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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Rigg Problem beim Rotationsmast
Liebe Segel(technik)freunde
habe vor kurzem einen One-off Katamaran gekauft, der aber von mehreren Eignern sehr schlecht gepflegt und zum Teil einfach verpfuscht worden ist. Nach einer Kenterung wurde ein neuer Mast gestellt. Es ist ein Rotationsmast, der bisher aber einfach mittig fixiert gefahren wurde. Wenn ich ihn rotiere, schamfilen die Wanten mit dem Diamantrigg abwechselnd rechts und links (siehe Foto und Pfeil). Mir scheint, sie haben den Beschlag für die Want auch noch übelst über eine bestehende Platte geschraubt. Vielleicht vom alten Mast die Wanten übernommen, anstatt längere zu installieren? Kann leider die Vorbesitzer nicht fragen. Was meint Ihr, kann ich die Wanten links und rechts an die Schraube hängen, die den Beschlag hält (das könnte ein paar Grad bringen) oder soll ich den Beschlag höher anbringen? Mir reichts ja schon, dass ich ohne jede Infrastruktur hier den Mast irgendwie legen muss, ohne ihn zu beschädigen. Wird bestimmt lustig.... Da es eine echte Rennziege ist, will ich natürlich ungern auf die Rotation verzichten, das gehört einfach dazu! Das Ding erreicht übrigens Geschwindigkeiten von über 25kn, wenn man dem GPS trauen darf. Kann das sein? Oder könnten das auch Messfehler sein, die einen 1/10-Sekundenwert während einer ungenauen Satellitenposition ermittelt? Lüa = 24ft. Vor allem, wer schon fleissig an Masten gebohrt hat um das Rig zu verändern, ist herzlich eingeladen, seine Meinung kund zu tun. Hier die Bilder: Danke allen im Voraus und immer 'ne Handbreit Wasser unter dem Kiel! Geändert von Hans_Hanssen (28.08.2014 um 18:46 Uhr) |
#2
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Hast du dir schon überlegt, das Problem mit einem "Dauerprovisorium" zu lösen? Sprich die Scheuerstellen mit einer Hülse über beide Stahlseile zu vor dem Scheuern zu sichern und regelmässig zu inspizieren?
Ich habe selber auch einen rotierenden Mast auf dem Boot, bin aber nicht mal soooo sicher, ob das so viel bringt. Darum die Frage: Hast du schon mal verglichen, mit blockiertem Mast zu fahren und dann die Blockierung zu lösen? Wie viel Fahrt kommt da noch dazu? Und hast du beim Gross Mastgleiter oder fädelt das Segel DIREKT in den Mast? Mit gleitern geht wohl ohnehin einiges an Wirkung verloren. Ich kann meinen Mast nicht blockieren, darum habe ich keine Vergleiche...
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#3
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Fahrt
Hallo kurz
die Frage mit dem Gewinn an Fahrt ist schon sehr gut! Das werde ich demnächst mal machen, wenn er wieder im Wasser ist. Es ist aber sehr schwer, da der Wind nicht konstant und vor allem thermisch ist. Das Segel muss eingefädelt werden mit Keder, keine Mastrutscher. An einen Wantenschutz habe ich auch schon gedacht, aber da bin ich halt etwas überkorrekt. Wie sieht das denn aus, wenn sich da das Rigg "kreuzt"... das gehört sich einfach nicht. Danke für den Input, ich melde mich mit Daten, aber das kann 4 Wochen dauern. |
#4
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Hmm - wenn sich das nicht gehört, wie ist das, wenn Du die Wanten oben anschlägst, wo aktuell die Diamantwanten mit T-Terminals im Mast verankert sind und die Diamantwanten dort, wo aktuell die Wanten hingehen? Dann sollte da ja nichts mehr kreuzen. So viel sollte das auch nicht kosten - die Diamantwanten ließen sich kürzen und brauchen nur neue Terminals aufgewalzt zu bekommen, die Wanten bräuchtest Du aber neu.
Ob das anschließend sicher hält - ist eine Frage, die eigentlich der Konstrukteur des Bootes beantworten können sollte. Der sollte aber auch sagen können, was da aktuell falsch ist.
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#5
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Hallo Hesti
Wahrtscheinlich hat der Vorbesitzer nach einem Mastbruch wegen Kenterung einfach die alten Wanten übernommen und auch den Beschlag dafür. Daher sitzt der jetzt über einer Platte, die der Mastbauer dort wohl angebracht hat. Der Mast wurde importiert. Habe leider keinen Kontakt mehr zum Vorbesitzer. Kann ich "einfach" den Mast oberhalb des Diamantriggs durchbohren und neue Terminals setzen für die Wanten? Da der Winkel der Wanten viel grösser ist als der des Diamantriggs, würde das problemlos gehen, ohne gleich zwei Sachen neu zu machen. Hintergrund ist halt auch, dass es hier am Viktoriasee niemanden gibt, der irgendwas walzt und presst. Das heisst, ich werde wahrscheinlich das Material und Werkzeug hier selbst importieren müssen. Daher scheue ich allen Aufwand, der vermeidbar ist. Es gibt auch keine Mastlegevorrichtung. Muss ich selber bauen, etc. Danke für Eure Beiträge! Hilft sehr bei der Entscheidungsfindung! |
#6
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Victoriasee - cool. Das Problem mit mangelndem örtlichen Support ist da verständlich. Letztlich - wird Dir hier wahrscheinlich niemand garantieren wollen, dass bestimmte Änderungen halten (ich auf keinen Fall). Mit einem ursprünglich nicht zum Boot gehörenden Mast schon gar nicht. Ohne eine Restmenge Mut zur Entscheidung wird das nicht gehen - wenn Du den Konstrukteur oder einen Mastbauer nicht aufgetrieben bekommst, der sich vielleicht (hoffentlich) Gedanken darüber gemacht hat, wo welche Kräfte und Momente auftreten und wie deshalb welche Teile bemessen sein müssen, damit das hält. Gerade Katamarane haben wegen der hohen Steifigkeit hohe Rigglasten.
Normalerweise gilt schon - ein Loch reinmachen geht schnell, aber eines wieder rausmachen nicht. Jedes Loch stellt eine Schwächung dar und auch einen Ort, von dem Risse ausgehen können. Was in Deinem Fall das Beste ist - ...? Schraubterminals kennst Du? Norseman oder Sta-Lok oder ... . Etwas teurer als Aufpressterminals, aber durchaus selber zu montieren. Der Riggdraht kostet auch nicht die Welt. Wie auch immer. Viel Erfolg! Geändert von Hesti (03.09.2014 um 22:04 Uhr) |
#7
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Tipps vom Fachmann
Moin ok, tosomen,
Zitat:
Unter den obwaltenden afrikanischen Verhältnissen dürfte es, nach allgemeiner Erfahrung das Beste sein, die erforderlichen Bohrungen in Anwesenheit des örtlichen Schamanen bei Vollmond anzubringen. Der wird dann mit Hühnerblut und anderen bewährten Essenzen bei dumpfem Trommelklang die bösen Geister vom Mast fernhalten. Also - wo liegt das Problem? Nur zu, ich würde es auf dscheden Fall so machen. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
#8
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Der Schamane braucht noch jemanden für in den Kochtopf. Was für Dich, Chippy? Scheinst noch nicht hier gewesen zu sein, also wär das doch 'ne Chance, Land und Leute kennen zu lernen. Aufenthalt gratis. Jungfernfahrt mit verbohrtem Mast gratis! Rückflug? Schaun mer mal.
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#9
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Tipps vom Fachmann
Waaas?
Ich soll noch nicht dagewesen sein? Ich bin schon die Viktoriafälle hochgesegelt, da warst Du noch ein ängstlicher Blick in den Augen Deiner Mutter!! Aber wohltuend, Dein Humor. Was Dein ´Problem´ anbetrifft - also ich würde mal sagen dass es gar nicht so wild ist mit der Mastschwächung durch eine Bohrung. Ich habe an meinem Finn-Seldén-Alu-Mast eine Bohrung angebracht um eine Art ´Vorstag´ anbringen zu können an dem ein Verklicker angeknotet wurde. Obwohl die Kracks aus der Regattaszene die Hände über dem Kopf zusammenschlugen hatte ich da keine Hemmungen. Hat auch nichts geschadet. War allerdings eine 3mm Bohrung etwa 1,5m über Deck. Bei einer Bohrung mit Gewinde allerdings ist AKF (Schnack der Jagdflieger früher und heißt ´Aller Krößte Forsicht´) Von wegen Gefahr von Kerbwirkung , und das ist etwas was Du gar nicht gebrauchen kannst. Also wegen Deines exponierten Aufenthaltortes und der sicher schwierigen Wiederbeschaffungssituatschoon keine empfehlenswerte Maßnahme. Ich empfehle Dir daher lediglich Maßnahmen gegen das Schamfielen - zB Tapen oder Schläuchelchen anfixen. Oder einfach nicht mehr hinkucken. Das Ganze ist wirklich und wahrhaftig vielleicht störend aber ein absolutes C-Problem. Gruß Rolf Im übrigen - schöne Grüße an Bimbo, den Schamanen, ich bestünde auf Langzeit-Niedertemperaturgarung. Mit 72 ist man an manchen Partien schon recht zäh geworden. Lieber Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (05.09.2014 um 08:36 Uhr) |
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