Rettet die Könige der Lüfte !

[Fred]

Nachdem "meinen" Delfinen auch immer gespendet wird möchte ich hier einmal einen Aufruf für einen Freund eines Kroatien-Forums machen :


Liebe Forumsmitglieder,

viele von Euch wissen es, andere vielleicht nicht: Meine Familie und ich unterstützen schon seit einem Jahrzehnt ein Umweltprojekt in Kroatien, das 30 Jahre lange höchst erfolgreich gearbeitet und den Gänsegeier in der Adria vor dem Aussterben bewahrt hat.

Doch Ende 2012 mussten Goran Susic und seine Mitstreiter das Eko Centar in Beli verlassen. Die Details sind unappetitlich, aber in Kurzform war es das alte Spiel: Der mächtigen Lobby der Tourismusbranche und der Jäger waren die Umweltschützer ein Dorn im Auge, sie wurden mit Hilfe korrupter Lokalpolitiker in einem Land, in dem einige vor dem Beitritt in die EU den großen Reibach machen wollten, gemobbt und schließlich verjagt.

Es folgte eine lange Phase der Ungewissheit, ehe im Herbst 2013 endlich eine neue, wenn auch verfallene Heimat bezogen werden konnte: in Sveti Juraj, auf dem Festland, am Fuß des Velebit-Gebirges. Das dortige Haus war eine Bruchbude, der gesamte Umzug der Großvoliere, Tiere, Ausrüstung etc. war eine enorme finanzielle Anstrengung, das Projekt fängt fast bei Null an, und ein neues Boot müsste eigentlich auch angeschafft werden...

Gemeinsam mit Heinz Matthee vom Landesbund für Vogelschutz, den ich im Spätsommer 2012 in Beli kennengelernt habe, habe ich ich lange überlegt, wie wir helfen können. Die deutsche Rechtslage ist äußerst unschön für jemanden, der ausländische Projekte unterstützen möchte, so dass wir ziemlich ratlos waren - ehe wir einen Tipp bekamen, der uns zu betterplace.org führte. Auf dieser Seite kann man unbürokratisch Hilfsprojekte unterstützen. und auch wir Zwei haben unser Projekt dort jetzt eingeklinkt. Seit heute ist die Seite freigeschaltet und man kann Geld an das Geier-Projekt überweisen, das direkt bei Goran Susic ankommt.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein paar Euro für dieses vorbildliche Projekt übrig hättet. Und denkt daran: Auch Kleinvieh macht Mist.
Fast genauso wichtig wie Eure Geldspende ist es, dass Ihr das Projekt sozusagen weiter empfehlt und den Link zur Seite mit vielen Freunden und Bekannten teilt (sei es über E-Mail, Facebook, Twitter, WhatsApp etc.). Das Konzept ist genau dieses, dass viele Kleinspender etwas Großes bewegen können.

Ich danke Euch schon jetzt für Eure Mithilfe

Hier der Link:

https://www.betterplace.org/de/projects/...onige-der-lufte

[Fred]

Wer möchte kann auch direkt seine Spende überweisen.

Hier wäre noch die Bankverbindung:

IBAN: HR6123860021110082304
BIC/SWIFT Code: PDKCHR2X
Kontoinhaber: Goran Susic

[Janus]

Hallo Fred,

dein Engagement in Sachen Delfine unterstütze ich ja schon lange wie du weißt, aber nun auch zu Spenden für Goran Susic und seine Gänsegeier aufzurufen halte ich für nicht angebracht.

Warum? Das kann ich dir gerne sagen:
Der Gänsegeier ist laut IUCN keine "bedrohte Art" (mehr). Es gibt genügend Populationen in z.B. Spanien, in Frankreich, Bulgarien ect.
In Kroatien findet der GG. keine geeigneten Brutplätze und, was viel gravierender ist, keine Nahrung mehr.
Er ist ein reiner Aasfresser und Aas ist in HR einfach durch den zurückgehenden Viehbestand und der zeitnahen Entsorgung verendeter Tiere nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden.

Die GG. in HR mit allen Mitteln erhalten zu wollen, obwohl es für sie hier gar keinen Lebensraum mehr gibt, ist Unsinn und das sollten die Verantwortlichen u.a. auch Goran einfach zur Kenntnis nehmen.

Es gibt genügend Gänsegeier in Europa (sogar in Deutschland fanden Einflüge statt) aber halt nicht mehr in HR. Die GG ziehen dahin, wo sie auch in freier Wildbahn noch Futter finden.
Sie nun in HR "mit aller Gewalt" heimisch halten zu wollen wird dem GG nicht gerecht.

[Fred]

Danke - ich habe Deine Meinung zur Kenntnis genommen.

Du gestehst mir als ehrenamtlicher Tierschützter aber bestimmt auch eine eigene Meinung zu die Deiner völlig entgegen steht.

Natürlich gibt es andernorts Populationen, die entlang der Adriaküste wurde aber binnen kurzem vor allem durch menschliche Eingriffe fast ausgerottet. Einst gab es dort Tausende, für einige Hundert wie jetzt dürfte (mit etwas Zufütterung) genug Lebensraum sein, zumal der Gänsegeier für Kroatien ein ähnlich symbolkräftiges Tier ist wie der Seehund an der Nordsee oder der Steinbock in den Alpen. In beiden Fällen ist man stolz darauf, dass sich die Populationen erholt haben - und die Hilfe für die Tierarten haben auch zu einer wachsenden Sensibiliserung der Menschen geführt, die Schutzzonen etc. eingeführt haben.
Die Gänsegeier, die in Deutschland einfliegen, werden dort niemals heimisch. Das sind Jungvögel, die sich in den ersten fünf Jahren in Junggesellengruppen auf ihr späteres Leben vorbereiten. Die ausgewachsenen Gänsegeier brüten ausnahmslos auf oder in den Klippen, in denen sie geboren sind.

Ich denke, Goran ist Realist genug, um die Situation richtig einzuschätzen, und Visionär genug, um die Symbolik dieses eindrucksvollen Tieres zu nutzen, damit er Themen wie Umweltschutz, Artenschutz, Nachhaltigkeit etc. den Menschen in Kroatien und den Touristen näher bringen kann. und ich halte es für Zynismus, die Gänsegeier hier aussterben zu lassen und der Naturvernichtung weiteren Vorschub zu leisten.

[Janus]

Zitat von Fred

Danke - ich habe Deine Meinung zur Kenntnis genommen. Du gestehst mir als ehrenamtlicher Tierschützter aber bestimmt auch eine eigene Meinung zu die Deiner völlig entgegen steht.

Aber selbstverständlich, Fred. Wir beide kennen uns lange genug, um jedem seine Meinung zu lassen, aber Denkanstöße sollten hin und wieder sein.

Ich denke, Goran ist Realist genug, um die Situation richtig einzuschätzen, und Visionär genug, um die Symbolik dieses eindrucksvollen Tieres zu nutzen, damit er Themen wie Umweltschutz, Artenschutz, Nachhaltigkeit etc. den Menschen in Kroatien und den Touristen näher bringen kann.

Goran ist ein Idealist (wie du auch), richtig, aber den Idealisten fehlt meist der Blick für die Realität. Sogar du führst nur idealistische Gründe an um den GG. hier heimisch halten zu wollen. Halten zu wollen in einem Gebiet, wo der freifliegende GG. kein Futter mehr findet und Population nur künstlich erhalten werden kann!

Ich sag's nicht gerne, du weißt warum, aber die Serben haben in Pester und dem Reservat Uvac ein Schutzgebiet geschaffen, wo der GG. NATÜRLICH lebt und überleben kann.

In HR kann der GG. nicht mehr leben, geschweige denn ÜBERLEBEN.
Die EU-Gesetze, das zurückgehen der Herden diverser Arten hat dem GG. in HR einfach die Nahrungsgrundlage entzogen. Eigentlich ganz einfach und nachvollziehbar, daß er jetzt hier selten wird od. ganz verschwindet.

Aber die Idealisten verschließen nur zu gern die Augen vor Tatsachen. Ebenso Goran, der sich als Held sieht und von den Spenden lebt.
Aber der GG. ist im Bestand nicht (mehr) gefährdet, er hat nur seinen Lebensraum gewechselt. That's it...

Noch ein Wort zu deiner letzten Aktion hier bez. den Robben.
Warum das rückstandslos verschwunden ist, weiß ich auch nicht, ich hatte so ne schöne Erwiederung geschrieben. Aber auch da verklärt der Idealismus den klaren Blick auf die Realitäten.

Nichts desto Trotz wünsche ich Dir ein schönes Osterfest und Hals und Beinbruch...

[Sunnyxxl]

Letztlich haben WIR die natürlichen Lebensräume zerstört und werden sie auch nicht wieder herstellen (wollen). Wenn an anderen Orten die Population erhalten bleibt, ist das für mich in Ordnung.Tierschutz heißt für mich auch, die natürlichen Lebensräume zu erhalten, mit allem, was dazu gehört. Ich sehe nicht, das dieses hier möglich ist, leider.
Gruß Ulli

[Fred]

Zitat von Janus

Goran ist ein Idealist (wie du auch), richtig, aber den Idealisten fehlt meist der Blick für die Realität.

Mag sein - aber was wäre die Welt ohne Idealisten ?

[Giligan]

Bin Heimatidealist.

Alles was in unserem Garten kreucht und fleucht wird unterstützt. Igel, Vögel, Insekten, da habe ich große Säcke voller Tannenzapfen in einigen Ecken und drei oder vier noch diesen Insektenheimen.....selbst ein Entenpaar das ab und an auf unserem Teich wassert, einen Heidenzirkus macht, alles aufwühlt und verdreckt, wird geduldet und bekommt eine Hand voll Fischfutter.

Gruß
Willy

[Zzindbad]

Meine Partnerin und ich füttern Tiere wie Fischreiher, wenn im Winter das Eis mehrere Tage alle Gewässer bedeckt oder hängen im Winter fleissig Meisenknödel in die Büsche in der Umgebung. Wir freuen uns über die vielen bei uns zu beobachtenden Zugvögel und über Aktionen zum Schutz der Tiere.

Wenn ich jedoch lese, dass in Berlin an der Spree für 70.000 € ein surfbrettgroßer 'Ausruhplatz' für Biber angelegt wurde, bekomme ich angesichts der vielen Biber, deren Spuren jeder aufmerksame Bootsfahrer am Ufer der Brandenburgischen Gewässer rund um Berlin reichlich sieht, schlechte Laune. Da wird Geld für Artenschutz verpulvert, der gar nicht nötig ist, auch wenn viele Menschen glauben, der Biber sei eine bedrohte Tierart bei uns. Das Gegenteil ist der Fall.

Krass finde ich die Wolfsfreunde, die Wölfe in unseren Wäldern heimisch sehen wollen. Wer einen Blick auf den Glubus wirft und sich die ungeheuren Gebiete in Kanada oder Sibieren bis in die Mongolei ansieht, in denen Wölfe heimisch sind, gegen die Deutschland ein winziger Fleck ist, sollte sich ernsthaft fragen, ob man es mit dem Tierschutz nicht übertreibt.

Eine schlimme Baustelle ist derzeit der Nordpazifik. Tepco leitet wahnsinnige Mengen hochradioaktiver Stoffe in unsere 'Fischstäbchen-' und Seelachs-Fanggebiete. Es gibt bereits ein starkes Sterben von der dortigen Meeresfauna. Seesterne und Plankton krepieren in Massen. Es wundert mich, dass die Tierschützer und auch alle anderen Menschen deswegen nicht auf die Barrikaden gehen.

Es ist häufig schwierig zu entscheiden, welche Projekte unterstützenswert sind und welche nicht.

Tom

[Fred]

Hier nochmal eine Information über die Gänsegeier :

http://www.zeitlose-mediterrane-scho...ige-der-luefte