Fuß weiter
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  #102  
Alt 26.07.2012, 18:07
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Fun_Sailor Fun_Sailor ist offline
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Standard Prozess gegen den Kapitän: Fahrlässige Tötung

Jetzt kommt der Unfall vor Gericht:

Quelle: Märkische Allgemeine vom 26.07.12
Zitat:
Seglerinnen-Tod: Kapitän vor Gericht
Vorwurf lautet auf fahrlässige Tötung


POTSDAM - Der Kapitän eines Frachtkahns muss sich nach einem tödlichen Bootsunglück im Potsdamer Schlänitzsee vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 49-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen fahrlässige Tötung vor. Bei dem Unglück am 27. Juni 2010 waren zwei Seglerinnen aus Thüringen – Mutter und Tochter – im Alter von 42 und 64 Jahren ums Leben gekommen. Laut Anklage fuhr der Kapitän auf das Boot auf, weil er den Fahrweg nicht genügend beobachtet hatte. Der Prozessauftakt vor dem Schifffahrtsgericht ist am 25. September geplant, wie das Amtsgericht Brandenburg/Havel gestern mitteilte.

Der 80 Meter lange Frachtkahn hatte das Boot der Segler aus dem Wartburgkreis gerammt und aufgerissen. Das etwa acht Meter lange Schiff sank. Die beiden Frauen kamen ums Leben. Ihre Partner überlebten das Unglück nahezu unverletzt.

Zunächst wurde nur gegen den Kapitän ermittelt, dann gerieten auch die Witwer ins Visier der Staatsanwaltschaft Potsdam. Das Verfahren gegen den Bootsinhaber ist inzwischen eingestellt worden.

Gegen den Ehemann und Vater der Opfer ermittelten die Behörden jedoch wegen fahrlässiger Tötung weiter. Er soll das Segelboot zum Zeitpunkt des Unfalls gesteuert haben. Möglicherweise hätte er mehr auf den Verkehr hinter sich achten müssen, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft. Der Stand der Ermittlungen war zunächst nicht zu erfahren.

Der Ehemann der verunglückten Tochter tritt nun laut Gericht im Prozess als Nebenkläger auf. In der Verhandlung sollen mehrere Zeugen sowie ein Sachverständiger gehört werden. Ein Urteil wird noch am selben Tag erwartet, sagte ein Gerichtssprecher. Dem angeklagten Kapitän droht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Das Amtsgericht Brandenburg/Havel ist landesweit für sämtliche Verfahren zur Binnenschifffahrt zuständig. (MAZ)
Der Prozess wird von vielen lokalen Medien aufmerksam beobachtet...

Fun_Sailor
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Jetzt erst recht: Cool bleiben - und weiter segeln
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  #103  
Alt 25.09.2012, 13:32
kellertier kellertier ist offline
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http://www.bild.de/home/telegramm/ho...ex=0.bild.html
Zitat:
"Seglerinnen tot - Freispruch für Binnenschiffer
Potsdam – Nach einem Unglück mit zwei toten Seglerinnen in Potsdam ist der Kapitän eines Frachtkahns am Dienstag vom Amtsgericht Brandenburg/Havel freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 49-Jährigen aus Beckum (Kreis Warendorf) fahrlässige Tötung vorgeworfen. Er hatte Ende Juni 2010 auf dem Potsdamer Schlänitzsee ein Segelboot gerammt. Bei dem Unglück waren zwei Seglerinnen aus dem Thüringer Wartburgkreis – Mutter und Tochter im Alter von 42 und 64 Jahren – ums Leben gekommen. Das Gericht konnte dem 49-Jährigen allerdings keine Verletzung seiner Sorgfaltspflichten nachweisen. Ein Gutachter bestätigte, dass das Unglück unvermeidbar war. Der Frachterkapitän habe nichts mehr tun können."
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Peter

Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“
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  #104  
Alt 25.09.2012, 14:30
schlauchi123 schlauchi123 ist offline
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Zitat:
Zitat von Matrosenbändiger Beitrag anzeigen
Tragisch schon...-bei sowas krieg ich ne Gänsehaut! - Nur,in der Haut des Schiffsführers des Frachters möchte ich auch nicht stecken..das Gefühl,wie bei Glatteis immer weiter auf ein Hinderniss zu zu rutschen(obwohl man mit zwei Füßen auf der Bremse steht) und den Aufprall nur zu erwarten ist wirklich fies.Kennt denk ich jeder.Nur wenn das Hinderniss aus Menschen besteht...was dann?!Ich laß die Schuldfrage mal bewußt außer Acht,ist schlimm genug was passiert ist,und es zeigt immer wieder wie schnell was passieren kann.klar können beide geträumt haben,will ich nicht abstreiten,darum liebe Leute, haltet Abstand von Binnenschiffen,erst recht wenn ihr davor herfahrt oder kreuzen wollt...Mein alter Schipper sagte immer "Lieber drei minuten feige als ein Leben lang tot...."und bei so glorreichen Manövern wie in dem Youtube video macht selbst der beste Schiffsführer gaarnix mehr.
Bei der Jolle,die wir vor 15 Jahren in Sneek versenkt haben gab es zum Glück keine Toten und nur ein paar Prellungen...aber sowas vergißt man nie wieder!

Gruß Tido
Hallo,wo genau hast du die Jolle in Sneek (NL) versenkt
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  #105  
Alt 26.09.2012, 08:16
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blondini blondini ist offline
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Hi!

Da hat die Staatsanwaltschaft mal wieder instinktsicher den Falschen angeklagt. Das war eigentlich bereits nach der Zeitungslektüre klar, dass das Verschulden beim Sportbootfahrer zu suchen sein wird. Na wenigstens gut, dass das Gericht scheinbar etwas besser durchgeblickt hat.

blondini
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viele Grüße
Blondini

(Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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  #106  
Alt 26.09.2012, 08:45
Ralf H Ralf H ist offline
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Boot: Bayliner 185 BR
81 Danke in 22 Beiträgen
Standard neuer Artikel

In unserem Lokalblatt stand heute ein neuer Artikel zum Thema:

http://www.maerkischeallgemeine.de/c...arben-auf.html
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Gruß Ralf
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  #107  
Alt 26.09.2012, 10:08
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Danger38 Danger38 ist offline
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Rufzeichen oder MMSI: DJ5848 / 211602790
943 Danke in 247 Beiträgen
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Die meisten Unfälle geschehen, wenn ZWEI einen Fehler machen. Einer setzt eine erste Ursache und der zweite reagiert nicht richtig. Es gilt natürlich herauszufinden, wer die Ursache gesetzt hat. Die meisten von uns haben schonmal eine Ursache gesetzt (ich denke eher ans Autofahren), die durch die gute Reaktion eines anderen ausgebügelt wurde. Und genauso haben wir die Ursachen anderer ausgebügelt.
Doch manchmal klappt das nicht. Und das kann so tragisch enden wie hier. Anschließend haben Gerichte jahrelang Zeit einen Sachverhalt zu analysieren, der zum Zeitpunkt des Geschehens auf Entscheidungen in Sekundenlänge beruht. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt....gewonnen hat nur der Tod!
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Gruß, Klaus
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  #108  
Alt 26.09.2012, 10:16
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Vor Frachtern halte ich auch ganz viel Abstand. Egal ob mit Motor oder Segelboot. Es wundert einen, dass die Staatsanwaltschaft sowas anklagt und nicht von vorneherein einstellt. Der Bericht des Sachverständigen dürfte schon vor der Anklage vorgelegen haben.

Mich würde in diesem Zusammenhang auch interessieren, ob ein Frachter die Möglichkeit hat volle Kraft rückwärts zu fahren um so wenigstens die Gefahr, dass jemand in die Schraube gerät zu minimieren oder würde das auch nichts bringen?

Gruß
Chris
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  #109  
Alt 26.09.2012, 10:39
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Du hast das Problem, daß da einige Tonnen in Fahrt sind.
Bremswege von hunderten Meter, einem Kilometer und mehr sind da drin!!

Das ist kein Auto, aber im Vergleich dazu kannst Du Dir vorstellen:

Dein Auto hat keine Bremsen. Angefahren wird mit einer Kupplung digital "rein" sozusagen mit durchdrehenden Rädern ansonsten kannst Du nur auskuppeln oder den Rückwärtsgang einlegen (mit dem wird gebremst!!), wieder mit durchdrehenden Rädern.
Die Kunst besteht darin, im Voraus zu ahnen wie Du dein Getriebe zu bedienen hast.


P.S.
Diese Vorstellung sollte man auch den Freizeitcharterern auf der Müritz nahelegen bzw. bei der Einweisung beibringen. Dann würden einige wahrsch. schneller ihr Schiff beherrschen, da sie irrige Annahmen vom Autofahren nicht aufs Schiff übernehmen.
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Grüße
Karl-Heinz
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"Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:
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  #110  
Alt 26.09.2012, 11:18
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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@ Karl-Heinz:

Die Bremswege sind mir klar. Ich habe auf der Mosel segeln und motorbootfahren gelernt. Im DSV Lehrbuch für den Sportbootführerschein sind einige Notstoppstrecken angegeben:

Bei 90 m Schiffslänge sind es 750 m oder 3,5 min, bei 250 m sind es 2500 m und über 10 min. Der tote Winkel in dem der Berufsschiffer nichts sieht wird übrigens mit zwei Schiffslängen angegeben.

Mich würde trotzdem interessieren, ob es was bringt wenn der Schiffsfahrer volle Kraft rückwärts gibt, nicht um anzuhalten sondern um zu verhindern, dass Personen, die sich durch eine Kollision im Wasser befinden, in die Schraube gezogen werden. Oder wäre das Maschine Stopp besser?

Gruß
Chris
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  #111  
Alt 26.09.2012, 11:33
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Das lässt sich nie generell beantworten.
Ich konnte bei einem Schubboot mit pontonförmigem Bug schon einen Matrosen der vor das Boot gefallen war, wieder vorspülen, damit er gerettet werden konnte.
Oft ist längeres zurückmachen aber auf Grund der äußeren Umstände nicht möglich.
In Düsseldorf fuhr uns einmal eine Motoryacht vor den Schubverband.
Wir konnten gerade solange Rückwärts machen, bis die Leute bei uns an Deck waren.
Dann mussten wir wieder voraus fahren und die Yacht unter Wasser drücken.
Ansonsten wären wir mit einem Passagierschiff am Steiger kollidiert.
Auch der tote Winkel sowie der Stoppweg lässt sich nicht pauschalisieren.

Schau Dir mal den Trööt: "Berufsschifffahrt und Hobbykapitäne" an.
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Gruß Karl-Heinz

Die Bücher über meine Traumreise
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Geändert von nordic (26.09.2012 um 11:39 Uhr)
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  #112  
Alt 26.09.2012, 11:58
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Wenn ich mir den Bericht in der Märkischen Allgemeinen (Link von Ralf, #106) durchlese, habe ich den Eindruck, dass der Binnenschiffer wohl doch nicht ganz frei von Schuld ist. Wenn er das Sportboot vorher gesehen hat und dann nicht mehr, weil es in den toten Winkel kommt, hätte er dann nicht besser "einmal lang" (Warnton) geben sollen - oder müssen?

Ich bin kein Binnenschiffer und weiß nicht, wie die Sicht vom Steuerhaus der "Moca" aus war, aber ich glaube, ich würde einen Warnton geben, wenn ich sehe, dass vor mir ein Sportboot im toten Winkel verschwindet.

Dieser Unfall hat mich aber wieder einmal erinnert, wie wichtig es ist, den Verkehr hinter mir zu beobachten.
Ist mir auch schon mal passiert, dass ich von einem unbemerkt von hinten aufkommendem Berufsschiffer per Warnton "geweckt" wurde.
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Gruß Volker
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  #113  
Alt 26.09.2012, 13:38
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Der Lektüre des Tagesspiegel war zu entnehmen, daß auch die Staatsanwaltschaft letztlich auf Freispruch plädierte.
Es konnte nicht festgestellt werden, ob ein Achtungssignal des berufers etwas bewirkt hätte. Und eine gesetzliche Verpflichtung bestand wohl nicht. Wie es moralisch bei dem Binnenschiffer aussieht?
Der Darstellung nach wähnten sich die Insassen der Yacht in Sicherheit vor dem achtern aufkomenden Verkehr, weil er sich, ihrer Ansicht nach, als Überholer hätte freihalten müssen. Daß dies ein Irrtum war, bedarf keiner Diskussion.
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  #114  
Alt 26.09.2012, 16:20
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Standard RBB TV Beitrag mit Interviews (Zeuge, Schiffsführer, Anwalt etc.)

Aktuell (noch) abrufbar ist der TV Bericht vom RBB ("Brandenburg aktuell" vom 25.09.12) aus dem Gericht:

http://www.rbb-online.de/brandenburg...25_segler.html
(dort Klick auf Video)

Dort äußert sich der (ebenso traumatisierte) Schiffsführer (Beklagte), außerdem ein Zeuge, der meinte, dass beide Schuld haben, insbesondere der (zuvor ans Steuer gelassene) Rudergänger (nicht Skipper), der offensichtlich plötzlich (im toten Winkel) vor das Frachtschiff fuhr.

Im TV-Bericht wird abschließend erwähnt, dass die Staatsanwaltschaft prüft, ob gegen den Sportbootskipper Anklage erhoben wird....!

Man kann nur aus den Fehlern anderer lernen und sich selbst möglichst präventiv / defensiv verhalten

Gruß Fun_Sailor
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Geändert von Fun_Sailor (26.09.2012 um 16:27 Uhr)
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  #115  
Alt 27.09.2012, 19:48
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http://www.pnn.de/potsdam/684261/

Der Kanal ist eine Hautverkehrsstraße für den Güterverkehr, die Schubverbände ziehen locker mit 12km/h an Sportbooten vorbei, da man meistens mit <10km/h dort fährt, um nicht im unwirtschaftlichen Bereich zu fahren, ein Blick nach hinten ist unbedingt notwendig, und der enge Kanal nicht das richtige Revier, um mal den besten Freund ans Ruder zu lassen, dafür haben wir genügend Seen.

Sch
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Gruß Stephan
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  #116  
Alt 27.09.2012, 20:36
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Na ja, man kann schon guten Gewissens auch unbefahrenes Personal an die Pinne lassen, wenn man denn die Sachlage aufmerksam beobachtet. An sich ist der Kanal auch nicht gefährlich.
Die Freizeitskipper wähnten, daß sich der überholende Frachter feri von ihnen zu halten habe, und sie hatten keine Ahnung von dessen totem Sichtwinkel. Und wohl auch nicht von dessen sehr eingeschränkten Bremsmöglichkeiten.
Der Freispruch hat für mich von Anfang an festgestanden. Die Sachlage war nach meiner Meinung klar, die BinSchStrO ist sehr eindeutig.
Weder der Kapitän, noch die Unglücksraben vom Sportboot werden aber durch das Urteil moralisch entlastet. Das kann die Juristerei nicht. Insofern gibt es -auch nach dem Urteil, keinen Prozeßsieger.
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  #117  
Alt 27.09.2012, 22:27
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Fun_Sailor Fun_Sailor ist offline
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Zitat:
Zitat von Pusteblume Beitrag anzeigen
Weder der Kapitän, noch die Unglücksraben vom Sportboot werden aber durch das Urteil moralisch entlastet. Das kann die Juristerei nicht. Insofern gibt es -auch nach dem Urteil, keinen Prozeßsieger.
Genau so hat sich auch der beklagte Binnenschiffer-Kapitän vor der Kamera im o.g. RBB-Beitrag geäußert. Auch da hat man ihm sichtlich angemerkt, wie aufgewühlt er noch war. Hoffentlich verarbeiten alle Beteiligten diesen bedauerlichen tötlichen Unfall irgendwann mal.

Der Zeuge sagte zum Freispruch übrigens, dass er -nach seiner subjektiven Meinung- trotz des eindeutig entlastenden Gutachtens dieses Urteil nicht unbedingt so eindeutig erwartet hätte, da er wohl doch auch eine gewisse Mitschuld des Beklagten sieht..."Ganz Freispruch finde ich nicht gerechtfertigt" (Zeuge).

Ich selbst bin bis jetzt nur ein paar Mal den Sakrow-Paretzer-Kanal gefahren. Manchmal kam in mir auch ein gewisses Unbehagen auf, wenn langsam, aber stetig hinter mir ein Schubverband in dem langen Teilstück sich näherte, und ich nicht schneller als 9 km/h fahren konnte (und wollte!).Aber dann sind wir immer schön rechts weiter gefahren, bis sich der nächste See öffnete und wir den Frachter passieren lassen konnten.

Fun_Sailor
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  #118  
Alt 27.09.2012, 22:39
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Zitat:
Zitat von Fun_Sailor Beitrag anzeigen
Der Zeuge sagte zum Freispruch übrigens, dass er -nach seiner subjektiven Meinung- trotz des eindeutig entlastenden Gutachtens dieses Urteil nicht unbedingt so eindeutig erwartet hätte, da er wohl doch auch eine gewisse Mitschuld des Beklagten sieht..."Ganz Freispruch finde ich nicht gerechtfertigt" (Zeuge).
So wie der Zeuge da rumgestottert hat, machte er auf mich nicht den Eindruck einer sach- und fachkundigen Person ...
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  #119  
Alt 28.09.2012, 13:09
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Ich find das Urteil schon nachvollziehbar, aber warum hat das 2 Jahre gedauert?
Ich will nun nicht unbdingt ein sofortiges Standgericht, aber innerhalb weniger Monate sollten die Ursachenforscher und Gutachter schon alles zusammengetragen haben. Was kann in den vertrödelten 1 1/2 Jahren noch an Erkenntnisgewinn kommen?
Es geht hier zwar nicht um die nackte Existenz, wie bei den noch mehr trödelnden Sozialgerichten, aber eine zeitnahe Verurteilung/Freisprechung sollte in einem vernünftigen Rechtssystem möglich sein. Durchs Trödeln wirds ja auch nicht billiger....(bevor jemand über Kosten debattiert).
Die Last auf den Beteiligten über einen solch unnötig langen Zeitraum hinzuziehen ist nicht erforderlich.
Gruß
Michael
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  #120  
Alt 09.08.2013, 11:29
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Zitat:
Zitat von kellertier Beitrag anzeigen
http://www.bild.de/home/telegramm/ho...ex=0.bild.html
Zitat:
"Seglerinnen tot - Freispruch für Binnenschiffer
Potsdam – Nach einem Unglück mit zwei toten Seglerinnen in Potsdam ist der Kapitän eines Frachtkahns am Dienstag vom Amtsgericht Brandenburg/Havel freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft "
Nun auch in zweiter Instanz:

Zitat:
Brandenburg an der Havel. Der Freispruch eines Kapitäns nach einem tödlichen Bootsunglück westlich von Potsdam ist rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft habe ihre Berufung gegen das Urteil der Vorinstanz zurückgenommen, teilte das Oberlandesgericht (OLG) in Brandenburg an der Havel am Donnerstag mit.
http://www.maz-online.de/Lokales/Bra...-Bootsunglueck
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Gruß, Jörg!
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  #121  
Alt 09.08.2013, 14:37
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Zitat:
Zitat von nordic Beitrag anzeigen
Das lässt sich nie generell beantworten.
Ich konnte bei einem Schubboot mit pontonförmigem Bug schon einen Matrosen der vor das Boot gefallen war, wieder vorspülen, damit er gerettet werden konnte.
Oft ist längeres zurückmachen aber auf Grund der äußeren Umstände nicht möglich.
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Auch der tote Winkel sowie der Stoppweg lässt sich nicht pauschalisieren.

Schau Dir mal den Trööt: "Berufsschifffahrt und Hobbykapitäne" an.
Na also, ein sauberes Urteil.
Was kann der Schiffer für, wenn plötzlich einer doch noch vor den Bug zieht. Hätte der Signal gegeben, hätte es wahrsch. sofort geknallt (siehe Rettungsdienst wenn die mit Musik fahren. Da wird stumpf vor dem Fz. angehalten, ohne Sinn und Verstand), da der Rudergänger dann wahrsch. panisch reagiert hätte.

@nordic
Das Verfahren bei euerem Vorfall erinnert mich an den Gefahrgut-Lkw-Unfall vor Jahren.
Da hielt der Tanker mit brennbarer und explosiver Suppe (30000l) an einem Stau, dahinter knallte es und das Unfallfahrzeug fing Feuer.
Daraufhin gab der Lkw-Fahrer Signal und schob die vor ihm stehenden Pkw langsam noch einige Meter zusammen. Natürlich gab es einige Schlauberger die ein paar Verfahren anleierten, aber dann vor Gericht der Lkw-Fahrer wegen der Umsicht gelobt wurde. Wenn der Tankzug hochgegangen wäre, hätte im Umkreis von einigen hundert Metern niemand überlebt.
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Karl-Heinz
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Alt 12.08.2013, 01:49
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Zitat von apiroma Beitrag anzeigen
Wenn der Tankzug hochgegangen wäre, hätte im Umkreis von einigen hundert Metern niemand überlebt.
Yo, hat man ja in Herborn '87 gesehen. Der ganze Ort pulverisiert, 48.615 Tote.

Sach mal, kann es wohl sein, daß Du hin und wieder zu dramaturgischen Übertreibungen neigst?

mfg
Martin
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Ich bin dann mal weg:
www.Thelxinoe.de
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