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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Augspleiß geflochtener Mantel, geschlagener Kern
Hallo!
Ich stehe hier vor einer Herausforderung. Und zwar möchte ich einen Augspleiß ans Ende einer älteren Schot setzen. Das Tauwerk besteht aus einem geflochtenen Mantel und einem geschlagenen Kern. Wie ist das machbar? Bei Tauwerk "geflochten/geflochten" habe ich kein Problem; bei geschlagenem Tauwerk auch nicht. Aber die Kombi macht mich etwas ratlos. Kennt jemand eine Anleitung dazu? Also das Problem was ich habe ist, dass ich den Kern nicht in den Kern stecken kann, wie bei einem geflochtenen Kern. Versuche mit Klebeband sind alle gescheitert. Und den geschlagenen Kern wie geschlagenes Tauwerk zu spleißen ergibt zu viel Volumen, sodass ich alles zusammen nicht wieder in den Mantel gezogen bekomme.
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Sommer, Sonne, Wind. Saison macht mehr Spaß als Nebensaison Geändert von Gödeke M (01.04.2014 um 12:44 Uhr) |
#2
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Da bisher keiner geantwortet hat.
Für geschlagenes Tauwerk gibt es den Kurz und den Langspleiß. Der erstere wird deutlich dick, aber ein Langspleiß, wenn richtig gemacht, sollte keine Verdickung beinnehalten. Er wird aber halt auch lang, und ob das im Zusammenhang mit dem Rest so passt, kann ich nicht sagen. Das Prinzip beim Langsleiß ist ja, dass man den Spleiß in drei Bereiche teilt und in jeddem Bereich einen Strang spleisst (indem man denselben Strang von beiden Parten halbiert und umeinanderschlingt, ggf auch verknotet). Man verteilt das so ein bisschen, damit die anderen Stränge das Seil zusammenhalten und an jeder Stelle 2/3 des Seils volle Stärke haben. Wenn nun aber so ein Spleiss in einen Mantel gezogen wird, dann gibt es dadurch Stabilität, dass die halbierten Stränge nicht so leicht auseinanderfallen können. Gerade bei Belastung macht der Mantel auf den Kern Druck. Also reicht es vielleicht jeweils die Stränge der beiden Parten des Kerns auf eine gewisse Länge zu halbieren, und sie dann paarweise umeinander zu winden, statt dass man, wie sonst, Kern in Kern steckt. Evtl, geht es also, das was beim normalen Langspleiß in drei Bereiche aufgeteilt wird, sozusagen parallel abzuhandeln. Ich denke mir weiter, dass man die Stränge vielleicht nicht genau halbiert, sondern vielleicht ein klein bisschen mehr nimmt, so dass man doch etwas Vedickung kriegt, aber eben weniger als beim Kurzspleiß -- aber angepasst, so dass möglich gut Druck vom Mantel auf die Verbindungstelle kommt. Also, alles nur Spekulation, aber soweit könnte ich mir eine Lösung vorstellen. Auf welche Länge man moderne Fasern umeinanderwickeln muss, dass sie genug Haftreibung aufbringen um den Zug zu übertragen wüsste ich jetzt nicht. Ich würde auf jeden Fall irgendwelche Maße für traditionelles Tauwerk deutlich aufwerten.
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#3
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Die ganz dumme Alternative wäre, einfach nicht zu spleißen, sondern das Auge nur zu vernähen und mit Takling zu versehen. Ist nicht so elegant, aber deutlich effektiv. Es gibt sogar Messungen, die das belegen (sollen). Selber hab ich sowas ähnlichs schon mal gemacht und es hat sich in der Praxis bewährt. (Spleißen ging aus irgendeinem Grund nicht). Man muss nur die Takling wirklich fest anziehen.
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#4
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...oder hat sic der Gödeke Michel einen klasse April-Scherz genehmigt?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#5
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Ne, kein Aprilscherz...das gleiche dachte ich aber von dem Tauwerk als ich es "geöffnet" habe auch...
Ich werde mir das mit dem Langspleiß mal in Ruhe angucken und ausprobieren. (Allerdings nur um es in Zukunft zu wissen, ich habe mich dazu hinreissen lassen auch diesen Strecker gegen neues Tauwerk auszutauschen)
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#6
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Falls der Spleiss nicht auch ästhetische Gründe hat oder für den gedachten Zweck nötig, wie wäre es denn mit einem simplen Palstek, immer sicher und jederzeit aufknotbar um die Leinen durch Blöcke o.ä. zu scheren?
Habe für meine Zwecke Spleisse soweit möglich "aus dem System genommen"
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Gruß Kai
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#7
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Leider genau das. Es ist zu wenig Platz für einen Knoten vorhanden. Aber jetzt bin ich ja wieder mit dem "gewohnten" geflochtener Mantel/geflochtener-Kern-Tauwerk versorgt.
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#8
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Was, nicht mal für 'nen Gordingstek?
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#9
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Ich habe das Rigg und die Beseglung nicht gebaut...aber bei voll durchgesetztem Unterliekstrecker an der Rollgroß-Anlage wird's böse eng am Umlenkblock.
Das nächste Groß bekommt ein kürzeres Unterliek...dann klappt's auch mit einem Knoten.
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#10
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Palstek trägt ja doppelt auf, einmal weil er sich nicht zusammenzieht, und dann ist der Knoten selber noch recht kräftig.
Gordingstek zieht sich zusammen, und ist auch ein eher kompakter Knoten, deshalb wundert es mich wieso die Spleiß soviel Unterschied machen soll. Zumal eine Spleiß meist an einen Schäkel geht, den man sich u.U. beim Knoten sparen kann... Deswegen die Frage. Klar wenn Du das Groß ändern kannst, hast Du das Problem nicht mehr. Ich hab bei mir bei der Fock von Gordingstek auf Spleiß umgestellt (mit integralem Softschäkel) weil das beim Abschlagen einfacher ist. Von der Geometrie hat das bei mir nichts gebracht. |
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