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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 29.12.2006, 15:47
brezei brezei ist offline
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Hallo!

Ich spiele seit einiger Zeit mit der Idee, ein groesseres Boot aus Sperrholz zu bauen und dann den Rumpf mit einer Schicht Fieberglas und Epoxid zu ueberziehen.
Habe ein paar Kajaks so gebaut,und da gab es kaum Probleme, weil man den Rumpf ja ohne Probleme umdrehen kann.
Sollte man einen groesseren Rumpf (ab 10 Meter) Kiel-oben, oder unten bauen?
George Buehler schreibt in seinem Buch ,dass er seine Boote lieber Kiel-oben baut, aber beim glasen verweist er nur darauf, dass dies eine scheiss Arbeit ist und er selbst nicht genau weiss, wie man es am besten anstellt,sodas die Gewebematte bis zum Eintritt der Haertung am Rumpf haften bleibt. Er meint, man koennte die Matte vor dem Aufbringen des Epoxides mit Kupferklammern heften und die Klammern im Laminat belassen.
Kann mir wer Tips geben, wie man die Sache richtig angeht?
Bin fuer jeden Hinweis dankbar.
Gruesse aus Patagonien und ein gutes neues Jahr,

Brezei.
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  #2  
Alt 29.12.2006, 16:59
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Hallo Brezei
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Zitat:
Er meint, man koennte die Matte vor dem Aufbringen des Epoxides mit Kupferklammern heften und die Klammern im Laminat belassen.
Theoretisch vieleicht, aber dann brauchst du extrem viele Klammern und hast trotzdem keine Garantie dass keine Lufteinschlüsse entstehen.
Ueber Kopf geht am einfachsten, nicht nur zum Laminieren sondern auch für die Schleifarbeit.
Wenn du von unten laminierst darfst du halt nur eine Matte, höchstens 450 Gramm, pro mal verarbeiten und erst nach dem anziehen weiterarbeiten.
Ich würde an deiner Stelle Polyester verarbeiten, Epoxy im grossen Verarbeitet ist zu Kompliziert.
Jürg
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  #3  
Alt 29.12.2006, 17:49
brezei brezei ist offline
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Hallo Juerg,

Ich habe mal zur Probe ein double-paddle-canoe in stich and glue mit Sperrholz und Poliester gebaut und das Geraet ist sehr zur Belustigung meiner Mitpaddler bei der Erstwasserung abgesoffen.Nun liegt es im Garten und wird von meiner Frau als Blumentrog verwendet...
Hier in Chile dichten manche ihre Holzdecks mit Poliester und Matte und immer gibt es Delamination und Wassereintritt.
Ich importiere dieses Jahr das erste Mal Epoxid von r+g,weil es in Chile kaum und nur extrem teuer zu haben ist.
Warum glaubst du, dass es in grosser Menge angewendet so problematisch ist?
Vielen Dank jedenfalls fuer deine Antwort und ich freue mich auf weitere Tips.
Gruss,
Brezei.
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  #4  
Alt 29.12.2006, 19:01
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Zitat:
Zitat von brezei
Hier in Chile dichten manche ihre Holzdecks mit Poliester und Matte und immer gibt es Delamination und Wassereintritt.
keine Ahnung wie die das Zeugs verarbeiten

Im Prinzip hast du Recht, Epoxy ist punkto Wasserfestigkeit besser als Polyester, in der Theorie.
Aber Epoxy reagiert sehr empfindlich wenn: das Mischungsverhältnis nicht ganz genau ist, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit nicht stimmen.

Polyster ist 10mal weniger empfindlich und hält bei richtiger Verarbeitung "genau" so lange.
Extrem wichtig ist eine 100% Durchtränkung der Glasmatte. Untergrund muss natürlich trocken sein, das Holz nicht allzuglatt geschliffen,
zuerst einen Harzauftrag ohne Matte, nach dem Aushärten mit gröbstem Schleifpapier von Hand eventuelle vorhandene Verunreinigungen (Fliegen)
aufstehende Holzfasern usw entfernen.
Dann Harzauftrag, eher grosszügig, vorbereitete Matte, die übrigens nicht mit der Schere geschnitten sondern mit der Hand zerissen wird,
auflegen und mal mit dem trocknen Roller angepresst wird, von Vorteil ist es, wenn mit nicht eingefärbten Harz gearbeitet wird.
So sieht man die nicht getränkten Stellen auf den ersten Blick, also Rolle in den Harzkübel und das Harz richtig reinmassieren,
es darf wirklich keine Lufteinschlüsse und ungesätigtes Glas haben!!

Aushärten lassen, grob mit einer Tellerschleifmaschine die gröbsten Unebenheiten egalisieren, und dann aber unbedingt noch mal eine Lage Harz auftragen,
durch das grobe Schleifen sind wahrscheinlich einige Glasfaserspitzen ungeschützt an der Oberfläche.

Wenn du keine Ansprüche an den Finish stellst, ist die Arbeit schon gemacht

Wir haben vor 30,35 Jahren so gearbeitet.
Ich hatte das Glück das Ruder einer Segelyacht, von mir überzogen, nach 25 Jahren im MM, zu überholen.
Ich war selber erstaunt in welchem Zustand das Ruder war, das hätte noch x Jahrzente gehalten !
Jürg
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  #5  
Alt 30.12.2006, 02:35
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moin brezei,

vielleicht war das Polyester vor 30 Jahren besser, als das Epoxyd.
Aber wenn Du genug Knete hast, nimm Epoxyd.
Paß aber auf die Wärmefestigkeit im ausgehärteten Zustand auf.
Das Epoxyd L von r+g ist nur gut bis 65 Grad.

Ich würde es über Kopf (Kieloben) mit Vakuum machen. Ist zwar aufwendig, aber vom Ergebnis Spitze. Wenn Du von r+g beziehst, kennst Du ja sicher das Handbuch von denen. Da steht alles drin.

mfG Götz
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  #6  
Alt 30.12.2006, 09:13
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moin,
spar dir das mit dem hals über kopf , wenn du den rumpf mit dem kiel nach oben aufsetzt ist alles leichter, angefangen beim bau der grundform, die muß ja niveliert werden, um einen guten rumpf zu bauen. die matten bleiben auch besser auf dem schrägen untergrund liegen (da brauchst du keine klammern), als auch das harz lieber der schwerkraft folgt, soll heißen, nicht über kopf, ist zu stressig.
wichtig ist, vor dem laminieren, das holz grob, mit 40er oder 60er anschleifen, damit du guten grip hast. vorher das gerüst nicht beschichten !!!!!!!!! direkt das harz auf die holzform, dann eine matte drauf und mit harz tränken. warten bis das harz geliert und dann sofort die nächste lage drauf, das machst du, bis alle erforderlichen lagen liegen. mit vacuum ist schön und gut, aber nur erforderlich wenn du um jedes gramm kämpfen willst. zumal ich annehme das es dir in chiele nicht besser geht, mit der verfügbarkeit de equipments, als mir in thailand. mir fehlen hier auch die entsrechenden helfer, mein thai ist auch nicht gut genug um es mit thais zu machen. bei mir läuft gerade ein probebau eines 14 fuß-katamarans, Flotter Feger, klick mich. die thais hier vor ort bauen auch alles mit polyester, epoxi kennen die nur als knete zum ausbessern und als kelbstoff in kleinen tuben.
ich habe mich letzlich in den manta von bernd kohler veguckt, Manta . stehe also auch vor dem prob mit dem epoxi, wobei bei mir die unsicherheit auf den mangelnden UV-Resistens begründet ist. polyester hat auch nachteile, relativ dicke gelege und osmose wenn die sperrschicht zum wasser nicht in ordnung ist. nochwas zu den matten, ich bin zu der überzeugung gelangt, das es besser ist gewebematten zu nehmen als die normalen fasermatten, die stabilität ist bei dünnerer lage besser, als mit den normalen, der nachteil ist, die kannst du nicht reißen und mußt somit die stöße nachträglich bearbeiten. auch solten sie in einem 45° winkel verlaufen um eine noch bessere stäbilität zu geben.
was für ein boot willst du denn bauen ???

bis denn
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rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern.
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  #7  
Alt 01.01.2007, 18:25
brezei brezei ist offline
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Ein gutes neues Jahr!

Vielen Dank fuer die Informationen.Ich ueberlege, einen Katamaran so um die 12 Meter zu bauen.Ist aber noch im reinen Planunungsstadium.
Muss zuerst meine "Chalupa", ein Rettungsboot der Chilenischen Marine das ich neu aufbaue, fertigstellen.
Ich werde mal ein paar Fotos machen, denn ich hab keine Ahnung, wo es gebaut wurde, aber vielleicht hat ja ein Profi hier im Forum so einen Kasko mal gesehen.Ich schaetze, es stammt aus England, wo Chile ab und zu gebrauchte Kriegsschiffe eingekauft hat.
Bis dann,
Brezei.
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  #8  
Alt 02.01.2007, 07:45
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Bernd1972 Bernd1972 ist offline
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Hallo Brezei,
Schließe mich eindeutig den Ausführungen von Hartmut an.
Epoxy ist definitiv sinnvoller. Keine Angst vor der Verarbeitung,ist auch kein Hexenwerk. Mischungsverhältnis kann man abwiegen.
Gewebe ist definitiv besser als Gelege, bei gleichem Glasgewicht pro Fläche erhältst Du mit Matte (das Fusselzeug) nur 30 bis 40% der Festigkeit eines Gewebes bei doppeltem Harzverbrauch.
Ist mit Polyester in Ordnung, bei Epoxy nicht sinnvoll, da der Binder bei Matte auf die Verarbeitung mit Polyester abgestimmt ist.
Alles in Allem also damit bei Polyester/Matte also auch wieder nix oder kaum was gespart.

Die Stöße bei Gewebebahnen kann man schleifen, für ein ordentliches Finish kommst Du ums Spachteln eh nicht drumherum.

Hinsichtlich der UV-Beständigkeit ist das schon nach dem Spachteln kein Problem mehr, da der Füller das Harz schon satt pigmentiert.
Die primäre Veränderung besteht im Vergilben des Harzes, ein Festigkeitsverlust ist in der Regel gerade bei uns selbstbauenden Überdimensioniererern nicht im kritischen Bereich.
Nach dem abschließenden Lackieren ist UV eh kein Thema mehr. Hinsichtlich der Temperaturfestigkeit: Die Temperaturbeständigkeit von Epoxy liegt normalerweise ca. 65° C über der normalen Außen- bzw. Temperungstemperatur, d.h. Du kannst die Wärmebeständigkeit durch tempern um einige Grade erhöhen. Wenn Du keine schwarze Lackierung in den Tropen fahren willst also so oder so kein Grund zur Sorge.
Gruß
Bernd
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