Griechenland 2018 mit Motorboot

[Bootseppel]

Hallo liebe Forums-Mitglieder

Die „Cäcilie“hat ihre Griechenlandreise für 2018 mit Ereichen des Winterlagers auf Rhodos abgeschlossen.


Über diese Reise habe ich für einzelne Etappen einen Reisebericht erstellt. Die erste Etappe habe ich im Forum Törnberichte eingestellt. Die zweite Etappe ist in den Wellen des Forums untergegangen oder erst gar nicht ausgelaufen. Da habe ich wohl Mist gebaut.

Also biete ich Euch mit den untenstehenden Links den kompletten Reisebericht an. Wer sich dafür interessiert, ein Klick und Ihr seid dabei.
Hier die einzelnenEtappen:

1.) von Siracusa(Sizilien) bis Korinth (einschl. Athen)
2.) von Korinth bis Syros/Mykonos
3.) von Syros bis Kos
4.) von Kos bis Rhodos
5.) Die Insel Rhodos

Sollte sich noch jemand für die Reise vom Ruhrgebiet nach Sizilien interessieren. Unter folgendem Link
findet Ihr diese Reiseberichte.

https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=268087

Viel Spaß beim Lesen.
Josef


PS: Einen Hinweis an die Mod's. Bitte nicht verlagern. Ich habe dieses Beitrag ins Forum„Mittelmeer“ und seine Reviere eingestellt und nicht unter Törnberichte, da ich auch etwas Feed-Back erhalten möchte. Evtl.ist noch Langzeitfahrten sinnvoll.

[Escher-Wyss]

Hallo Josef,

danke für deine ausführliche Berichterstattung, ich kann mir vorstellen was dahinter an Arbeit steckt! Du bist durch die schönsten Revier Griechenlands gefahren, und du hast auch viel im Inland entdeckt. Genau so mach ich es auch, und das ist eben der Reiz an diesem wunderschönem Land: die Kombination aus Kultur UND interessantem Revier! Da du ggf. auch Feedback erhalten möchtest, dann hier ein paar cts. meinerseits:

- An so vielen schönen Ecken wurde ohne Halt vorbeigefahren, schade. Beispiel: Syvota, Parga, Paxos, Antipaxos. Die schönsten Insel in der Lefkada Region wie Meganisi, Ithaki, Kefalonia. Navpkatos, die Zoodochos Inseln, die E-Buchten im Golf von Korinth. Aber dann 3 Woche in Korinth Stadt? Vielleicht ist es Geschmacksache.
- Dann geht es weiter Richtung Kykladen, weil es nirgendswo Platz gegeben hätte um Längsseits anzulegen. Ein guter Hafenführer wäre dabei sehr hilfreich gewesen (nicht zur wg. den Detailpläne sondern auch Telefonnummern der Hafenmeister). In der Nähe des Korinth Kanals ist es z.B. oft möglich in Korfos, Epidavros oder Porto Heli längseits zu gehen. Dabei hätte man sich viel stress gespart, der schöne Argolische Golf entdecken können und den August in den Kykladen wg. Meltemihochrisiko gemieden.
- Klar, dass 50 Meter Kette hier nie ausreichend sind. Auch, gibt es unter den Segler/Motorbootfahrer in Griechenland ziemlich einen Konsens was Anker angeht. Beliebt und erprobt ist der Rocna, Bügel oder Mantus. Den Danforth, den sie dir angedreht haben habe ich vor 5 Jahren ersetzt weil ich ihn für dieses Revier nicht geeignet fand.

Ich habe das Gefühl, dass obige Punkte etwas mit der Vorbereitung im Vorfeld zu tun haben. z.B. am Hafenführer? Wenn der eine Seilfähre in Lefkas erwähnt die es mindestens seit 20 Jahre nicht mehr gibt? Oder ist der Verfasser nie in Griechenland gewesen? Neben Heikell sind auch Navionics, Google Maps, Noonsite, Cruisers Wiki oder Internetforen wie hier sind tolle Quellen für eine saubere Vorbereitung.

Sorry wenn ich dir hier zu nahe getreten bin, ich meine alles konstruktiv und ich freue mich auf die Fortsetzung! Was ist der Plan für 2019?

Viele Grüße!

[Bootseppel]

Hallo Escher-Wyss
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Danke auch für die Tipps. Zunächst: Meine Intention ist nicht alle möglichen Orte anzufahren, sondern nur gezielt bestimmte Ziele anzusteuern aber dabei je nach Gegebenheiten das eine oder andere mitzunehmen. Da ich auf dem Boot lebe, muss ich nicht alles auf einmal machen. Jedoch bin ich spät von Sizilien weggekommen und wollte zunächst in die Kykladen und dann auf Rhodos Überwintern. Bei den ionischen Inseln war das Wetter nicht sehr prickelnd. Daher zügig weiter. In Korinth gab es einen längeren Aufenthalt weil es dort einfach angenehm war. Allerdings habe ich in der Planung die Meltemi-Situation völlig unterschätzt. Ich hatte mit Wind von mehreren Tagen und dann eine ruhigere Phase gerechnet. Aber der Meltemi hat Monate nur mit einigen Tagen Unterbrechung geweht. Das hat mich dann in die Dodekanes getrieben und der Wind hinter mit her.
Vielleicht kann ich in diesem Frühsommer das versäumte nachholen und im Sommer die Meltemi-Region meiden. Dieser Wind mag für Segler ja noch angenehm bis sportlich sein aber für ein Motorboot (die "Elling" ist ein Halbgleiter) ist das Rollen in der Welle doch sehr unangenehm.
Nun zu den Häfen. Die meisten Häfen sind im Sommer proppevoll. Das liegt zumeist an den unwahrscheinlich vielen Charteryachten und Ausflugsbooten. Im Saronischen und Argonischen Golf waren die Häfen dicht. Das lag zumeist an den Waldbränden um Athen, wo mehrere Häfen geschlossen wurden und Boote die Region wegen der Rauchentwicklung verlassen haben.
Zum Längsseitsliegen hast Du wohl etwas missverstanden. Das war nur eine kurzzeitige Problematik nach dem Ausfall des BSR. Das Boot läuft rückwärts nicht sehr gut und bei Wind hatte ich Bedenken gut in die Box zu kommen. Ich hoffe ich konnte einiges zur Klärung beitragen.
Zu Planung 2019 ist noch alles offen. Wahrscheinlich im Frühjahr den Rest der Kykladen und dann zu den Sporaden vielleicht auch in den Argonischen Golf. Schau mer mal.
Schöne Grüsse
Josef

[Escher-Wyss]

Hallo Josef,

danke für diese Ergänzungen. Die zwei letzten Juni 2018 Wochen, waren im Ionischen in der Tat nicht toll. Das war sehr ungewöhnlich, ich hatte das noch nie. Manche Charterflotten sind sogar ein paar Tagen im Hafen geblieben. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es schade war so schnell weiterzuziehen

Z. Info, ich bin auch mit einem Halbverdränger unterwegs, und genau wie bei dir, mag die Kiste Wellen von der Seite nicht. Also plane ich immer entsprechend um sowas zu vermeiden. Mit den heutigen Wetterprognosen geht das zum Glück noch recht gut.

Was den Andrang (im Normalfall, also ohne Waldbrände) von Argo-Saronischen Golf vs Ionischem angeht. Ich finde letzteres ist leicht mehr besucht als ersteren. Aber in beiden Fällen findet man immer Ecken um sich zu verstecken, vorausgesetzt man muss nicht immer in den Hafen gehen und ankert auch mal mit Landleinen.

Zur Planung 2019, wann soll es losgehen? Hast du auch daran gedacht, vielleicht den Norden auszuprobieren? Ich gestehe dort noch nie auf den eigenem Kiel gegangen zu sein, aber eine Route Kos, Samos, Chios, Lesvos, Limnos und dann Halkidiki kann sicher interessant und nicht so stark dem Meltemi ausgesetzt sein.

Letzte Frage zur Rhodos Marina. Auf der Webcam (https://www.ipcamlive.com/rhodesmarina) liegen die Boote recht weit vom Quai, sicher nicht ohne Grund. Waren die großen runtergefallene Steine auch schon da, als du das Boot überwinterst hast?

[Bootseppel]

Hallo Escher-Wyss
Ende des Monats bin ich in Deutschland. Ich muß meine jährliche Arbeit für den Finanzminister erledigen. Hoffe das ich dann Ende März "Leinen Los" machen kann.
Blauäugig wie ich bin habe ich eine Grobplanung für dieses Jahr. Zunächst Richtung westliche Kykladen über Santorin, (dort bin ich letztes Jahr nicht hingekommen), dann evtl.in den von Dir angesprochenen Argonischen Golf, weiter nach Norden über Euboa zu den Sporaden, dann Nördl. und Östliche Ägäis mit den von Dir angesprochenen Inseln bis nach Kos. Ich hoffe, das ich damit den größten Problemen mit dem Meltemi aus dem Wege gehen kann. In Kos möchte ich dann überwintern.
Der Mandraki-Hafen von Kos liegt ist sehr geschützt und deutlich preiswerter als die Marina in Rhodos. Ich hatte im letzten Jahr dort ein Angebot, habe mich aber für Rhodos entschieden.
Damit bis ich bei der Marina Rhodos. Die Boote liegen so weit vom Kai, da immer Schwell im Hafen steht. Einmal ist die Einfahrt sehr breit und bei Nordwind läuft der Schwell ungebremst in den Hafen. Das ist aber nicht das schlimmste. Auf der Ostseite gibt es in der Mauer bewusst angelegte Durchbrüche. Wofür erschließt sich mir nicht. Evtl. für Wasseraustausch. Hier laufen die Wellen durch und erzeugen einen dauerhaften merklichen Schwell, selbst wenn sonst alles ruhig ist. Das ist alles sehr lästig. Wenn man von Bord will müssen immer erst die Leinen und die Moorings neu justiert werden und danach wieder zurück. Ich liege hier an 3 Moorings, 3 Springs und vier!! Achterleinen. Und alle anderen Boote entsprechend.
In der Nacht zum 6. Februar gab es hier einen Orkan mit Bft. 12 und über 120 km/h Wind. Die Wellen bis 4,60 m schlugen über die Mauer und haben die Tedrapoden von der Mauer geworfen. Es war schon heftig.
Anbei einige Bilder.

Schöne Grüße
Josef

[Escher-Wyss]

Das sind beeindruckende Bilder und gibt einem nicht sonderlich Lust, das Boot dort zu positionieren. Also ich hatte es bis jetzt noch als Option aber das ist definitiv nicht mehr der Fall!

Genau diese von dir erwähnte Öffnung unter dem Wellenbrecher verursacht auch Probleme in anderen Griechischen Marinas z.B. in Kalamata. Ursprünglich waren Betonblöcke vorgesehen die man bei schwerem Wetter (mit einem Gabelstappler?) reinschieben kann um den Schwell zu blockieren. Aber wahrscheinlich mangels Unterhalt lassen die sich nicht mehr bewegen. In diesem Video kann man diese Öffnung aufgrund aufgewirbeltes Wasser in der Ecke erahnen. An diesem Tag sind viele Festmacher gebrochen worden. Das die Wellen über die Mauer kommen ist aber weniger ein Problem.
https://www.youtube.com/watch?v=SyCzeo9NDiU

Zu deinem Törnplan. Ich beneide dich, dass du so viel Zeit hast auf dem Boot zu verbringen Wenn ich kurz zu Kommentieren darf: Santorin ist ein echtes Problem für Besucher auf eigenem Kiel. Die Marina versandet am Eingang und viele laufen da auf Grund. Von dort starten auch sehr viele Touristenkutter was etwas chaos verursacht. Man liegt meistens nur in Päckchen was oft Manövrierungsbedarf bedeutet. Die meisten Segler lassen das Boot auf Ios und kommen rüber mit der Fähre. Solltest früh in der Vorsaison dort sein, sieht es natürlich anders aus.

Ansonsten nach Norden fahren innerhalb von Euboa macht schon ganz gut Sinn glaube ich!