#1
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Solarofen
Hallo Zusammen
Wer hat einen Solarkocher an bord? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht? Ich habe mir diesen Frühling einen gebaut (Kochkiste) und konnte damit schon tolle Menus kochen. Bisher habe ich ihn aber im heimischen Garten ausprobiert, noch nicht auf einem bewegten Boot (wobei das Boot bei mir ein Kat sein wird). Gruess Christoph |
#2
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Pläne - Bezugsquellen - Bauanleitungen - Fotos - Kochrezepte und Kochzeiten bitte!
Klingt doch gut! Gruss Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#3
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Hallo,
ich kenn ihn auch nur an Land. Meinst du den großen Parabolspiegel in den der Topf eingehängt wird? Damit haben wir vor vielen Jahren einmal eine Gruppe von über 30 Leuten mehrere Wochen lang bekocht. Er wurde entwickelt um in holzarmen Gegenden (z.B. Sahelzone) das Abholzen der letzten Bäume zu stoppen. Kann mir nicht vorstellen, daß er auf einem bewegten Boot funktioniert, da er ausgerichtet werden muß. |
#4
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Zitat:
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#5
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Hallo Zusammen
Ein Ofen mit Parabolspiegel wird wohl nicht so gut funktionieren auf dem Boot. Ich habe mir einen Boxkocher gebaut. das ist eine gut isolierte Box mit doppelverglasung. Da scheint die Sonne rein, die Strahlung wird von der schwarzen Oberfläche im Inneren absorbiert. Am Freitag habe ich damit für 8 Personen gekocht. Ein Bild kann ich noch diese Woche reinstellen. Gruess Christoph |
#6
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hallo christoph,
klingt interessant, mach mal das bild holger
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jack of all trades - master of none |
#7
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Ich hab mal ein paar bilder auf meine Homepage geschaltet.
http://popey.ch.vu Die Bilder sind vom letzten Freitag. Menü: Fischröllchen mit Reis Gruess Christoph |
#8
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Sieht doch gut aus, aber viele Fragen:
Ist das Zusammenklappbar? Hast Du dafür eine Bauanleitung? Materialliste? Was für Kochgeschirr nimmst Du da drinnen? Gusseisen? Wie geht dann so ein Kochvorgang vonstatten? Anbraten ist ja wohl eher nicht, oder? Mehr wahrscheinlich alles rein in den Topf und dann warten? Ist das 'auf Deinem Mist gewachsen" (<ist nicht böse gemeint) oder hattest Du eine Vorlage/Anleitung. Woher hast Du die Rezepte? Gruss Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#9
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Hallo Volker
Das ist definitiv nicht auf meinem Mist gewachsen. Ist eine Technologie die schon älter ist und v.a. in Entwicklungsländern teilweise recht verbreitet ist. Eine Bauanleitung gibts auf http://www.solarofen.de Ich habe mir die Bauanleitung angeschaut, und es schlussendlich nach eigenem gutdünken gebaut. Das Prinzip ist einfach: gut isolierte Kiste mit Doppelverglasung. Die Bauanleitung hat aber einige praktische Tips auch bezüglich dimensionen. Meine Kiste habe ich folgendermassen gebaut: aus Holzleisten ein Gerüst zusammengezimmert, aussen Alubleche (alte Druckplatten, 0.3mm dick, gibts gratis in der Druckerei) draufgetackert. Dann Glasmatte (Isoliermatte, auf dem Dachboden geklaut, nein, da ist jetzt kein Loch, die matte war übrig) reingestopft. Die schwarze Ofenkammer besteht wieder aus Druckplatte, mit hochtemperaturfestem Silikon abgedichtet, eingesetzt. Farbe: Hochtemperaturfeste Farbe (gibts im Baumarkt). Dann Deckel aus Holzleisten mit gefrästen Nuten für die Scheiben gemacht. Die innere Scheibe ist Sicherheitsglas wegen der hohen Temperaturen (evt. reicht auch normales Fensterglas), das äussere ist Fensterglas. Zwischenraum ca 25 mm, je mehr desto besser ist die Isolation. ja und dann noch die Reflektoren (Alublech auf Holzgerüst mit selbstklebender Spiegelfolie beklebt, gibt beim Bastelzubehör). Dann habe ich noch einen Wärmespeicher aus Speckstein drin (die lagen auch noch zuhause rum). Dimesionen: Glasscheibe: ca 45x45 cm, Isolationsdicke: ca 8 cm. Die Oberfläche ist bei mir um ca 15 Grad geneigt, was eigentlich zuwenig ist für diese Breitengrade. Habs aber zu spät realisiert, da hab ich dann halt noch verstellbare Füsse drangemacht. Temperaturen im Bereich 120-150 C Der Topf ist ein Bräter aus dem Supermarkt (emailiert). Was auch gut geht ist der Pfaditopf für übers Feuer, dessen Oberfläche absorbiert noch besser. Mit den Rezepten bin ich auch noch am ausprobieren. Grundsätzlich ist es eher Niedertemperaturgaren. Was ich schon gemacht habe: Risotto 4 Pers (1.5 h), Kartoffelgratin 4 Pers (3 h), Fisch (2.5h). Die Zeiten sind teilweise auch kürzer, ich hab halt einfach frühzeitig aufgesetzt und dann bis zum essen dringelassen. Google mal nach Solarofen oder Solarkocher oder Kochkiste. Da findest du viele interessante, inspirierende Ideen. En liebe Gruess Christoph |
#10
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Ach ja, zusammenklappbar ist er nicht. nur die Reflektoren lassen sich entfernen.
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#11
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Na ja, Kochzeiten zwischen 1,5 und 3 Stunden für ein einfaches Menü........ !?
Ich stelle mir vor, daß jemand mit seinem Boot einen halbtägigen Törn hinter sich hat, dann im Schlauchboot diesen Kasten plus Zubehör plus Lebensmittel an den Strand bringen muß, vor dem er ankert, um dann den gesamten Kram aufzubauen und geschlagene drei Stunden mit leerem Teller in der Hand auf das Ergebnis zu warten..... Ich denke, wenn ich Bordfrau wäre und bisher schon immens viel Geduld für alle Schrulligkeiten meines Mannes gehabt hätte, dann wäre an diesem Punkt die Stunde gekommen, sich darüber Gedanken zu machen, wie ich mein weiteres Leben zu gestalten hätte...... und zwar ohne Ehemann. In einem Boot ist Platz kostbar, und man sollte sich genau überlegen, welches sinnvolle Ausrüstungsteil man mitnehmen möchte und welches nicht. Dazu gehört (zumindest in Deutschland) kaum ein Solarofen dazu, eher schon ein Solarkocher, da er geringere Kochzeiten bietet und wesentlich effektiver arbeitet, aber auch anfälliger ist bei Wind, denn durch seine große Kollektorfläche muß er sehr standfest im Boden verankert werden. Diese Ideen sind doch eher was für den Mittelmeerraum oder für Länder der dritten Welt bzw. für Gebiete, in denen die Sonne häufiger und intensiver scheint, als hier. Ist ja nett, daß man das kennenlernen durfte, der Kocher wäre mir zu unzuverlässig. Stellt' euch vor, ihr habt alles aufgebaut, das Esssen ist halbgar, und dann kommt ein Wolkenband am Himmel und schiebt sich vor die Sonne. Essen nur mit Wetterbericht und Geduld möglich! Da baue ich doch lieber auf Holzkohle. |
#12
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Schau mal
hier . Ist sicher eine Tolle Sache! Doch wenn man Kohle liebt ...! Grüsse aus der Zentralschweiz Christian
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Wer in diesem Posting ein Rechtschreibfehler entdeckt, darf ihn behalten. |
#13
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Hallo Boomerang
So wie du das beschrieben hast stell ich mir die Nutzung auch nicht vor. Klar, wenn du keine Sonne hast, funktionierts nicht. In südlicheren Gegendnen, Passatzone etc, bei überfahrten und vor Anker haust frühzeitig deinen Topf in den Ofen, und dann musst du dich nicht mehr darum kümmern bis das essen fertig ist. Und so ein Teil kannst du auch auf einer rollenden Yacht benutzen, da es nicht exakt zur sonne ausgerichtet werden muss. Auf einer rollenden Yacht werde ich es allerdings kaum Testen, da ich die nichtrollenden Mehrrümpfer bevorzuge. Und es ist sicher auch eine praktische Sache sollte mal das Gas zum Kochen ausgehen (diese Erfahrung habe ich schon gemacht!!) Gruess Christoph |
#14
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Vielleicht hilft's a bissel, den Dörfern in Afrika beizustehen und das Kochen etwas angenehmer zu machen, da sie sich die Wege sparen, das Feuerholz suchen zu müssen. Die Menschen werden auch durch solche kleinen Lichtblicke nicht gescheiter. Hätten die Irakis z.B. darauf verzichtet, während des Wüstenkrieges im Kuweit die Ölbohrtürme in Flammen aufgehen zu lassen, nachdem sie sich zurückziehen mußten vor dem nahenden amerikanischen, übermächtigen Feind, dann hätte man damit einen immensen Emmissionsausstoß vermeiden können und die Athmospäre wäre nicht über Jahre mit Feinstaub und Monoxid/ Dioxid angereichert worden wegen der wochenlangen Brände. Ich will damit sagen, daß das Herabsenken der CO2-Werte keinesfalls erreicht wird, nur weil ein paar hundert oder ein paar tausend Buschneger jetzt anfangen, mit Solarkochern zu hantieren. Man kann nur was bewirken, wenn die Emmissionquellen lahmlegt, die in Massen Stickoxide produzieren. Verbrennungsmotoren wären da wohl an erster Stelle. Insofern finde ich es ganz schön verlogen, gerade hier damit zu werben, da erstens fast jedes etwas besser entwickelte Städtchen in Afrika von einem oder mehreren Dieselgeneratoren mit Strom versorgt wird und zweitens weil fast jeder Bootsbesitzer mindestens gleich zweimal die Umwelt verpestet: Erstens mit seinem PKW-Motor und zweitens mit seinem Bootsmotor, sofern der kein elektrischer ist. Da brat mir doch einer einen Storch, wenn da einer dabei ist, der einen ausgiebigst umweltfreundlich gestalteten Lebensstil hat. Ich habe immer noch die Bilder im Kopf von laufenden Außenbordern während des Schleusens, sehe immer noch vor meinem geistigen Auge, wie Dieselmotoren warmlaufen im Hafen, bevor der Skipper endlich die Leinen loswirft, rufe mir immer mal wieder die Bilder ins Gedächtnis zurück von den Eindrücken, die ich hatte, wenn im Hafen jemand mit Pril-Flasche bewaffnet den schillernden Hinterlassenschaften seines Außenborders den Garaus zu machen versuchte und sie von der Wasseroberfläche auf den Grund des Hafenbeckens verdammen wollte dank einiger gezielter Spritzer aus der Spüli-Flasche. Ich selbst habe einen Außenborder gefahren und erinnere mich gut daran, wie die Auspuffgase durch den Schaft ins Wasser geblubbert sind, um dort von der drehenden Schraube vermixt zu werden mit dem Salzwasser. Ich kann zwar ruhig schlafen, aber ein gutes Gewissen habe ich nicht. Da hilft auch kaum ein Solarkocher dabei, die alten Sünden wett zu machen, .... auch Euch nicht! |
#15
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Zitat:
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#16
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Das ist auch ein neuer Trend aus den USA. Ich habe auch schon einen Slow Cooker geschenkt bekommen. Mit ca 60 Watt wird stundenlang ein Essen in einem Behälter gekocht. Geht wohl mit Fleisch, bloß nicht mit Nudeln oder Kartoffeln (werden matschig). Seit einiger Zeit gibt es auch Rezepte dafür. Gebt mal Slow Cooker bei ebay oder amazon ein.
Viel Spass. Wolfram |
#17
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Hallo Boomerang
Auch wenn das Thema Erneuerbare Energien, Klimaerwärmung etc mein Fachgebiet ist, habe ich diesen Thread nicht darum eröffnet. Die Idee, die ich mit dem Solarofen verfolge ist eine rein praktische und aus eigener Erfahrung entstanden. Auf einem Blauwassertauglichen Boot bevorzuge ich Technik, die möglichst ausfallsicher ist und überhaupt möglichst wenig Technik ist. Auch aus Kostengründen werde ich kaum einen kompletten Gasherd mit integriertem Backofen an Bord nehmen. Die Idee des Solarofens ist dabei, Gas zu sparen und trotzdem vielfältige Möglichkeiten, auch zum Backen, zu haben. Noch ein Kommentar zu den Treibhausgasen: Viele Tropfen hölen den Stein. Boomerang, beziehst zu ökostrom? Das wäre zb ein guter persönlicher Beitrag, um die Klimagase zu reduzieren. Oder auch möglichst auf Flugreisen zu verzichten. Was dein Aussenbordmotor angeht, sein Beitrag ist vergleichsweise gering (wegen der geringen Laufzeit) verglichen mit dem Auto, Flugreisen etc. Wo meiner Meinung nach die grossen Probleme (bei uns Westmenschen) liegen sind einerseits das Verhalten (wir alle haben Gewohnheiten, die wir nicht so einfach ablegen wollen oder können), die Politik (Investitionen in Autobahnen statt in öv) und die Wirtschaft (kurzfristige Gewinnmaximierung). Es ist klar, dass ein paar Solarkocher in Afrika nichts bewirken bezüglich Treibhausgasemissionen. Die Solarkocher sind aber auch Entwicklungshilfe, die es ermöglichen sollen von der Abhängigkeit von fossilen Energien und vom mühsamen Holzsuchen loszukommen. übrigens, in Indien gibts eine Solarbeheizte Grossküche für täglich 18'000 Mahlzeiten. Die Anlage soll sich in ca 3 Jahren amortisieren (Einsparung von Brennstoffkosten). Gruess Christoph |
#18
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Boomerang schrieb
"Ich will damit sagen, daß das Herabsenken der CO2-Werte keinesfalls erreicht wird, nur weil ein paar hundert oder ein paar tausend Buschneger jetzt anfangen, mit Solarkochern zu hantieren" Für mein ruhiges Gewissen: Der Ausdruck Buschneger klingt doch sehr abfällig - ich hoffe du hast es nicht so gemeint, wie es bei mir angekommen ist. Und wenn jeder sagt es bringt ja eh nichts, werden wir nie Veränderungen erleben. Jeder von uns sollte einfach einmal anfangen und in seinem Rahmen und nach seinen Möglichkeiten an die Umwelt zu denken. lg aus Wien Claudia |
#19
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entfernt wegen Eingriff durch Moderator
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