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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 28.09.2015, 15:08
paco_ paco_ ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 21.09.2011
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Standard Niro am Rumpf

Hallo allerseits,

beim diesjährigen Griechenlandurlaub ist mir etwas aufgefallen:
Mehrere große Fischkutter hatten an nahezu allen Stellen, wo es irgendwie zu Beschädigungen des Lacks kommen kann (Relingoberkante, Klüsen, Poller etc.), Niroteile eingeschweisst, genau wie es der selige A.Luft in seinem Buch beschrieben hat.
Was ich aber so noch nie gesehen habe: Ein Schiff hatte den gesamten Vorsteven und einen Teil der Wasserlinie (etwa auf drei Meter Länge, jeweils etwa 30cm unter und über der WL) mit dünnem Niroblech "gepanzert". Das dient wohl dem Schutz gegen Beschädigung der Lackschicht und folgendem Rost bei Kollisionen mit Treibgut oder Eis (in Griechenland?). Die Lackschicht war auch in diesen Bereichen ziemlich großflächig abgeplatzt - das Niro macht also scheinbar Sinn...
Nun frage ich mich allerdings, wie es da in punkto Elektrolyse aussieht und wieso das nicht allgemein so angewendet wird?
Vielleicht kann einer der Profis hier dazu etwas sagen?

Alexander
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  #2  
Alt 28.09.2015, 17:54
Seeschlepper Seeschlepper ist offline
Lieutenant
 
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Standard Hallo

Zu Deiner Frage.
Ich arbeite seid ca.30 Jahren auf einem Seeschlepper/ Eisbrecher.
Bei uns sind an allen Stellen, wo z.B. Leinen geführt werden nachträglich Nirobleche eingeschweißt worden, es gibt sogar spezielle Schweißelektroden für Niro-Normalstahlverbindungen.
Probleme mit Elektrolyse gab es bis Dato nicht und es wurden auch keine zusätzlichen Opferanoden angebracht.
Muss wohl klappen.
Aus Kostengründen ist es wahrscheinlich preiswerter erst mal alles in Schiffsbaustahl zu bauen und dann zu sehen, wo es hapert und verbessert werden kann.
Der Grieche wird mit seiner Schüssel ja vielleicht mal den Sand oder Kiesstrand
"hochfahren" oder ähnlich.
Auf jeden Fall hat er sein Boot beobachtet, und da verbessert woh´s vo Nöten war.

Gruß Matthias
__________________
Als Columbus sah, das der Hafen voll war,
schiffte er daneben.
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  #3  
Alt 28.09.2015, 18:32
Benutzerbild von Superpapa
Superpapa Superpapa ist offline
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Standard

Naja, da habe ich als Stahljolli-Segler leider andere Erfahrungen.
An meinem Dampfer(Bj. 64) ist ein Edelstahl-Schwertkasten unmittelbar überm Kiel angeflanscht. Dem ist natürlich nichts passiert. Die danebenliegenden normalen Stahlblechrumpfplatten hatten schon gewisse Korrosionsschäden trotz Alu-MG-Opferanode, entkoppeltem 230V-Netz und nur Süßwassereinsatz.
Ich würde vom Unterwasser-Materalmix abraten, Überwasser habe ich da keine Bedenken, da das Elektrolyt nicht dauerhaft anliegt.
Gruß
Michael
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  #4  
Alt 28.09.2015, 20:04
Seeschlepper Seeschlepper ist offline
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92 Danke in 33 Beiträgen
Standard Jo

Unterwasser wird die Sache sicher schon wieder etwas anders aussehen.
Aaaber,
Im Bereich der Schrauben, einer Broncelegierung und daher auch einem "Materialmix"zum Schiffsstahl sind in kleineren Abständen und strategisch günstig
zusätzliche Opferanoden angebracht, die so ein Elektrolytisches Materialproblem minimieren.
Anbei,
Ich möchte mir an mein Boot Aluminiumbullaugen mit Niroschrauben durch den GFK Aufbau an einem Gegenring aus Messing befestigen, hab dabei aber auch noch "Bauchschmerzen".
Mal sehn, was ich da mache.

L.G. Matthias

Ach ja, im Bereich unseres Eisbrecherstevens wurde auch kein Niro eingeschweißt.
Dort ist mehrere Zentimeter starker Schiffbaustahl verbaut worden und muß nach Abnutzung gepönt werden.
__________________
Als Columbus sah, das der Hafen voll war,
schiffte er daneben.

Geändert von Seeschlepper (28.09.2015 um 20:16 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #5  
Alt 28.09.2015, 20:13
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
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Moin
Elektrolyse ist auch immer ein Problem im Zusammenhang mit der Größe der beteiligten Flächen und ein Schwertkasten der zu dem warscheinlich nicht ganz rostschlüssig eingeschweisst und konserviert wurde,stellt da schon eine große Fläche dar.
Bei meinem Boot habe ich die Standrohre für Pumpklo,Spüle und Motorkühlwasser aus V4A-Gewinderohr mit innen aufgesetzten Stahldoppelungen verschweisst und das innen wie aussen mit Schwarz/Weiss-Elektroden,zusätzlich gut konserviert und auch immer wenn das Unterwasserschiff dran ist (alle zwei Jahre)nachkonserviert.
Elektrolysemäßig ist da in sechs Jahren(einschließlich Winter) im Wasser(Elbe/Hamburg) nichts passiert.
Die meisten Stahlboote fahren heute auch mit V4A-Propellerwellen und einem Bronzepropeller nun sind die nicht direkt leitend mit dem Rumpf verbunden aber sind größere Flächen die allerdings auch meistens gut durch Anoden neutralisiert werden können,eine Verbindung Schwertkasten-Rumpf ist da schon schlechter mit Anodenwirkung zu versehen.
gruss hein
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  #6  
Alt 29.09.2015, 11:45
paco_ paco_ ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 21.09.2011
Beiträge: 25
115 Danke in 55 Beiträgen
Standard

@Seeschlepper

Danke für die Antwort, so etwa dachte ich mir das auch.
Zitat:
Zitat von Seeschlepper Beitrag anzeigen
...
Der Grieche wird mit seiner Schüssel ja vielleicht mal den Sand oder Kiesstrand
"hochfahren" oder ähnlich.
...
Das glaube ich weniger, die Kähne waren so 25-30m lang, also eher weniger für solche Aktionen geeignet - zumal dort die Ufer sehr felsig sind.

Ich finde die Idee speziell für Boote, die das ganze Jahr im Wasser liegen oder in die hohen Breiten fahren, ziemlich pfiffig - speziell die Wasserlinie ist ja wohl ein neuralgischer Punkt im Eis.
Ich frage mich nur, warum das nicht allgemein (bei Stahlbooten) so gemacht wird - an den Kosten kann es kaum liegen, so ein Streifen Niroblech wird ja niemanden ruinieren.

Alexander
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