Projekt Balu (Noordvaarder 920 )

[Dolomedes]

Hi !

Wie in meinem ersten Post beschrieben habe ich die Noordvaarder von 1977 erworben und bin dabei, diese für die erste Saison "fertig" zu machen.

Mein Wissen allerdings ist gottseidank durch sehr wenig Fachkenntnis getrübt und ich vermute, dass mich die ganze Angelegenheit neben Zeit und Geld viel Schweiss und Mühe kosten wird.
Nun denn, ich will es ja nicht anders.
Dennoch brauche ich sicher Rat, Hilfe und wohl auch ab und an moralische Unterstützung. Da kommt Ihr ins Spiel.

So habe ich gedacht, ich mache hier einen Thread auf, dokumentiere den Fortgang mit Bildern und Berichten und stelle meine Fragen gesammelt hier, damit ich nicht für jede Pisselsfrage einen eigenen Faden eröffnen muss.
Da ich aber darauf achten möchte, im Sinne einer guten Forumskultur, nicht nur Wissen zu erlangen und das Forum und damit Euch auszunutzen, sondern auch was zu geben und so werde ich zumindest zu Eurer Unterhaltung beitragen.
Streng nach dem Motto:

Dummheit, die man bei andern sieht,
wirkt meist erhebend aufs Gemüt.
Wilhelm Busch

So kann, wer das möchte, aus meinen Fehlern gelernt werden und Menschen, die in einer ähnlichen Lage stecken, können sich was abschaun und mitlernen.

So, zurück zum Thema:

Der Plan: 2015 das Boot ins Wasser und dann im laufenden Betrieb sehen, was alles zu machen ist.

Das Boot liegt derzeit an Land, das Überwasserschiff muss "nachlackiert" werden, dann folgt das Antifouling und dann kann es meinenthalben ins Wasser.

Derzeit muss ich folgendes erledigen:

1.) Überwasserschiff : Lackschäden und Roststellen aufspüren, abschleifen, lackieren.

2.) Unterwasserschiff: Antifouling drauf.

3.) Holzteile abschleifen, ausbessern, lackieren und anbringen.

4.) Winschen überholen

Dazu meine Fragen:

zu 1) Stahl am Überwasserschiff: Abschleifen. wie gehe ich da vor?
Exzenterschleifer, Dreieckschleifer, Atemschutz und Kraft und Wille vorhanden. Was dann?
- Muss ich wenn ich blankes Metall sehe eine Grundierung anbringen?
- Wenn ja, was nimmt man dann?
- eventuell werde ich nächstes Jahr alles komplett "neu" lackieren, also will ich derzeit nur "ausbessern". Also soll es nicht allzu gründlich sein. Ziel ist, dieses jahr zu segeln ohne dass das Schiff verrottet. Ich suche nach einem Kompromiss.
Farbe ist ein 1k Lack ( International "pearl-white" ).
Ich plane an den Laufflächen was Antirutschiges draufzupinseln / rollen.

zu 2) Antifouling.
Das Schiff ist grundiert, lackiert und schwarze Farbe drauf. (Eimer aus der Berufsschiffahrt drauf, nicht durch mich gemacht) Laut Vorbesitzer muss nur noch 2x Antifouling drüber.
was ist eigentlich mit den Stellen, an denen der Rumpf aufliegt. ( da ist ein Brett drunter) Das kann ich nicht bewegen / anders abstützen und die Stellen scheinen mir nicht behandelt zu sein. Ist das egal? Muss ich das Boot in den Gurten hängen lassen und dann an diesen stellen kurz vor dem zu Wasser lassen "nacharbeiten". Der Vorbesitzer sagte so etwas, die Jungs vom Kran würden das immer so gemacht haben...

Ihr seht, Fragen über Fragen...


So, das fürs erste.
An Pfingsten fahr ich zum Schiff, mach Bilder und entwerfe einen Schlachtplan.

Gruss von Dolomedes

[Flause]

Hallo Dolomedes!

Die Roststellen über Wasser würde ich mit Flex und Fächerscheibe schleifen.
Dabei einen weichen Auslauf zur bestehenden Lackschicht.
Dann 2x Brantho Korrux, 1xPrimer (International), 1x Lack (International)

Unter Wasser ist Berufschifffahrts-AF drauf, dort würde ich von Hansa Oceanic streichen. Dieses AF ist auch Profi-Farbe!

Sofern alle technischen Sachen (Wellenabdichtung, Rumpfdurchbrüche, Ruder, Motor, Rigg....) funktionieren, ist es denke ich gut erstmal das Schiff zu fahren.
Im Herbst kannst du dann die Dinge angehen die dich stören.
Die Farben kaufe ich bei einem großen Farbenhaus aus Hamburg.
Hier war immer noch einer mit einer Noordswader, habe jetzt den BF-Namen aber nicht auf dem Schirm. Vielleicht meldet er sich und gibt noch seinen Senf dazu.
EDIT: Suche mal nach "Jollensegler" der hat eine Noordsvadder restauriert und ist nach Greichenland gesegelt.

4. Winschen überholen, wird sich auf reinigen und neu fetten beschränken. (Die Neupreise für die Dinger sind ja...puh)

[Dolomedes]

Auf vielfachen Wunsch :

Bilder vom Mastfuss:

[Dolomedes]

und hier noch der Rest:

[Ju1i]

hej wie marty schon sagte du hast mein schiff in schoen (aber meins war billiger

Zitat von Flause

Sofern alle technischen Sachen (Wellenabdichtung, Rumpfdurchbrüche, Ruder, Motor, Rigg....) funktionieren, ist es denke ich gut erstmal das Schiff zu fahren.
Im Herbst kannst du dann die Dinge angehen die dich stören.

recht hat er. schiff ist zum segeln da.
lenzpumpe ist trotzdem nicht verkehrt. mir hatse den urlaub gerettet

pass auf das fenster und befestigungen in der huette dicht sind
sonst muss das interior raus kein spass 2 tage und viele schaeden am holz
dann finden sich stringer randvoll mit rost.. und die kloetze an den die verkleidung fest sein sollte verrotten

ich bin neu hab auch ne noordsvaarder im wiederaufbau


http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=228023

[Dolomedes]

So... weiter gehts hier.

Letzte Woche war ich am Schiff, habe lange mit dem Oberlackierermeister und dem Hafenmeister gesprochen.
Beide kennen das Schiff mitsamt den ganzen Mängeln, sowohl innen als auch aussen.

Auf Anraten der beiden habe ich mich entschieden, kein klassisches Antifouling aufzubringen. Da ich sowieso vorhabe, nach dieser Saison dem Unterwasserschiff eventuell noch einmal zu Leibe zu rücken sind jetzt 3 Schichten Unterwasseranstrich "schwarz" ( Tenco bottom coat zwart) draufgekommen und das Boot geht wohl nächste Woche in´s Wasser. Diese Farbe soll angeblich eh schon drauf sein.

bei der gelegenheit habe ich auch schon mal zwei Batterie-leichen ausgebaut und einen Blick auf die Elektrik geworfen.
Der Himmel steh uns bei !
Schaltpläne gibts nicht.
Ein Gewusel an Strippen und Kabeln, Lüsterklemmen und sonstigen Gedrähten.
Ich bin überzeugt: Wenn ich ein analoges Telefon anschliesse kann ich damit aus dem Stand mit China telefonieren.

Ich werde mich der Sache wohl annehmen müssen.

Dumm ist, dass ich jetzt vermutlich nagelneue Batterien anschliessen muss, damit der Kahn erst mal läuft.
Angeblich hat ja vorher alles funktioniert.
Wie gesagt, Gott steh uns bei...

Fragen hab ich im Moment folgende:

- besteht mehrheitliches Einverständnis seitens der Community über das Vorgehen mit der Aussen-Unterwasser-Farbe? ( OK, wenn´s innen eine Unterwasserfarbe gäbe dann würde ich mir nochmehr Sorgaen machen...)

und

- wo kriege ich Batterien günstig her? Starterbatterie und Verbraucherbatterie, letztere 120Ah / 12v

und: Wenn ich den I S T Zustand dokumentiert habe, ist da wer der bereit ist, sich das mal hier im Forum anzuschaun und seinen gutgemeinten Senf dazu zu geben damit ich den Elktrosalat etwas übersichtlicher mache?

Vielen Dank für das Interesse,

Bernd

[Mr-Flopppy]

Mit Elektrofragen kannst du dich gern an mich wenden.

Gruß Hubert

[hein mk]

Moin Bernd
Der Farbaufbau uund alles was zum schleifen gesagt wurde geht wohl so in ordnung,wenn du das so oder so demnächst ganz gründlich machen möchtest.Da wo zur zeit die Pallen sitzen könnte man auch Farbe aufbringen,das kommt drauf an wie das Boot aufgebockt ist normaler weise stehen Stahlboote mit flacher Kielsohle erstaunlich stabil auf selbiger wenn der untergrund oder die Kielpallung einigermaßen eben sind,eine einzelne Seitenstütze wegzunehmen ist kein Drama es sollten bloß keine menschen auf dem Boot rumtoben in dem Moment.
Zum wirksam Farbe und Rost größerflächig wegfetzen benutze ich eine 180er Fieberscheibe/Korn24 auf dem Winkelschleifer aber achtung das macht was weg,nicht durch das Blech schleifen,das funktioniert natürlich nur aussen innen brauchte ich seit ich das Boot gebaut habe noch nichts Schleifen und aussen über der Wasserlinie habe ich nur einmal bis zum Kimmgang/Schergangknick alles runtergeholt auch weiter runter bis zum Kiel um hier mit Venylbarier einen einheitlichen Grundierungsaufbau zu haben.Seit letztem Sommer haben die Jungs der Heimatwerft mir kurz vor dem Ausdocken noch einmal Berufsfahrzeugsantifouling drauf gemacht auf meinen zweimal gerollten Venylbarrieraufbau das werde ich mir beim nächstem Trockenfallen mal ansehen was da bei rausgekommen ist.Lack benutze ich seit immer schon nur 1K-Lack früher von Relius/Büfalin heute ist das Zeugs von Bayer und schimpft sich jezt Topcoat,na ja die Werft hat das eben in großen Eimern.
gruss hein

[Petermännchen]

- wo kriege ich Batterien günstig her? Starterbatterie und Verbraucherbatterie, letztere 120Ah / 12v

Ich hab meine von Batcar.de
2 x 100AH = 69,90 € /Stck. inkl. Versand.

Gruß

Peter

[Dolomedes]

Sind die dann paralell geschaltet?
Denn dann hab ich 12V und 200Ah, oder?
Können die dann genauso geladen werden?

Müsste doch gehen, oder?
Wobei eine 12 V 115 Ah Versorgungsbatterie kostet jetzt auch nicht so viel mehr wie zwei einzelne, kleinere..

Was spricht gegen diese hier?

http://www.batcar.de/natoblock

Was für nen Panzer taugt kann für ne Noordsvaarder ncht schlecht sein...

Gruss
Bernd

[Ju1i]

Ich kauf nach preis pro ah
Oft sind da die kleineren billiger.
Je nach Körperbau kanns gut sein viele kleine zu haben --eine hand fürn mann
Eine fürs schiff.. mit ner 120 ah unterm arm übern bugsprit aufs boot klettern im regen und welle im hafen naja. oder winterlager leiter hoch und runter.

Klar macht man nicht oft.

[Dolomedes]

Ein herber Rückschlag...

Nachdem nun Farbe in mehreren Schichten außen drauf ist, die Farbe für innen ( Brantho Corrux 3 in 1 ) gekauft ist und am Wochenende draufsollte nun eine email vom Versicherer:

Ich dachte das sei eine Formailtät und habe den Versicherungsantrag hingefaxt und als email zurückbekommen, dass die Versicherung abgelehnt wird!
Begründung: Altes Schiff und dann noch aus Stahl.
Es soll jetzt ein Gutachten mit Schichdickenmessung erstellt werden.

Jetzt soll ich also allen Ernstes alle 10 cm im Zig-zag das blanke Metall freilegen, damit dann per Ultraschall eine Dickenmessung vorgenommen werden kann.
Und dann wieder Grundieren, streichen etc...
Eigentlich wollte ich nächste Woche in´s Wasser. Batterien neu gekauft, Sicherheits-Ausrüstung, Winschen gewartet etc...

Frustriert, Dolo*

[hein mk]

Moin Dolo
Welche Versicherung verlangt ein gutachten,Die Haftpflicht oder die Kaskoversicherung? Eine Sportboothaftpflicht sollte man ja wohl haben wegen der Schäden die man mit einem Stahlboot allen anderen zufügen könnte.Eine Kaskoversicherung braucht mann eigentlich nur für den schlimmsten Fall eines Totalverlustes,die würde ich nur abschließen wollen wenn ich was richtig großes vorhabe und eigentlich nuir zu dem Zweck um u.U.entstehende Bergungskosten und den Heimflug zu finanzieren.Und mal ehrlich,wenn man was großes vorhat ist das Boot kurz vor der abfahrt in einem Topzustand der überaus voführbar ist,das gebietet schon die gute Seemanschaft und wenn noch vorhanden,die Sorge um das eigene Überleben.
Ausser für den Fall von Straftaten dritter an meinem Stahlboot(Diebstahl,Vandalismuss)brauche ich kaum eine Kaskoversicherung,denn Bootsstege,andere Boote und Unterwassersteinhaufen können ausser mal eine kleine Beule und abgeschrappter Farbe einem Stahlboot nicht viel anhaben.
gruss hein

[Dolomedes]

Na ja, ich werde jetzt erstmal versuchen, eine Haftpflicht zu finden...
Is schon ärgerlich denn das Boot ist in gutem Zustand, erst im April hat der Vorbesitzer eine Dickemessung gemacht, um an den "schwächeren" Stellen zu schweissen.
Dumm ist, dass die Versicherung das aber nicht anerkennt, weil eben ein "Sachverständiger Gutachter" gefordert wird.
Und nu wieder den guten Lack abkratzen für nix und wieder nix tut mir schon weh.
Eigentlich habe ich mich dazu entschieden, das einfach machen zu lassen und mich nicht weiter zu ärgern.
Watt mutt datt mutt...

Zum Thema Vollkasko hast schon recht:
Mein Gedanke ist: Ich kenne das Boot noch nicht und habe Anst vor eventuellen Schwachstellen, die evtl. eine Bergung notwendig machen könnten.

Vor der Beule beim Einparken hab ich weniger Angst...

Ich berichte mal weiter...

Dolo