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  #1  
Alt 01.11.2006, 20:48
Benutzerbild von Dieter M.
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Standard welche Opferanoden und wann wechseln?

Hallo,


ich habe mir eine Wibo 2 (7,20m langes Stahlsegelboot) mit Aussenborder gekauft.
Das Boot liegt in Holland im Wasser und dort möchte ich es auch über Winter (im Wasser) lassen! Da es ein Stahlboot ist, denke ich, dass es kein Problem sein wird, es im Wasser zu lassen und erst Ende nächster Saison raus zu holen.
Nun mache ich mir Gedanken um die Anoden, die da dran sind oder nicht mehr dran sind (beim Aussenborder war die Anode schon weg). Würde es was ausmachen, wenn da keine mehr (am Boot) vorhanden sind? Rostet mir das Boot evtl. unterm Hintern weg? Oder mache ich mir unnötig Sorgen? Ich denke, wenn das Boot im Wasser liegt, dann kann es ja nicht rosten, weil da unten ja keine Luft rankommt. Oder? Rosten Stahlboote nicht eher von innen nach aussen?

Was für eine Anode soll ich nehmen? Bewege das Boot nur in Süßwasser! Wie groß muß die Anode sein und wo/wie bringe ich die am besten an?


Gruß
Dieter
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  #2  
Alt 02.11.2006, 00:24
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Hallo -

eine Anode hat nix mit Rost zu tun - das sind 2 Paar Stiefel!

Anode hängt zusammen mit Elektrolyse, Galvanik, Teilchenfluss...
Und wenn am Stahlschiff da schon eine weggefressen ist, würde ich schon mal nachschauen! Und auswechseln, bzw eine neue dranschrauben. Deinem Stahlrumpf wird es nicht viel ausmachen, der wird höchstens ein paar Tausenstel mm dicker, aber die Frage ist, von wo wandern dann die Teilchen, wenn keine Opferanode mehr da ist? Und das können natürlich irgendwelche Aluteile oder so was sein, denen dann einige mm fehlen!

Wegen des Rostes reicht es auch, wenn Du im Frühjahr damit anfängst!
Nach meinen bisherigen Erfahrunge bei Freunden mit Stahlbooten war der Rost von Innen nach Aussen schlimmer als das, was man aussen so hässlich braun gesehen hat.

Gruss

Volker
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  #3  
Alt 02.11.2006, 07:03
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Hallo,


Anode hängt zusammen mit Elektrolyse, Galvanik, Teilchenfluss...



Was bedeutet das?
Was bedeutet das für mein Boot?
Was passiert da genau?


Gruß
Dieter
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  #4  
Alt 02.11.2006, 11:17
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Hallo Dieter,
kleiner Physik-/Chemie-Grundkurs:

1. Anode/Kathode sind die beiden Pole einer Batterie, sprich + und -

2. Alle chemischen Elemente stehen in einer 'Reihe' und haben ein höheres oder niedrigeres Potential. Wenn Du 2 (elektrisch leitende) Elemente in die Nähe bringst, dann besteht eine Spannung zwischen den beiden und wenn Du sie dann mit einem Übertragungsmedium versiehst, dann fließt ein Strom. Das bedeutet nix anderes, als dass Teilchen vom niedrigeren Element zum höheren Element wandern.

Nix anderes passiert in jeder Batterie. Doch bei der Autobatterie wird durch die Lichtmaschine/Regler wieder eine Spannung anders herum angelegt und die Teilchen wandern wieder zurück.

Beim Boot passiert das aber nicht!

Wenn Du nun 2 metallische Elemente hast und die sind verbunden, oder in Salzwasser oder sogar schon salzhaltiger feuchter Luft, dann löst sich so langsam aber sicher das niedrigere auf und wandert zum höheren hin! Im Extremfall bis nix mehr da ist!
Es soll schon Aluschiffe gegeben haben, die neben einem Stahlschiff lagen und untergegangen sind, weill das Alu große Löcher rein bekommen hat (und das Stahlschiff eine dünne Alu-Auflage).

Dem kann man durch verschiedene Tricks abhelfen. Einer davon sind die Opferanonden: man nimmt ein Material, was noch weiter unten in der Reihenfolge steht (also ein ganz weiches, billiges) und schraubt das an das entsprechende Teil. Damit besteht eine noch größere Spannung zwischen DIESEM Teil und dem höherwertigen und das andere etwas weniger niedrigwertige Teil wird geschützt. Diese Anode wird also zugunsten eines wichtigeren Teils geopfert und heisst deswegen auch Opferanode.
Natürlich muss man sie regelmäßig ersetzen (spätestens, wenn nix mehr da ist!) weil sonst die Wirkung natürlich nicht eintritt!

Klar?

Gruss

Volker
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  #5  
Alt 02.11.2006, 12:27
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Hallo,


jau, nu is klar!!!

Danke


Gruß
Dieter
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  #6  
Alt 02.11.2006, 17:55
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@Volker: Du schreibst " dann fließt ein Strom. Das bedeutet nix anderes, als dass Teilchen vom niedrigeren Element zum höheren Element wandern" - sorry, als allgemein anerkannter Besserwisser und Klugscheißer vom Dienst: Das könnte man mißverstehen, es könnte der Eindruck entstehen, es würden z.B. Aluminium-Teilchen fließen, es fließt aber lediglich ein elektrischer Strom, also Elektronen.

Das aber hat genau die Konsequenzen, die du richtig beschreibst: Aus ungeladenen Aluminium-Atomen werden, weil ihnen ja die Elektronen fehlen, nunmehr Ionen. Und diese Ionen machen Dinge, die Atome niemals tun würden, z.B. sich mit irgend etwas anderem verbinden. Daher gibt es bei Gegenständen aus dem unedleren Material Schäden - und die können gravierend sein.

Dennoch hat es etwas mit dem Eisen des Rumpfes zu tun, denn wenn keine Opferanoden da sind und Eisen das unedle Material ist, gibt das Eisen Elektronen ab, es entstehen Eisen-Ionen und damit besteht für diese die Möglichkeit, sich zu Eisenoxidhydrat zu verbinden, und das nennen wir ROST!

Also würde ich doch auf meine Anoden achten, genau aus diesem Grund werden sie ja montiert, nicht um das Nachbarschiff zu schützen sondern die eigene Haut zu retten. Dafür "opfern" sie sich, tun sie auch gerne, denn ein unedles Metall liegt halt "lieber" in Ionen-Form vor als in Form von Atomen - genau das macht ja das unedle aus. Darum schenkst du deiner Liebsten einen Ring aus Gold (bleibt eben Gold) und nicht aus Eisen, das wäre der Haltbarkeit der Beziehung sicher abträglich - außer du montierst auch am Ring ein klitzekleines Opferanödchen......
__________________
Gruß an alle
Kalle
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