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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 03.08.2007, 16:33
Benutzerbild von peppschmier
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Standard Frysland 2007

Guten Tag allerseits (Heribert F. läßt grüßen),

da seit unserer aller ersten Bootstour in Frysland mittlerweile ein guter Monat ins Land gezogen ist, möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen, weshalb mein Törnbericht so lange auf sich hat warten lassen.

Die letzten Wochen bin ich neben den üblichen, alltäglichen Verpflichtungen wie Geldverdienen und davon wieder erholen, vorrangig damit beschäftigt gewesen ein für unsere Zwecke und Budget geeignetes schwimmendes Gefährt aufzutun. Da dieses Wirken tatsächlich letztes Wochenende von Erfolg gekrönt war (näheres später dazu an anderer Stelle), bleibt mir nun die Zeit ein paar Zeilen zu unserem Törn zu verfassen:

Wie ihr unschwer den zwischen den Zeilen oben herauslesen könnt, hat dieser Törn umgehend alle Beteiligten mit dem Virus infiziert, welcher wahrscheinlich auch sämtliche Nutzer dieses Forums gepackt hat!!

Nun aber zur Historie:

Freitag, 29.06.2007

Eigentlich wollten wir spätestens gegen 16 Uhr den Ort der Bootsübernahme erreicht haben, da ich ja mit 2-3 Stunden Einweisung rechnete und wir anschließend zumindest noch ein paar wenige, zum erstenmal frei fahrende Seemeilen "abreißen" wollten.
Wie sie oft kam es anders als man denkt (viel zu spät losgekommen und dann auch noch böse Stau gehabt) und unsere Ankunftzeit in Uitwellingerga wurde mit 18.30 Uhr ins "Logbuch" eingetragen. Somit fehlte eigentlich die Zeit für eine adequate Unterweisung durch den Vercharterer, welche Dieser aber glücklicherweise wohlwollend, sehr nachhaltig und unter widrigsten äußeren Bedingungen (ich sag nur amtlicher "Platzregen") innerhalb einer guten halben Stunde abhandelte.

So ging es dann gegen 19.30 Uhr (es hatte gottlob wieder aufgehört zu schütten) und mit wertvollen Tipps von unserem Bootsverleiher Henk ausgestattet, raus auf die kleineren, mit Schilf umrandeten Wasserflächen südlich vom Sneeker-Meer. Nachdem wir uns dort dann gut eine Stunde lang mit den Eigenheiten unserer "Doerak 950" vertraut gemacht hatten, beschlossen wir, das jeder für diesen Tag eine mehr als ausreichende Portion Aufregung abbekommen hatte und suchten uns ein idyllisches Plätzen zum Festmachen an einem der zahlreich vorhandenen Anlegern.


Anlegestelle.jpg
Das hat schonmal ganz gut geklappt, keine Beschädigungen an Boot oder Anlage, keiner musste aufgrund der mossgrünen "Antihaft-Beschichtung" des Steges unfreiwillig baden gehen und das Wetter gab sich nun auch alle Mühe.

Was folgte war ein schöner feuchtfröhlicher Abend mit italienischem Touch (Rotwein, sehr leckere Pasta, da eine unserer Damen aufgrund ihrer Herkunft diese mit links zubereitet) und eine mehr oder weniger unruhige Nacht. Denn der Wind hatte sich im Gegensatz zu uns nicht schlafen gelegt und so schwappte das Wasser in steter Regelmäßigkeit und mit entsprechender akkustischer Untermalung gegen den Stahlrumpf der Doerak. An dieser Stelle ein Hoch auf meine Maus, welche zum Glück immer Ohrstöpsel mitführt.


Samstag, 30.06.2007


Nachdem alle ihre Augen geöffnet, die Morgentoilette erledigt und sämtliche Betriebsmittel wie Kaffe!!! und feste Nahrung bei der Besatzung aufgefüllt worden waren, hieß es gegen 9.30 Uhr Leinen los. Unser Ziel lautete Heeg, da wir dort gegen mittag zwei weitere Personen an Bord nehmen wollten. Also flux auf die Karte geschaut und Route festgelegt. Diese führte uns zunächst unter zwei Brücken durch, welche laut Karteninfo von der Durchfahrtshöhe kein Problem sein sollten.

Dem war auch so und das nächste "Hindernis" sollte eine Selbstbedienungsbrücke sein. Dort angekommen setzten wir unseren "Elektriker" an Land ab, damit er für uns Durchfahrt frei machen konnte. Doch trotz seines beruflichen Hintergrundes was die Bedienung von elektrischen Anlagen betrifft, blieb uns die Durchfahrt verwehrt, da die Brücke scheinbar komplett außer Betrieb genommen worden ist (und wir haben uns schon gewundert, warum die Lichtzeichen so gar nicht leuchteten).


Selbstbedienungsbrücke tot.jpg

Also hies es Mann wieder aufnehmen, Schiff wenden und neue Route auswählen. Diese führte uns dann nach einem Schlenker über den Princess Margriet-Kanal (erste Begegnung mit der Berufsschiffahrt problemlos), einer Brückenbaustelle mit "schöner" Strömung davor, Kanal kreuzenden Seglern, einer ganzen Menge Booten aller Art und etwas Seegang auf dem Heeger-Meer schließlich in den Passantenhafen "Heeger-Waal".

Passantenhafen Heeger Waal.jpg

Hier habe ich es dann irgendwie geschafft die Doerak in einer Lücke zwischen zwei sehr schönen Segelbooten längsseits anzulegen (wußte ja bis dato noch nicht, das man in die Boxen auch mit dem Bug voran anlegen kann/ sollte, lagen nämlich alle längsseits) um zur Personenaufnahme dort festzumachen. Ich bewundere immer noch die Gelassenheit der Besatzung des einen Bootes, welchem ich bei dem Manöver doch gefährlich nah am Ruder vorbei "rauschte". Als nächstes ging es dann zum Hafenmeister (sehr freundlich der Mann) Tages-Liegegebühr entrichten (6,00 € glaub ich waren es), Schiff für den Landgang klarmachen, etwas Müll in den Containern entsorgen und dann zu Fuß ins malerische Städtchen Heeg. Nach ein paar Shoppingstationen, waren ja schließlich auch Frauen mit dabei, haben wir uns dann zwecks Überbrückung der Wartezeit auf die Anderen in ein Bistro begeben und uns ein paar Getränke (kein Alkohol für den Schiffsführer ) und Snacks gegönnt. Nach ca. einer Stunde, der "Anlegeschweiß " unter meinen Achseln war inzwischen wieder abgetrocknet, kam der noch fehlende Rest der Crew und es ging zurück aufs Boot. Mittlerweile hatten die beiden Segler neben uns abgelegt, so das wir keine Schwierigkeiten hatten den Hafen zu verlassen und Fahrt aufs Heeger-Meer aufzunehmen.

Bordmäuse.jpg

Weiter gings dann bis nach Workum, wo wir aufgrund des ersten idyllischen Eindrucks entschieden auch dieses Städtchen einer Besichtigung zu unterziehen. Vorher noch schnell Wasser nachgetankt, den Kahn dann einfach ein paar Meter von der Wassertanke von Land aus in die endgültige Parkposition gezogen, festgemacht und ab durchs Städtchen bis zum Marktplatz Snacks und Drinks verköstigen. Das Ganze dauerte dann vielleicht 1,5 Stunden, so das wir pünktlich kurz vor Beendigung der Nachmittagspause der beweglichen Brücke bereit waren, um wieder zurück in den Passantenhafen in Heeg zu fahren. Dieser und das dazugehörige Städtchen hatten uns nämlich am Mittag so gut gefallen, das wir dort auch die kommende Nacht verbringen wollten.

Gesagt getan, genau den selben Liegeplatz (diesmal allerdings bugseits festgemacht) erwischt, "smakelig" in Heeg zu Abend gegessen, sehr lustigen Spieleabend im Salon der Doerak verbracht, ging es dann am Sontag früh, nach Dusche an Land und Frühstück gegen 9 Uhr wieder los.

Sonntag, 31.06.2007

Unsere Route am Sonntag führte uns dann über Ijlst, quer durch Sneek (hier das erstemal durch enge Kanäle und Grachten geschippert, vor diversen Brücken gewartet und lustig das Bruggeld in die Holzschuhe verfrachtet) ohne Beschädingung und Behinderung anderer, aufs Sneeker-Meer, wo wir dann das erstemal Bekanntschaft mit frischerem, auflandigem Wind beim Ablegen machen durften. Wir hatten uns nämlich die Insel kurz nach der Einfahrt ins Sneeker-Meer für unsere Mittagspause ausgeguckt. Alles in allem haben wir aber auch diese Situation recht passabel gemeistert, so das wir unseren Törn schließlich mit einer Fahrt quer übers das Sneeker-Meer und den kleineren Nebengewässern nach einem wie ich finde 1a-Anlegemanöver bei unserem Vercharter gegen 18.30 Uhr beendeten.

Sneeker Meer.jpg

Dieser schaute zunächst glücklich (da wir ihm sein altes Schätzchen unbeschadet zurückgebracht hatten) anschließend etwas verwundert (nachdem er beim Auftanken festgestellt hatte, das wir doch einiges an Strecke zurückgelegt hatten) aus der Wäsche und verabschiedete uns fröhlich mit den Worten, das wir jederzeit willkomen sind für weitere Chartertouren. Gleichzeitig bescheinigte er mir noch mittels kräftigem friesischen Händedruck, das ich meine Sache als Schiffsführer recht gut gemacht habe (Stolz!!).

Aus Dankbarkeit für sein Vertrauen haben wir ihm noch eine Flasche Rotwein der besseren Sorte geschenkt und unsere Heimreise mit einem Zwischenstopp fürs Abendessen in Lemmer angetreten.


Fazit

Es war ein herrliches Wochenende, an dem wir viel dazu gelernt haben und die Faszination des Sportbootfahrens erfahren durften. Jetzt wollen wir mehr!!

Ich hab während dieser Zeit nicht einen einzigen Gedanken an die üblichen alltäglichen Problemchen, mit denen wir uns wohl alle so rumschlagen, verschwendet!!!

Gruß Patrick

Geändert von peppschmier (30.07.2013 um 09:28 Uhr)
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