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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Hi zusammen,
ich helfe gerade ein paar Freunden die eine olle Wibo II refitten und Trip von Altenburg/Thüringen (bzw Halle oder wo immer der Wasserstand passt) bis an die Nordsee planen. Mir macht die Wellenanlage starke Sorgen und ich würde mich über ein paar Meinungen freuen ob ich das richtig einschätze und natürlich über Tipps wie man das am besten beheben kann. Hier ein paar hoch aufgelöste Photos: https://photos.app.goo.gl/XCdewEPjeGgyGDdB9 Was ich sehe
Ich hab so eine Kreugelenkkonstruktion noch nie bei einem Selgelboot gesehen, macht man so was bzw wo bekommt man die her? Was müsste man minimal tun um das dicht zu bekommen? Was für eine Konstruktion war das orginal mal? Ansonsten Welle ziehen, Lager vermessen, Motor richtig ausrichten (falls möglich, irgendwas hat sich der Vorbesitzer ja ggfs gedacht bei dem Aufbau) und am besten das Gelenk wegrationalisieren? Liebe Grüße, Andi |
#2
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Moin Andi
Für den langern Weg elbab muss da was zuverlässiges rein. Gelenkwellen sind bei Bootsantrieben doch schon recht verbreitet,weil sie die leidigen Ausrichtprobleme eleminieren die, je elastischer der Motor aufgestellt ist,dann auch da mit zunehmen. Ich empfehle da immer eine kurze Gelenkwelle mit Drucklager und einer Klemmkupplung.Da zu wären aber etwas Schweißarbeiten notwendig,vor allem um eine solide Anbindung des Drucklagers an die Rumpfstruktur zu erlangen.Schauste mal in meine Alben da kanst du sehen wie ich es für mein Boot,sehr ähnlich einer Wibo 930,Van de Stadt 29 umgesetzt habe. Heute würde ich die Teile für die Gelenkwelle nicht mehr vom KFZ-Verwerter besorgen sondern schlichtweg online bestellen,Am besten nimmt man zwei getriebeseitige Gleichlaufgelenke(sogen.Homokinete) vom Golf (1,2,3--).Man braucht allerdings jemanden mit einer Drehmaschine die etwas "Wumms"hat noch gut genau ist und auf der man Hartmetallwerkzeuge verwenden kann,weil das Material der Profilwellen doch recht fest ist.Die Profilenden nur stumpf zusammenschweißen reicht m.E.nicht,ich mach dasa immer mit einem Schrumpzafen von L= 1,5xWellendurchmesser der zusätzlich noch rundum mit einer rissfesten Schwarz/weißelektrode verschweisst wird. Das Drucklager kann man mit sogen. SKF Y-Flanschlagern auf Wellenspannhülse zurechbasteln,richtig gut wird es wenn man das dann via Megi-Ringpuffern(Contitech) mit der neu gesetzten Bodenwrange verbindet. Ganz am Ende des Beitrages: So eine Gelenkwelle samt Drucklager und Klemmkupplung kann man u.a unter dem Markennahmen Aquadrive auch fertig kaufen,die kleinste Einheit kostet aber schon über tausend €. grß hein |
#3
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Hi Hein,
ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort, da habe ich wieder mal einiges gelernt! Und Aquadrive hat schöne bunte Bilder zum Verstehen. Ich befürchte das Umzusetzen ist eher was fürs Winterlager, als Zwischenlösung fällt mir aber leider nichts vernünftiges ein, ich glaub sobald die Farbe trocken ist muss ich mal messen ob man nicht ggfs ohne Kardangelenk und mit zB ner Vetus Combiflex klarkommt, eigentlich ist da aller Platz der Welt um den Volvo 2001 zu platzieren. Gibts da irgendwelche Stahl/Wibo/spezifische Gründe das nicht zu machen? Ich bin meist mit Plastik oder Alusegelyachten unterwegs, da ist das meist so gelöst, allerdings hat von denen auch keine ein festes oberes Wellenlager (oder was auch immer die schiefe Bronzebuchse darstellt). Kann man das einfach wegrationalisieren? Also quasi Combiflex->Gummistopfbuchse->unteres Wellenlager bzw gibt es da maximallängen ab wo man ein festes vorderes Lager braucht? Oder besser loses Lager vorne mit Gummschlauch? ![]() Oder Kardangelenk so lassen und nur ne vernünftige Gummischeibe dazwischen anstatt der geschnitzten? Irgendwie gerade ne doofe Situation, ich hasse es immer anderen Menschen schlechte Nachrichten zu überbringen und hab gleichzeitig ein Talent dafür Baustellen zu entdecken die andere nicht sehen... |
#4
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Moin Andi
Die Bronzebuchse ist bestimmt die Verpressbchse einer Stopfbuchse,weiter innen kommen dann bestimmt die Packungsschnurringe.Die ehemalige Fettschmierung via Stauferbüchse spricht da für.Stauferbüchsen aus Stahl bekommt man jeder Zeit im Antriebstechnikfachhandel,muss man mal den Rest rausschrauben und messen welches (Rohr)Gewinde das ist . Da fehlt im Grunde nur ein Überwurf oder die Stopfbuchsenbrille. Wenn ich das was man von der Welle sehen kann so betrachte habe ichZweifel,dass eine Gummilippendichtung von Vetus oder Volvo da drauf dicht wird.Das ganze Zeugs sieht angegammelt und austauschreif aus. Und da ist ja auch nur ein Kreuzgelenk verbaut,das mal ganz verkehrt. Ne nee nee mit der Wellenanlage wird das Boot spätestens auf der Unterelbe zum Seenotfall,zu mal wenn kein alternatives Antriebskonzept(Segel?)zur Verfügung steht. gruss hein Geändert von hein mk (26.06.2021 um 18:15 Uhr) |
#5
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Hi Hein,
ich reiß das ganze morgen mal auseinander wenn die Farbe trocken ist, dann wissen wir mehr zur Problemwelle. Ein Gespräch mit dem Vorbesitzer und ein bisschen wühlen hat zumindest schon mal das fehlende Teil zum Vorschein gebracht, jetzt kann ich mir zumindest vorstellen das die Welle mal gedichtet hat... Und das Bronzeteil ist angeblich tatsächlich ein Lager. Ein Kumpel meinte das ein Kreuzgelenk und nur ein unteres Wellenlager wohl was wäre was man tun kann, zusammen mit dem oberen ist das aber nichts. Der Vorbesitzer meinte auch nur "Och ja, das obere Lager springt öfter mal raus, muss man dann wieder einschlagen". ![]() Ja, ich versuch auch zu vermitteln das man mal im Binnenbereich bleibt, das ist langfristig auch das Ziel (Kunstprojekt, nicht Hochseetörn) https://www.openpavillon.eu/altenburgammeer Ich denk ein Außenborder wird da die Redundanz herstellen, ich persönlich finds ja sehr doof keine Segel zu haben aber da Städte und Flüsse hier das Ziel sind macht das irgendwie Sinn :-( |
#6
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Moin Andi
Also doch ein Lager---auch gut.Dann muss das nur weiter rein und mit zwei kurzen Gewindestiften(Madenschrauben)gesichert werden.Am besten so kurz die Gewindestifte(Edelstahl mit Innensechskant),dass die das Aufschieben des Verbindungsschlauches nicht behindern,M6 sollte genügen.Wenn die buchse "ausgeeiert ist"kann man die ja gut nachfertigen lassen.Es muss nicht immer Bronze oder Rotguss sein kann man auch gut aus Delrien(POM)machen fahre ich seit über zehn Jahren mit. gruß hein By the way:Welches Wendegetriebe hängt an dem Volvo-Diesel?An sehr alten Volvo Ein-und Zweizylindern gibt es manchmal Wendegetriebe die eine kleine axiale Beweglichkeit der Propellerwelle erfordern,da kann man einen Aufbau gleich oder ähnlich Aquadrive oder Pytondrive nicht umsetzen. Geändert von hein mk (27.06.2021 um 14:24 Uhr) |
#7
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Volvo Penta 2001 mit MS2B-L. Gestern haben wir einen Probelauf gemacht, da kam uns Öl aus dem Wasseranschluss vom Getriebekühler entgegen und ein Froststopfen am Motorblock ist weg und es hat da ne Öl/Wasseremulsion raus gehauen. Also wahrscheinlich min. Frostschaden im Getriebe und ggfs noch was im Motorblock geknackt
![]() Ich befürchte Außenborder ist wirtschaftlich betrachtet die Lösung für gelegentlichen Binnenbetrieb... Ich hab mir die Wellenanlage auch noch mal genau angeschaut, auf jeden Fall eine heiße Konstruktion. Wir konnten die Welle nicht ziehen weil sie am oberen Lager geklemmt hat, bei genauerem hinsehen stellte sich dann heraus das das wohl mal zwei Wellen waren und eine keine Zahnung hatte... Dazu ist die Zahnung quasi weg bzw hat 30 grad spiel und der selbstgeschnitzte Gummikeks schafft auch keine Zuversicht. Das Kreuzgelenk wurde wohl erst auf den Flansch gebraten und dann mit der Flex großzügig Platz für die Schrauben geschaffen. Ganz lieben Dank noch mal für die super Antworten, Hein! Ich hab echt viel gelernt/das zum Anlass genommen mich mal zu Kreuzgelenk vs homokinetisches Gelenk usw zu belesen. |
#8
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Moin Andi
Das ist ein Konuskupplungsgetriebe wen ich das richtig sehe und warum Volvo-Penta diese Getriebe mit einem Kühlwasserweg versehen hat weiß ich nicht.Viele Hersteller von nicht hydraulisch geschalteten getrieben haben sich da ganz auf die Kühlwirkung der Aluminiumgehäuse verlassen,weil das Öl ja nur via Schleuderschmierung für Lager und Räder benötigt wird ZF hat z.B.für generell wärmere Gegenden dann einfach ein höher viskoses Öl für seine ollen BW 5-7 Getriebe empfohlen. Na jau wenn das so vermischt rumsabbert und ein Froststopfen raus ist muss das wohl mal sehr gründlich revediert werden,sprich raus,auseinander und angesehen werden.Da hater wohl vergessen zu entwässern oder Frostschutz rein zu pumpeln,schade. Die Welle, ist die da mal zusammengeschweisst worden?Am Propeller sah das jezt auch nicht sooo prickelnd aus.Flex und wech und nach der Motor/Getrieberevision/Reparatur vernünftig und neu. Ich denke wenn man da mit der Hilfe versierter,möglichst befreundeter,Maschinenbauer(oder so) da ran geht kommt man in etwa pari zu einerm Aussenborder mit Schubpropeller und langem Schaft raus.denn um die 10-12 Diesel-Ps zu ersetzen braucht man mindesten 15 Aussenborder-Ps mit anständiger Ladespule für die Accus,Tank,praktikabler Motorhalterung,Umbau auf Fernbedienung usw,usf ist das so.Und dann wäre da noch die Betriebssicherheit,wenn man bedenkt das der Diesel nach stiefmütterlicher Behandlung immer noch anspringt,wäre das ein aspekt. gruß hein Geändert von hein mk (29.06.2021 um 00:31 Uhr) |
#9
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Hi Hein,
ja, so Getriebekühlung hab ich bisher auch nur bei nem BMW D35 gesehen wenn ich mich recht entsinne. Ggfs wäre es einen Versuch Wert zu schauen ob das Volvogetriebe ohne auskommt ![]() Die Welle ist ziemlich sicher aus zwei Teilen zusammengeschweißt, zumindest sieht man was das wie ne Naht aussieht und Flexspuren. Schauen wir mal wie es weiter geht, ich wäre ja schon neugierig den Motor zu zerlegen, der stand viele Jahre, da kann auch viel kaputt frieren. Viele Grüße, Andi |
#10
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Moin andi
Na ja wenn er(der Motor)schon mal angesprungen ist dürfte keine größeren Frostschäden an Laufbuchse und Zylinderkopf sein.Hat der eine Einkreiskühlung?Nehme ich mal an,auf grund des Schadens am Getriebe. Aber wer weiß ein zu geringer Frostschutz kann bei Knackefrostwetter auch zweikreisgekühlte Motoren schädigen. gruss hein |
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