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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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Themen-Optionen |
#1
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Compac 20 - Gleichgesinnte gesucht
moin, moin,
nach etlicher Sucherei und boote-forum-Lesen habe ich ein kleines Boot mit Charakter und guter Herkunft gefunden, eine Com-Pac 20 Bj. ´96 von Hutchinson, Florida. Konstrukteur: Ben Johnson von Island Packet Yachts. Kleiner Langkieler mit Charakter und Polierbedarf. Gib´s unter Euch weitere Com-Pac Segler? Gruß moorsegler. |
#2
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Das Boot sieht besser aus, als es segelt. Das Kielgewicht könnte tiefer liegen. Dank der durchgehenden Kiellinie, die zwar gut gewichtet ist, aber eben nicht tief genug unter'm Rumpf liegt, muß man früh reffen und auf Törns z.B. quer über die Ostsee verzichten, was man mit anderen Booten in dieser Größenordnung ohne weiteres machen könnte (z.B. Leisure 20 Mittelkielversion).
Alle kleinen Compacs sind Boote für Binnengewässer oder geschützte Küstengewässer, wie z.B. Lübecker Bucht. Daher werden die kleinen von Compac bzw. Hutchinson immer unpopulär bleiben. Mir fielen auch einige Defizite auf, als ich mich damals für diese süßen Westentaschenkreuzer interessierte. Die Compac 16 gab es mit Gaffelmast oder auch mit Slup-Rigg. Die Riggs sind meiner Meinung nach schlecht dimensioniert (im Profil-Querschnitt) und auch schlecht verstagt. d.h. sie könnten noch je ein Unterwant mehr haben pro Seite. Ich glaube die Compac 20 hat selbst mit Hochrigg kein Achterstag, wobei ich mir nicht mehr ganz sicher bin. Wenn es so wäre, ist es ein besonders einschneidendes Manko. Weiter: Die Compac 16 hat keinen Traveller für die Großschot und die Kajüte als Kajüte bezeichnen zu wollen, ist ein Fehltritt. Wenn man fair bleiben will: Schlupfloch für Lilliputaner! Die Compac 20 hat (in meiner Erinnerung) auch keinen Traveller. Es sind Boote für das Auge, aber segeln...... ??? Wenn Du Adressen von Eignern brauchst, wende Dich an Peter Prinz, Yachtimporteur aus Köln. Vielleicht kann er Dir Käufer nennen, die so wie Du, auf das Design der Compac-Boote hereingefallen sind. Ehrlich gesagt: Ich kenne seine verzweifelten Inserate, wo er Boote mit Trailern wie Sauerbier anbot. Auch auf seinem Messestand war immer tote Hose, vor allem, nachdem die Leute erfahren hatten, wie die Endpreise für die Boote ausfielen. Bei DER schlechten Ausstattung würde es mich überraschen, wenn Du einen gleichgesinnten Compac-Eigner finden würdest. Mit meinem heutigen Erfahrungsschatz rückblickend auf meine Schwärmerei für Boote in dieser Kategorie bin ich froh, daß ich keins dieser Boote gekauft habe. Aber wenn man ein Motorboot mit Segelmast sucht...... |
#3
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nur damit man mal sieht, welches Boot gemeint ist:
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#4
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Zitat:
"Dem Charakter nach sind die Com-Pac-Yachten eher geruhsame Fahrtensegler mit mäßigen Segeleigenschaften. Dennoch ist die Seetüchtigkeit aufgrund der guten Stabilität (Steifheit) beachtlich." Herr Schwarzlose ist bekanntenermaßen ein anerkannter Experte in allen Bootsfragen (langjähriger Mitarbeiter der "Yacht", insbesondere erfahren in zahlreichen Bootstests). Im Anhang erlaube ich mir doch mal aus seinem o.g. Buch (2.Auflage) die eine Seite (Beschreibung mit Foto) einzustellen. (ausnahmsweise ), deswegen der Ordnung halber: Buch bei Delius Klasing... ) Gruß Fun_Sailor
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#5
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Welch nette Resonanz
Hallo Bumerang,
Du machst Deinem Namen alle Ehre. Nun ja, eigentlich hatte ich sowas erwartet wie: Gratuliere zum Kauf, viel Spass damit. Aber Du haust mir mein kleines Bötchen gleich um die Ohren und meinst auch noch ich sei darauf reingefallen. Tss, tss. Dennoch danke für Deine Antwort/Meinung. Es ist nicht mein erstes Boot, sondern mein vielleicht siebtes oder achtes Segelboot, es gab zuvor größere und kleinere, schnellere und namhaftere, aber keines welches mich (von Folkebooten mal angesehen) spontan so angesprochen hat. Es ist immer die Frage was man mit dem Boot machen möchte. Ich brauche und werde meinen Kauf nicht rechtfertigen. Meine Gründe neben der Emotion will ich aber gerne kundtun: Es hat Charakter, mehr Platz als eine Jolle, ist plegeleicht und mit simpler Technik in guter Qualität ausgestattet. Es hat nur 60 cm Tiefgang für mein Flußrevier und nimmt eventuellen Grundkontakt nicht so übel wie z.B. ein Hubkieler. Ich streune halt gerne durch Flachwasserbereiche. Der Ballastanteil liegt immerhin bei 40 % und durch einige Ausschäumungen und eingebauten Styropur ist wohl auch eine Sinksicherheit gegeben. Das relativ breite Heck sorgt für eine gewisse Formstabilität. Wie es segelt? Mal sehen, in ein paar Wochen weiß ich mehr. Das Rigg ist simpel, hat ein Achterstag und die Wanten auf einer Doppel-Pütting; Maststellen und Legen wegen der Brücken im Fluß kann ich einhand in wenigen Minuten. Sicher, eine Rennziege wird sie nicht sein, Höhe geizen wird sie nicht mögen und in puuncto Seetüchtigkeit sind sicherlich Grenzen gesetzt. Ihr letzter Heimathafen war nebenbei bemerkt Helgoland. Auf eigenem Kiel sah sie unter erfahrener Hand größere Bereiche der Nord- und Ostsee als es mir meine knappe Zeit erlauben wird. Die oben zu sehende Compac ist übrigends ein anderer aktueller Bootytyp. Bezüglich des Segelverhaltens, scheint es so zu sein, dass meine CP 20/19XL stabiler liegt, als die kleinere CP 16 oder die CP 23, die übrigends auch Herr Schwarzlose selbst sein eigen nennt/nannte. Manche wollen eben einfach nur nett segeln. Jedem was er will. Gruß Moorsegler. Meine Compac 20 (Compac 19XL) sieht in etwa so aus: |
#6
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Moin Moorsegler,
bei den Fotos kann ich nur sagen: Wirklich schönes Boot, das Du erworben hast, Gratulation! Das hätte mich auch überzeugt. Btw...ööhmm...wieviel kostet denn so ein Boot ? (...ggf. auch per PN ) Gruß Fun_Sailor
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#7
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Ersatzteile für Com-Pac-Yachten
Es ist in Deutschland nicht ganz einfach, Ersatzteile für Com-Pac-Yachten zu bekommen (alle Schrauben haben Zoll-Gewinde!)
Sehr hilfreich ist die Fa. Schrauben Preisinger in München, die auch Schrauben in den USA bestellen (leider nur in Mindestmengen, z.B. 100 Stück...): unter www.online-schrauben.de Wantenspanner etc. kann man nur über www.westmarine.com direkt in den USA bestellen, Bezahlung z.B. über VISA-Card - Lieferung erfolgt rasch (meist innerhalb von 4 Tagen). Ansonsten sind Edelstahl-Schrauben in Zoll-Größen auch über Harley-Davidson erhältlich (über Nacht!) - aber nur in V2A. Gibt es noch Com-Pac-Eigner, die weitere Tips beisteuern können? Hanno Com-Pac 19/3 PAPIA |
#8
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wir könnten ja mal ein "Compact" Treffen mit mehreren kleinen ausmachen.
ist zwar kein Compac, aber kompakt
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es grüsst Manuel mit dem Butt "Oil leak? What oil leak? That's just sweat from all that horsepower!" (Wommel 5 PS) http://www2.kegel.de/bilder/matrose.gif |
#9
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Hy Moorsegler,
ich kann dir zu deiner Wahl nur gratulieren, Herr Schwarzlose kauft sich ja auch nicht eine Yacht die absolut nichts taugt. Ich denke auch, jede tiefgangreduzierte Yacht ist ein Kompromiss in Punkto Seetüchtigkeit im Vergleich zu einer Mittelkielyacht mit Tiefkiel. Da ich das selbe Problem habe wie du, ich benötige auch für ein Flussrevier einen reduzierbaren Tiefgang, habe ich mir eine Manta 19 (Kielschwerter) gekauft. Die Seetüchtigkeit ist trotz 6 Meter Miniboot für die Adria ausreichend. Ich habe halt etwas geschummelt und ein schweres VA4 Schwert und 2 Stk 100 AH Batterien in der Schiffsmitte über dem Kiel eingebaut. Die wirken jetzt als zusätzlicher Ballast und das Boot kann mit einem aufrichtenden Moment mit einem Mitteltiefkiel verglichen werden. Nur etwas mehr Gewicht! Der Vorteil des geringen Tiefgans bleibt aber erhalten. Ich möchte nie wieder ein Boot wo ich nicht in die Lagunen der Adria reinfahren kann oder in seichten Flussrevieren ankern kann. Ich binn viel in der Adria unterwegs, und habe einige Kielschwerter oder Ballastschwerter gesehen, die auch von Kroatien nach italien usw unterwegs waren, die haben sich den Boden Ihrer Miniyacht zum Teil ausbetoniert um mehr Gewicht in den Kiel zu bekommen. Es gibt viele Möglichkeiten das Boot so steifer zu machen. Weiters bin ich eher ein Fahrtensegeler und nicht auf der Flucht. Ich bin auf der Adria Strecken einhand (aber mit Autopilot) gesegelt, da sind schnellere Schifferl eigentlich nicht so gut gewesen, die verhalten sich oft schlechter bei Welle und das Wasser spritz nur so übers Deck. Mein Boot ist zwar kein Speedsegler, doch 3 Meter Wellen steckt die weg, dass ich selbst überrascht war. Dass wird auch bei deinem C20 so ein. Die ist eher ein gemütliches Wanderboot und wahrscheinlich wie meine noch ohne Kran slippbar. Ich kann ohne Kran überall slippen, dass ist für mich immer mehr das Wichtigste geworden. Also viel Glück beim Kauf und herzliche Grüße aus Österreich Mantaspeed PS.: Lieber ein schlechter Segeltag als ein guter Arbeitstag"! |
#10
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Weiterer Tip für Com-Pac-Eigner:
Mast-Ersatzteile (z.B. der Aluminiumguß-Mastkopf mit seinen Umlenkrollen) gibt es für die Com-Pac 19 und für die Com-Pac 23 bei: www.dwyermast.com Dwyer Aluminium Mast Company 2 Ccommerce Dr. N. Branford CT 06471 USA Bestellung über Internet (Zahlung mit z.B.VISA) kein Problem, Lieferzeit jedoch ca. 2 Wochen (da mit US-Mail). Grüße Hanno Com-Pac 19/3 "PAPIA" |
#11
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Zitat:
Trotzdem würde ich jeden Knoten rauskitzeln wollen, der möglich ist, was aber bedeutet, daß ich auch bei Windstärke 5 das Großsegel noch voll stehen lassen können muß. Ich bezweifele, daß das bei einer unmodifizierten Compac 19 der Fall sein wird, ohne daß man ausreiten muß oder wenigstens den Vorschoter auf die Kante schicken muß und der Steuermann dann schon aufpassen muß an der Großschot, denn nimmt der Wind um eine Windstärke zu oder in Böen um vielleicht 2 Windstärken, wird die Compac sich auf der Backe liegend wiederfinden. Ein weiteres Manko: C-19-PAPIA erklärt, daß man ein bestimmtes Ersatzteil für den Mast in den USA bestellen kann. Kann man auch, aber nicht jeder hat VISA, zweitens kann man sich für den Frachtpreis zzgl. Kaufpreis des Artikels ein solches Teil hier in Deutschland bei einer Edelstahl-"Schmiede" wie Haase Edelstahl bauen lassen, statt es sich aufwendig und kostenintensiv in den USA zu bestellen. Wer Probleme hat, in seichte Lagunen einlaufen zu können, kaufe einen kleinen Fahrtenkatamaran von 5,50 Meter Länge oder einen Trimaran. Da gibt es im 20 bis 21 Fuß Bereich inzwischen einen interessanten Tri, den sich jeder leisten kann, und auf dem man auch eine Menge Platz hat. Er hat beiklappbare Schwimmer und eine Schlafkajüte und ein erweiterbares Zelt als Option. Man ist mit einem solchen Tri doppelt so schnell unterwegs und kann die Vorzüge eines Bootes mit wenig Tiefgang auskosten. Ich hoffe, ich finde die Bilder noch..... (Es ist nicht der Magnum 21, der leider viel zu schwer ist für seine Größe...) Ich bleibe dabei: Eine Compac ist was für's Auge und für's gemütliche Segeln, wer Spaß haben will, kauft was anderes. |
#12
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Hallo Boomerang,
kann es sein, dass Sie nie eine Com-Pac 19 (oder Com-Pac 23) gesegelt haben? Haben Sie ein Problem weil Sie vor einigen Jahren mit dem Kauf einer Com-Pac geliebäugelt haben und es dann doch nicht getan haben? Warum versuchen Sie dieses nette kleine Bootchen so schlecht zu machen (und auch gut gemeinte Tips ihrer Besitzer sofort niedermachen)? Wenn für Sie der Spaß beim Segeln darin besteht „schnell“ zu sein – ist auch o.K. Ich als Com-Pac-Segler genieße die Gemütlichkeit, die Stabilität, das gefällige (traditionell anmutende) Design, die einfache Bedienung – und habe hierin auch meinen „Spaß“. Aber ich gehe nicht her und äußere mich abfällig über Ihr Schiff (vielleicht eine „Rennziege“?). Bezüglich der Stabilität etc. verweise ich auf das Urteil von Herrn Schwarzlose in seinem Buch „Kleine Yachten“, Delius Klasing Verlag, Ausgabe 1995, S. 260 zur Com-Pac 19: „... ist die Seetüchtigkeit aufgrund der guten Stabilität (Steifheit) beachtlich.“ Glauben Sie, das ein Kenner der Trailerbootszene wie Herr Schwarzlose sich selber von einer 35 Fuß Najad auf eine Com-Pac 23/3 verkleinern würde wenn dieses Schiff so mieserabel segeln würde wie Sie es uns glauben machen wollen? Denken Sie doch lieber positiv: wenn es schon Segler gibt, die mit einer Com-Pac zufrieden sind, dann sind das doch genau die, die Sie locker überholen können... Viele Grüße von einem Com-Pac-19-Segler (der bei seinem Hobby keine Eile hat...) C-19-PAPIA [img] |
#13
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Irgendwie macht es eher den Eindruck einer kleinen Werbekampagne für dieses Schiffchen...
Soll mir auch egal sein. Aber um mal auf die Mutmaßungen und Vorwürfe einzugehen und der Sache doch noch einen lösungsorientierten Charakter zu geben, will ich noch mal ein paar Stellungnahmen abgeben. Ich mochte vor Jahren alle tradionellen Schiffe oder solche, die äußerlich einen solchen Eindruck vermitteln, selbst wenn sie aus GFK gebaut sind, was ich - werkstofflich gesehen - keinesfalls als Nachteil ansehe. Meine Favoriten waren damals die Flicka 20, die Allegra 24 und die Dana 24, allesamt jenen kleinen Postschiffchen sehr ähnlich, die vor mehr als 100 Jahren an der Ostküste der USA - als ähnliche Versionen und aus Holz gebaut - ihren zuverlässigen Dienst taten. Trotz des modernen Bootsbaumaterials GFK sind diese Schiffe aber leider immer noch zu schwer, da sie sehr solide und fast überdimensioniert sind, was die Materialstärken angeht. Bei den Compac-Yachten wird allerdings etwas mehr gespart an Material, was natürlich einen Gewichtsvorteil gegenüber den anderen drei genannten Bootstypen mit sich bringt. Mir gefallen diese Boote noch immer, rein äußerlich. Betrachtet man allerdings die seglerisch relevanten Attribute und Deckhardware an Bord, dann fehlen auf den meisten serienmäßig gefertigten Yachten dieser Linie Dinge wie Travellerschiene, verstellbare Fockschotholepunkte und eine Einbaumaschine, die immerhin auf manchen Flicka 20zigern zu finden sind. Wenn schon Traditionsdesign, dann aber richtig, was bedeutet, daß man sich nicht mit einem Außenborder-Jockel abgeben darf. Reinen Stilbruch begeht, wer auf einem solchen Boot einen Außenborder fährt. Im Laufe meines eigenen Seglerlebens habe ich festgestellt, daß gerade Besitzer obengenannter Yachten wenig Interesse daran hegen, ihr Boot an Deck zu optimieren (es sei denn, es dient dem eigenen Komfort). Dann werden solchen Dinge wie Sprayhoods und BIMINITOPS angeschafft, anstatt sich mal um selbstholende Winchen oder um die Beseitigung der obengenannten Mängel zu kümmern. Alles in allem sind die Besitzer in meinen Augen als die Segler zu bezeichnen, die ein Wohnwagen mit Bootsrumpf und Segeln haben wollten. Ich nenne sie spaßeshalber WoWa-Segel-Camper. Gerade diese Leute haben Probleme mit ihren Langkielern z.B. in den Niederlanden in Boxen hineinzumanövrieren. Wer sich ein Boot für 70.000,-- US-Dollar in dieser Größe leisten kann, muß die meiste Zeit des Jahres ordentlich schuften, um dann höchstens jedes dritte Wochenende an Bord zu sitzen und um Kaffee im Cockpit zu trinken. Zum Segeln kommen die meisten Leute, die eine solche kleine Yacht zusammengespart haben, und sich von ihrem Herz haben leiten lassen bei der Anschaffung, statt vom seglerischen Verstand, nur im vierwöchigen Urlaub..... und dann kann man in den Häfen immer lustige Szenen sehen, wenn sie versuchen, unter Motor irgendwo einzufädeln und ihnen die nötige Routine fehlt, das eigene Schiff richtig einzuschätzen, denn alle Boote dieser Art reagieren recht träge auf Ruderausschläge bei Schleichfahrt. So ein Boot wie die Compac oder die Flicka ist nicht nur wegen der Kursstabilität etwas für erfahrenen Langfahrer, die viel Zeit haben und viel Raum unter Deck wollen. Und für die Segler, die die nachteiligen Manövriereigenschaften wettmachen durch eigene Kompetenz und gute Seemannschaft. Da ich ein leicht zu trailerndes Boot mit wenig Tiefgang suchte, bin ich zwangsläufig bei Mehrrumpfbooten gelandet. Ich habe keinen Touareg oder Rover und muß mein Böötchen auch mit einem kleineren PKW ziehen können. Deswegen würde ich lieber auf etwas Platz und Komfort verzichten, bin aber schneller unterwegs und brauche auch keine 100,-- Euro-Scheine durch den Auspuff eines spritfressenden PS-Boliden zu jagen, wenn ich das Boot mal über eine größere Strecke zu ziehen hätte. Das sind eben Vorteile, die C-19-PAPIA entweder noch nicht erkannt hat oder sie nicht zu erkennen braucht, weil er finanziell besser ausgestattet ist als ich. Womit ich übrigens kein Problem hätte. Jeder soll glücklich werden auf seine Weise, aber wer sich weiterentwickeln will in der Segelei, sollte sich für etwas anderes entscheiden. Wer ein Boot mit Komfort unter Deck sucht, kann sich ja für eines dieser Postschiffreplikate entscheiden, muß dann aber den kardanisch aufgehängten Kocher gesondert anschaffen und braucht auch keine Eisbox, die bei allen aus den USA kommenden Boote dieser Art statt eines Kühlschränkchens eingebaut ist. Das ist keine Schlechtmache, sondern lediglich eine nüchterne Betrachtung der Tatsachen. Wie gesagt: Ich mag diese Boote und sie sind in jedem Hafen eine nette Bereicherung.... aber 'Spaß' definiere ich eben anders. |
#14
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Werbekampagne?
Warum nicht?
Ich mag die kleinen ComPac's... Ich brauche nicht schnell sein... Es dürfen gerne andere lachen - auch bei meinen Anlegemanövern (sie werden langsam besser...) Touareg? Cayenne? nein (leider nicht...) - ein 16 Jahre alter VW-Bus (T3 mit 70PS Turbo-Diesel) zieht die "PAPIA" ganz gut (mit ca. 9,5 l Diesel/100km). Übrigens: es ist ein Camping-Bus, selbst ausgebaut...): "WoWa-Segel-Camper"! 70.000$ (war Ihr Trimaran so kostbar?) kostet eine neue CP 23/3 nicht - aber etwa halb soviel (Preisliste von 2004 angefügt). Gebrauchte ComPac 23/3 stehen für 15.000 bis 18.000€ im Internet. Tiefgang der CP 23/3: 69cm. Eine Eisbox hat sie nicht... Nur, um "Mutmaßungen" durch Tatsachen zu ersetzen! Trotzdem: viel Spaß mit Ihrem netten Tri! C-19-PAPIA [img][/img] |
#15
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Hallo,
ich denke man muß immer das passende Boot fürs Revier finden, ich fahre einen Schwenkkieler in einer Nummer größer (southerly 100 / 33Ft) und der Pott segelt für seine Rumpfform / Segelkonfiguration ganz ordentlich (nartürlich nichts im vergleich zum Tri), aber wenn ich daran denke wie ich zuletzt neben so einem Tri im Päckchen lag und was es für ein Kippelding war, nein Danke! Und im Gegensatz zu einem Segler mit Festkiel und 1,60m Tiefgang gehe ich im Wattenmeer innenlang hinter den Inseln und bin doppelt so schnell wie der der aussenrum muß Und wenn ich aussenrum will fahre ich Ihn eben auf 1,95 aus (minimal 0,8m) Somit hat jedes sein Vorteil... anbei ein Foto und der Plan
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#16
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Hy
ich glaube jedes Boot ist für den jeweiligen Einsatz in einem speziellen Revier mit Sicherheit ein Kompromiß. Bei wenig Tiefgang gibts halt nicht viel alternative, ein Hubkieler oder ein Kielschwert, oder Schwert bzw. Ballastschwert. Der Langkieler mit dem Schwert hat halt den Nachteil im Hafen etwas heikler zum manövrieren zu sein, dafür hat er den Vorteil den Kurs sehr leicht zu halten und natürlich ist es dann etwas träge. Mein Kielschwerter reagiert auf kleinste Pinnenausschläge und hält ohne Autopilot keine 2 Minuten den Kurs. Dafür drehe ich das Boot im Hafen wie auf dem Teller. Ich beforzuge eher den Kielschwerter (Oder den Langkieler mit Schwert), denn bei zu wenig Wassertiefe läuft das Boot mit dem Schwert auf, es klappt ein und nichts ist kaputt. Ein Hubkieler ist dann so beschädigt, dass es voll auf die Mechanik geht. Ich hätte auch lieber einen Fixkiel, der ist einfach besser betreff der Seetüchtigkeit, aber mir ist es Lieber in 5 Minuten auf dem Hausrevier in seichten Binnengewässern ein Paar Schläge nach dem Büro zu machen, als aufs Wochenende zu warten und dann 100 Kilometer Richtung einem See oder 500 Km Richtung Adria zu fahren. Für die Seestrecken muß man halt wieder einen Kompromiß eingehen. Ich habe sicher um über 100 Kg mehr in der Bilge, aber dafür kann ich mit dem Leichtwindsegel (UPS 200 %) hart am Wind noch bei 4 Bf kreuzen, das gibt Speed mit Vollzeug und ich hatte sogar einmal ein Erfolgserlebnis, als ich vom Tagliamento bis Venedig hart am Wind segelte und ein doppelt so großes Segelboot mit Fock und Gross mich bis zur Einfahrt von Venedig nicht überholen konnte. Dies war für mich halt eine Menge Spass, aber wenn ich langsamer gewesen wäre wars mir auch egal. Ich denke mit ein bisserl Extra Segelfläche und zusätzlichen Ballast kann man viel rausholen aus diesen Bötchen. Weiters hat man dann auch den Vorteil etwas härter an den Wind gehen zu können als mit einem Kat oder Tri, da die halt oft ne Menge Abtrieb haben oder die Schwerter auf einem Meter 50 ins Wasser ragen. LG Mantaspeed
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PS: "Lieber ein schlechter Segeltag als ein guter Arbeitstag" |
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