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  #1  
Alt 08.07.2021, 14:58
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Puuh Puuh ist offline
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Standard Ostfriesland-Törn

Moin! (so sagt man ja in Ostfriesland)

Mein kleiner Sommertörn - als Rundreise von/bis Bremen - soll nächste Woche losgehen und ist so geplant, wie der Törnvorschlag vom LMN (Landesverband Motorbootsport Niedersachsen). Über Wilhelmshavem, Ems-Jade-Kanal, Ems, Leda, Elisabethfehnkanal, Küstenkanal, Hunte wieder zur Weser und nach Bremen.
Jetzt frage ich mich nur, wie "rum" ich am besten fahren sollte: Mit dem Uhrzeigersinn - oder besser gegen?
Frage an die Ostfriesland-Kenner:
Gibt es - speziell auf dem EJK und auf dem Elisabethfehnkanal - eine bevorzugte "Richtung"?
Also hinsichtlich Brücken, Schleusen usw.?

Ich hänge mal die vom LMN abgekupfterte Törnkarte ran:
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  #2  
Alt 08.07.2021, 16:26
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Moin Volker,

hinsichtlich der Brücken und Schleusen auf dem Ems Jade Kanal ist es egal, ob Du von Emden, oder Wilhelmshaven startest. Beides klappt hervorragend . Viel Spass bei der tollen Tour.
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Gruß

Thomas
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  #3  
Alt 08.07.2021, 16:38
Leo65 Leo65 ist offline
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Hallo Volker ,
Ich selbst bin die Tour letzten Monat gefahren.
In welcher Richtung du die Tour fährst, ist eigentlich egal.
Da du ja, wenn du vernünftig planst, auf der Ems, Leda, Hunte, Weser
und über die Jade mit dem Gezeiten Strom fahren solltest.
Gerade durch das Watt, von Bremerhaven nach Wilhelmshaven muss gut berechnet werden. Da musst du über zwei Wattenhochs.
Die nächste wichtige Frage ist nach deinem Tiefgang. Alles über 1,10m wird für den Elisabeth fehn Kanal knapp. Und auf jedenfall die Durchfahrtszeiten beachten. Wenn du die Tour einigermaßen genießen willst, musst du mindestens 8 , besser 10 Tage rechnen.
Wenn du noch Fragen hast, gerne melden.
Gruß Detlef
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  #4  
Alt 08.07.2021, 16:40
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Ähnliches haben wir auch vor, allerdings haben wir nur ne knappe Woche Zeit und wollen diese Tage nutzen als Überführung von Oldenburg an unseren Liegeplatz in WHV.

Wir wissen auch noch nicht, wie rum , werden aber wohl von OL den KüKa hoch, dann nach Emden und 2 Tage EJK machen.

Den Elisabethfehnkanal werden wir auslassen und statt dessen den langen Weg bis zum DEK nehmen, da wir mit 1,2 meter Tiefgang dort wohl Probleme kriegen würden...



Chrischan
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  #5  
Alt 08.07.2021, 22:37
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Puuh Puuh ist offline
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Hallo und Vielen Dank für die Ratschläge.
@Leo65: Tiefgang ist kein Problem, unter 1 m. Den Wattweg BRH-WHV und vv bin ich schon in beiden Richtungen gefahren. Track ist aufgezeichnet. Neueste NV Charts sind an Bord. (Hatte ich vergessen zu erwähnen).
Ich plane die Tour auf die gemütliche Art, mindestens 14 Tage.
Freu mich schon wie Bolle.
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  #6  
Alt 08.07.2021, 22:44
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Zitat:
Zitat von YunLung Beitrag anzeigen
Ähnliches haben wir auch vor, allerdings haben wir nur ne knappe Woche Zeit und wollen diese Tage nutzen als Überführung von Oldenburg an unseren Liegeplatz in WHV.

Wir wissen auch noch nicht, wie rum , werden aber wohl von OL den KüKa hoch, dann nach Emden und 2 Tage EJK machen.

Den Elisabethfehnkanal werden wir auslassen und statt dessen den langen Weg bis zum DEK nehmen, da wir mit 1,2 meter Tiefgang dort wohl Probleme kriegen würden...



Chrischan
Moin,
das würde ich auch empfehlen. Fahre so, dass Du etwa bei Hochwasser oder etwas später durch die Schleuse Herbrum kommst.
Viele grüße von der Ems
Jan
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  #7  
Alt 09.07.2021, 10:19
herr herr ist offline
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Ich habe mit 1,10 m Tiefgang noch keine Probleme auf dem EFK gehabt. Ich würde mal die Werft Siemer anrufen und fragen was die dazu sagen. Ich denke mit 1,20 m sollte es auch gut funktionieren. Ist einfach schön das Ding einmal gefahren zu sein.
Gruß
Lucas
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  #8  
Alt 09.07.2021, 21:19
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Hallo Volker, bin diesen Mai mit 1,0m sehr gut durch den EFK gekommen. Überwintere dort jeden Winter, da solltest du mit der Marex ohne Probleme durchkommen.
Gruß Ingo
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  #9  
Alt 27.07.2021, 22:21
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Moin!
So, der Kleine Ostfrieslandtörn liegt hinter mir. Boot liegt wieder fest im Heimathafen an der Lesum. Weiter keine Probleme während der Fahrt gehabt, außer dass nach jeder mehrstündigen Fahrt sich ziemlich viel Wasser in der Bilge angesammelt hatte. Ich hatte zunächst die Wellendichtung in Verdacht, aber die war's nicht. Es war die Seewasserpumpe (Impeller), die am Motorblock angeflanscht ist. Heute haben wir sie ausgebaut. Na ja, "wir" ist gut, der Mechaniker hat's gemacht und ich habe zugeguckt. Er hat sie mitgenommen in die Werkstatt und meldete mir kurz danach: Nur ein paar Kleinteile wie Simmerringe usw müssen ausgetauscht werden. Dann ist die Pumpe wieder OK. Normaler Verschleiß.

Reisebericht: to follow
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  #10  
Alt 27.07.2021, 23:18
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Standard Kleiner Ostfrieslandtörn

Erster Tag: Von Bremen-Lesum nach Oldenburg
Am Montag, den 12.7. ging's los. Wetter passt: überwiegend sonnig, leichter Wind aus Südost und warm, sommerlich warm. Lesum und Weser sind Tidengewässer, ebenso die Hunte bis Oldenburg. Da empfiehlt es sich als Verdrängerfahrer, den Strom von hinten zu nehmen. Also warten wir, bis uns der Ebbstrom mitnimmt, nur ein kurzes Stück die Lesum abwärts, und dann auf die Weser bis zur Huntemündung. Aber Halt! Auf der Hunte hätten wir dann ja den Strom gegenan. Ergo: fahren wir erst nur bis Elsfleth, machen dort kurz am Stadtanleger fest und warten, bis der Flutstrom einsetzt, der uns bis nach Oldenburg schiebt. Das nennt sich kluge Seemannschaft, spart Sprit und kann man also heute so zeitgemäß als "nachhaltig" einordnen. Cool, wa?

Bei Lürssen in Vegesack liegt immer noch die Gorch Fock und wartet auf bessere Zeiten. Weitere Verzögerungen der Fertigstellung, diesmal "coronabedingt". Passt!
Beim Einfahren in die Hunte begegnet uns das große Fluss-Kreuzfahrtschiff "Victor Hugo". Da sage noch einer, die Hunte sei ein touristisch noch unerschlossenenes Revier! Na ja, die einzigen "highlights" auf er Hunte sind ab und zu mal ein paar Schäfchen am Deich, sonst ist wirklch nicht viel zu sehen.

Unter der Eisenbahnbrücke in Oldenburg rutshen wir dank unserer nur 2,75 m Höhe üWL noch so gerade eben durch und machen um 15.00 fest beim OYC im Stadthafen. Die zentrale Lage ist unschlagbar günstig, nur abends und nachts kann es ein bisschen laut werden durch die Feiernden am Ufer. Diesmal war aber zum Glück kein Wochenende, so hielt sich die Feirerei in Grenzen.

Hier ein paar Schnappschüsse.
Route, Bagger: Dauergast auf der Weser, "Victor Hugo" kommt die Hunte runter, Warten auf die Flut in Elsfleth, Gorch Fock in Vegesack, Schafe am Huntedeich
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Geändert von Puuh (28.07.2021 um 08:42 Uhr)
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Alt 28.07.2021, 14:57
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Standard Elisabethfehnkanal

Zweiter Tag. Ereignislose Fahrt von Oldenburg nach Kamperfehn im Elisabethfehnkanal.
Dritter Tag: Weiter geht's! Heute ist der Elisabethfehnkanal dran.
Üblicherweise wird der im Konvoi durchfahren. Ich liege in Kamperfehn, dem Startpunkt für die Durchfahrt Richtung Nord. Wo sind die anderen Boote, die mit mir zusammen morgen den Kanal befahren wollen? Anscheinend gibt es keine. Und tatsächlich, ich bin das einzige Boot, als ich mich morgens gegen 08.00 auf den Weg zur ersten Klappbrücke mache. Da steht schon ein Mitarbeiter vom EFK-Team der Gemeinde Barßel bereit, um mich durch den Kanal zu begleiten. Ob sich das überhaupt lohnt, frage ich und biete an, noch ein, zwei Tage zu warten, ob nicht vielleicht noch mehr Boote kommen. Aber er winkt ab, nein, das sei egal, er würde auch ein einzelnes Boot durchschleusen. Na, dann!
Wetter ist zwar nicht so dolle, immer mal wieder Nieselregen zwischendurch. Aber was soll's!


Los geht's! Erste Klappbrücke.



Kanalfahrt geht los.



Eine renovierte Schleuse.



Klappbrücke Numero?



Manches schöne Schmuckstück im Kanal.



Schleusenarbeit ist Handarbeit!



Meistens bin ich nur Zuschauer, aber manchmal darf ich ein bisschen helfen.



Schleuse Osterhausen traditionsgemäß erneuert.



Die letzte Schleuse im EFK, Schleuse Osterhausen, ist erreicht.

Nachtrag: Bilder auf ein forentaugliches Format verkleinert.
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Geändert von Puuh (29.07.2021 um 08:51 Uhr)
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Alt 29.07.2021, 10:54
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Standard Leda und Ems

Moin!
Weiter geht's: Vom Elisabethfehnkanal nach Leer; so ist der Plan.
Von Osterhausen, der letzten Schleuse im EFK, wollte ich eigentlich zum Übernachten den Ort Elisabethfehn anlaufen. Dort gibt es einen Sportboothafen, nur ein kleines Stück flussaufwärts auf der Saagter Ems, einem Nebenfluss der Leda, garnicht weit von Osterhausen. - Ab hier ist es aber vorbei mit ruhiger Kanalfahrt, hier beginnt das Gezeitenrevier des Leda-Jümme-Gebiets. Ich erzähl dem Schleusenwärter, dass ich nach Elisabethfehn weiter fahren will. Die Tide läuft zwar schon ab, als ich aus der Schleuse fahre, aber er meinte, kein Problem, da kommst du noch hin. Also fahre ich frohgemut den Schleusenkanal runter, biege ab nach Backbord in die Saagter Ems, da steht ein Angler an der Ecke und schaut mir zu, sagt aber nichts. Kaum habe ich die Kurve genommen, da stoppt die Fahrt, nicht ruckartig, das Boot wird eher sanft abgebremst: Ich sitze auf Schlick! Hui, das fängt ja gut an! Zum Glück komme ich aber mit Voll Zurück gleich wieder frei. Schnell wieder raus aus dem Dreck und zurück zur Schleuse! Dort mache ich am Wartesteg fest und atme erstmal tief durch. Tasse Kaffee - und dann in Ruhe überlegen, wie es weitergeht.

Tja, bei ablaufend Wasser in ein unbekanntes Gezeitenrevier zu fahren ist keine gute Idee. Ich besorge mir die Gezeitendaten aus dem Internet. Der nächste Bezugspunkt ist "Dreyschloot, Leda". Die Zeiten sind inzwischen so ungünstig, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als hier am Steg zu übernachten. Also gut, dann erstmal entspannen und morgen früh geht es weiter. Dann streichen wir Elisabethfehn und fahren gleich raus auf die Leda.

Da gibt es aber noch ein klitzekleines Problem. Nach nur 5 km und etlichen Kurven auf der Leda kommt eine Klappbrücke, bei Potshausen (richtig gelesen, nicht Posthausen!). Im Revierführer steht, diese Brücke sollte man möglichst bei HW passieren. Aber wie soll man das machen bei den festgelegten Brückenzeiten?
Zitat:
Öffnungszeiten vom 01.04. bis 31.10. Täglich von 10:00 - 12:00 Uhr, 15:00 - 16:00 Uhr, 18:00 - 20:00 Uhr
Wenn ich morgen früh um 10.00 Uhr da bin, läuft das Wasser schon zwei Stunden ab. Ich rufe die Brückenwärterin an und frage, ob sie mir morgen die Brücke schon etwas früher aufmachen kann. Die gute Frau hat aber noch eine andere Arbeit und kann frühestens um 09.00 an der Brücke sein. OK, dann eben morgen früh um 09 Uhr? Alles klar. Sie macht es! Dafür möchte ich mich auch an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bedanken!

Am nächsten Morgen regnet es. Ich telefoniere nochmal mit der Brückenwärterin, ob es bei 09 Uhr bleibt. Ja, alles klar, ich soll mich bei km 4 nochmal melden. Also los! Abfahrt um 08.30 Uhr. Die Leda macht viele Kurven, es regnet, die Scheiben beschlagen, die Ufer sind dicht mit Schilf und Sträuchern bewachsen - wo zum Teufel sind die km-Schilder? Da entdecke ich eins, es ist die 3. Gut, gleich muss die 4 kommen, kommt aber nicht, alles zugewachsen oder was? Von der Brücke ist noch nichts zu sehen. Egal, jetzt muss es soweit sein, ich rufe die Brückenwärterin an. Kurz darauf kommt die Brücke in Sicht - und HURRA! - sie geht schon auf. Die Strömung zwischen den Brückenpfeilern ist enorm, und Miss Marple schießt in voller Fahrt zwischen durch. Ein kurzes Winken und Geschafft! Weitere Klappbrücken kommen zum Glück nicht mehr.

Weiter geht es in flotter Fahrt mit Strom von achtern die kurvenreiche Leda hinunter. Bald kommt der Zusammenfluss mit der Jümme (mündet die Jümme in die Leda - oder umgekehrt?) Dort gibt es die Pünte Wiltshausen, eine traditionelle, handbetriebene Seilfähre, auf der sich gerade eine Gruppe Menschen versammelt hat, die mir alle freundlich zuwinken. Das ist ja auch mal nett.

Nun wird der Fluss langsam immer breiter und die Fahrt geht entspannt weiter. Unter einer Brücke kommt mir ein Sportboot entgegen, der Skipper winkt mir heftig zu. Was will der denn? Ich verlangsame die Fahrt und strecke den Kopf aus dem Seitenfenster. Der Skipper gibt Handzeichen und brüllt: "Sperrwerk ist dicht!" Hä? Das hat ja gerade noch gefehlt! Ich fahre langsam weiter, will mir die Sache selber angucken. Aber so ist es: das Leda Sperrwerk ist geschlossen. Tja, kann man nix machen. Dann wird das heute nichts mehr mit Leer. Ich fahre ein Stück zurück, da war ein Sportboot-Anlager am rechten Ufer. So werde ich unverhofft zum Gastlieger beim Wassersportclub Loga.

Das Sperrwerk macht zwar am späten Nachmittag wieder auf, aber da ist es für mich zu spät, um noch nach Leer und durch die Schleuse zu kommen. Also erkunde ich die schöne Umgebung.

Da gibt es ganz in der Nähe das Schloss Evenburg


Schloss Evenburg



mitten in einem großzügig angelegten, wunderschönen Park.
Ein herrlicher Spaziergang im Grünen - das ist doch auch etwas!




Ach ja, und etwas für unsere RIB-Freunde habe ich auch noch am Steg entdeckt:

Ein RIB von einem Hersteller aus Südafrika


nicht schlecht, oder?


sportliche Sitze - wäre wohl nichts für mich


reichen 150 PS?
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Geändert von Puuh (29.07.2021 um 11:28 Uhr)
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  #13  
Alt 29.07.2021, 16:43
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Standard Von Loga nach Emden

Freitag, 16. Juli 2021
von: WSC Loga Leda km 18,5 - nach: Marina Emden
Frühmorgens um 08 Uhr geht es mit dem Ebbstrom weiter. Leer lassen wir aus, wir fahren direkt nach Emden.
Ohne Schwierigkeiten passieren wir das Leda-Sperrwerk und kurz darauf auch Leer, dann biegen wir nach Steuerbord ins Ems-Fahrwasser ein. Der Fluss hat hier schon eine ordentliche Breite, vergleichbar mit der Außenweser und auch der Elbe. Wir haben kräftigen Wind aus Nordwest bis Nord, also eine typische „Wind-gegen-Strom“ Situation mit entsprechend unangenehmem Wellengang. Aber das macht Miss Marple nichts aus, wir haben schon ganz anderen Seegang erlebt. Nur mit dem Fotografieren ist es schlecht, dazu schaukelt das Boot zu sehr. Nun ja, so schrecklich viel Sehenswürdigkeiten gibt es auf der Fahrt auch wieder nicht. OK, das große Ems-Sperrwerk, das ist schon spektakulär, aber für Fotos müsste ich das Ruder loslassen und das ist im Moment keine so gute Idee. Ansonsten ist es eine relativ einfache Navigation, immer am Tonnenstrich entlang bis Emden.

Nach gut zwei Stunden Fahrt biegen wir in den Außenhafen ein und schon liegt das Boot wieder ruhig. So machen wir uns bereit zur Schleusung. Ein wenig warten müssen wir schon, aber bald haben wir die Nesserland-Schleuse passiert und fahren weiter in die Innenstadt von Emden. Vor den Brücken zum Alten Binnenhafen müssen wir noch einen Zug abwarten, aber dann geht die Brücke auf und wir steuern die Marina Emden an. An Steuerbord beim Wohnmobilparkplatz sind alle Stege belegt, aber gegenüber, im Ratsdelft, sind noch Plätze frei. Prima! Da liegen wir ja schön zentral. Bald nach dem Festmachen kommt ein junger Mann mit dem Fahrrad vorbei und weist mich darauf hin, dass ich das Boot drüben beim Wohnmobil-Parkplatz beim Hafenmeister anmelden muss. Na, das nenne ich mal Service! (weil er mir das Liegegeld nicht gleich abnimmt). Na ja, wir sind ja nicht im Stress, und so mache ich mich gleich auf den etwas umständlchen Fußmarsch rüber auf die andere Seite.

Am Nachmittag mache ich einen schönen Spaziergang durch die Altstadt und zur Kesselschleuse - da wollen wir ja morgen durch, in den Ems-Jade-Kanal!


von Loga nach Emden



Miss Marple (ganz rechts) in der Marina Emden



Arbeiterdenkmal am Hafen



Die Kesselschleuse in Emden (Teilansicht)



DA geht’s morgen hinein - immer geradeaus!
Vom Stadthafen zum EJK geht es normalerweise durch offene Schleusentore.



Diese Schleuse ist einmalig in Europa - und sogar auf der ganzen Welt.
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Geändert von Puuh (30.07.2021 um 00:04 Uhr)
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  #14  
Alt 29.07.2021, 23:21
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Standard Ems-Jade-Kanal, erstes Teilstück

Samstag, 17. Juli, fünfter Tag.
Von Emden nach Marcardsmoor (EJK)
Für die Fahrt vom Ratsdelft zum EJK müssen einige Brücken aufgemacht werden. Das macht auch (einer) der Hafenmeister von der Marina Emden, laut Plan jeweils zur vollen Stunde. Ich melde mich für 10.00 Uhr an. Auch für die Kesselschleuse gilt diese Anmeldung. Ich lege rechtzeitig ab und lege mich vor der ersten Brücke auf Warteposition. Der Hafenmeister kommt und los geht’s. Immer wieder schön, wenn eine große Straßenbrücke hochgeht und alle Autos warten müssen, damit ein kleines Sportboot passieren kann. Es kommen aber auch noch kleinere Brücken, die zum Teil von Hand gedreht werden müssen. Auch das klappt alles hervorragend, und schon um 10.30 machen wir in der Kesselschleuse fest. Es dauert nicht lange, und die Schleusentore gehen auf und da liegt er vor uns, schnurgerade fast bis zum Horizont: Der Ems-Jade-Kanal.


In der Kesselschleuse.



Immer geradeaus!



Kanalfahrt bei schönstem Wetter.



Eine Drehbrücke wird für uns aufgemacht.




Idyllische Fahrt. Da kommt schon die nächste Brücke.



Schafe am Ufer.



Ab und zu auch mal was Anderes.



Klappbrücken gehen hoch.





Schleusen unterbrechen die Fahrt.



Wellenschlag vermeiden, v-max = 8 km/h im gesamten Kanal.



Eine Brücke bei Aurich.
Die Stadt haben wir ausgelassen, nach Emden wollten wir es lieber etwas ländlich ruhiger.



Ein Blick zurück.



Und ein Blick nach vorn.



Die Route von Emden bis Marcardsmoor.

Einige Male müssen wir doch längere Zeit vor einer Brücke warten, auch eine ausgiebige Mittagspause gönnen wir uns, und so machen wir erst am späten Nachmittag in Marcardsmoor fest. Die Sonne scheint immer noch, und ich muss sogar Sonnenschutz-Vorhänge aufspannen, damit es im Boot nicht zu heiß wird.
Ein ruhiger Abend auf dem Sofa im Cockpit beschließt den schönen Tag.
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Geändert von Puuh (29.07.2021 um 23:33 Uhr)
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Rowöle Rowöle ist offline
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Hallo Volker,
vielen Dank für deinen tollen Bericht! Gerne weiter so
Gruß
Arne.
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  #16  
Alt 31.07.2021, 12:02
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Standard Von Marcardsmoor nach Wilhelmshaven

Sonntag, 18. Juli
Marcardsmoor - Wilhelmshaven

Heute kommt der Rest des Ems-Jade-Kanals dran. Es sind nur noch knapp 30 km bis Wilhelmshaven. Gegen 10 Uhr fahren wir ab. Mal schauen, wie es mit Brücken und Schleusen läuft, ob wir flott durchkommen.
Die erste Schleuse, Upschört, (immer diese witzigen ostfriesischen Namen!)nehmen wir gleich direkt ohne Wartezeit. Auch das Wetter meint es wieder gut mit uns, leicht bewölkt, leichter Wind, angenehme 20°. Was will man mehr. Schon ene halbe Stunde später haben wir die nächste Schleuse, Wiesede, hinter uns. So kann’s weitergehen.



Aber nix da. Vor der Klappbrücke Dyckhausen ist erstmal Schluss: Mittagspause (der Schleusenwärter!). OK, kein Problem, ein kleines Päuschen können wir auch gebrauchen. Es ist inzwischen richtig warm geworden im Boot. Ab und zu mache ich die Dachluke auf, stehe auf, strecke den Kopf aus der Luke und lasse mir den leichten Fahrtwind um die Nase wehen. Das kühlt und erfrischt! Ruder und Fahrhebel vom Motor habe ich dabei selbstverständlich im Griff. - Nach gut einer Stunde geht es weiter.



Dies han i noch von gestern g'hatt..


Heißer Tag.

Aber nicht lange, dann kommt die nächste Brücke in Sicht. Ein Blick in die Karte sagt: es sind zwei Brücken: erst die Eisenbahnbrücke Sande und gleich dahinter die Straßen-Klappbrücke. Da tut sich erstmal nichts. Aber es gibt zum Glück einen Wartesteg, da machen wir gleich fest. Motor aus, Straßenschuhe an und kleinen Spaziergang zur Brücke. Da steht schon der Brückenwärter vom NLWKN den erkennt man sofort an seiner Arbeitskleidung in Neonfarben. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir, dass wir auf den Mann von der Bahn warten, der die Eisenbahnbrück bedient. Er selbst ist nur für die Straßenbrücken zuständig. Man wird ja als Bootsfahrer gefragt, wie weit man fahren möchte, damit die Brückenwärter Bescheid wissen. So wusste er hier vor Ort schon, dass noch drei „Schiffe“ (er meinte wohl Boote) aus der Gegenrichtung erwartet werden. Die Bahnstrecke wird noch gut befahren. Erst kommt ein Regionalzug, und dann noch ein laaanger Güterzug mit jede Menge Tankwagen.



https://youtu.be/vZpSuXJ_mfI

Es ist (noch) die einzige Strecke zum Jade-Weser-Port. Aber nicht mehr lange, die neue Brücke ist schon in Bau, wie wir später noch sehen werden. Die alte Brücke wird dann abgerissen.

Schließlich kommt auch der Mensch von der Bahn und tatsächlich, keine Panne, die Brücke geht auf. Nach gut einer Stunde Wartezeit geht die Fahrt weiter. Auf der Gegenseite warten schon drei Boote. Wer fährt nun zuerst los? Der Brückenwärter winkt mir zu: ich soll losfahren, wir sind in „Bergfahrt“ und haben Vorfahrt. - Was man alles wissen muss… Bald darauf fahren wir an der riesigen Baustelle für die neue, hochgelegte Eisenbahnbrücke vorbei. Der Damm ist schon aufgeschüttet, die Brückenpfeiler schon fertig. In zwei Tagen soll ein Mobilkran kommen und die Brückenteile einsetzen. Da haben wir gerade noch Glück gehabt, dass wir schon durch sind.

Dann kommt Wilhelmshaven in Sicht, und wir müssen stoppen vor einer massiven Eisenbahn-Klappbrücke; eine zweite Brücke sehen wir gleich dahinter, ebenfalls eine Massive Stahlkonstruktion, die beide aussehen als wären sie noch aus der Vorkriegszeit. Ich frage mich, ob die Deutsche Bahn wohl auch über mein kleines Bötschen informiert ist und ob die Brücke sozusagen „von selbst“ aufgeht. Im Zweifel muss ich wohl irgendwo anrufen. Aber bevor ich mir darüber ernsthaft Gedanken machen kann, gehen - o Wunder - plötzlich beide Brücken gleichzeitig hoch und ich kann passieren. Kaum zu glauben aber wahr! Wer hätte das gedacht? Ich als „Erstling“ im EJK jedenfalls nicht.

https://youtu.be/lTqBknApEII
Hier nochmal ein kurzer Blick zurück.

Bald darauf kommt die letzte Schleuse vor Wilhelmshaven, die Schleuse Mariensiel. Die Tore stehen offen, es ist grün, frohgemut fahren wir ein und wollen wir üblich an der Schleusenwand festmachen. Aber hey, was ist das denn, die Schleuse hat gar keine Wände, die hat schräge, befestigte Ufer. Zur Mitte hin stehen etwas seltsame Pfahlkonstrucktionen, die sind aber eher für Binnenschiffe gedacht; für Sportboote sind die nicht geeignet. Das merke ich aber erst, als ich mein Boot irgendwie an die Pfahlkonstruktion rangebracht habe und mit zwei Leinen - jeder Seemann ein Artist - irgendwie das Boot halten will. Dann geht es abwärts, und da wo früher mein Boot mit den Fendern an einem Balken anlag, da ist jetzt Luft. Da hält garnix mehr. Ich muss wie ein Anfänger ausgesehen haben, als ich meine Tüdel-Leinen reinhole und das Boot schon schräg in der Schleuse liegt. Na ja, um es kurz zu machen: Motor an und Boot mit Maschine und Bugstrahl für den Rest der Schleusung mittig gehalten. Das ging gut, weil ich das einzige Boot in der Schleuse war. Die Schleusenwärterin - eine hübsche junge Dame, vielleicht Studentin im Ferien-Job? - kommt aus ihrem Häuschen und fragt noch nach meinem Heimathafen, und dann sind wir entlassen. Puuh! Das war zum Abschluss nochmal richtig ein bisschen Stress.
Wer wissen möchte, wie das in der Schleuse aussieht, kann sich das auf Wikipedia anschauen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schleuse_Mariensiel
Ich selber konnte keine Fotos machen, hatte zuviel mit Manövrieren zu tun.

Dann fahren wir ein in den Wilhelmshavener Binnenhafen. Ein Hindernis kommt aber noch: Die historische Deichbrücke wird saniert, die Brückenteile sind abgebaut. Eine Ponton-Behelfsbrücke ist eingerichtet. Da stutzt man als Bootsfahrer erstmal: Die Pontons scheinen den Weg zu versperren. Falsch gedacht: Die Pontons werden bei Bedarf einfach mit einem kleinen Boot mit Außenborder zur Seite gezogen und schon ist die Durchfahrt frei. Eine clevere Idee. So etwas hatte ich auch noch nicht gesehen.


Pontons. Wo ist die Durchfahrt?

Dann nähern wir uns unserem angepeilten Liegeplatz beim Jade-Wasserport-Club im Wilhelmshavener Binnenhafen. Hier war ich schon mal vor ein paar Jahren nach einer geführten Wattfahrt von Bremerhaven nach Wilhelmshaven. Um 17 Uhr sind wir endlich fest. Ein langer, ereignisreicher Bootsfahrtag geht zu Ende.
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Geändert von Puuh (31.07.2021 um 14:15 Uhr)
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Alt 31.07.2021, 18:15
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Wir nähern uns dem Ende der Reise. Nun liegen wir in Wilhelmshaven und müssen rüber - übers Watt - von der Jade zur Weser.
Im Prinzip kein Problem, nur Wetter und Gezeiten müssen passen. Zwei Wattenhochs sind zu überqueren, möglichst genau zu Hochwasser. Mal schauen, laut Wattführer müsste das ca 40 bzw. 30 Minuten vor HW Bremerhaven sein. Jetzt müssen wir nur noch ausrechnen, wann wir losfahren müssen, um genau zu HW dort zu sein. Da gibt’s nur ein kleines Problem, wir wissen nicht genau, wann wir in Wilhelmshaven durch die Schleuse kommen. Deshalb verholen wir Miss Marple nach einem Hafentag beim JWC raus aus dem Binnenhafen, durch die Große Seeschleuse und rüber in den Nassauhafen. Von dort können wir dann jederzeit losfahren. Wir haben Glück und finden ein freies Plätzchen am Steg des WSC. Hier „schwimmt“ Miss Marple auch bei Ebbe noch frei im Wasser.



Beim Verholen: Düstere Begegnung (liegt am Wetter)




Vom Nassauhafen starten auch das Lotsenversetzboot und die Seenotretter.
Miss Marple ganz klein im Hintergrund.

Wir legen noch einen Hafentag ein, weil Wind und Wetter dann endlich wieder besser werden sollen.
Wilhelmshaven hat ja auch touristisch einiges zu bieten. So will ich mir mal das Seewasser-Aquarium am Südstrand ansehen. Pünktlich um 10.00 morgens zur Öffnungszeit bin ich da - und sehe, oh je, schon eine lange Schlange vor dem Eingang. Viele Familien mit Kindern. Der Eingang wird ampelgesteuert: rot = warten, grün = einzeln vortreten. Corona-bedingt. Ein Viertelstündchen Wartezeit lass ich über mich ergehen, aber da vorne tut sich nichts, absolut nichts. Ich gehe vor und frage die Leute am Anfang der Schlange, ob sie gesehen hätten, ob da überhaupt schon jemand reingelassen wurde. Antwort: Ja, zwei Gruppen sind schon drin. - Danke! Aber nee, das muss ich nicht haben. Da lass ich lieber alle Familien mit Kindern vor und verziehe mich anderswohin. Und so mach ich mich auf den Weg zu Fuß über die schöne alte Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die wollte ich mir immer schon mal aus der Nähe angucken. Und wie ich so davor stehe und mich mit anderen Touris unterhalte, wie das Ganze wohl technisch funktioniert, kommt der Brückenwärter aus seinem Häuschen raus und mischt sich ein: „Das könnt ihr euch gleich alles angucken, da kommen drei Segler, ich mach die Brücke gleich auf.“ - Na prima, dat passt!


Die Kaiser-Wilhelm-Brücke von 1906. Bauzeit: Zwei Jahre! (Dreimal !!!).




Eine Brückenhälfte komplett um 90° gedreht.




Brücke wird wieder geschlossen.




Warum verklemmt sich nichts beim Drehen?
Weil der Stoß als Kreisbogen ausgeführt ist.
Das war es genau, was ich mir anschauen wollte. Natürlich! Das ganze dreht sich wie ein Teller - ohne anzustoßen.


Hier das Ganze nochmal in bewegten Bildern:

https://youtu.be/vCO3EUsSxdE


Und nochmal aus einer anderen Perspektive:

https://youtu.be/DknbQlbKBe4
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Geändert von Puuh (31.07.2021 um 23:48 Uhr)
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Alt 01.08.2021, 23:05
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Wilhelmshaven - Bremerhaven
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So, hier kommt der Schluss: Von Wilhelmshaven über Kaiserbalje und Mittelpriel nach Bremerhaven und von dort weiter nach Bremen.
Den Weg übers Watt fahre ich nicht zum ersten Mal, auch nicht mit diesem Boot. Trotzdem: Gute Planung und richtiges Timing sind wichtig. Aber nun ist alles vorbereitet und es kann losgehen. Abfahrtzeit ist für 10.30 Uhr vorgesehen. Bis zum ersten Wattenhoch rechne ich mit 6 kn Fahrt im Durchschnitt. Zuerst haben wir den Strom gegenan, da schaffe ich keine 6 kn. Aber ab Tonne K2, Einfahrt Kaiserbalje, kommt der Strom von achtern, und dann gleicht sich das wieder aus. Auch das Wetter spielt mit, nur leichte Winde aus NW, wie vorhergesagt, und der Himmel, na ja, stark bewölkt, aber mit Aussicht auf Sonnenschein am Nachmittag.




Unsere Route über’s Watt. Mitgeplottet von einer Logbook-App.

Leinen los und Abfahrt um 10.30. Miss Marple fährt in eleganter Kurve aus dem Nassauhafen heraus und zieht rüber auf die andere Seite des Fahrwassers, immer an den roten Tonnen entlang. Verkehr ist wenig, bis garnicht. Vorbei am Jade-Weser-Port: Ein MSC Containerschiff liegt am Kai, und etliche Containerbrücken sind im Einsatz. Aber immer noch viel freie Liegeplätze. Die Jade ist hier schon sehr breit, die Voslapp-Reede ist komplett leer. Alles wirkt riesig und weit - viel zu groß für die kleine Miss Marple. Doch davon lässt sie sich nicht beeindrucken. Mit 5 kn zieht sie ihre Bahn gegen den Strom. Sehr gut, ich hatte mit weniger gerechnet. Um 11 Uhr haben wir Tonne K2 querab und fahren in die Kaiserbalje. Wie vorhergesehen, erhöht sich die Fahrt auf fast 8 kn. Ein paar Tonnen gibt es auch, später kommen die Pricken. Eigentlich ganz einfach, immer an den Pricken entlang zu fahren. Nur manchmal, im Gegenlicht der Sonne (Ja, sie scheint, wenn auch nur zeitweise!) ist es etwas schwierig, die nächsten Pricken zu erkennen. Mit Sonnenbrille und ab und zu zur Kontrolle ein Blick auf die Karte (Tablet) geht das aber gut. Das Lot läuft natürlich immer mit und hilft auch - zur Beruhigung. In den Prielen (Kaiserbalje, Fedderwarder und Mittelpriel) haben wir zeitweise 8 bis 10 m und mehr. Übers Wattenhoch geht der Blick dann aber öfter zum Lot. Weniger als 1,5 m Wasser unter dem Kiel haben wir nie. Das alles sorgt also für eine relativ entspannte Fahrt durch dies als anspruchsvoll geltende Revier. Zwei oder drei Segler kommen uns entgegen, alle fahren unter Motor. Aber zuletzt überholen wir einen echten Segler: ein traditioneller Wattsegler macht es vor: Wattfahrt geht auch unter Segel. Chapeau!




Im Prickenweg.




Ein Wattsegler wird überholt.



Um 12.40 Uhr biegen wir ein ins Hauptfahrwasser der Außenweser. Nur etwas mehr als zwei Stunden von Wilhelmshaven. Ziemlich flott für unsere Verhältnisse. Den Strom habe wir jetzt natürlich wieder gegenan, das Wasser läuft ja schon wieder ab. Alles wie geplant. Querab von der gut belegten Stromkaje in Bremerhaven begegnen uns ein paar Segler, die aber auch alle unter Motor fahren. Geht ja nicht anders bei dem NW Wind.
Über Funk melden wir uns an der Doppelschleuse zum Fischereihafen an. Ein wenig warten müssen wir schon, zuerst kommen halt die Berufsschiffe, aber nach rund einer Stunde sind wir durch und tuckern zu unserem „alten“ Liegeplatz unter dem Leuchtturm bei Nordsee-Yachting.
15.30 Uhr alles fest und Motor aus. Hier liegen wir „gut und günstig“, wie man so sagt, und ohne den Trubel in der großen Marina.



Container Terminal Bremerhaven




Bremerhaven „Skyline“





Liegeplatz „unterm Leuchtturm“.
Das Foto ist aus einem anderen Jahr. Da war schöneres Wetter.
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Geändert von Puuh (01.08.2021 um 23:30 Uhr)
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Alt 02.08.2021, 09:49
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Hallo Volker,

ihr seid um 10:30 Uhr in WHV los (Datum?), wann war denn Hochwasser an welchem Pegel?
Danke!
Arne.
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  #20  
Alt 02.08.2021, 10:39
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Moin Arne!
Ich muss nochmal im Tidenkalender schauen:
Es war am Donnerstag, 22. Juli - HW Bremerhaven um 12.20 Uhr
Laut Wattführer HW am 1. Wattenhoch (zwischen Kaiserbalje und Fedderwarder Priel) 40 Min. vor HW Bremerhaven, also um 11.40 Uhr.
Das passte ziemlich genau. Um 11.00 Uhr sind wir in die Kaiserbalje eingefahren, ungefähr um 11.45 Uhr hatten wir das erste Wattenhoch überquert.
Wasser lief immer noch auf: Fahrt im Fedderwarder Priel ca 8 kn
Auf dem zweiten Wattenhoch (zwischen Mittelpriel und Wremer Loch) hatten wir auch immer noch reichlich Wasser unterm Kiel.

Kartenausschnitt von Navionics Chart Viewer:
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Alt 02.08.2021, 10:45
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Vielen vielen Dank!

Das hilft mir für Sonntag, dann geht es von Bremerhaven nach Hooksiel.
Arne.
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Alt 02.08.2021, 11:04
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Bremerhaven - Bremen
Am nächsten Morgen sind wir dann mit der Flut weseraufwärts bis Bremen, genauer: zum Liegeplatz in der Lesum gefahren.
Über diese Fahrt gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten; das ist ein Routine-Übung: Immer an den grünen Tonnen entlang.

Um die Fahrt vielleicht mal ein bisschen interessanter zu machen: Kann man eigentlich den Altarm der Weser bei der Strohauser Plate, die sogenannte Schweiburg, bei HW mit dem Motorboot befahren? Es soll da ja einen Prickenweg geben, aber ich kenn mich da nicht aus; geht der ganz durch? Könnte man also diesen Abstecher machen? Ist da schon mal jemand gefahren? Wäre mal interessant.




Hier noch ein paar Bilder von der Weser:

https://www.youtube.com/watch?v=iMascXRei9o&pp=sAQA
Seltene Begegnung






Die Gorch Fock liegt immer noch bei Lürssen in Vegesack.





Und ein neuer Seenotrettungskreuzer liegt da auch. Bei Fassmer, glaub ich.


Hier ein Kartenausschnitt mit der Schweiburg:
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Großartig Volker!
Tolle Fotos und eine prima Beschreibung des Watttörns. Das wird wohl
auch genau meine Route in ein paar Wochen.

@Arne: Bitte unbedingt hier auch berichten. Danke.
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  #24  
Alt 02.08.2021, 11:14
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Zitat:
Zitat von Röwele
Vielen vielen Dank!

Das hilft mir für Sonntag, dann geht es von Bremerhaven nach Hooksiel.
Arne.
Gute Fahrt! Viel Erfolg und Viel Spaß!
Wenn das deine erste Fahrt übers Watt ist: Du wirst sehen, ist alles halb so wild. Und du freust dich, wenn du es geschafft hast.
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  #25  
Alt 02.08.2021, 11:22
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Zitat:
Zitat von Puuh Beitrag anzeigen
Gute Fahrt! Viel Erfolg und Viel Spaß!
Wenn das deine erste Fahrt übers Watt ist: Du wirst sehen, ist alles halb so wild. Und du freust dich, wenn du es geschafft hast.
Es ist die erste Fahrt über die Kaiserbalje und das mit einem Verdränger. Vorher mit dem Gleiter von WHV oder Bremerhaven nach Wangerooge und Spiekeroog mehrfach. Da musste man sich keine großen Gedanken über die Strömung machen, man ist ja einfach darüber hinweg geglitten. Nur rund 2 Stunden vor und nach Hochwasser war wichtig.

Mit so einem behäbigem Verdränger ist das jetzt noch mal eine andere Herausforderung
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