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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Ionien im Oktober '14
Ein kleiner Bericht,
nach dem letztjährigen Saisonabschlußtörn in der Ägäis war diesmal Ionien dran. Samstagnachmittag den 18.10. in Düsseldorf gestartet, vom Flughafen Preveza noch `ne halbe Stunde mit’m Taxi und die Marina Vounaki mit dem Sunsail Stützpunkt war um 21:00 erreicht. Das Schiff lag, wie angekündigt, vorbereitet und offen an der Außenpier. Gepäck reingestellt und mit’m Taxi direkt ins Dorf und erstes griechisches Abendessen eingenommen. Sonntagmorgen, nach Formalitäten und Schiffsübergabe ging’s dann bei strahlendem Wetter, aber relativ schlappen Wind von Vounaki los zum ersten Etappenziel, Kioni auf Ithaka. Der nächste Schlag am Montag, ziemlich lang, führte uns in einem Rutsch zu dem südlichsten Punkt des Törns, nämlich Zakynthos (Stadt). Dienstag segelten wir dann mit Westwind unter Besichtigung der Grotten im Norden der Insel nach Poros auf Kefalonia. Mittwoch dann entlang der Insel nach Norden gesegelt, erst Sami besucht, am frühen Abend dann Fiscardo erreicht, da wollte man uns aber nicht. Also unter ordentlich auffrischendem Wind noch'n Schlag bis Frikes auf Ithaka angehängt. Dortselbst ereilte uns am Donnerstag gegen 0:45 Uhr dann das Ungemach: Ein heftiger Schlag an Backbord ließ mich wach werden und an Deck stürzen. Der Anker der Bavaria 38 neben uns hatte bei mittlerweile knapp 40 Kt. Wind nicht mehr gehalten, das Schiff um 60° quer schlagen lassen und jetzt schrappte der Ankerbeschlag lustig auf unserer Bordwand herum. Kaum hatten wir dem Nachbarn geholfen von uns frei zu kommen, drohte nun unser Kahn rückwärts gegen die Betonpier zu knallen. Hier half dann aber für die nächste Stunde volle Maschinenleistung um die Heckleinen unter Spannung zu halten. In einer kleinen Sturmpause gelang es dann den immerhin 15 Tonnen Kat ohne weitere Schäden mit 10 Fendern dazwischen längsseits an die Pier zu verholen. Kurz vor Fünf lagen wir schließlich wieder in den Kojen. Nach Ausschlafen wurden dann vormittags Schäden dokumentiert und die "gegnerische" Haftpflichtversicherung ermittelt. Gegen Mittag, als der Sturm etwas nachließ, wagten wir es als Einzige und liefen Richtung Kalamos aus. Unterwegs gab's dann doch noch mal ein Gewitter mit heftigen Böen, die das Wasser fliegen ließen. Am Freitag regnete es zwar noch eine Weile, aber mit dem Starkwind war's vorbei und die Rückfahrt nach Vounaki war geradezu langweilig. Samstag, nach komplikationsloser Schiffsübergabe ( ohne Inanspruchnahme unserer geleisteten Kaution von immerhin 4800,- € ) sind wir mit’m Taxi nach Lefkas gefahren und haben dann da noch schöne Stunden bei prima Wetter bis zum abendlichen Rückflug von Preveza verbracht. Das schöne am Chartern ist, immer wieder ein anderes Schiff ausprobieren zu können, diesmal den Leopard 44: 13 M lang, 7,25 M breit, 1,30 M Tiefgang, 125 Quadratmeter Segelfläche Beladen ca. 17 To Wasserverdrängung, vier Kabinen, vier Bäder (4 Duschen) war übrigens ein recht luxuriöser Katamaran. Klimatisiert, elektr. Winschen und Toiletten, 1000L Frischwasser, 700L Diesel, Sony/Bose Soundanlage, 220 V Generator, gut funktionierendes Einleinen Reffsystem, alles aus dem Cockpit bedienbar. Eine Rennziege war auch dieser Kat nicht. Für’n bisschen Segelspaß braucht das Teil mindestens einen vierer Wind. Da gab’s früher auf den Wings des Hobie 17 schon richtig Action. Außer in Kioni haben wir immer auf dem Schiff gefrühstückt, nur einmal mittags etwas gekocht und abends, in den Häfen fand sich immer eine Taverne mit ordentlichem Angebot an Fisch und trinkbarem Weißwein. Rund 180 NM haben wir in sechs Tagen zurückgelegt; das Revier, von dem wir natürlich noch nicht viel gesehen haben, gefiel gut und wird uns bestimmt mal wiedersehen. Ein paar Fotos: Der Katamaran, bisschen größer als mein Schlauchi Mein Arbeitsplatz Einfahrt in die Bucht von Kioni auf Ithaka Kioni Obst, Gemüse, Weinhändler auf der Pier Katzen gab’s immer reichlich So läßt’s sich im Oktober noch frühstücken Kaum vom Tisch aufgestanden……. Weiter geht’s Richtung Zykanthos Der Autopilot ist eingeschaltet, von Land ist nicht viel zu sehen, also wird gelesen Das zusätzliche Cockpit vor dem Salon war ´ne feine Sache. Man fand so immer einen windgeschützten Platz oder konnte den Fahrtwind genießen; und abends im Stadthafen, wo man röm.kath. anlegte, saß man da vorne nicht auf dem Präsentierteller. Zykanthos Die Grotten an der Nordspitze Zykanthos Sami auf Kefalonia Der Track bis Sami Der Track von Sami zurück zum Ausgangshafen Vounaki Von Frikes nach Kalamos erwischte uns noch mal ein Gewitter mit sehr heftigen Böen. Die Wellenhöhe war mit ca. 1,5 Meter nix besonderes, aber fliegendes Wasser hab’ ich schon lange nicht mehr gesehen. Wenn man ohne Sprayhood an der Weste da hinein fällt, hat man gute Chancen zu ersticken. Hab’ ich vor vielen Jahren mal knapp überlebt und in ganz schlechter Erinnerung. Hier liegt Kalamos vor uns Der Hafen In Griechenland sehen die Poller schon mal so aus: Über Mytikas weiter nach Norden Von Schlechtwetterfronten hatten wir genug, dieser sind wir dann Freitagabend entkommen Samstag Morgen war dann die Welt wieder in Ordnung, fröhliches Treiben neben der Marina Wie immer zum Schluß das Konterfei des zufriedenen Skippers und Autors.
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Gruß vom Baldeney- oder Gardasee Ingo 45° 33.9806' N 10° 33.0363' E
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