Hydraulisches Bugstrahlruder

[Ostfriesen]

Aber mal ne ganz andere Frage.

Macht es Sinn, in beiden Rümpfen BSR einzubauen? Könnte es sein, dass dann immer ein BSR kontraproduktiv Wasser zwischen die Rümpfe - in den Tunnel - pumpt? Das erinnert mich etwas an den Segler, der sein eigenes Segeln mit einem Ventilator aufbläst und sich wundert, das es nicht voran geht ...

Habe auch schon ein paar Kats gesehen, Strahlruder hatte aber keiner von denen. Beide Motoren liegen schön weit auseinander, dementsprechend konnten die Kollegen Fantastisch nur mit den Motoren manövrieren.

[Palsteg]

Definitiv wird sich die Wirkung des Bugstrahlers, welches Wasser gegen den
anderen Rumpf drückt mindern, weil es den Rumpf teilweise durch
seinen eigenen abgegebenen Wasserstrahl zerren muss.
Können ja Strahler rein, welche nur in eine Richtung arbeiten, jeweils
nur nach aussen....

[bachbleamle]

Zitat von Ostfriesen

Moin Eddi,

Du hast Fragen ...

Bin nur Laie, kann aber soviel sagen, dass an diesen Ventilen auch der Flow justiert werden kann.
Vielleicht wäre es besser, wenn Du direkt die HP von Vetus-Power-Hydraulics besuchst, dort sind auch Anleitungen zum Download verfügbar.

Na Na Na, als Laie gibst Du mir recht gute Antworten.
Nach dem Flow hab ich nur indirekt gefragt und trotzdem die Antwort bekommen.

Eddi

[bachbleamle]

Das mit der gegenseitigen Behinderung ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Abhilfe schafft dann nur eine Ablenkung des Strahls.

Eddi

[schimi]

Zitat von Ostfriesen

Ach so, bevor ich es vergesse.

Die Motorsteuerung hebt bei geforderter Hydraulik die Motordrehzahl von 700 auf 1100 automatisch an. Eben um das von Dir beschriebene Problem der zu geringen Pumpenleistung zu kompensieren. Die Wellenkupplung trennt dann auch automatisch, um zu vermeiden, dass der Kahn ungewollt einen Satz macht. Das führt dazu, dass der Antrieb fehlt, wenn man nur mit Standgas unterwegs ist.

Kommst du damit gut zurecht?
Du kannst ja dann bei 1100 nicht mehr einkuppeln. Ich brauche aber die Maschine oft im Zusammenspiel mit BSR oder HSR. Mich würde das automatische anheben der Drehzahl sehr stören.

[bachbleamle]

Zitat von schimi

Kommst du damit gut zurecht?
Du kannst ja dann bei 1100 nicht mehr einkuppeln. Ich brauche aber die Maschine oft im Zusammenspiel mit BSR oder HSR. Mich würde das automatische anheben der Drehzahl sehr stören.

Ich denke man kann damit recht gut leben.
Sobald man das BSR loslässt, regelt der Motor wieder herunter und kuppelt ein. Man wird wohl intermittiewrend arbeiten müssen.

Schöner und energetisch sinnvoller wäre es natürlich, wenn man die Leistung splitten würde aber so weit ist die konservative Technik der Schiffsantriebe noch nicht gekommen.

Eddi

[Ostfriesen]

Zitat von schimi

Kommst du damit gut zurecht?
Du kannst ja dann bei 1100 nicht mehr einkuppeln. Ich brauche aber die Maschine oft im Zusammenspiel mit BSR oder HSR. Mich würde das automatische anheben der Drehzahl sehr stören.

Man lernt aus seinen Fehlern ...

Wenn der Motor über 1100 RPM hat, dann laufen Welle und BSR/HSR parallel mit.
Ansonsten verfüge ich auch über einen Bypass im Antrieb, genannt "Trolling".

[old_tar]

Hallo,

um mal auf die Anfangsfrage zurück zu kommen, stelle ich gern mein System vor. Motorsegler 12,5 m lang über Deck und 16 to Verdrängung. Ich betreibe Ankerwinch und BSR hydraulisch. Beides wird ja überwiegend im Leerlauf der Maschine verwendet. Das System habe ich zusammen mit einem Landmaschinenschlosser ausgelegt und bauen lassen. Es sind also normale Industriebauteile verbaut. Das BSR hat eine Tunneldurchmesser von 250 mm und der Antrieb leistet 15 PS. Der Motor bringt diese fast schon im Leerlauf. Die Drehzahl ändert sich überhaupt nicht, wenn ich die Hydraulik betätige.

Die Hydraulikpumpe wird über einen Doppelkeilriemen von der Kurbelwelle angetrieben. Die Kupplung ist elektrisch, bei Bedarf wird also mit einem Kippschalter neben dem Ruder eingeschaltet. Die Bedienung des BSR erfolgt über Magnetschalter an einem Verteilblock und Druckknöpfe neben dem Ruder. Die Ankerwinch wird per Hebel und Bowdenzug bedient, weil ich keine Elektrik vorn an Deck haben wollte. Über den Hebel lässt sich die Aufholgeschwindigkeit proportional regeln: mehr Hebelauslenkung, mehr Drehzahl. Klappt wunderbar.

Die Hydraulikpumpe am Motor saugt das Öl aus einem 20l-Hydraulikbehälter mit Filter. Im System eingebaut ist auch ein Überlastventil damit der Systemdruck nicht zu hoch wird. Das Ganze funktioniert ohne Störungen seit 15 Jahren.

Gruß, Jochen