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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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Themen-Optionen |
#1
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Wie Ruderblatt neu bauen?
Euer Schwarmwissen ist mal wieder gefragt!
Ich habe vor, mir ein neues Ruderblatt zu bauen. Derzeit habe ich ein Ruderblatt, das aus Stahl gefertigt ist. Es ist mir zu schwer und zu unhandlich. Außerdem habe ich massiven Lochfrass. Folglich möchte ich etwas in Leichtbauweise haben. Mein Favorit wäre Holz. Hauptproblem sehe ich in der Festigkeit. Der Kahn wiegt reisefertig gute 1,5 to und schon bei wenig Wind habe ich - insbesondere bei Wenden oder Halbwindkursen - heftigen Druck auf dem Ruder. Eine Spanplatte wird da nicht halten. Der Aufbau der Ruderanlage ist so, dass das Herz der Ruderanlage aus zwei auf Distanz zusammen geschraubten Aluplatten besteht. Zwischen diesen Platten hängt oben die Pinne. Unten hängt das eigentliche Ruderblatt. Das Ruderblatt selbst hat gut 5-7 mm Stärke und ist mit einer Schraube befestigt, die auch gleichzeitig den Drehpunkt des Blattes bildet. Das Ruderblatt kann nach hoben verholt werden, falls der Tiefgang mal nicht passt. Diese Funktion muss erhalten bleiben. Also, welches Material kann ich nehmen? Oder doch Sperrholz mit Laminat verstärken? Das wäre aber viel Bastelei, die ich möglichst vermeiden möchte. Anbei ein paar Bilder von der Ruderlage von baugleichen Booten.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#2
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Ich würde schichtverleimtes Holz nehmen, zumindest hatten das meine Jollen immer.
Normalerweise sollte kaum Druck auf dem Ruder sein. Der Trimm scheint nicht zu stimmen. Lee- oder luvgierig?
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Beste Grüße John |
#3
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Frag doch mal bei Michael Thon http://www.boote-forum.de/member.php?u=9382 nach, ob er da eine Möglichkeit aus Carbon/Epoxyharz hat.
Was den Druck auf dem Ruder betrifft, stimme ich John zu.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#4
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Gute Idee. Du meinst so 'was wie Tischlerplatte?
Leegierig, aber ordentlich.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#5
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Tischlerplatte wäre eine Sperrholzversion.
Leegierig heißt, Druckpunkt der Segelfläche zu weit vorne. Fock fieren, Groß dichtholen, Mast mehr nach hinten trimmen (in dieser Reihenfolge) hilft. Gieren auf nur einem Kurs deutet eigentlich auf die Segelstellung hin. Eine Gewichtsverschiebung würde das Boot auch am Wind leegierig machen. Das wäre dann Gewicht am Heck, das den Druckpunkt des Lateralplans nach hinten rückt. Skipperdiät?
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Beste Grüße John |
#6
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Skipperdiät?
Erst wollte ich die technischen Möglichkeiten ausschöpfen!!! Ich habe schon den AB mit 45kg gegen einen mit 27 kg getauscht. Eigentlich sollte der Kahn nun permanent einen Sonnenschuß machen. Der Mast ist schon ganz weit vorn angeschlagen und steht schon fast im 45° Winkel. Mehr geht da nicht. Das Groß ist so lala, aber geht noch. Die Sache mit dem Ruderblatt ist aber nicht der Segelei geschuldet, sondern vielmehr dem Aufbau des gesamten Gerödels.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#7
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Wie wärs mit einer 10mm GFK Platte,habe schon einige Ruderblätter für
Segler gemacht,haltbar und unkaputtbar. Teile mal die Größe mit ,habe noch ein paar Stück da. Gruß Uwe |
#8
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Hallo Uwe,
du hast ne PN
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt. |
#9
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Moin Micha
Nichts für ungut aber Holzbastlerlösungen sind für ein Jollenkreuzersenkruder viel zu Schadanfällig,weil gerade bei etwas aufgeholtem Ruderblatt doch ganz erstaunlich große Kräfte wirken.Ein GFK verstärkte Konstruktion kann bei einem Absenkruder(im Führungsrahmen)funktionieren aber eher nicht bei einem Klappruder.Hier würde ich ein profiliertes Hohlruderblatt aus ca 2 mm Va-blech plädieren das einem eben so solidem Schwenkkopf aus 3 bis 4mm Platten geschweisst wird.Als Profil wählt man ein NACA 0012 symetrisches Tragflügelprofil das hat sich für Ruder und Kiele ganz gut bewährt,das hat also an seiner dicksten Stelle eine dicke von 12 Prozent der Ruderblattbreite.Auf der Länge des Ruderblat sollte es drei bis vier Profilstege im Innerem erhalten das versteift das ganze und sorgt für mehr Formtreue die sonst beim Schweissen etwas flöten geht.Mein erstes selbst gedengeltes Ruder habe ich noch "frei Schnauze"aber damals(ich war auch mal richtig jung)nach bestem hinschauenundabgucken Gewissen profiliert und aus zwei 2 mm Stahlblechplatten gebaut,die Profilnase habe ich mangels einer Kantbank am Bootsbauplatz auf den Schienen der Slipbahn gedengelt(abenteuerlich).Das war ein typisches Senkei,also Klappruder für den 30er Jollenkreuzer meiner Seglerjugend.In den knapp zehn Jahren die ich das Boot(viele andere natürlich auch)gesegelt habe ist das nur einmal etwas undicht geworden obwohl es oft sonst wo rübergerappelt ist und nie verbogen oder gebrochen obwohl wir das oft im aufgeholtem Zustand über die Watten und Sände geschlurt haben. gruss hein Geändert von hein mk (19.11.2014 um 23:58 Uhr) |
#10
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Hi Micha,
ich habe hier noch genügend Reste von 15mm Bootsbausperrholz Gabun liegen. Gib mir die groben Abmasse deines Ruderblattes und ich säge dir einen Rohling den du passend in Form schleifen kannst. Wenn du willst epoxyte ich dir auch 2 Platten aufeinander, damit du mehr zum Schleifen hast.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#11
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wenn im "Normalbetrieb" zu viel Druck auf dem Ruder ist, kann man es etwas vorbalancieren. Z.b. mit nem Niederholer ein kleines Stück vor die Drehachse ziehen.
Wenn es ein ruder aus Holz werden soll, hier eine Anleitung http://www.alt.diabolo-klasse.de/ruder.htm Was die Materialstärken angeht: Beim 20er Jollenkreuzer nimmt man beim Stahlruder7-8 mm, bei Alu 9 mm, und bei Holz 30 bis 40 mm. Wahrscheinlich sollte man ds bei der Venus ähnlich handhaben. Wenn ein Holzblatt gewünscht wird, muß also auch der Ruderkopf neu. Aber probiers erstmal, das Blatt mit nem Niederholer ein klein wenig nach vorn zu zwingen... |
#12
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Zitat:
Im "Normalbetrieb"dürfte das Boot einen leicht beherschbaren Ruderdruck entwickeln,aber bei mehr oder weniger aufgekoltem Klappruder entsteht das Problem,gerade wenn man da mit segelt.Bei unserem 30er Jolli konnten nur kräftige Rudergänger das Boot mit aufgeholtem Ruder auf Kurs halten,ab 3Bft am Wind und halb aufgeholtem Ruder fing unsere ca 1,5mlange Pinne(Mahagoni /Kiefer lamelliert am dickem Ende ca70X60mm)sich an zu biegen,das war natürlich Wattsegelspass pur wenn man so z.B. zwischen Trischen und Büsum über die Sände gurgelte(geht heute wohl nicht mehr wg.Schutzzone eins) gruss hein. |
#13
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Zitat:
Daß man bei halb aufgeholtem Ruder viel Druck hat, das weiß ich. Deswegen fährt man tunnlichst mit abgesenktem Ruder, und deshalb haben viele Jollenkreuzer aus den Watten doch eine Steckruderkonstruktion, bei der man das Blatt vertikal verstellen und nicht nach achtern schwenken kann. Auch mein Dampfer entwickelt unangenehm viel Ruderdruck, wenn ich meinenNiedreholer nicht dicht genug habe. Und mein Boot hat auch ein schweres Metallblatt.... (btw. ich habe einen 2 t schweren Jollenkreuzer) Ich würde übrigens bei einem Metallruder bleiben, da Metallblätter Grundberührungen deutlich besser aishalten. Den Niederholer kann man mit einer "auslöseklemme" fahren, die den NH bei Grundberührung freigibt. Ein aufschwimmendes Holzruder macht dann schlagartig ganz andere Kräfte als ein mehr oder weniger unten bleibendes Metallblatt. Es ist mr klar, daß ein Holzprofilruder viel besser arbeitet und wirksamer ist. Nun ist die Venus aber ein eher gemütliches Boot, und da ein Profilruder ist irgendwie so, als würde man einen Spoiler an einen Golf1 mit 45 PS schrauben. |
#14
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Moin
Metallruder kann man auch ,wie schon vorher von mir beschrieben,profilieren die hohle Konstruktion sorgt u.A. dafür,dass ein teil des Gewichtes durch den hydrostatischen Auftrieb kompensiert wird und vorbalancieren kann man das natürlich auch.Die konstruktion der einfachen Plattenruder ist m.E.auch eine etwas"bootsbausteinzeitliche" Angelegenheit ein profiliertes hohles Ruder dessen Schwenkkopf aus,im wesentlichem,zwei Wangen besteht die den meist hölzernen Fingerlingkopf umfassen ist auch besser geeignet die Kräfte zu übertragen.Ein Miteigner unseres 30er JK ist es damals passiert,dass das boot mit voll abgesenktem Ruider in einer Dampferwelle auf die Fahrwasserkante gesetzt wurde,da bei wurde die M8 sicherungsschraube für den Gegenring des oberen Ruderfingerlings glatt abgescheert und das Geraffel hat sich ausgehängt.Nach dem wieder Einhängen(mühevoll weil erst segel geborgen werden mussten)waren ausser dem verlorenem Sicherungsring keine weiteren schäden sichtbar.Ich denke mal eine Holz- oder GFK -Ruderblattkonstruktion wäre gebrochen,unter solchen Umständen. gruss hein |
#15
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Hein, Du hats völlig recht. Ein profiliertes Ruder ist IMMER wirkungsvoller als eine Platte, und ein profiliertes hohles Metallruder sicher fester als eine Sperrholz- oder Leimholzplatte. Ich glaube aber nicht, daß ein Profilruder die eher gemächlichen Segeleigenschaften der Venus sonderlich beeinflusst.
Wovor DRINGEND gewarnt wedren muß, ist aber die Verwendung zu dünner Holzplatten. Das Blatt eines 20er Jollis hat (in Holt ausgeführt) MINDESTENS 30 mm stark zu sein. Im Watt, mit stärkeren Belastungen und hüufigerem Grundkonkakt würde ich, WENN Holz, wahrscheinlich 40 mm wählen (auch hier in Anlehnung an die 20er-Bauvorschrift. Die Venus ist kein 20er, aber die wirkenden Kräfte wahrscheinlich vergleichbar. Der Vorteil, wenn der TO eine einfache Metallplatte nimmt: er kann den alten Ruderkopf weiter nutzen. Wenn das Blatt gut mit Anstrichen versehen wird, und nach dem Segeln aufgeholt wird, sollte es nicht allzusehr von Rostschäden geplagt werden. Und wenn, kann man sie jeweils im Winter beseitigen, bevor sie gravierend werden. |
#16
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Ich habe meinem segelerfahrenen Bruder das Problem vorgelegt und der hat mir folgendes geschrieben:
mein Ruderblatt hat einen Schaumkern, darüber ein Sandwichgelege mit Matte und Epoxy Harz. Das ganze ist ultraleicht, aber extrem teuer. An der dicksten Stelle ca. 14 mm dick, nach vorn und achtern allerdings stark angeschliffen (also alles in allem profiliert). Wenn das Boot neutral, also ohne Luv- Leegierigkeit und ohne große Krängung fahren soll, könnte als Kern Balsaholz reichen, darüber mehrere Matten mit Epoxy Harz. Gehen tut auch wasserfestverleimtes (= Bootsbau-) Sperrholz. Aber, wie gesagt: Krängung und Lee- / Luvgierigkeit bringen unnötigen, starken Seitendruck aufs Ruder. Mehr zum Thma vielleicht bei http://www.vonderlinden.de/ oder "West System" mal googeln.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#17
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Zitat:
kaputtgehen. Gruß Uwe |
#18
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Zitat:
Hätte ich jezt auch nicht vermutet,aber wenn viele Segler mit Holzruderblättern oder was es sonst noch an zusammengeklebtem Zeugs so gibt rumfahren?.....Muss letztendlich jeder selbs wissen was er sich an den Spiegel hängt. gruss hein |
#19
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Ist auch kaum verständlich, wie die früher mit Holzbooten oder so Zeugs rumgefahren sind.
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Beste Grüße John |
#20
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Zitat:
Da waren die Konstruktionen auch der Ruderblätter auf die Werkstofffestikeit abgestimmt und das bdeutete das richtig ausgewählte und zusammengezimmerte Vollhölzer als Ruder immer geschützt durch den Rumpf und den langen Kiel an,unter oder hinter das Schiff/Boot kamen.Frei stehende Spatenruder wie sie heute bei vielen Segelbooten üblich sind hätte wohl kein Bootsbauer aus Holz hergestellt oder konstruiert,wo bei bemerkt werden muss das die modernen GFK-Ruder zwar den Normalbetrieb ganz ordentlich überstehen aber selbst bei leichten Grundberührungen oder Treibgutkollisionen immer stark gefährdet sind. gruss hein |
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