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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Zylinderkopfschraube abgerissen - Tips? Volvo Penta MD21A
Hallo Leute,
weiß jemand, welches Gewinde die Zylinderkopfschrauben am Volvo Penta MD21A (Indenor XDP 4.90) haben? Mir sind zwei Schrauben bei der Demontage des ZK abgerissen. Eine steht weiter raus und eine fast bündig. Die habe ich ausgebohrt; Ging ganz gut, trotzdem wurde das Gewinde im Block beim Herausholen der Reste doch soweit geschädigt, daß die ZK Schraube nicht mehr fasst. Jetzt möchte ich im ersten Schritt das Gewinde nachschneiden, und wenn das nicht funktioniert einen Helicoil Einsatz einsetzen. Soviel kann ich schon mal sagen: M10 x 1,5 ist es nicht, obwohl es 19er Bolzen sind. 7/16 x 14 sind es auch nicht. Und damit erschöpfte sich mein Gewindeschneidesatz. Und wenn jemand noch ne Idee hat, wie ich die zweite Schraube herausbekomme, die noch lang steht, wäre ich auch dankbar! Das allerdings möglichst ohne Schweißen - da habe ich doch Bammel davor im Boot mit offenen Motorraum und dieselgeschwängerter Luft ... Tausche im Gegenzug meine Erfahrungen und Spezialanfertigungen beim Abziehen des Zylinderkopfes Anbei ein Bild vom Abziehen des Zylinderkopfes (da war ich schon ganz stolz auf mich) und dann von der Situation mit demontiertem ZK aber vor dem Ausbohren der linken Schraube! Viele Grüße Markus Geändert von Freitag (31.07.2015 um 22:44 Uhr) |
#2
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Hallo,
soweit ich mich erinnere war das wirklich M11 x irgendwas. Ich hab mir damals den Gewindeschneider bei Schmidt und Seifert ausgeliehen wiel ich den nirgends bekommen hab. Einfach mal dort nachfragen. Die Zylinderkopfschraube kann man doch messen, das sollte dann doch eindeutig sein. Gruss Manfred
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#4
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Danke, das sind doch schon mal gute Tipps! M11? Das wäre natürlich eine Möglichkeit... Weiß jemand wie man das ausmessen kann?
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#5
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Das Boot habe ich übrigens bei einem großen Bootslager und Volvo Penta Händler in der Flensburger Förde gekauft, auf dänischer Seite. Es war einiges an der Optik zu machen, aber "der Motor läuft super, da brauchst du keine Sorgen haben. Von Motoren verstehe ich was!" Naja, bei der Probefahrt habe ich nicht aufgepasst, daß aus dem Ausgleichsbehälter Luft und Kühlwasser rausgedrückt wurde, und kurze Zeit später, als ich es gemerkt habe, wollte er da nicht mehr ran. So viel zu Kaufen beim Händler... Man hat ja keine Lust grenzübergreifend zu prozessieren, obwohl ich wohl gute Chancen hätte,weil die Gewährleistungsgeschichte ja Europaweit gleich geregelt ist. Ich erzähle es nur, falls jemand im Begriff ist, dort auch etwas zu kaufen (er verkauft auch viel Motore), kann er mich gerne per PN kontakten für weitere Informationen....
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#6
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Zitat:
gruss hein
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#7
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Hallo
Wirst so nicht rausbekommen, entweder Mutter aufschweißen ( als Schutz gegen Spritzer und so eine Bierdose aufschneiden und draufstülpen, da hat mann noch genug Platz zum schweißen) und besorg dir ein Vereiserspray für Injektoren oder Glühkerzen ausbau , gibt es bei uns bei Berner, wirkt Wunder, oder abschleifen und ausbohren und einen Helicol-Einsatz rein. Bei ausbohren und größeres Gewinde kann es sein das du keinen passenden ZK-Schrauben bekommst bzw. er geht nicht durch den Zylinderkopf bzw. Dichtung
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#8
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Moin
Na ja Diese beknackte Steigungsdrahtechnik ist auch nicht immer die Wunderwaffe so etwas wie Ensatbuchsen ist da manchmal besser,die brauchen nur etwas mehr Platz,und Helicoil für das spezielle Gewinde muss man auch noch finden,interessant zu wissen wäre noch bei welcher Aktion die ZK-Schraube abgerissen ist.Nachziehen?Lösen?Und so oder so muss man zu bohren mindestens eine sehr gute Magnetbohrmaschine haben denn so freihand wird das meistens nicht ausreichend winklig in alle Richtungen und für hochbelastete Schraubenköpfe ist eine sehr gute plane Anlage schon wichtig.Wenn man die Möglichkeit hätte würde ich sagen Block raus aus dem Boot und ab aufs Bohrwerk,da würde es dann auch mit dem Ausbohren 1A klappen. gruss hein
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#9
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"Ach und Kühlmittel hätte man ja auch mal ablassen können,oder was schwappt da für grünes Zeug im Zylinder rum"
Da hast Du völlig recht- habe ich auch gemacht. Das könnte von der defekten ZKD kommen, oder weil der Block nach hinten abfällt? Danke für die Tips zum Ausmessen, werde ich mal probieren! "Bierdose aufschneiden und draufstülpen, da hat mann noch genug Platz zum schweißen)" Tolle Idee! Das mit den Spritzen hat mir nämlich echt Kopfschmerzen bereitet.... |
#10
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Das Gewinde ist M11x1,5
Viele Grüsse Harald Passen auch Schrauben für Kfz Zylinderköpfe Mit heli coil geht das. Ich habe meinen Motor im Februar überholt. Geändert von hajobo (01.08.2015 um 21:21 Uhr)
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#11
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Super! Danke! Ich habe auch gerade noch einmal mit einer Steigungslehre nachgeprüft, die in meinem Gewindeschneidesatz dabei war. Steigung 1,5 stimmt und Durchmesser M11 haut auch hin!
Dann werde ich wohl den noch stehenden Bolzen abschneiden, und den auch ausbohren. Ich will mir dann aber noch einen Gewindeschneidesatz M11 bestellen, vielleicht kann ich ja das bestehende Gewinde noch reparieren. Ansonsten dann Helicoil. Hast Du auch einen Indenor Motor? Hast Du dann Frei Hand gebohrt? |
#12
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Bei mir habe ich die Schrauben heil rausbekommen.
Für den Motor gibt es auch Teile im Kfz Handel. Wurde auch in Ford Granada eingebaut. Ford Granada II 78,82 [GU] 2.1 D WIKI-URL
Meine Motorüberholung hab ich hier reingestellt. Dichtung aus dem Kfz Handel. Zylinderkopfschrauben genauso. Harald |
#13
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Zitat:
Gruß Bernd |
#14
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Frei Hand bohren wird nichts.
Dann lieber Mutter aufschweißen und versuchen rauszudrehen. Wie schon beschrieben, zumindestens gute Magnetbohrmaschine. Harald Gewindeschneider und Bohrer habe ich. Geändert von hajobo (01.08.2015 um 22:53 Uhr) |
#15
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Zitat:
Naja, einen Bohrständer kriege ich ins Boot nicht rein Mal schaun, wie ich das mache. Hattest Du neue Zylinderkopfschrauben genommen? Mein Motorinstandsetzer sagte, es müssten nicht unbedingt neue rein, wenn die alten nicht überdreht sind. Es sind wohl keine dehnschrauben. Ich habe einen Zylinderkopf von einer zweiten Maschine genommen und überholen lassen. Bei dem gingen die Schrauben ganz sauber heraus. Diese habe ich gesäubert und gefettet; will aber auch nicht am falschen Ende sparen. |
#16
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Zitat:
Nimm bitte neue Schrauben. Alte zu verwenden ist nur ein Notbehelf für eine Reparatur "on Water". |
#17
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Ok, danke. Ich hatte es auch so im Gefühl, neue sind besser. Werde morgen noch welche bestellen...
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#18
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Moin
Noch ein "Basteltip"von mir zum Thema Freihandbohren. Wenn man Schrauben ausbohrt gibt es für den Freihandbetrieb eigentlich nur die Möglichkeit sich langsam an den Kerndurchmesser des Gewindes heranzutasten,weil man die Mitte der Schraube,auch mit sehr viel Erfahrung in solchen Dingen,nie genau genug ewischt.Man muss also bei der Schraube mit einem 6er Bohrer anfangen dann einen 8er und meistens bohrt man so ungenau,dass bei 8,5 oder 9 schon die Spitzen der Gewindegänge zu sehen sind.Manchmal hat man Glück und kann die verbliebene Gewindehülse mit angespitzten Splintreibern so zusamenfalten und antickern,dass man sie herausgepult bekommt....ist eben ein Gedultsspiel.Wenn man zum aufbohren für ein Helicoileinsatz oder ein größeres Gewinde keinen Bohrständer hiungestellt bekommt kann man sich von einem Dreher noch Führungstücke drehen lassen,eines für die Kernlochbohrung und eines zum Gewindeschneiden,da kann man sich dann noch Flacheisen dranheften um die Teile auf der Planfläche des Blocks zu fixieren.Gedreht werden sollten die Stücke aus 50er oder60er Rundeisen da mit die Planfläche groß genug ist. gruss hein
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#19
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Danke Gerd und Hein für die Tips! Wie gesagt, einen Bolzen habe ich mit der von Hein beschriebenen Methode schon rausbekommen. Da sind jetzt nur noch Reste drinne und das Gewinde ist beschädigt worden. Das will ich erstmal mit einem M11 Gewindeschneidesatz bearbeiten, vielleicht kann ich es damit retten. Und für den langen Bolzen favorisiere ich natürlich das rausdrehen - einen Bolzenausdreher habe ich aber schon daran zerquetscht. Jetzt habe ich mir noch einen anderen Typ bestellt, mal sehen ob es damit geht.
Was ich mir auch überlegt hatte: Vielleicht kriege ich auf den Bolzen ja auch noch ein M10 Gewinde draufgeschnitten, dann zwei Muttern drauf und kontern, und den Bolzen oben an den Muttern vernieten. Vielleicht ist das ein Versuch wert... Spätestens am Wochenende weiß ich mehr und erstatte Bericht! |
#20
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Moin
Wenn die Schrauben beim versuch sie rauszudrehen abgerissen sind dann ist offensichtlich das Gewinde im Block festgegammelt,da muss zum rausdrehen auch mal axial draufgeklopft werden um das u.U zu lockern und paralell nach Möglichkeit etwas Wärme und viel Kriechöl(WD40). gruss hein |
#21
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Hallo zusammen .
Zitat:
So ist es Hein, darüber hinaus wird auch viel beschädigt, weil so oft wiedermal an Schrauben übereifrig gerzerrt, gerissen wird, anstatt sauber auf Achse Drehmoment einwirken zu lassen . Dies nenne ich dann Experten- oder Bastlerpech . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen ! |
#22
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Moin Tommi
Aber manchmal sieht man das wirklich nicht wie es bei dem Schätzchen unter dem Rock(ZK)aussieht,man geht ja eigentlich da von aus das bei normalen Motoren die ZK-Schrauben nicht vom Gammel erreicht werden weil die Dichtung das nicht zulässt und wenn da wirklich mal KÜHLMITTEL(kein Wasser)hinkommt dann ist das kurz-und mittelfristig auch kein Rostproblem,aber wer weiss wie lange mit leicht angegangener ZK-Dichtung auch immer mal wieder nur Wasser aufgefüllt wurde um weiterfahren zu können. Beim nächsten mal ist der TE dann schlauer und wird merken wann eine Schraube eine sonderbehandlung braucht um sich zu lösen.Aber selbst bei Menschen die jeden Tag Maschinen und Geräte demontieren,reparieren und montieren kommt das mal vor(Montagmorgen und Freitag kurz vor feierabend sind beliebte Zeiten). gruss hein
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#23
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Das ist schon richtig Hein,
bekam aber auch schon sehr viele Problemfälle in die Hände, die sicherlich sich vermeiden lassen konnten . .... . Ich blicke da immer wieder gerne zu meiner MaschBau-Anfangszeit zurück, die ich im ersten Jahr bei Werkzeugmachern erfahren durfte . Sehr nah am Werkstoff, teils im tausendstel Bereich . Sehr oft waren da Schrauben in Kunststoff-Spritzgussformen festgebacken . Ganz selten HELI, fast alle immer raus bekommen . Mit Körner, 300g Hammer, aber auch mal mit 100g oder Cu oder PE . Schlag- Kraft u. o. Geschwindigkeit . ... . . . Nm wurden quasi in die Hände eingepflanzt . Ebenfalls saubere Haltung u. Führung der richtigen Werkzeuge . Bin heute noch dankbar dafür u. vermittle dies weiter . Sicherlich, kann immer passieren . Aber man fühlt ja die Lösekräfte u. bei zwei abgerissenen Schrauben hat mindestens einmal was nicht gestimmt . Trotzdem wünsche ich dem Markus ein zielführendes Ergebnis . Den weitern Tipps stimme ich auch zu . Grüße : TOMMI
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#24
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Hallo, kleiner Zwischenbericht: Ich habe jetzt mithilfe einer Kombi Eurer guten Ratschläge beide Schraubenlöcher frei. Bei dem noch stehenden Bolzen habe ich eine Heissluft Pistole ne halbe Stunde auf den Motorblock gehalten, dann den Bolzen mit Kältespray eingesprüht und mithilfe eines Stehbolzenausdrehers dann tatsächlich ausdrehen können.
Bei dem bereits ausgebohrten Stehbolzen konnte ich mit einem zwischenzeitlich besorgten M11x1,5 Gewindeschneidersatz die Gewindegänge schön freibekommen. Mit dem Fertig Schneider habe ich dann auch gleich noch mal alle andere Gewinde nachgearbeitet - ohne diese Nacharbeit gingen die neuen Zylinderkopfschrauben nur schwer rein. Das hätte dann sicher die Drehmomentwerte verfälscht. Jetzt ist der Kopf drauf und der lange Zusammenbau hat begonnen - neue Dichtungen, neue Filter, entlüften, Ventilspiel einstellen und und und... |
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