|
Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
|
Themen-Optionen |
#1
|
||||
|
||||
UKW Seefunkantenne - Kurzschluss?
Hallo,
ich habe mal wieder ein kleines Problem. Wie schon in meinem Beitrag letzte Woche erwähnt, habe ich mir ein ATIS/Seefunkgerät in meine 4 Meter Nußschale eingebaut. Die Empfangsleistung kam mir nicht besonders gut vor. Heute habe ich das Ganze dann mal durchgemessen. Zwischen innerem Kabel und der Schirmung liegt der Widerstand bei unter einem Ohm. Kann das sein? Der Händer sagte bei meiner Reklamation etwas von Rückkanal. Wieso ist denn dann da überhaupt eine Isolation zwischen? Strange! Der "Kurzschluss" ist direkt an der Antenne. Leider hört hier mein technisches Verständnis auf. Viele Grüße, Jan |
#2
|
|||
|
|||
Moin,
es kann zwar durchaus sein, daß Deine Antenne einen Fehler hat, das kann man auf die Entfernung aber ohne weiteres nicht beurteilen. Allerdings darfst Du diese Art Antenne grundsätzlich nicht "ohmsch" messen. Ohne jetzt zu technisch zu werden : Diese Antennen werden mit einem sog. Parallelkreis gefertigt, welcher der Anpassung dient. Da es sich gleichstromtechnisch betrachtet um einen gewollten "Kurzschluß" zwischen Strahler und "Schirm" handelt, wird man immer einen Widerstand nahe Null messen. Die Antenne wird aber nicht mit Gleichstrom betrieben sondern mit hochfrequentem Wechselstrom. Hier gelten andere Gesetze - merke : Hochfrequenz geht seltsame Wege. Fehlerquellen für einen "tauben" Empfänger können vielfältig sein und sollten am besten vor Ort gesucht werden. Oftmals ist eine bekannte Fehlerquelle ein ungenügender Kontakt zwischen Kabelinnenleiter und Antennenanschluß. Dieser kommt gerade bei steckerlosen Antennen vor, wenn bei der Montage nicht sorgfältig gearbeitet wurde. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit in Deinem Bereich einen Funkamateur um Rat und Tat zu bitten. |
#3
|
||||
|
||||
Hallo Frank,
es handelt sich um mein erstes Funkgerät. Ich kann daher nicht recht einschätzen was ich alles empfangen müsste. Heute habe ich die Anschlüsse nochmal neu und sauber überarbeitet. Dabei ist mir der "Kurzschluss" aufgefallen. Wenn das normal ist, bin ich ja beruhigt. Danke! Jan javascript:emoticon('') Laughing |
#4
|
||||
|
||||
Hallo Jan,
wie Frank schon geschrieben hat, kann man die Funktion der üblichen UKW-Seefunkantennen nicht mit einem Ohmmeter prüfen. Es handelt sich dabei in der Regel um sogenannte J-Antennen. Du kannst die Antennenanlage inkl. Zuleitung mit einem Stehwellenmessgerät überprüfen. Gib mal diesen Begriff oder auch SWR Meter in die Suchfunktion ein. Servus Paul |
#5
|
|||
|
|||
Moin Paul,
man sollte aber beachten, daß eine Messung zur Antennenprüfung nur dann verbindlich ist, wenn das SWR unmittelbar im Speisepunkt der Antenne gemessen wird. Es kann nämlich, sofern bestimmte Umstände vorliegen (wie beispielsweise deutliche Leitungsverluste oder eine strahlende Speiseleitung) zu erheblichen Verfälschungen des Messwertes kommen, wenn man dann die gesamte Speiseleitung mitmißt. Ein sicheres Zeichen hierfür ist das sich mit Längenänderung der Speiseleitung verändernde SWR. |
#6
|
||||
|
||||
Hallo Frank,
ok, ein hohes SWR zeigt auch nur an, dass die vom Sender angebotene HF-Leistung nicht voll abgestrahlt wird. Es ist mehr eine Indikation als eine Messung, es ist aber ein erster Fingerzeig, dass etwas mit der Antenne oder auch der Zuleitung nicht stimmt. Letzendlich ist es wichtig, eine Fehlfunktion festzustellen, egal ob die Antenne, die Speiseleitung (hier immer Koaxkabel) oder die Verbinder die Ursache sind. Aus diesem Grund rate ich jedem Inhaber einer Funkstelle (noch mehr natürlich mit KW-TRX) von Zeit zu Zeit das SWR zu messen. Bei mir ist das Gerätchen permanent eingeschleift. Servus Paul |
#7
|
||||
|
||||
Hallo, bin hier neu, stelle mich demnächst mal vor...
Solche Antennen werden oft durch eine "Anpaßschaltung" so korrigiert, daß sie nicht exakt die Wellenlänge des auszustrahlenden Signals haben müssen, um trotzdem ohne störende Reflektionen der rausgehenden Welle am Antennenende optimal zu senden. Wer will schon eine 10m lange Antenne, auch die 5m Antenne ist noch etwas lang. Die Wellenlänge für Seefunkt beträgt so um die 10m (damit wir hier ne gerade Zahl haben, ok?). Hat die Antenne viel weniger Länge als 2m50, oder kein gut passendes Verhältnis (ein halb, ein viertel, etwa auch fünf achtel) dann kann man mit einer vorgeschalteten Einheit "ein Teil der Welle" schlucken - oder mit einem Anpassteil die Antenne künstlich verkürzen (wohl eher selten). Wenn das mit einer sog. Serienresonanz geschieht, sollte man keinen Kurzschluss Ohmsch messen können. Ist aber ein Anpassungsglied in Form einer Parallelinduktivität mit Koppelkreis vorhanden, dann schon. In beiden Fällen sieht das dann aus wie so ein kleiner "Topf" unten an der Antenne. Manchmal sieht man das Teil garnicht oder die ganze Antenne ist gewendelt im Stab drinnen. Du sprachst aber von Empfangsschwierigkeit. Ich gehe davon aus das das Kabel ohne Antenne keinen Kurzschluss hat (beide Enden offen)? Manchmal fehlt für einen guten Empfang bei einer Antenne die sog. Masse. Bei einem Kunststoffboot garnicht so einfach, der Antenne ein passendes Gegengewicht zu geben. Wird der Empfang besser wenn du den Stecker (das Metal) berührst? Ersetze die Antenne mal probeweise indem Du den Stecker nur mit dem Mittelteil an irgendein anderes (freischwebendes) längeres Metallteil dranhältst - z.B. ein 1m langes stück Draht. Wird's besser, dann liegt's an der Antenne. Das Verhältnis (SWR - standing wave ratio) von in die Antenne hineingesendeter Leistung zur wieder reflektierten Leistung (bei schlechter Anpassung) betrifft hauptsächlich die Sendeleistung. Beim Empfang ist's auch nicht toll, aber Senden war schon immer viel einfacher als Empfangen - den Empfang können viel viel mehr Dinge völlig versauen. Mit genug Leistung sende ich Dir mit einem Kleiderbügel einmal zum Mond und zurück, und zwar in Farbe. Grüße, Mike |
#8
|
||||
|
||||
Hallo Mike,
willkommen im Forum! Könnte es sein, dass der vorliegende Fall nicht ganz so kompliziert ist? Bei den üblichen UKW-Seefunkantennen handelt es sich häufig um sogenannte J-Antennen, also Halbwellenstrahler. Nachdem deren Eingangswiderstand mehrere 1000 Ohm beträgt - was bedeutet, dass man sie nicht an ein Koaxkabel anschließen kann - haben sie eine Lambda/4 Kurzschlussleitung zur Anpassung. Diese Bauform ist sehr unempfindlich gegenüber der Aufbauhöhe und der HF-Masse. Der Begriff Sperrtopfantenne sagt Dir sicher etwas. Leider kann man bei dieser Antennenform mittels eines Ohmmeters bzw. Multimeters die Funktion nicht feststellen, da sie ja konstruktionsbedingt einen Kurzschluss hat. Übrigens arbeiten wir im UKW-Seefunkband etwa auf einer Wellenlänge von 2m, was bedeutet, dass eine Lambda/2 Antenne etwa 1m lang ist. Genau errechnen lässt sich das, indem man 300.000 durch die Betriebsfrequenz teilt. Ansonsten ist Dein Beitrag sehr originell, insbesondere was die Erde-Mond-Erde-Verbindung mit einem Kleiderbügel angeht. Andere brauchen dafür bei einer Entfernungsdämpfung von ca. 250 dB eine ziemliche Schüssel und sehr viel Leistung. Das mit dem SWR würde ich mir auch noch einmal überlegen. Servus Paul |
#9
|
||||
|
||||
Klaro, es sind 2m und eine ca. 2m Antenne ist auf unseren Booten sogar machbar.
mit 10m lässt sich erstmal so schön rechnen...^^ und die 11m vom CB Funk sind ja ganz unrund: Deswegen habe ich ohne weiteres erst mal 10m gesagt - es kommt ja erstmal auf das Prinzip an. I stand corrected. Es ist halt der typische Fall von "nicht genug Infos": was für eine Antenne ist es, welche Technik und Verkabelung steckt dahinter, und dann definiere "schlechter Empfang" aus 1m Höhe der Antenne, da gab's doch ne Formel mit der Sichtweite etc. 2m Höhe schon viel besser etc. Wollte ja nur ein Paar Pointer geben... Dann noch ein bisschen Prasseln vom Bordnetz (Lichtmaschine, Kühlschrank) und der Empfänger macht zu. Ich hoffe es ist ein Kurzschluss. |
#10
|
||||
|
||||
Hallo,
das Problem hat sich mittlerweile gelöst. Nach der Überarbeitug der Anschlüsse habe ich jetzt ordentlichen Empfang. Merci! Jan |
|
|