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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
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Selbstbau Badeplattform
So, auf vielfachen Wunsch eines einzelnen hier einmal meine selbstgebaute Badeplattform. Zur Vorgeschichte: Ursprünglich waren links und rechts nur recht kleine Plattformen befestigt. War kurz gesagt unpraktisch. Deshalb gabs beim Restaurieren eine neue.
Material (alles V2A): 4x 1,45m 30x30x3mm Winkelstahl 1x 1,45m 30x4mm Flachstahl (als Extra: 1x 0,5m 30x4mm Flachstahl) 4x Schlosserschrauben M10x[benötigte Länge/Dicke Spiegel] 8x Rampa-Muffen Schlosserschrauben M6x30 Linsenkopfschrauben M6x45 Stoppmuttern M6 Unterlegscheiben außerdem 4x WPC-Bretter 300x14,5cm und Edelstahl-Schweißelektroden Materialkosten ca. 200,- EUR Werkzeug: TIP-Schweißgerät (ok, WIG wäre vermutlich besser, hatte ich aber nicht) Flex mit Trenn- und Lamellenscheibe für Edelstahl Bohrmaschine mit gescheitem! Bohrer und Bohr- und Scheide-Öl Kreissäge (für die Bretter) Los geht's Erst einmal den Winkel der Träger ermitteln. Bei meinem Spiegel waren das ca. 103° Den Flachstahl in vier gleich lange Stücke ablängen. Ich habe hierfür eine große Flex genommen, vermutlich wäre eine kleine Flex mit 1mm dünnen Trennscheiben auch gegangen: hier kommt es noch nicht auf dem mm und das Grad an. Später werden die Winkel oben mit Schlosserschrauben durch den Spiegel befestigt, in der mitte und unten mit M6 Schrauben und den Rampa-Muffen. Zu denen sage ich noch was Aber jetzt erst einmal Löcher bohren. Den Winkelstahl länge ich bei 60 cm gleich im richtigen Winkel ab. Ich habe hierfür einen Holzbalken im richtigen Winkel auf meine Arbeitsplatte geschraubt. Jetzt beide Teile anbrutzeln. Die Winkel nehme ich quasi vom ersten Winkel ab. Ok, alles etwas PI mal Daumen, aber so habe ich dann vier mal den gleichen Winkel. Den ich übrigens später gar nicht brauche: deshalb gut, dass ich hier erst einmal nur angepunktet habe. Dann kommt die Verstrebung - diese habe ich vorher auch abgelängt. Die Vertrebung ist ebenfalls ein Winkeleisen, aber jetzt so gedreht, dass im Schnitt der beiden Winkeleisen ein Rechteck entsteht. Wichtig war mir nur, dass ich gut an die untere Schraube zum Spiegel komme und oben die Löcher nicht verdeckt werden. Wie man sieht habe ich die vier mal acht Löcher der oberen Strebe auch schon gebohrt. Da hatte ich Glück: der Spiegel ist bei mir nur so 2-3cm gewölbt, das war in der Toleranz noch drin. Wer eine Stärkere Wölbung im Spiegel hat (oder später wirklich alle Schrauben sauber in einer Reihe haben will), sollte wohl zuerst die Winkel an die Wölbung anpassen und dann bohren! Dann habe ich erst einmal die beiden Äußeren Winkel befestigt. Soweit alles gut. Dann die inneren, aber... was sein das? Einen cm vermessen? Nö. Winkel stimmt. Es ist der Spiegel, der unterschiedliche Wölbungen hat. Danke. Ok, nur angepunktet. Also neu anpassen. Dann hat es gepasst. Zwischendrin habe ich natürlich die überstehenden Kanten abgeschnitten und mit der Fächerscheibe geglättet. Die fertigen Winkel angeschraubt und mit dem WPC-Dielen beplankt. WPC ist ein Holz-Kunstsoffgemisch. Ich finde Teak auch gut, aber zum einen wäre es zu schwer (auch für meinen Geldbeutel) und zum anderen finde ich, man muss die verbleibenden Rescourcen an Teakholz nicht für so etwas nutzen. WPC-Holz ist leicht (hat Hohlkammern) und splittert nicht. Kleiner Trick beim verlegen: bei den meisten Löchern kommt man nicht sonderlich gut von unten heran. Ich habe mir ein Stück Flachstahl - quasi als Schablone - genommen und ein Loch hiervon deckungsgleich auf ein Loch vom Winkel gelegt. Dann die Diele darunter schieben, Loch bohren und: passt. Ich habe das Loch noch mit einem Forstnerboher erweitert, damit die Schlosserschraube an der Stelle plan aufliegt. Wenn man es nicht sieht: momentan ragen die Dielen noch über die Seitenwand vom Boot raus. Also einen gewünschten Abstand markieren und... genau. Die komplette Plattform wieder abnehmen. Jetzt halten allerdings die Dielen die Winkel an der richtigen Position. Kreis- und Stichsäge kürzen die Plattform auf das gewünschte Maß bzw. runden die äußeren Dielen etwas ab. Jetzt einmal ein Blick auf den Spiegel. Beim Anpassen der Winkel habe ich jeweils beim obersten Loch durch den Spiegel gebohrt und hier provisorisch bereits die Schlosserschrauben festgezogen. Nachdem alle Dielen verschraubt waren, habe ich die mittleren und unteren Löcher der Winkel montiert und hier Rampa-Muffen eingesetzt. Ok. Rampamuffen. Ich liebe die Dinger. Ich hatte immer das Problem, dass ich nie wußte, ob eine Schraube, die ich in den Spiegel versenke, auch wirklich dicht ist. Irgendwann bin ich darauf gekommen, hier einfach Rampamuffen einzusetzen. Rampamuffen haben außen ein Holzgewinde und innen ein metrisches. Also 10er Loch gebohrt (ich würde vermutlich NIE auf die Idee kommen, eine 10er Schraube in den Spiegel zu drehen) und die Rampamuffe mit Sikaflex eingeklebt. Jetzt ist noch nix drangeschraubt, aber schon jetzt ist der Spiegel dicht. Das sieht man, weil die Dichtmasse seitlich rausquellt. Zudem habe ich mir extra Rampa-Muffen besorgt, die einen geschlossenen Boden haben. Leider gab es die nicht in VA, aber ich denke damit muss ich leben. Zurück zur Badeplattform. Vor der Montage habe ich mir eine Basis aus Sikaflex gemacht und diese trocknen lassen. Hierdurch wird verhindert, dass beim anziehen der Schrauben die Dichtmasse auf Null zusammengepresst wird: dann dichtet sie nicht gescheit! Jetzt nur noch die vorbereitete Plattform in Position bringen, ordentlich mit Dichtmasse einschmieren, laut fluchen, weil es jetzt doch ein gefummel ist, alles wieder dran zu bekommen, aber irgendwann ist es geschafft und alles passt Übrigens: mit den übrig gebliebenen Winkeleisen und dem 50cm Flacheisen habe ich dann noch eine Halterung für den Außenborder gebaut. Ist zwar noch nicht ganz das, was ich gerne hätte, aber... naja, das kommt dann im nächsten Projekt Ich hoffe mein kleiner Bericht kann dem einen oder anderen helfen. Die Badeplattform war etwas, das wirklich erstaunlich schnell und reibungslos funktioniert hat. Konstruktion ist von mir und darf gerne für private Zwecke kopiert werden
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#3
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Tippnetoppe Arbeit
und super Anleitung... Danke dafür 😃 LG, Alex
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#4
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irgendwie kann ich nicht glauben das die Rampamuffen halten zumindest oben oberhalb der Wasserlinie hätte ich durch gebohrt und von innen gekontert da die Platform da ja auf Zug belastet wird.
Kleiner Tipp an Nachbauer. Bei Trailerbooten bei der Position der Winkel und bei der Monate des Holzes darauf achten das die Zurrgurte zum Trailer noch ihren weg gehen können
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Grüße der Thorsten ________________________________________ |
#5
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Zitat:
Außerdem hat die neue Badeplattform einen größeren Abstand zur Wasseroberfläche als die alte - bestimmt 25-30cm. Hier kann ich im Wasser problemlos mit dem Kopf drunter. Wenn keiner auf der Plattform steht oder Wellen kommen Hierzu kommt noch, dass ich nach dem Refit (war ALLES einschließlich Spiegel und Stringer raus) nicht genau wußte, wo die neue Wasserlinie ist. Inzwischen weiß ich, dass das Boot leichter geworden ist: die mittlere Schraube hätte ich tatsächlich noch durchbolzen können. Bei den Zurrgurten hast Du recht, hier wollte ich an entsprechender Stelle ein Teil der Dielen wegschneiden. War aber nicht nötig, da durch die Wölbung vom Spiegel außen sowieso mehr Platz zwischen Dielen und Spiegel ist. Hatte ich erwähnt, dass bie der Badeplattform vieles einfach geschmeidig gelaufen ist
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#6
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hab das wohl nicht gelesen dann ist ja gut unten sehe ich da auch keine Probleme mit
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Grüße der Thorsten ________________________________________
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#7
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Guten morgen zusammen,
mittlerweile ist ja etwas Zeit vergangen, seid du deine Badeplattform gebaut hast. Bin auch in Begriff in den kommenden Tagen/Wochen eine Badeplattform an meine Cranchi zu bauen, werde diese allerdings nicht mit Flacheisen sondern aus VA Rohr bauen (das Grundgerüst ist quasi schon fertig) Jetzt zu meiner Frage, bist du mit dem WPC als Belag noch zufrieden?! Als ich nämlich auf der BOOT unterwegs war kam ich mit einem Händler für Vollkunststoff Terassendielen ins Gespräch und der meinte WPC wäre der letzte Mist, es würde nur Probleme damit geben. Natürlich ist mir klar, dass einiges davon mit seiner Verkaufsstrategie zu tun hat. Du kannst mir doch sicher etwas positiveres berichten oder soll ich doch einen komplett anderen Belag wählen? Gruß Dominik |
#8
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Moin, das WPC Mist ist kann ich absolut bestätigen. Meine Terrasse ist 150m2 groß und ich habe sie vor 3 Jahren komplett mit WPC gemacht. Nach einen Jahr ging es los, die Leute brechen einfach ein. Es wird so bröslig das man es mit der Hand zerdrücken kann.
Gruß Rene´ |
#9
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WPC seit 3 Jahren auf der Plattform keinen Ärger bisher.
Gibt es eventuell unterschiedliche Anbieter und damit auch Preise sowie Qualitäten. Bisher kann ich nicht negatives sagen, alle 40 cm unterfangen und die Enden auch, sie hängen nicht frei. mfg andreas |
#10
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Oh man, leider gehen die Meinungen da so dermaßen weit auseinander, dass ich da nochmal eine Nacht drüber schlafen muss ^^
Vielleicht wird es auch erstmal Douglasie oder so und ich schau erstmal ob die Konstruktion von mir generell zu Ende gedacht ist. Ich halte euch auf dem laufenden. Gruß |
#11
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Ich habe mit der Plattform NULL Probleme.
Ok, sagen wir "minimale" Probleme. Hinten ist mir mal einer dagegen gekommen, da ist das WPC etwas angeschrammt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Sonst habe ich keine Probleme. Mein WPC ist zudem recht dünn (ca 20mm) und auch nicht massiv (Hohlkammer). Also in der Hinsicht nicht das Ende der Fahnenstange. Allerdings liegen die Bretter alle 60cm auf 3cm breiten Trägern auf und sind dort jeweils 2x verschraubt. Die Plattform ist das ganze Jahr draußen und wird von mir 2-3x im Jahr mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Ich würde das jederzeit wieder machen!
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#12
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Wenn WPC, dann als Vollprofil, also ohne die Hohlkammern. Das Problem ist unter anderen, wenn im Winter Wasser drin stehen sollte und es gefriert, dann drückst es das Zeug auseinander...ohne das man es gleich merkt. Es bekommt dann minimale Längsrisse, was kaum sichtbar ist. Und an diesen Stellen ist das Zeug bei mir dann gebrochen.
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#14
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Achse noch was, auf keinen Fall verschrauben oder kleben, das Zeug dehnt sich wahnsinnig aus, besonders die dunklen Farben
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#15
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Die Hohlkammern sind bei mir offen, da kann das Wasser rauslaufen. Bei der Terrasse scheinen mir die Enden durch die Einfassungen wenigstens teilweise verschlossen zu sein.
Wie auch immer, le-sachse hat schlechte Erfahrungen mit WPC, ich habe gute damit gemacht. Also, lieber Dominik, Du stehst wieder am Anfang *g
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#16
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Habe im Garten eine kleine Brücke aus WPC gebaut, seit 4 Jahren ohne Probleme.....
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#17
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Bei mir sind die Nachkömmlinge vom Boot auf die Badeplattform und von da in,s Wasser gesprungen bisher kein Ärger.
Ich habe auch die Hohlkammerprofile OHNE DURCHGANGSSCHRAUBEN nur von unten geschraubt.(nicht der Weisheit letzter Schluss) Normale Treibschrauben halten nicht, ich habe im Bau deswegen jedes Schneidgewinde mit Sekundenkleber gefestigt. Ich wollte keine sichtbaren Schrauben aber wie gesagt 100% ist das nicht. mfg andreas |
#18
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Hallo zusammen,
kannst Du mir etwas zu dem Gewicht der Plattform sagen? Wir basteln uns auch gerade eine neue, ich bin jedoch erschrocken, wie schwer das Ding ist. Im Vergleich zu der alten, ein richtiger klopper...[emoji51] Vielen Dank im Voraus!
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Gruß Stephan |
#19
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Die Plattform ist nicht schwer. Ich war selbst erstaunt, wie leicht sie ist. Vielleicht 20 kg? Kann sie jetzt leider nicht abschrauben zum Wiegen
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#20
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Musst du nicht ... einfach das Gesamtgewicht minus Boot rechnen, dann bleibt ja die Plattform über
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