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Manzanita 25 Regattayacht
Kennt jemand das Regattaboot Manzanita von dem spanischen Hersteller Ocean Yachts?
Kann mir jemd etwas über seine Segeleigenschaften Seetüchtigkeit sagen kann man sich damit von der Deutschen Küste nach Bornholm wagen. Gibt es besondere Schwachstellen des Bootes auf die man achten sollte? |
#2
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.....also nach Bornholm kommste bei schönem Wetter + günstiger Vorhersage auch mit nem Klepper Fam. Mit der Manzanita kannste (mit "leichten" Komforteinbußen) überallhin segeln, auch rundum.
Aus deiner Frage leite ich aber eine gewisse Unerfahrenheit ab: trotzdem kannst du bei schönem Wind um 3-5 nach Bornholm segeln => von Sassnitz aus sinds nur ca. 3h ohne Landsicht + ein toller Schlag. Grüße, Reinhard (schon oft auf Bornholm).
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#3
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Falls noch nicht getan oder bekannt, hier: http://www.mir-doch-egal.com/dieyachteigner.htm
könnte man die Eignerliste abklappern, evtl. ist da ja noch was aktuelles dabei und Infos per Mail. Bei "nur" 122 gebauten Booten und das jüngste von 1979 dürften die Infos der Allgemeinhheit eher auch allgemein ausfallen. 38 Jahre sind für ein, damals wohl gutes, Plastikboot noch lange kein Methusalemalter. Regattaentwürfe pflegen i. d. R. so einiges ab zu können. Das spezielle Boot muss man sich eben genau ansehen um Zustand von Rumpf und Rigg einschätzen zu können. Falls es um einen Kauf geht. Der Weg nach Bornholm ist eh nicht so sehr das Problem. Außer Rönne sind viele Häfen vergleichsweise winzig und bei starkem auflandigem Wind schon mal gesperrt.
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Gruß Kai
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#4
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Danke für die Antwort Reinhard
Zitat:
Danke für Deine Antwort, ja ich bin wirklich unerfahren, habe mir vor einigen Tagen eine Manzanita 25 gekauft, jetzt suche ich noch einen Liegeplatz, kennst Du eine günstige Marina auf Deutscher Seite oder Segelclub? Du meinst die Manzanita ist nicht so komfortabel zu Segeln? Aber ansonsten Seetüchtig wenn ich Dich richtig verstanden habe. |
#5
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Seetüchtigkeit
Moin
Na ja,das ist eben ein ausgesprochener IOR-Entwurf,da muss man in allen Belangen der Segelei erst mal seine Erfahrungen mit ersegeln,vorzugsweise auf eher geschützten Revieren mit kürzeren Seeschlägen,bei bestimmten Windverhältnissen hat man rund um Bornholm schon mal echte Hochseebedingungen.Wenn das Ding noch original geriggt ist dann ist es schon gut wenn man den Umgang mit Backstagen und den Trimmeinrichtungen geübt hat.Das Boot hat zwar einen gehörigen Ballastanteil aber die Angaben beziehen sich auf die Originalversion als Regattaboot.Über das Seeverhalten breiter IOR-Entwürfe ist ja viel geschrieben worden,selbst habe ich da kaum Erfahrungen,finde aber,dass das Buch"Seetüchtigkeit der vergessene Faktor"von Marchaj sehr lesenswert ist weil es sich als Reaktion auf die Fasnetrace-Tragödie(1979 war das meine ich)speziel mit der Seetüchtigkeit von IOR-Rennjachten unter Sturmbedingungen auseinandersetzt. Bei gutem Wetter kann man auch auf einem besserem Strohballen vor dem wind nach Bornholm segeln. gruss hein,dem hats auf einer Luffe 43 auf dem Rückweg von Bornholm nach Grömitz bei NO 7-8 mal sowas von den Mors rumgerissen,dass bei der unausweichlichen Patenthalse der Block vom bullenstander zerfetzt wurde,da kommt ab und an dann doch etwas Seegang auf.
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#6
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Wie jede Regattayacht ist das Boot stark überpowert.
75 m² Segel auf nur 1.300 kg sind schon ne Hausnummer. Nur mal zum Vergleich. Ne Reinke Taranga mit rund 7 Tonnen Gewicht hat normalerweise nur 55 m². Also ich wäre da extrem vorsichtig. Das ist eine Rennyacht die von einer erfahrenen Crew gesegelt werden sollte. Du solltest schon in der Lage sein abzuschätzen ob eine Böe auf dich zukommt und das Wetter sollte extrem stabil sein. Mit dem Boot wollte ich nicht in einen Sturm kommen da du nur sehr wenig Reserven hast. Eine gute Mannschaft gleicht sowas durch Erfahrung aus. Zudem ist zu beachten dass bei Regatten auch immer Hilfe in der Nähe ist. Allein auf der Ostsee ist das schon was anderes. Also höre auf Hein und taste dich ganz langsam ran. Und investiere in die Sicherheitsausrüstung. Gruß Chris
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#7
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Zitat:
@Verbraucheranwalt: die nominelle Segelfläche sind paarunddreißig qm, das ist jetzt für das Boot nicht wenig aber doch etwas von Deinen 75 qm ab. Der Spi ist mit 38 qm eher handlich, der 15er Jolli fährt (mit 500 kg Bootsgewicht) bummelige 50 qm Spi.... Und der Spi ust ja nun mal das, worauf man bei Fahrtensegeln am ehesten verzichten könnte.
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#8
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Zitat:
http://www.mir-doch-egal.com/dieyacht.htm Hatte nur den oberen Text gelesen aber nicht die Daten der Segel. Den Spi sollte man dann erst mal drinnen lassen. Generell würde ich auf ne Rollfock setzen da kann man dann schnell mal Segelfläche weg nehmen ohne nach vorne zu müssen. Gruß Chris
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#9
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Meine Erfahrungen
Dieser Beitrag ist von einem Segler der dieses Boot von 1978 bis 1988 vor allem am Gardasee und später in West Australien im Swan River gesegelt hat, also keine Meereserfahrung mit diesem Boot, aber bis 8 Beaufort dennoch. Wir hatten das Boot gebraucht gekauft nach einer Saison in der Nord und Ostsee inkl. Kieler Woche. Die Originalversion der Manzanita hatte einen Bleikiel, später(unser Boot) mit Eisenkiel und 120kg Blei Innenballast.
Das Boot war da schon etwas modifiziert im Bereich der Vorsegel Schlitten. Das Resultat war schlechte Segelform beim Kreuzen. Nach einer Saison Frustrierung wirde das Problem mit Barbehaulern gelöst. Plötzlich hatte man Segelkontrolle und die Kiste lief aufrecht und schnell. Zwei weitere Winschen, Ropejammers und Harken Großschotschlitten machten es dann einfach das Boot zu zweit zu Segeln. Später kam noch ein Headfoil dazu. Wenn du Kontrolle über Boot und Segel Trimm hast läuft das Boot sehr gut in alle Richtungen. Die Größte und gefährlichste Schwachstelle die wir entdeckt haben ist die Konstruktion des Ruders - Glasfaser über Schaumkern- der Edelstahlschaft geht nur ungefähr 20 bis 30 cm ins Ruder und ist dann an eine perforierte Edelstahlplatte geschweißt. Zu mindest bei uns gab es da schon nach 2 Jahren Metallermüdung und Risse im Ruder, das dann schon brechen könnte. Wir haben das zwei Mal repariert, aber auf dem Meer würde ich mich nur mit einem neuen Ruder sicher fühlen...
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