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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 07.09.2015, 13:48
Thomas Pusch Thomas Pusch ist offline
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Standard Gfk-Vordeck ersetzen

Mein erstes Boot ist genau das, was ich mir 20 Jahre lang als Kajak-Fahrer vorgestellt habe: Kimmkieler, Dschunkenrigg, hohe Endstabilität, klein genug, um es allein am Anleger drehen zu können ...
Doch: das Vordeck ist sch... Das Boot lag 15 Jahre an einer Boje im Englischen Kanal und - obwohl das Vordeck noch recht fest ist, nach Aussage eines Bootsbauers - das Deck ist rott. Beide Rumpfhälften (a. Rumpf, b. Aufbau) sind verschraubt, die Schrauben hinter der Scheuerleiste sehen noch sehr gut aus.

Idee: gar nicht lange spachteln und laminieren, sondern gleich Säge her und das ganze bis zu den vorderen Bullaugen mit 14 mm-hochwertigem Sperrholz (plus Seidengewebe und Epoxid) ersetzt. Die Wölbung des originalen Decks ist ohnehin gering und ein ebenes Vordeck hat allesfalls situativ den Nachteil, dass Wasser nicht so schnell abläuft wie beim gewölbtem Voreck. Das Vorderluk kann dann ja gerne wieder ´drauf, die drei Cm Höhenverluft verkraft ich, dafür wäre das Deck besser gedämmt (Holz statt GfK), schöner von unten und nicht mehr so ekelig.
Problem: an den Verbindungen hat man nun sicher eine deutlich höhere Dicke als wenn zwei GfK-Stücke dann von einer Scheuerleiste abzudecken sind.
WER hat so etwas schon einmal versucht?

Und wenn wir schon einmal dabei sind: kann man nicht gleich (naja: nächstes Jahr) die gesamte Decks- und Kajütschale abheben und sich einen anderen Aufbau draufsetzen? Wer wagte so etwas?

Herzlichen Dank für schlaue und finde Tipps und Warnungen,

Gruß
Thomas Pusch (Chef der "Mimpi")
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  #2  
Alt 07.09.2015, 14:23
Käptn Fred Käptn Fred ist offline
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Zitat:
Zitat von Thomas Pusch Beitrag anzeigen
Idee: gar nicht lange spachteln und laminieren, sondern gleich Säge her und das ganze bis zu den vorderen Bullaugen mit 14 mm-hochwertigem Sperrholz (plus Seidengewebe und Epoxid) ersetzt. Die Wölbung des originalen Decks ist ohnehin gering und ein ebenes Vordeck hat allesfalls situativ den Nachteil, dass Wasser nicht so schnell abläuft wie beim gewölbtem Voreck.
Auch wenn die Wölbung nicht sehr gross ist, so macht sie das Deck doch sehr viel belastbarer (Prinzip Bogenbrücke). Anstatt 14 mm Sperrholz würden mit Wölbung dann nämlich auch nur 9 oder gar 6mm + etwas Glasfasergewebe reichen. Und auch ablaufendes Wasser ist immer besser als stehendes. Ich würde mir das nochmals überlegen.

Bezüglich der eigentlichen Reparaturmethode kann ich weniger sagen, aber warum nicht einfach 1x Glasfasergewebe drüber laminieren und gut ist? Voraussetzung ist natürlich, dass drunter alles trocken ist, sonst gammelts weiter.
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  #3  
Alt 07.09.2015, 14:43
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Takelhemd Takelhemd ist offline
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Hallo Thomas
Was genau ist denn rott?
Etwa das balsaholz im Sandwichtdeck?
Oder federt das Deck stark beim Auftreten?
Man könnte ja auch evtl.von unten ein paar decksbögen zur Stabilisierung einziehen.
Grundsätzlich lässt sich dein Vordeck sicher umbauen, ist halt eine frage des Aufwands,
Auch würde ich nicht unbedingt zu einem geraden Deck raten, der Sprung erfüllt neben dem abführen des Wassers noch andere Aufgaben wie kraftumleitung in die Schale sowie bequemeres stehen bei krängung, usw...
Ein paar detailfotos von innen und dem Luk mit schlinge wären sicher auch hilfreich.
Wärs meins, tät ich auf jeden Fall versuchen, das deck zu erhalten und von unten auszusteifen, um möglichst keine Stöße im deck zu produzieren.
Ferner sollte das ganze ja auch nicht 'verbastelt' wirken, was bei so einer Konstruktion in Holz /Gfk vielleicht schneller passiert, als man denkt...
Melde mich später nochmal,
LG, Alex 😊
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  #4  
Alt 07.09.2015, 14:44
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Die ertse Frage ist: warum ist das Rott? Ist das ein Sandwichdeck?
Wenn ja, öffnen, Kern erneuern und wieder zumachen.
Ist das Massiv, von der Unterseite verstärken, ggf. auch mit Streben.

Alles wegsägen und mit Holz neumachen ist Käse.
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am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern."
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Alt 07.09.2015, 21:51
Thomas Pusch Thomas Pusch ist offline
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Ja, die Holzprofile unter dem Deck sind Kompost. Wo kommt das Wasser her? Sicher waren in den Jahren "ohne Mensch" die Bullaugen vorne total undicht; es sind später Vetus Portlights eingesetzt worden. Dann gab es Decksdurchbohrungen, die heute noch als wenig geschickt übergespachtelte Löcher einen Blick auf die Hafenbeleuchtung ermöglichen. Ankerbeschlag etc. haben damals sicher sehr "gearbeitet" und die Befestigung ist auch nicht ganz sachgemäß (möglicherweise metrische Schrauben, die gar nicht ganz fest angezogen werden konnnten?).
Eine Lage Gewebe ist ja bereits vor - ?? - 7 Jahren aufgetragen worden. Normaler Regen dring auch nicht ein. Salzwasser ist nur im Boot, wenn der Ankerbeschlag durch die Welle geht. So gehe ich davon aus, dass die Feuchtigkeit eher fossiler Natur ist (spätes 20. Jahrhundert).
Dass dann die Feuchtigkeit die darüberliegende Laminatschicht zerstört hat, ist sicher dem mitteleuropäischen Frost zuzuschreiben (wird es am Kanal nicht gegeben haben). Die Steifigkeit der oberen Mastdurchführung sehe ich vorerst nicht beeinträchtigt, da ist keinerlei Bewegung festzustellen (Prüfung mit geklebtem Bindfaden, Folie, Geräusch - nichts).

Dem Argument mit dem "Brüchenbogenwirkung" kann ich folgen, auch dass Stoßverbindungen auf dem Deck zu vermeiden sind. Danke für die - notwendige - Nachhilfe.

Der hinzugezogene Bootsbauer empfahl als erste Maßnahme die Neuabdichtung der beiden Schalen (er rechnete mit 20 bis 25 Stunden samt neuabdichtung der Beschläge).

Auf mehr "Senf" zum Boot freue ich mich. "Mimpi" segelt verblüffend gut und den Spaß, den man hat, wenn man die Schlei bis in die Baumkronen aussegelt, ist enorm (auch bei den Menschen am Ufer, wenn man mal mit dem Heckanker wieder rückwärts muss ...).

P.S.: die Bildgestaltung vorne ist nicht von mir, schon klar von wem?
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Alt 08.09.2015, 08:52
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Takelhemd Takelhemd ist offline
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Hallo Thomas
Mensch, da hab ich mich total vom kleinen Foto aufm handy und dem alubullauge täuschen lassen...
So eine rustikale Bauweise hätt ich gestern noch nicht unter diesem grau-weiss erwartet...
Andererseits weisen der mastkragen und die schrauben ums Luk wiederum drauf hin.
Na, item, jetzt weiss ich , was du eigentlich meinst...
Der polyesterüberzug von unten war mit sicherheit ein großer Fehler, zusammen mit den ungedichteten Durchbrüchen, da muß Luft ran und Wasser weg,nochmal item, den Salat hast nun du...
Das gibt eine etwas größere Baustelle, wie du ja weißt, ich glaube nicht, daß sich das einfach in ein paar Tips verpacken lässt.
Aber auf den trööt freu ich mich...
Hast du denn schon Bauplatz, Hand- Maschinen und etwas handwerkliches Geschick in petto, um sowas zu stemmen, nebst der erforderlichen Zeit?
Wenn ja, dann musst du dir über die fachmännische "Begleitung" keine sorgen machen, hier gibt's einige versierte Fachmänner.
Aus dem Tip des bootbauers schließe ich, das es noch nicht in die werft geht, und du evtl. selbst abdichten willst?
LG, Alex
Achja, hättest du vielleicht noch Fotos vom ganzen boot aussen und innen?
Nebst der Neugier (Bug gefällt mir 😊)
lassen sich evtl. noch mehr Rückschlüsse auf die ursprüngliche Bauweise ziehen...

Geändert von Takelhemd (08.09.2015 um 09:19 Uhr)
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  #7  
Alt 09.09.2015, 22:49
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Die ganzen Streben wegtrennen, Gewebe laminieren, neue Streben einkleben, überlaminieren. Ist ne Drecksarbeit, weil über Kopf. Gibt ein Video im Netz, solltest du über Yacht.de finden. Da wurde ein Conger refittet.
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  #8  
Alt 11.09.2015, 00:44
Thomas Pusch Thomas Pusch ist offline
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Liebe Leute!
Wir bewegen uns in die gleiche Richtung. Ich habe einmal überschlagen, was ich bei Behnke in Berlin ordern muss - daran soll es nicht scheitern. Das Video vom Conger ist natürlich sehr informativ.
Dass die obere Masteinfassung undicht ist, kann ich mir nicht vorstellen. Da steht auch drei Tage nach dem Regen noch eine Pfütze ´drauf. Ich habe das Boot ohnehin so getrimmt, dass etwas mehr Gewicht vorne liegt, so läuft vom Teller rund um die Masteinfassung das Wasser auch besser ab (... man kann ja schlecht bergab parken mit einem Boot ...).
Und wer wollte da ein Bild sehen? Mimpi ist vom vielen fotografiert werden schon ganz augeblichen ... und nicht jedesmal, wenn Wasserschutzpolizei oder DLRG auf einen zugebrettert kommen, hat man was verbotenes getan: die wollen schnacken.
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Alt 11.09.2015, 09:15
horstj horstj ist offline
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Mann ist die häßlich , aber schickes Rigg. Die Bilderdekoration ist hingegen geschmackvoll.

Wenn die Risse in den Profilen dafür stehen, dass da überall das Holz gequollen ist und das GFK dadurch platzte sehe ich zwei Möglichkeiten. Vermutlich ist ja auch der Bereich um den Mastfuß und die anderen Profile durchfeuchtet. Ist denn die Stütze im vorderen Bereich original oder aufgrund Instabilität schon nachgesetzt worden?:

1. alle Beschläge ab und alles von unten bis aufs flache GFK abschleifen (alle Profile ebenfalls abstemmen) und dann den ganzen Winter trocknen lassen. Von unten mit Schaumprofilen neu laminieren. Anders als in dem Yacht Conger Projekt sollte man allerdings auf die strukturellen Übergänge achten und da bspw. bogenförmige Stützen anlaminieren. Deck von oben mit Spachtel und Gelcoat/Topcoat richten.
2. Deck neu. Statt arbeiten auf/mit Sperrholz würde ich allerdings durchaus überlegen, das Teil komplett aus GFK zu fertigen. Formbau klingt nur aufs erste aufwendig.
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