Von Berlin zum Mittelmeer (deutscher Teil)

[Hartschuh]

Hallo,

nach unserer diesjährigen 1.700 km- Schweden-Rund-Tour (Götakanal) haben wir für 2017/2018 mit unserem Boot (11m * 3,8m) die Tour zum Mittelmeer angepeilt. Die bisherigen Touren in Ostdeutschland und Ostsee in den letzten 4 Jahren konnten wir immer ganz gut aus durchs „Lesen“ vorbereiten, aber bei dieser Tour fehlt mir bei manchem Punkt dann doch das Gefühl, was gut oder schlecht sein könnte.

Die erste Etappe des „Mittelmeerprojektes“ soll voraussichtlich Anfang Juli (alternativ Anfang Mai) in Berlin starten und nach gut 2 Wochen an der Mosel bei Koblenz enden (rd. 800 km).

Das Boot soll dann bei Koblenz rd. 6 Wochen bis Ende August liegen bleiben (ohne uns; ggs. mal Besuch + eine kleine Tour über ein langes Wochenende). Ab Ende August (zum Ende der Ferienzeit) hatten wir die eigentliche Tour bis zum Mittelmeer (und dort ins "Winterlager") geplant (ca. 5 Wochen). 2018 dann alles wieder rückwärts (aber wohl ohne Mosel und dafür etwas mehr Rhein).

Zum MLK/DEK/RHK habe ich schon reichlich Infos (Danke an Kalle (czierpka.de) für Deine tolle Website/Reiseberichte) und denke, dass die Etappe bis zur Mosel in der Zeit gut zu schaffen ist (ca. 11 Fahrtage, 3 Ruhetage + 1 Reservetag am Ziel). Zudem ist dieser Teil der Reise ja weitgehend schleusenfrei (zumindestens aus Sicht eines Götakanals oder der französischen Kanäle). Schwerpunkt der Reise soll aber sowieso eher die Strecke Mosel (Koblenz) – Mittelmeer mit einer für uns weitgehend unbekannten Gegend werden.

Hauptthema in Deutschland ist derzeit noch die Frage nach einem geeigneten und verkehrsgünstigen Liegeplatz (Bahn/Flugzeug) an der Mosel (Koblenz + 50 km) für ca. 6 Wochen. Gibt es da irgendwelche Empfehlungen (auf jeden Fall/auf keinen Fall)? Wichtig wäre für vor allem, dass das Boot dort sicher liegt und auch jemand mal draufschaut, ob noch alles passt.

Zweite „Deutschland-Frage“ der Reise betrifft die grobe Zeiteinteilung der Hauptetappe. Von den 5 Wochen hatte ich gedanklich jeweils 1 Woche auf Mosel, Vogesenkanal, Saone, Rhone und Mittelmeer verteilt. Eigentlich wäre die Mosel (rd. 400 km) für einen Gleiter in einer Woche gut zu schaffen, aber ich hatte eher Negatives über die Schleusendauer bei den Mosel-Schleusen gelesen (wenn jede Schleuse im Schnitt > 2 Stunden dauert, ist eine Woche dann natürlich eher knapp…wir wollen ja nicht nur fahren/vor Schleusen warten, sondern auch was anschauen). Was kann man wirklich realistisch je Schleuse einplanen? Ist unter diesen Prämissen eine Woche für die Mosel „o.k.“?

Viele Grüße
Hartmut

[Canalrat]

Hallo Hartmut,
schöne Tour, die du geplant hast. Meine Empfehlung wäre, dass du zum "Überwintern" die Mosel weiter rauf fährst. Dann hast du die Wahl, ob du dein Boot bei Boote Kreusch in Schweich auf Land in deren Außengelände "überwintern" lässt, oder ob du dein Boot im Hafen Schwebsange (Luxemburg) über Winter im Wasser lässt. Sowohl von Schweich als auch von Schwebsange ist der Flughafen Luxemburg mit regelmäßigen Flügen nach Berlin in kurzer Zeit zu erreichen.

Zu deiner zweiten Frage: Bei der Schleusendauer an der Mosel ist zu berücksichtigen, ob du außerhalb oder in der Saison durchfahren willst. Zwei Stunden Wartezeit pro Schleuse sind insbesondere außerhalb der Saison deutlich zu hoch angesetzt. Auch die jeweils eine Woche für den Vogesenkanal, die Saone und die Rhone sind etwas zu lang geplant. Es kommt aber darauf an, ob du bis zum Mittelmeer "durchheizen" oder dir Zeit lassen und die wunderschönen Gegenden, die du durchfährst, geniesen willst.

Gruß
Werner

[Andiamo1]

Die Tour Berlin-Südfrankreich haben wir auch (etwas später) mit einem Verdränger auf dem Plan. Ich hoffe, du berichtest hier über eure Reise. Viel Erfolg!
Gruß Hans

[lalao0]

Port St Loius bis Worms etwa 180 Stunden Fahrtzeit mit Schleusen und allem pi pa po.
Von Winningen (Koblenz) bis Port St. Louis dürfte es etwa die selbe Fahrtzeit sein.
Plane in Frankreich auf den Kanälen Ausfälle von Schleusen mit ein.
Viel Spaß

[Hartschuh]

Zitat von lalao0

Port St Loius bis Worms etwa 180 Stunden Fahrtzeit mit Schleusen und allem pi pa po.
Von Winningen (Koblenz) bis Port St. Louis dürfte es etwa die selbe Fahrtzeit sein.
Plane in Frankreich auf den Kanälen Ausfälle von Schleusen mit ein.
Viel Spaß

...wenn ich von den 180 Stunden mal großzügig 20 Stunden "Gleitervorteil" auf der Mosel/Rhone abziehe, wären das bei 4 Wochen von Koblenz bis Port St. Louis und im Schnitt 25% reiner Hafentage rd. 8 Stunden "Fahrzeit" pro Fahrtag. Das würde dann eher am oberen Ende meiner Vorstellung liegen (besser 6 Stunden/Tag).

Auf wieviele "Fahrtage" haben sich bei Euch die 180 Stunden verteilt?

2 oder 3 Tage Zwangspause wegen defekter Schleusen fände ich dagegen jetzt nicht so schlimm, weil wir ja sowieso nicht alle Tage durchfahren wollen.

Viele Grüße Hartmut

[Hartschuh]

Zitat von Andiamo1

Die Tour Berlin-Südfrankreich haben wir auch (etwas später) mit einem Verdränger auf dem Plan. Ich hoffe, du berichtest hier über eure Reise. Viel Erfolg!
Gruß Hans

...so ein wenig hatten wir das mit dem Berichten ja auch schon bei der Schweden-Reise überlegt. Aber irgendwie fehlt mir da die Disziplin.

Allerdings ist eine Reise zum Mittelmeer von Berlin aus vielleicht doch noch etwas "berichtenswerter" bzw. "exotischer" als die typischen Ostseetouren von Berlin aus.

Also mal schauen...

[lalao0]

Hallo Hartmut,

Gleiitervorteil dürfte marginal sein (Mosel Geschwindigkeitsbeschränkungen, Rhone Wellenschlag bei Begegnung mit anderen Fahrzeugen vermeiden) Ich bin mit meinem Gleiter auf der Rhone Verdrängerfahrt gefahren, weil mich das ständige Anfahren und wieder Aufstoppen genervt hat. Frankreich ist übrigens bei Verstößen seeeehr teuer.

Die Schleusenpausen sind eher Stundenweise als Tageweise. Soll heißen, du liegst oder treibst schon mal eine oder zwei Stunden wegen eines Defekt vor der Schleuse.

Zu guter Letzt: Wir waren 3 Monate unterwegs. Unter Anderem wegen extremer Winde im Mai waren wir 3 Wochen in Avignon. Der Mistral wirkt auch auf der Rhone.

Schau Dir mal die Seiten 7 bis 10 in meinem Blog an. Da sind Bilder usw. von der Strecke.