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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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prime start an Fernschaltung
Moin,
ich heiße Gustav und übernahm ein paar Boote, zu denen ich einige Fragen habe. Ich fange mal damit an: An der Fernschaltung am Steuerstand gibt es eine Beschriftung "prime start" und einen Hebel. Das ist wohl eine Kaltstartautomatik. Wird diese aktiviert, indem man den Hebel hochklappt? Gibt es dort eine stufenlose Aktivierung oder nur an und aus? Was bedeutet die Anzeige 5 bis 1 rechts auf dem Bildschirm? was mit dem Powertrim? Unten wird wohl der 2-Takt-Ölstand angezeigt und links ist das Feld für die Temperatur. Soll da dauerhaft ein Wert angezeigt werden oder nur ne Warnung bei Überhitzung? Ich habe leider keine Bedienungsanleitung dazu. Gruß Gustav |
#2
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Das ist eine Yamaha 703 Fernschaltbox, richtig?
Der Hebel ist wie ein Handchoke. Zum starten bei kaltem Motor ganz hoch, und sobald er anläuft kannst auf die Hälfte runter - geht im Prinzip stufenlos. Wg der Temperatur- ich weiß das die Schaltbox bei Überhitzung anfängt zu piepen und der Motor über die CDI auf begrenzte Leistung geht. Ob das Instrument die Reale Temp anzeigt...kA, sorry. 5-1 sollte die Trimmung sein und unten ÖL.
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Sabbel nich, dat geit! Dat löpt sich allens torecht! Viele Grüße Oliver |
#3
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mit dem Hebel kann man im Leerlauf Gas geben,
je nach Baujahr geht der Choke automatisch oder der Choke wird durch drücken auf den Zündschlüssel eingeschaltet
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#4
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Ob man nun im Leerlauf Gas geben kann oder das eine Art Choke ist, werde ich das nächste Mal probieren. Ich werd auch mal schauen, ob es auf der Schalbox eine Typenbezeichnung gibt.
Soll der Trimmwinkel in der Anzeige angezeigt werden? Wenn ich den Motor hoch und runter fahre, ändert sich in der Anzeige nichts. |
#5
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Das ist eine Standgasanhebung damit er im kalten Zustand an bleibt. Geht aber nur auf neutral und einkuppeln geht auch nicht wenn der gezogen ist. Der Choke falls elektrisch betätigt geht entweder über drücken des Zündschlüssels oder über einen darunter liegenden Kippschalter.
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Wenn du auf dem Holzweg bist, freue dich, wenn es ein Bootssteg ist. |
#6
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Achso, jetzt verstehe ich es.
Ich häng mal noch paar Fragen dran: Das Boot zieht, wenn man das Lenkrad loslässt, in eine Richtung. Bei flotter Fahrt muss man am Lenkrad ordentlich gegen halten, damit man geradeaus fährt. Trifft zu, dass die Ursache dafür wahrscheinlich ist, dass der Motor nicht mittig am Spiegel sitzt? Das ist ein Festrumpfschlauchboot. Einer der hinteren Schläuche ist weniger prall gefüllt als auf der Gegenseite. Kann das auch den Geradeauslauf stören? Wenn man etwa Halbgas fährt und dann schnell Gas gibt, klingt der Motor für einige Sekunden kurz leicht anders und das Boot beschleunigt nicht wirklich. Wenn man das Gas wegnimmt und nochmal von vorn mit dem Beschleunigen beginnt, tritt das nicht auf. Ist das Kavitation am Propeller? Schnell den Hebel auf den (nicht vorhandenen) Tisch sollte also vermieden werden? Das ist ein Yamaha 60 PS 2-Takter, Modellbezeichnung muss ich auch erstmal ablesen und mir dann Infos und Unterlagen dazu raussuchen. Geändert von Gustav_MV (01.09.2020 um 09:13 Uhr) |
#7
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Das zur Seite ziehen wird sicherlich von den ungleichen Schläuchen verursacht, die unterschiedlich "auf" bzw. im Wasser liegen.
Hängt der Motor (nachgemessen) tatsächlich nicht mittig, oder war das nur als Möglichkeit benannt? Auch eine (aber eher kleine) Möglichkeit wäre die Finne unten am Motorschaft. Die sollte grundsätzlich geradeaus stehen, kann aber auch dazu genutzt werden, durch Verdrehen ein bisschen den Geradeauslauf zu stabilisieren (bzw. den Lenkdruck zu reduzieren). Zuerst aber: Schläuche gleichmäßig auf den richtigen Druck aufpumpen und dabei auch nicht überfüllen! Chrischan |
#8
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So ein Aussenborder hat systembedingt immer das Bedürfnis, in eine Richtung einzuschlagen. Bei einer einfachen Teleflex Lenkung (ich gehe mal davon aus, dass du die hast) muss daher das Steuer einfach festgehalten werden.
Alles andere solltest du natürlich ausschliessen, also ungleichen Druck, Motor nicht mittig, usw.
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#9
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Zitat:
Gut, dann werde ich mal die Schläuche aufpumpen. Wie geht man da vor, dass man nicht überfüllt? Per Gefühl einfach gut aufpumpen und es nicht übertreiben oder sollte man den Druck messen? Das Boot zieht aber immer nach Steuerbord. Bei einem rein systembedingten Bedürfnis müsste es ja auch mal backbord sein, denke ich. In jedem Fall muss ich das, wenn möglich, reduzieren. Bei schneller Fahrt wird das Gegenhalten am Steuer schon ermüdend. Die andere Hand ermüdet dann ebenfalls vom Gashebel gedrückt halten. Geändert von Gustav_MV (01.09.2020 um 09:24 Uhr) |
#10
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Zitat:
der Druck ist mit einem Manometer zu kontrollieren: typisch sind für die Tragschläuche ca. 0,25bar, exakte Werte gibt Dir der Hersteller des Bootes. Den Gashebl kann man an der 703-Schaltbox schwergängiger stellen, so daß er nicht dazu neigt schon bei leichten Vibrationen wierder zurückzuwandern. Eine Schlitzschraube an der Vorderseite der Schaltbox: Wenn das Einstellen der Trimflosse am UW-Teil des Motors keine Besserung in Bezug auf die Lenkung gibt würde ich eine sog. "Non-Feedback-Lenkung" empfehlen: http://www.ultraflexgroup.com/en/cat...ng-system.html -the mechanic- |
#11
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Zitat:
Ist dieser optimal eingestellt und das Boot läuft bei Gleitfahrt aus dem Ruder, muß an der Finne über dem Prop nachgestellt werden (zieht es nach Steuerbord dann Finn von hinten gesehen auch in diese Richtung verstellen). Optimal eingestellt fährt das Boot dann freihändig geradeaus,
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#12
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Schon klar, mach meine Aussage aber nicht unrichtig. Alleine schon durch die senkrechte Kurbelwelle hat der Motor das Bedürfnis, sich zu drehen, und zwar immer in die gleiche Richtung. Das muss die Lenkung schon halten. Ein AB mit Seilzuglenkung schlägt schon im Leerlauf von selber ein, bei einer Teleflex ist es deutlich besser und bei einer hydraulischen so gut wie nicht mehr spürbar.
Mit der Trimmfinne kann man diesen und viele andere Effekte in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich kompensieren Zitat:
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#13
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Zitat:
Der Gashebel bleibt bis etwa 1/3 Gas in seiner Stellung, ohne dass man ihn festhält. Bei mehr Gas springt er dann beim loslassen auf 1/3 Gas zurück. Das halte ich für sinnvoll. Wenn ich bei Vollgas mal eine Welle zu spät erkennen sollte und durch den Aufschlag zwar so vom Steuerstand wegrutsche, dass ich nicht mehr an den Gashebel komme, aber der Notaus noch nicht gezogen wird, dann will ich nicht dass das Boot mit Vollgas weiterdonnert. So ist die Schaltbox schon gut eingestellt. Ermüdend wird es halt einfach mit dem Gashebel, muss man aushalten denke ich. Vielleicht kann noch jemand was zur Trimmanzeige auf dem kleinen Bildschirm im ersten Beitrag sagen. Soll da der Trimmwinkel angezeigt werden? Wenn ich den Motor hoch und runter fahre, ändert sich an der Anzeige nichts. |
#14
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Ja, eigentlich sollte da der Trimmwinkel angezeigt werden. Dazu gibt es einen Abnehmer am Motor selbst. Der sitzt im Bracket unterhalb der Kippachse. Evtl. hängt der, und kann die Daten nicht weitergeben.
Gesendet von meinem ALE-L21 mit Tapatalk
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Viele Grüße aus dem Fichtelgebirge Dietmar Die Welt ist zu schön, um nur darüber zu fliegen. |
#15
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Zitat:
Wundere dich nicht, 0,25 bar fühlen sich an wie "kurz vor Bumm".
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#16
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Leider doch auch wenn es scheinbar schwer hinzunehmen ist.
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An der Kurbelwellendrehmomentreaktion ist deiner Meinung nach nichts dran?
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#18
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Zitat:
und hat mit Deiner "Kurvenneigung" nichts zu tun.
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#19
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Zitat:
Sowenig, dass ich fast aus der Verdrängerfahrt beschleunigen kann bis zum schnellen Gleiten, ohne das Lenkrad festhalten zu müssen.
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#20
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wenn der Lenkwiderstand in eine Richtung schwerer ist würde ich die Finne etwas weiter Richtung grade stellen mindestens so weit das der Lenkwiderstand in beiden Richtung in etwa gleich ist, dann muß man zwar etwas mehr gegenlenken aber das geht dann leichter,
Außenborder ziehen immer leicht nach rechts, das ist normal
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#21
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Zitat:
Und ich schreibe es noch einmal, die Lenkung zieht beim AB nicht immer nach rechts. Das ist allein abhängig vom Trimmwinkel (Stellung des Prop im Wasser). Ist beim rechtsdrehenden Prop der Antrieb weit nach außen getrimmt, haben die auftauchenden Propblätter der linken Seite mehr Schubkraft als die abtauchenden und ziehen den Antrieb nach links, umgedreht nach innen getrimmt.
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#22
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Zitat:
Die Finne gehört von hinten gesehen in die Zugrichtung des Bootsbugs ausgebracht, um entgegenhalten zu können. Im Fall einer symmetrischen Finne bedeutet "entgegenhalten" im wesentlichen einen Wasserüberdruck auf der Seite, wo das Wasser auftrifft, also wie bei einem Ruder. Im Fall einer asymmetrischen Finne (Flügelprofil) bedeutet "entgegenhalten" eine Kombination von Wasserüberdruck (auf der geraden Seite) und Wassersog (auf der gebogenen Seite). echtes Gehirnjogging & Aquadynamics. Zur allg. Erleichterung habe ich auf Seemannschaft also Verwendung von bb & stb verzichtet Gruß Joerg (Namensvetter)
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#23
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Hi Joerg, Du hast natürlich Recht, die Finne muß von hinten gesehen in die Richtung verstellt werden, in die das Boot zieht. ZB Boot zieht nach rechts, dann lenkt die nach rechts verstellte Finne den Antrieb wieder zurück in Geradeausstellung und der Druck zur linken Seite verschwindet. Sorry für die falsche Formulierung.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#24
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Ich probiere nicht lange und setze die Finne erstmals ganz nach links.
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Natürlich spreche ich mit mir selbst. Manchmal brauche ich auch mal kompetente Beratung... ...und aus gesundheitlichen Gründen erkannt, kürzer zu treten Privates Hobby NOTFALL Telefon 0176-49317009 |
#25
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Zitat:
Beitrag 22 beschreibt die Theorie ziemlich exakt. Was meinst Du mit links ? manchmal ist bei "Gerade" Ende .., nix mehr mit links, rechts raus geht hingegen.. Einige Hersteller sehen bei der Trimeinheit, sofern sie nicht als Version mit Opferanode sondern als reiner Trim ausgeprägt ist, am Beispiel rechtsdrehender Getriebe folgendes vor ->
bei rechtsdrehenden Getrieben / Props wohlgemerkt. Der Grund, die Verstellung der Finne nur nach rechts zuzulassen, liegt im Praxiseinsatz begründet. Beispiel 400kg Boot: bei leichteren schnelleren Booten als der durchschnittliche Bootstyp für den jeweiligen Motor (idR auch höhere Drehzahlen im Betrieb), stellt sich das Motorheck durch den Radeffekt (bei rechtsgängigen Getrieben) viel dynamischer hinten rechts raus und lässt das Boot am Bug nach rechts gieren. Hier besteht dann die Möglichkeit, die Finne rechts raus zu bringen, um das zu kompensieren. Beispiel 1000kg Boot gleicher Motor: hier geht es gemütlicher zu Sache. Das Boot ist allg. träger und nicht im highEnd-Bereich unterwegs. Eine Verstellung des Trims nach rechts ist meistens nicht erforderlich, da es der Radeffekt wg. Trägheit nicht schafft, Motorheck & Bootsbug auf die rechte Seite zu bringen. Eine Verstellung nach links hingegen ist herstellerseitig überhaupt nicht erwünscht wg. rechtsgängigem Prop. Falls das Boot linksgiert, liegt der Fehler woanders (bspw. Motor nicht gerade angebracht, etc.) Einflüsse durch die Lenkung (Teleflex, Hydraulik, etc.) habe ich zwecks Vereinfachung komplett ausgeklammert. Insofern iss "ganz links" irreführend, bei vielen Trimeinheiten ist "am Anschlag links gerade in Fahrtrichtung" der Auslieferungszustand. Das meinst Du sicher ?! Grüße
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