|
Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Bugöse Aluboot reparieren oder Schrott?
Moin,
habe ein altes Aluboot aus den 60ern, 4 x 1,60 m, Typ Kello 3 von Fiskars. Wie auf dem Foto zu sehen ist, ist das Alu um die Ösenbefestigung gebrochen und wurde mit nem aufgenieteten Blech repariert. Wie kann so was passieren? Beim Zusammenstoß müsste es ja die Öse ins Boot drücken. Wie schauts bei zu heftigem Zug aus, entstehen da solche Brüche im Aluminium? Ich dachte Alu würde sich eher verformen anstatt brechen. Meine schlimmsten Befürchtungen sind, das das Alu aufgrund des Alters spröde geworden ist und dadurch zum Brechen neigt. Kann das bei Alu passieren? Dann wäre ja evtl. das ganze Boot Schrott, nix mehr mit 20 PS und Fahrspass. Hab das Boot gerade erst erworben. VG Kiru |
#2
|
|||
|
|||
Moin
Wenn da einer beim slippen mit einer Winde wie doof dran gezogen hat? Dann reißt die Öse je nach Winde raus.
__________________
Gruß Yannik |
#3
|
||||
|
||||
Hallo Kiru4,
von innen und außen einfach ein 3 mm Blech drauf schweissen lassen, dann dürfte das ewig halten
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
|
#4
|
||||
|
||||
Moin Kiru
Aluminium das für den Bootsbau meist verwendet wird hat mit 10-12Prozent eine geringere Bruchdehnung als z.B. Baustahl.Der Schaden wird aber bei dem Boot wohl auf häufige Überlastung zurückzuführen sein und nicht auf Alterung die mit viel stärkeren Korosionserscheinungen einhergeht.Diese Stelle wo drei Schweissnähte Aufeinandertreffen machen das Boot hier auch sehr steif,so dass da eher was knickt als beult und knicken mag kein Blech gerne haben. gruss hein
|
#5
|
|||
|
|||
Ich würde die Alubleche nicht schweissen, sondern mit Sika kleben und schön nieten. So gibt es keine Spannungen und sieht ausserdem noch besser aus.
|
#6
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Ich würde mir jemanden suchen der Alu schweißen kann und das ausgerissene etwas größer heraustrennen und neu einsetzten lassen! Wenn du meinst dass das genietete besser aussieht..... Ich würde das als Pfusch bezeichnen!
__________________
Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky)
|
#7
|
|||||
|
|||||
Zitat:
ich würde das auch nicht kleben sondern schweissen lassen!! Sikka und Nieten sind Pfusch, vor allem an einem Aluboot !! Ich fahre selber ein Aluboot (Kaasboll), da würde ich NIE kleben. Wenn du jemanden kennst der Aluminium schweissen kann, dann trenn die Bugöse mit dem genieteten Teil großflächig aus und setz ein Neues Stück mit einer Neuen Bugöse ein. Ich würde wegen der Stabilität das Stück Großzügig wählen und 4 mm Alublech nehmen. Gruß Olli
|
#8
|
||||
|
||||
Na ja, also das nieten und kleben Pfusch ist, das erzählt mal den Firmen die Flugzeuge bauen.
Und das Luftfahrtbundesamt guckt sich da JEDES Teil genaustens an, bevor es eine Zulassung bekommt und in die Luft darf. Nicht so wie bei den ganzen Alubiegern, die maximal einen Zettel zu unterschreiben haben, in dem eine CE Norm bestätigt wird.. Flugzeugrümpfe werden bis heute ausschließlich genietet. Eine Produktionsart, die wesentlich teurer, zeitaufwändiger und mit mehr Präzision durch geführt werden muß als schweißen Geschweißte Rümpfe sind weit weniger in der Lage, den ständigen Druckschwankungen über ein Flugzeugleben lang zu wiederstehen Kommt halt immer drauf an, wie der werkstoff Alu belastet wird. Fest steht, dass wie bereits weiter oben erwähnt, Alu im verschweisten Zustand deutlich weniger flexibel bleibt als im genieteten. Es gibt Bootswerften, die ihre Aluboote ausschließlich nieten und damit hervorragende und äußerst langlebige Produkte schaffen. Die Firma Lund sei da mal als Beispiel genannt. Aber die Arbeit will ja auch bezahlt werden. Schweißen ist für Boote keine schlechte, aber in jedem Fall die billigere Produktionsart. Und zu teure Boote verkaufen sich nun mal nicht so gut. Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. Geändert von Joshua Slocum (04.02.2014 um 10:28 Uhr)
|
#9
|
||||
|
||||
Moin,
und auf seewasserbeständiges Alu achten!! Jörg
|
#10
|
||||
|
||||
Egal wie,
ob schweißen oder nieten. In jedem Fall darauf achten, dass kein Materialmix entsteht, der elektrochemische Korrosion begünstigt. Aus dem Bild und aus der Beschreibung des Schadens ist leider nicht ersichtlich, ob es sich bei der Bugöse um eine nachträglich angebrachte Edelstahlkonstruktion handelt und der Schaden wo möglich da durch entstanden ist. Alu und Edelstahl, ein absolutes Nogo, wenn man da wesentliche Konstruktionsbedingungen unbeachtet lässt. Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. |
#11
|
||||
|
||||
Völlig richtig !
__________________
Gruß Fred ------------------------------------- Bootfahren in Kroatien ------------------------------------- |
#12
|
||||
|
||||
Zitat:
Ist aber auch nur meine Meinung....
__________________
Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky) |
#13
|
||||
|
||||
@ Monk
Ja Holger, da teile ich deine Meinung. Wer ordentliches und materialgerechtes nieten nicht beherscht der muß halt eben schweißen. Nicht dass wir noch mit Kiru's Boot eine Wiederholung des Titanikdesasters erleben müssen. Nach neueren Erkenntnissen hat man da ja wohl minderwertige, mit Schlackeeinschlüssen versehene Nieten verarbeitet. Mit gescheitem Material wäre das Loch wohl nicht so lang geworden. Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden.
|
#14
|
|||||
|
|||||
Zitat:
na ja wir unterscheiden wie Du richtig festgestellt hast Flugzeugbau von Bootsbau (zumindest bei den "normal-Alu-Booten"). Du wirst als Privatmensch, den Flugzeugkleber kaum bezahlen können geschweige denn von der Nietmaschine aus dem Flugzeugbau. im Übrigens werden im Flugzeugbau 90% aller Teile geklebt, Nieten gibt es so gut wie gar nicht mehr, man geht gerade bei den neuen Flugzeug-Modellen (Airbus) auf Verfahren wie z.B. Laserstrahlschweissen über. Und nebenbei, die Werkstoffe Aluminium haben im Flugzeugbau auch langsam ausgedient. Ersetzt werden diese durch spezielles GFK und Karbonwerkstoffe. Fazit.... Für das Boot besser altes Teil raustrennen und neues (stabileres) Teil einsetzen und schweissen !!!!! Gruß Olli
|
#15
|
||||
|
||||
Moin
Schweissen?oder Niete und Kleben?Wenn beides richtig gemacht wird,dann ist das eine so reichtig wie das andere.Das wesentliche ist,dass auch die Nietlöcher der älteren "Reparatur" überdeckt werden müssen und ansonsten großflächige Verstärkungen von innen und aussen beim nieten und kleben und wenn ausgetrennt und neue eingeschweisst wird nur von innen angebracht werden müssen.Das Problem ist wohl auch da durch entstanden, dass an der Slipöse nicht nur gezogen sondern auch seitlich hin und her gezottelt wurde,da müsste u.U.noch eine Art Knotenblech mit auf die Verstärkung innen um solche Kräfte besser abzufangen. Und jezt noch ein Schlauschieter aus der Schiffbaugeschichte:Bis in die sechziger Jahre wurde im Stahlschiffbau oft noch der Scheergang genietet,der diente dann als Rissfänger bei sonst vollständiger Schweissbauweise. gruss hein
|
#16
|
||||
|
||||
Olli,
schön dass wir fast einer Meinung sind Die Menge an Kleber, die für eine solche Riesenreparatur von Nöten ist, wird das Bankkonto sicher nicht sprengen. So wie ich es verstanden habe, soll ja kein Neubau auf Kiel gelegt werden. Ich sehe viel größere Probleme bei der Beschaffung des Zeugs und das auch noch in so kleinen Mengen. Wie du richtig gelesen hast, rate ich nirgendwo davon ab in diesem Fall den Schaden mit einer Schweissarbeit zu beheben, sondern meine, dass nieten und kleben alles andere als Pfuscharbeit ist, Sachverstand vorausgesetzt. (Wieso wiederhol ich das hier eigentlich? Gut dass ich hier mit Leuten zu tun habe, die lesen können.) Und Kiru wird die Schweißarbeit ebenso wenig selber ausführen wie eine Nietarbeit. Er wird für beide Verfahren eine Fachwerkstatt brauchen, also würden auch beide Arbeiten in handwerklich einwandfreier Arbeit ausgeführt. Kann sein, dass eine Nietarbeit nicht zu einem geschweissten Boot passt, aber das ist Geschmackssache und hat mit der handwerklichen Ausführung nichts zu tun. Zitat:
Laserstrahlschweissen wäre nicht schlecht. Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. |
#17
|
|||
|
|||
Danke für die zahlreichen Antworten. Ich wollte damit aber keine Grundsatzdiskussion auslösen. Mein Boot ist geschweißt und genietet. Die Bugöse ist Alu und von Innen ein Gegenstück an den Rumpf links und rechts angeschweißt. Diese Öse ist ausgerissen, aber noch dran. Von Außen wurde ein 3mm Alublech aufgesetzt und mit den Alustreifen Innen vernietet. Verwendet wurden Alunieten. Könnte das also noch von Innen und Außen mit Sikaflex abdichten. Damit wäre die Nietlösung fertig. Ob Schweißen besser wäre? Was nützt mir ein 4mm Alublech welches auf 2mm geschweißt wird? Wenn gibt doch das schwächste Glied nach, also wieder das 2mm Blech. Da macht es doch nur Sinn alles rausschneiden und nen 2mm Blech wieder einsetzen?
VG Kiru |
#18
|
||||
|
||||
Hallo Kiru,
ist doch einfach. geh zu einem Schweissfachbetrieb, (Nieten ist zu anspruchsvoll) erzähl dem Meister, dass du an der Öse regelmäßig das ganze Boot mit Anhänger unter die Decke einer Scheune ziehst, dass die bisherige Konstruktion, wie man ja offenkundig sieht, nicht gehalten hat und überlass denen mal die Arbeit. Vielleicht ist es ratsam, dem Meister gegenüber zu erwähnen, dass du nach dessen fertigstellung noch den gleichen Hänger benutzen möchtes und nicht vor hast auf ein Modell mit größerer Traglast umzusteigen. Und wenn du das auch noch offiziell machst, also nicht schwarz und unter der Hand, gibt es sogar noch eine zeitlich begrenzte Gewährleistung auf die Arbeit. Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. Geändert von Joshua Slocum (04.02.2014 um 23:38 Uhr) |
#19
|
||||
|
||||
Und das alles bei zig Jahre alten 4 x 1,60 m. Geht's noch?
__________________
mit lieben Grüssen aus Wien - Peter |
#20
|
||||
|
||||
Als Alternative fällt mir jetzt doch glatt Sekundenkleber ein oder ein Hufeisen als Glücksbringer drunternageln um damit der Hoffnung Ausdruck zu verleihen dass die Öse noch ein paar Tage hält?
Mach einen Vorschlag. Wie repariert man den sowas in der Alpenrepublik? Gruß Robin
__________________
Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. Geändert von Joshua Slocum (05.02.2014 um 08:27 Uhr) |
#21
|
||||
|
||||
Zitat:
Es kommt auf die Fläche des Beilagebleches an, denn die Fläche überträgt die Kraft auf die Bootsschale. Ergo : je größer die Fläche desto besser.
__________________
Gruß Fred ------------------------------------- Bootfahren in Kroatien ------------------------------------- |
#22
|
|||
|
|||
Moin,
hier noch mal ein Foto von der Frontseite. Da ist bereits ein 3mm Alublech drauf, von Innen mit den Alustreben und Alunieten vernietet. Die Nieten, keine Poppnieten, sind wahrscheinlich am Blech verschweißt und glatt geschliffen, da man den Kopf nicht sieht. Wenn die Farbe ab ist, bestimmt zu sehen. Könnte ich die Konstruktion nicht so lassen und lasse aber das Blech Außen noch rundum mit dem Rumpf verschweißen? Dann wäre es genietet und geschweißt, scheint jetzt schon sehr stabil zu sein. VG Thomas |
|
|