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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#26
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Hallo zusammen,
hier mal ein tragisches Beispiel für einen tödlich ausgegangenen MOB-Fall vor Fehmarn. Der Bericht stammt von der Website der "Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung". http://www.bsu-bund.de/SharedDocs/pd...ublicationFile Bei Marius geht es zwar nicht um einen Segler aber um ein Motorboot mit hoher Bordwand. Deshalb gibt es zumindest in dieser Hinsicht eine gewisse Ähnlichkeit. An dem Unfall sieht man sehr gut, wie schnell wir "Hobby-Seefahrer" an unsere Grenzen kommen. Und das ist jetzt in keinster Weise wertend oder richtend gemeint. Wir sind nun mal keine Profis und die wenigsten von uns haben schon einmal mit ihrem eigenen Boot und ihrer eigenen Ausrüstung ein realitätsnahes MOB-Manöver geübt. Und damit meine ich nicht die Fender- oder Rettungsringbergungen mit dem Bootshaken bei plattem Wasser. In den Katalogen sieht die MOB-Ausrüstung immer so schön professionell aus, dass man sich schon durch den Kauf ein Stück sicherer fühlt. Wer aber nie den Umgang damit geübt hat, muss im Ernstfall schon etwas mehr Glück haben, damit alles klappt. Das gilt ganz besonders dann, wenn der Bootsführer über Bord geht und er der einzige ist, der sich im Vorfeld mit dem Thema auseinandergesetzt hat...
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Viele Grüße aus Köln Thomas
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#27
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Ein tragischer Bericht - und ein Grund mehr, bei Automatikwesten den von Dir empfohlenen "Schrittgurt" zu kaufen (und dann auch zu verwenden). Wenn das Opfer nicht beim Bergeversuch aus der Weste gerutscht wäre, hätte die Geschichte vielleicht glimpflicher ablaufen können.
Mein hohes Freibord ist bei einer Bergung in der Tat ein Problem, ein MOB muss - ob aus eigener Kraft oder durch Hilfe via Haken oder Leine - definitiv ans Heck, sonst bekommen ihn auch mehrere Personen nicht wieder ins Boot. Insofern wären solche "Pick-Gurte" zum Festmachen an der Reling bei Arbeiten z.B. am Bugspriet sicher auch eine Überlegung wert, oder? Beste Grüße, Marius
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#28
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Moin,
die "Pick-Gurte", auch Lifeline genannt, sind ein "Muss" an Bord. Aber bitte nicht an der Reling befestigen, dafür werden Streckgurte an Deck verwendet. Es gab mal einen tödlichen Unfall, wo einer über Bord gegangen war, der sich an der Reling gesichert hatte. Leider hatte sich der Beschlag des Relingdrahtes gelöst. Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
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#29
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Zitat:
es wurde ja hier schon erwähnt - das wichtigste ist zu vermeiden das überhaupt jemand über Bord geht. Bei einem Segler lässt es sich nun einmal nicht vermeiden, das jemand bei unsicheren Bedingungen an Bord umherspringen muss (Reffen, Bergen, ...) - aber bei einem MoBo? Da gehören alle bei Schietbedingungen ins Cockpit oder sonstwo - aber doch nicht oben auf die Lauffläche... Was will ich denn da am Bugspriet? Ich habe noch kein MoBo mit Streckgurten gesehen - von Harakiri-RIBs mal abgesehen... Lutz |
#30
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Moin!
Mein "Relingdraht" ist ein Edelstahlrohr - dem ich anfangs auch nicht übermäßig viel zugetraut habe, inzwischen weiß ich aber, dass auch ich mich problemlos daran hochziehen kann, das kriege ich auch mit einem "Ruck" nicht ab. Ansonsten stimme ich Lutz zu, einzige Situation bei schlechtem Wetter am Bugspriet könnte (theoretisch) ein Ankermanöver sein, falls es mal Probleme mit der Winde gibt und ein manueller Eingriff (Freifall) erforderlich wird. Beste Grüße, Marius |
#31
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Moin,
ich hole dieses wichtige Thema mal wieder hoch. Nach gerade bestandenen SKS Schein und einige Seeunfallberichten der BSU bin ich dafür wieder sensibilisiert. Meine Frau und ich chartern in Kürze ein Motorboot auf der Ostsee. Das Boot hat zum Glück Steuerbords im Cockpit eine "Tür", sodass man schnell einen sehr flachen Einstieg erzeugen kann. Am Tag der Übernahme des Bootes wollen wir erst einmal MOB Manöver üben. Natürlich üben beide, sodass wir den jeweils anderen zumindest per Boot erreichen und erstmal vor dem Wegtreiben/Außersichtgeraten sichern können. Jetzt meine Frage: Womit würdet ihr das MOB Manöver üben? Zuerst haben wir natürlich an einen Fender gedacht. Die sind bei dem Boot jedoch dunkelblau und im Wasser garantiert schnell unsichtbar. Nicht, dass wir am Ende alle Fender des Vermieters beim üben verlieren. Zudem haben die Fender gespleißte Leinen. Es besteht also die Gefahr sich die Leine um die Schraube zu wickeln. Habt ihr andere Ideen als MOB Dummy? Zitat:
Das denke ich auch. Ich werde meine Frau im ohnmächtigen Zustand alleine nicht an Bord bekommen. Mit ihrer Mithilfe und ohne Seegang könnte es evtl. was werden. Andersherum sieht es natürlich noch schlimmer aus. Wenn man die BSU Berichte liest werden die Personen zwar häufig am Boot gesichert, können dann aber nicht an Bord gehieft werden (was häufig tödlich endet). Ich denke deshalb, dass meine Frau und ich uns darauf einigen werden im MOB Fall sofort den "Distress" Knopf am Funkgerät zu drücken zu und alles weitere bei der MAYDAY Meldung zu erläutern (außer vielleicht bei Babypopo Wasseroberfläche, genügend Wassertemperatur und vitalen Lebenszeichen). Ich habe diesbezüglich auch bei die DGzRS angeschrieben und sie nach ihrer Meinung gefragt, ob das ein gutes Vorgehen sei. Bestätigen wollten sie es nicht. Aber verneint haben sie es auch nicht. Hier die Antwort: Zitat:
Und natürlich das nicht über Bord gehen die sicherste aller Varinaten.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (31.05.2018 um 13:14 Uhr) |
#32
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Zitat:
Niemand eine Idee?
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Beste Grüße Volker |
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