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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 18.04.2025, 11:51
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Standard Propellerwellenlager

Guten Tag,
ich bin Jochen 52 aus Schleswig Holstein und seit eben neu angemeldet. In Sachen Internetforen bin ich völlig unerfahren, sollte ich etwas falsch machen, dann ohne Absicht. Ein kurzer Hinweis und ich werde mich bessern.

Und nun meine Bitte um Hilfe.

Im vorletzten Winter habe ich ein Refit Objekt übernommen und nach Fertigstellung der restlichen Arbeiten im vergangenen Sommer zu Wasser gebracht. Von Anfang an gab es leichte Vibrationen sobald die Drehzahl über 750 Touren ging (Drehzahl Propeller) völlig unerfahren was Innenborder angeht hatte ich dies zunächst hingenommen. Ob es im Laufe der Zeit schlimmer geworden ist oder ich sensibler kann ich nicht sicher sagen.
Nach kurzer Suche im Herbst gab es drei Erkenntnisse: Propeller unwuchtig, Propeller hängt auf dem Wellenkeil, die Propellerwelle war 3 Fach gelagert (Sternlager, Innenlager mit Dichtung, Drucklager) wobei das Innenlager ca. 1,5mm aus der Flucht war.
Nachdem alle drei Punkte über den Winter beseitigt waren, sind die Vibrationen geblieben, lediglich die kritische Drehzahl ist auf 900 gestiegen.
Nun habe ich das Gummilager ausgebaut, betrachtet und gemessen. Optisch sieht es gut aus, Innendurchmesser 25,4 oder 25,5mm, eine 0,5mm Blattlehre lässt sich entspannt zwischen Welle und Gummi stecken. Auffallend, die Messing Hülse steckt locker im Stevenrohr (Bronze, Vetus) die Luft beträgt ca. 1/10mm.

Die Welle hat 25mm.

Hier meine zwei Fragen:
Wie groß darf beziehungsweise soll die Lagerluft sein?
Ist es normal, dass das Lager so locker im Stevenrohr sitzt?

Fotos bekomme ich gerade nicht hochgeladen.

Ich freue mich auf Antworten und Hinweise.

Habt einen schönen Feiertag, Jochen.

P.s. entschuldigt meine Rechtschreibung, deutsch ist zwar meine Muttersprache, jedoch bin ich nicht hier aufgewachsen und daher nie in den Genuss einer deutschen Schulstunde gekommen.

Geändert von JoBu (18.04.2025 um 12:02 Uhr)
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  #2  
Alt 18.04.2025, 12:24
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Moin Jochen
Die Gummilagerbuchse soll fest im Stevenrohr sitzen, bei Bedarf kann man die auch einkleben, bei wenig Luft, also bis 0,2mm, in der Passung(wenn alles sauber ist) geht das mit Loctide/Welle-Nabe, ich habe das aber auch schon mit Pantera oder Sikaflex gemacht. Dreifache Lagerung ist unter den Umständen wie sie bei Booten vorliegen immer mal problematisch, allgemein versucht man das selbst beim Bau von Maschinen zu vermeiden wegen "überbestimmung" der Lagerung, da wo es wegen der Länge der Wellen unvermeidlich ist müssen die Lagersitze dann entsprechend fluchtend konzentrisch zueinander bearbeitet werden. Bei Booten hilft man sich dann oft so, dass wenigstens das Drucklager ein Pendellager ist, dessen Lagerträger horizontal und vertikal über Langlöcher zur Wellenmitte ausgerichtet werden kann. Wie dann noch die Motor/Getriebeeinheit zur Welle ausgerichtet werden kann oder ob schlicht eine Gelenkwelle da zwischen sitzt ist die nächste Frage.
Kannst dir mal anschauen in meinen Profilalben wie ich(aber auch viele andere)das bei meiner 25er Welle, vor der ein schwingungsstarker Rüttelplattenantrieb (Farymann A30) sitzt, gelöst habe.
So etwas gibt es natürlich auch zu kaufen(Aquadrive, Pythondrive),war mir aber damals (1992) zu teuer, zwei Gelenke vom Golf1 eine Y-Lagereinheit und eine konische Klemmkupplung (beides letzteres aus dem Antriebstechnik Fachhandel) plus natürlich einiger Dreh-und Schlosserarbeiten haben den Zweck auch viele Jahre erfüllt, aber über 16 Jahre hinweg habe ich einige Sachen wie Wellenkupplung und Drucklager noch etwas verbessert. Das hatte aber auch da mit zu tun, dass ich die letzten Jahre meines Berufslebens ständigen Zugang zu Drehmaschinen, Fräsmaschinen und natürlich passenden "Materialresten" hatte und noch habe.
Ach so ja die Lagerluft, normal soll son Gummilager ja etwas haben und bei neuer Welle die so minus 0,05mm hat und neuem Gummilager ist das unter 0,2mm Lagerluft, aber da kommt eben immer auch auch die Fluchtung der Lagerstellen zueinander mit in das Spiel da können 0,2mm schon recht wenig sein.
Und Rundlaufkontrolle der Welle ist auch gemacht worden?
Gruß Hein

Geändert von hein mk (18.04.2025 um 12:32 Uhr)
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  #3  
Alt 18.04.2025, 13:00
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Moinmoin Hein,
Danke für deine Antwort!
Die Welle endet in einem Aquadrive und habe ich nachträglich wie von dir beschrieben mittels Langlöchern ausgerichtet. Das Innenlager ist durch eine frei hängende Dichtung getauscht. Die Welle auf der Innenseite hab ich mit einer passgedrehten POM Buchse während der Montage zentriert.

Ich bin aber etwas irritiert, wenn ich dich richtig verstehe, sind 0,2mm Lagerluft knapp?! Da passt aber fast ein halbes Rind durch.

Die Welle ist auf der Drehbank geprüft, ist ok. Propellerwelle und Prop lassen sich auf der Werkbank unbedenklich auf 2000 Touren beschleunigen ohne das irgendwas vibriert. Zwei Stehlager auf einer Baudiele verschraubt, die Welle eingefädelt und mittels Akkuschrauber beschleunigt. Zur Sicherheit das Brett mit Schraubzwingen fixiert, diese später zur Kontrolle gelöst.

Du hattest in einem anderen Thema, was ich nicht wiederfinde, etwas von stramm gedrehten POM Lagern erwähnt. Wäre dies auch eine Option für das Sternlager?!

Viele Grüße

Jochen

Geändert von JoBu (18.04.2025 um 14:39 Uhr)
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  #4  
Alt 18.04.2025, 20:47
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Zur Vervollständigung die Bilder. Sitz des Lagers im Stevenrohr war bereits geklärt. Die 0,15 zwischen Lager und Stevenrohr sind stramm, 0,2 passt nicht mehr. Die 0,45 zwischen Gummi und Lager sind locker, 0,5 passen ebenfalls ohne das Gummi zu quetschen.
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  #5  
Alt 19.04.2025, 08:48
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Moin Jochen
Da würde ich jetzt einfach ein neues Gummilager einbauen und bei Bedarf kleben. Normal ist das ja so, dass das Sternlager so fest im Stevenrohr sitzt, dass es nicht leicht und oft auch nicht zerstörungsfrei zu demontieren ist. Für Sternlager habe ich noch kein POM ausprobiert, bei mir ist das innere Wellenlager aus POM, gleich als Träger für zwei Wellendichtringe, ist damals auch entstanden weil ich POM-Rundmaterial noch reichlich hatte und mir die Volvo-Lippendichtung zu teuer war. Als ich damals einen Termin an Drehmaschine in der Gesamtschule meiner Söhne hatte habe ich das neben Ruderlagern und anderem Zeugs gleich mit gemacht---geht ja fix mit POM.
Das Konstrukt funktioniert, mit einigen wenigen Gramm Fett ab und an, schon seit 16 Jahren, ohne einen Tropfen Wasser rein zu lassen.
0,2 mm Lagerluft sind dann knapp wenn es Flucht- oder Mittenfehler gibt, das ist aber mit freihängendem Innenlager fast auszuschließen könnte also nur noch am Lager des Aquadrive liegen, die Standartlagereinheit von Aquadrive und Pytondrive ist eine recht steife Lagerung fast immer bestehend aus zwei Schrägkugellagern die als Satz in O-Anordnung gegeneinander angestellt sind mit ziemlich geringer Lagerluft. Ich gehe da von aus, dass die Hersteller hier fertige Lagersätze einbauen die den Radlagern moderner Frontantriebe verdammt ähnlich sehen. Ich verwende an der Stelle bei starrer Wellenlagerung lieber Pendelrollen- oder Pendelkugellager---kostet bzw benötigt natürlich etwas Raum.
Gruß Hein

Geändert von hein mk (19.04.2025 um 09:01 Uhr)
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Alt 19.04.2025, 10:32
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Moin Hein,
das Innenlager dürfte kein Problem sein, das lässt sich ohne Welle mit minimaler Kraft mehr als 10mm aus der Flucht drücken. Ist ja auch nur ein dicker Gummischlauch der Stevenrohr und Lager verbindet.
Welcher Lagertyp in dem Drucklager ist hab ich nicht nachgesehen, das Lager lässt sich im Flansch aber mit Handkraft schwenken.
Ein neues Gummilager hatte ich am Donnerstag bereits bestellt, mir geht es bei meinem Hilfegesuch eben mehr um die quälende Frage ob es die Ursache sein könnte.
Mein Problem ist, ich habe keinen geeigneten Stellplatz an Land. Mein Liegeplatz ist nur im Wasser, eine Notfalllösung ist südlich von Hamburg wo auch der Trailer stehen kann aber das Boot hat Überbreite und ich keine Genehmigung dafür. Auf kurzer Strecke stört mich das nicht aber über die Autobahn bin ich unschlüssig wie die Polizei hierzulande reagiert.
Ich kläre Dienstag wann das Lager kommt und wie lange ich da stehen darf wo ich jetzt stehe. Entweder warte ich bis das Lager kommt und wenn das nicht geht mach ich den Versuch mit POM, Material und Drehbank sind gegeben.

Ich melde mich mit dem Ergebnis. Bis dahin wünsche ich schöne Ostern und vielen Dank für deine Mühe und Einschätzung Hein.

Jochen
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  #7  
Alt 19.04.2025, 11:00
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Moin Jochen
Wichtig ist, dass nach dem alle Schrauben angezogen und gesichert sind, der ganze Antriebsstrang von Hand leicht drehen lässt. Wo das möglich ist probiere ich laufend während der Installation ob sich daran etwas ändert, etwas schwerer geht das natürlich wenn man das komplett mit Getriebe installiert hat, variiert aber auch vom Getriebetyp her, die rein mechanischen Getriebe mit Konuskupplungen drehen im Leerlauf sehr leicht Lamellenkupplungsgetriebe haben etwas mehr Widerstand wegen der Restreibung durch den Ölfilm zwischen Innen-und Außenlamellen.
Frohe Ostern Hein
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  #8  
Alt 22.04.2025, 13:39
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Hallo Hein,
hallo in die Runde,
ich hab erstmal was wichtigeres auf dem Zettel, trotzdem ein kurzes Update:
Nun musste ich meinen kurzfristigen Parkplatz schneller räumen als gehofft und das Boot heute bei Sonnenaufgang zu Wasser gebracht. Aus meiner ewigen Unruhe heraus hatte ich gestern Abend noch schnell eine Buchse aus POM gedreht und heute morgen eingebaut. Blöderweise in der Eile den falschen Schlüssel für die Propellermutter eingepackt und darum bloß mit der Zange angezogen. Zur Sicherheit mit Rodeldraht gesichert und entsprechend vorsichtig benutzt.
Obwohl die Zeit knapp war musste ich es kurz versuchen, es scheint besser zu sein .
Innenmaß des Lagers ist jetzt 25,1mm.

Das Gummilager wird wohl erst nächste Woche eintreffen, aber wie gesagt ich hab eben eine andere Aufgabe zu erfüllen.

Wenn ich ein vernünftiges Ergebnis habe melde ich mich, kann aber etwas dauern.

Beste Grüße

Jochen
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