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Alt 04.04.2003, 09:56
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Standard Frühlingstörn in der Südtürkei (23.-30. März 2003)

Törnbericht - Frühlingstörn in der Südtürkei (23.-30. März 2003)
Kemer - Ankerbucht - Finike - Kemer (ca. 120 sm)
Boot: HR 43 Bj. 2002
Eigner : Johannes
Crew: Helmut, Petra und Chris.


Hallo an alle Interessierten - hier ein kleiner Törnbericht von unserem Frühjahrsstarter-Törn mit Johannes.

Getroffen haben sich Helmut und Petra mit Christoph im Düsseldorfer Flughafen.
Der Flug (mit etwas Verspätung) und der Taxi-Transfer von Antalya nach Kemer (ca. 65 Kilometer) hat problemlos geklappt.
Die Taxifahrt durch die Vororte von Antalya war natürlich schon abenteuerlich - Ziegen und Kühe wurden über die Mittelstreifen getrieben, Holzfuhrwerke mit seltsamen Zugtieren (muss wohl irgendeine Mischung zwischen Pferd/Esel und Ziege gewesen sein) und vor allem der Baustil von scheinbar planlos aufgestellten mehrstöckigen Häusern, Bauschutt von abgerissenen Häusern und aus diesem Bauschutt wiederum aufgebauten Hütten zogen unser Interesse auf sich.
In Kemer und in der "Kemer Park Marina" angekommen sah es dann schon ganz anders aus.
Die Marina besticht durch ihre relativ kleine Größe und dem immer freudlichen und hilfsbereiten Marinapersonal, bestens gepflegten neuen Sanitäreinrichtungen und Service auf ganzer Linie.
Ein Ausrüster ist direkt vor Ort, ein Supermarkt, Internet-Anschluss, Einklarierungsbehörden, Kran, Tanke, Restaurants...alles was das Herz (oder besser der Magen) begehrt ist direkt in der Marina.
Durch einen relativ hohen Anteil von Leuten die permanent auf ihren Booten leben, den Lifeaboarders, und teilweise von diesen selbst organisiert werden jede Menge Aktivitäten angeboten wie zB:
Konzertbesuche
Barbeques
Seekartenkopier-Service
Englischkurs
Informationsabende über einzelne Seegebiete
Funkrunde mit Wetterservice und Informationsaustausch über dies und das
Wer hilft Wem
wer segelt los nach wohin - wer kommt demnächst an von woher
...

Das Wetter verhielt sich so wie nach Helmuts Langzeitprognose vorhergesehen.
Die ersten Tage waren kühl, der Himmel bedeckt und jede Menge Wind.
Ein Tief zog südlich durch und setzte sich dann über Syrien fest. Die aufströmenden Luftmassen wurden durch kräftige nachströmende Luftmassen ersetzt - also jede Menge Wind.
Das Boot, die Marina, die Stadt Kemer mit ihren verschiedenen Märkten boten aber genügend Beschäftigungsmöglichkeiten!
Ausgelaufen sind wir dann am Donnerstag füh - dann allerdings bei herrlichstem Segelwetter - die Sonnenbrillen wurden ausgepackt.
Nach einem langen Schlag auf dem Holebug setzten wir den 185 Quadratmeter grossen Blister der uns mit Rauschefahrt wieder in Küstennähe brachte.
Interesssant war für mich, dass wir mit diesem Blister fast so hoch an den Wind konnten wie mit der Genua, vielleicht 5 Grad weniger - der Blister dabei aber die wenigen Winde optimal in reichlich Fahrt umsetzte.
Nach 35 Meilen fiel der Delta-Anker mit Trippleine in einer herrlichen kleinen Bucht in der ausser uns nur ein Fischer ankerte.
Wir waren uns einig, diese Bucht muss früher ein Piratenversteck gewesen sein...
Ein spannender kleiner Landgang am nächsten Morgen brachte Einblick in die nächste Bucht, die auch dermassen schön war, dass ich beschlossen habe...'hier kommste nochmal hin!'.
Bunt blühende Blumen, Sträucher und Bäume und eine schuhkartongrosse freilebende Schildkröte (genau gesagt eine 'Griechische Landschildkröte' - wenn das man keinen Ärger gibt hier in der Türkei!) ...ich bin mir sicher, meine Kiddies würden hier nach dem vergrabenen Piratenschatz suchen...!
Am nächsten morgen gings weiter Richung Finike-Marina.
Der Wind frischte etwas auf 4-5 Bft auf. Dabei lief das Forums-Boot locker ihre 7-8 Knoten und wir hatten einen wunderschönen Segeltag.
Spannend wurde es, nachdem ein Frachter, den wir über 2 Stunden lang mit stehender Peilung beobachtet hatten unseren Weg kreutze ohne uns Wegerecht zu geben.
Selbst nach zweimaligem Ansprechen auf Kanal 16 keine Reaktion. Eine kleine Wende und dann hinter ihm durch und alles war klar.
Wir sind der Meinung: die Frachter gehen einfach davon aus, dass DU sie siehst...und wenn sie wissen, dass DU sie gesehen hast (durch unseren Funkspruch) dann weichen sie erst recht nicht aus, denn DU hast sie ja gesehen und wirst als Kleinerer sowieso ausweichen - also...why care?
Tolle Seemannschaft!!!
Abends schlief der Wind dann ein und wir liefen unter Motor in Richtung Finike-Marina, wo wir nach Anmeldung per VHF von zwei Marineros mit Schlauchboot vor der Hafeneinfahrt erwartet und zum Stegplatz geführt wurden.
Es war mittlerweile nach 22h00 und das Büro zur Anmeldung war längst geschlossen - wir wollten am nächsten Morgen bereits um 06h00 auslaufen, die Marineros wussten den Preis für die Übernachtung nicht, also wurde kurzerhand der Hafenmeister aus dem Feierabend gerufen, dieser öffnete das Büro für uns, wir zahlten unseren Obulus und bekamen auch noch einen prima Restaurant-Tip.
Das Resto bestand aus einem grossen Raum ca. 25 x 5 Meter volll (aber nicht übervoll) mit Tischen und Gästen, mit einem Bollerofen in der Mitte und einem ca 10 Meter langen Ofenrohr.
Dort liessen wir uns sättigen und fielen nach einem Absacker in unsere breiten Kojen.
Früh morgens ging es dann unter Motor zurück nach Kemer - unter Motor bedeutet bei diesem Boot: ein leise schnurrender Volvo bei 1700 Umdrehungen und ein dabei über 7 Knoten laufendes Boot...!
Frühstück gab's dann in Kemer (...mit Geburtstagskuchen für einen von uns!), Klarschiff wurde gemacht, dann noch ein Spaziergang durchs Städele und eine anständige Törnabschluss- und Geburtstagsfeier im Resto!

Vom Kriegsgeschehen haben wir dort NICHTS mitbekommen, auch das GPS hat wie erwartet ohne Probleme gearbeitet.
Das Boot ist ASTREIN!
Es hat ein tolles Seeverhalten, läuft schnell, ist auch bei Hafenmanövern sehr gut zu steuern, ist bestens ausgestattet, bietet jede Menge Komfort und sieht einfach klasse aus!
Wir waren alle angetan, oder besser gesagt begeistert von der Freundlichkeit, der Hilfbereitschaft und der Höflichkeit der Bevölkerung - man wird oft angesprochen, aber niemals aufdringlich - ähm und wir waren seeehr angetan von den niedrigen Preisen dort!

Chris.
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