Dalmatien, hier Raum Murter

[Günter Lengnink]

Es gibt drei besonders günstige Reviere in Kroatien für uns Sportbootfahrer: Die Insel Rab, die Bucht von Medulin an der Südspitze Istriens und die Gegend um die (Halb)Insel Murter. Während sich die Bucht von Medulin nicht nur für kleine Boote als gutes Ausgangsrevier erweist, ist die Infrastruktur von Rab und der geschützte Bereich des Barbatski Kanals ein besonderer Reichtum.

Aber die Gegend um Murter herum kann da locker mithalten. Wer das Appartement sucht, mit herrlicher Aussicht auf das Meer und dem Liegeplatz davor, wer hinter dem Wohnmobil her sein Sportboot trailert, wer ein Schlauchboot mit sich führt oder wer auf eigenem Kiel oder der gecharterten Yacht hier unterwegs sein will, dem bietet sich ein herrliches Revier der kleinen Entfernungen, so nennen wir es. Hier ist man gut aufgehoben mit dem Boot, egal, ob man nur eine Woche Zeit hat oder drei Wochen lang auf Entdeckung geht. Wir hätten es selbst nicht gedacht als wir auf Recherche unterwegs waren, wieviel Vielfalt und Ursprünglichkeit hier noch zu finden ist.

Niemals werde ich die Fahrt vergessen, die eigentlich nicht weit war, aber eine nachhaltige Erfahrung mit der Bura (Bora) brachte. Wir waren mit unserem knapp 7 m langen Kelt White Shark auf Žut gewesen und navigierten jetzt um die Südspitze von Pašman herum um Kurs auf die Insel Murter zu nehmen. Verwirrt durch die vielen kleinen Inseln versuchten wir den richtigen Weg zu finden und befanden uns plötzlich im Windstrich einer Bura. Im Nu flog das Wasser über das Vorschiff, durch die Scheibe war kaum mehr etwas auszumachen. Nur der Blick nach achtern gab eine herrliche, undramatisch wirkende Sicht frei auf die Inselwelt hinter uns im hellen Sonnenschein und auf glänzende weiße Schaumkämme abfließender Wellen. Nun ist der Weg nicht allzu lang und auch relativ günstig weil voll gegenan. Er reichte aber, uns unentwegt zu duschen und das Boot letztlich mit einer dicken Salzkruste zu überziehen. Salz fanden wir dann bei der anschließenden Reinigung in der Marina an den unglaublichsten Stellen. Unterwegs war der Gedanke an einen aussetzenden Motor eigentlich die größte Sorge. Wellen und fliegendes Wasser waren zu ertragen, naß waren wir auch schon und die Kälte merkten wir in der Aufregung garnicht. Was wir dann aber hinterher kostatierten war, dass auch eine Bura in dieser Ecke genügend Möglichkeiten bietet um Schutz zu finden. Gerät man in ungünstiges Wetter, dann bietet das Revier viele Möglichkeiten auszuweichen.

Zwischen Biograd und Primošten, mit Murter, dem Archipel von Sibenik und dem Fluß Krka, öffnet sich uns Sportbootfahrern ein Revier in seinen Besonderheiten. Mitten drin die Insel Murter als ein perfektes Wassersportzentrum. Ein Aufenthalt in diesem Kerngebiet läßt sich abrunden mit Törns auf die Inseln, die kleiner sind als die Inseln im Norden oder einem Trip auf dem Fluß Krka über Sibenik hinaus nach Skradin. Von dort aus kann man den Fluß noch weiter erkunden, wenn man mit einem historischen Motorboot auf das öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, welches hier als Ergänzung zu sehen ist. Dabei kann man auch die berühmten Wasserfälle besichtigen.

Kurz und gut, wer diesen Teil des kroatischen Reviers noch nicht kennt, den überraschen hier noch viele Details bei den Entdeckungen! Wir waren vor Ort, sind mit dem Flugzeug das Revier abgeflogen, waren mit dem Auto unterwegs und natürlich auch auf dem Wasser. Selbst das schlechte Wetter an Ostern hat uns nicht abgehalten die schönen Seiten dieses Reviers zu erkennen. Was an Ostern noch an offenen Baustellen zu sehen war (Straßen im Zentrum von Vodice, Marina Kornati in Biograd, der eine oder andere Campingplatz in Vorbereitung) das wird sich in der Saison in voller Pracht zeigen. Wir werden im Juli dort mit dem Boot sein. Unsere Recherchen führen natürlich zu vielen Eindrücken, die man vermutlich im Urlaub selbst so nicht bekommt. Klar, es wird ja auch bald etwas von mir dazu erhältlich sein, nur so läßt sich auch dieser Aufwand treiben. Dennoch, an Informationen habe ich ja die Tankstellensituation bereits weitergegeben. Die Schönheit dieser Ecke hat uns beeindruckt. Mit diesem Beitrag kann ich nur einen Anreiz für den schaffen, der sein Revier für diese Saison noch nicht gefunden hat.

[Judschi]

Günter, das darfst Du doch nicht verraten, dass es dort so schön ist

[Jörg]

Sehr schöne Zusammenfassung für Kroatien Neulinge

[Stipe]

Lieber Günter,

das ist die wirkliche Erklärung warum es in den letzten Jahren auf Rab nicht mehr so voll ist... Die kommen alle nach Murter!

Es wird erst nach und nach bekannt, dass es eine perfekte Autobahn bis vor die Tore des Sibeniker Archipels gibt.

Jedoch darf man nicht verschweigen, dass es nicht so viele schöne Sandstrände, wie um Rab herum gibt: Sahara, San Marino, Schinkenbucht & Co sind einfach nicht zu übertreffen. Für Crews mit jüngeren Kindern und Bedarf an seichtem Badegewässer ist das Angebot begrenzt ...

P.S.: Natürlich fahren wir dieses Jahr wieder nach Murter

Gruß
Stefan

[Kami]

Lieber Günter,


vielen Dank für deinen wirklich tollen Bericht...!!!!!

Ich fahre dieses Jahr zum ertsen Mal nach Murter, im Juli für 3 Wochen!!!!

War vorher 2 mal auf Rab, will jetzt mal was anderes sehen...

Dein Bericht bestätigt ,mich in meiner Buchung Habe vorher schon sehr viel positives gehört....!

Wie weit ist es denn eigentlich von Murter bis zu der Kornati-Inselgruppe...? Wir nehmen nämlich unser Hündchen mit, da wollen wir lieber auf ne kleine Insel wo der dann in aller Ruhe rumlaufen kann..!
Darf man eigentlich überhaupt auf die Inseln? Habe irgendwo gelesen das einige Inseln nicht betreten werden können

[Stipe]

Hallo Kami,

vorbehaltlich einer sicherlich qualifizierteren Antwort von Günter: Je nach dem, ob Du südlich oder nördlich von der Insel Murter startest sind es zwischen 6,5 und 7,5 sm bis zur Südeinfahrt der Kornaten (nördlich der Insel Smokvica).

Ich bin auf den Inseln schon spazieren geklettert. Manche ruhige Buchten sind am Ufer stark von Gestrüpp bewachsen, sodass an entspanntes Gassi gehen nicht zu denken ist. Vielleicht gibt's noch andere Hundebesitzer im Forum, die da Erfahrung haben.

Gruß
Stefan

[Günter Lengnink]

Man darf auf die Inseln, aber man darf nicht überall Ankern in den Kornaten. Es gelten eben die Bestimmungen des Nationalparks. Ansonsten gibt es ja dankenswerter Weise bereits die gewünschten Angaben.

[Cocomico]

Hallo zusammen,

... und denkt an die Sheriffs, die die Kornaten-Gebühr am Boot kasssieren....
und das rumlaufen auf den inseln wird teilweise zur schmerzhaften sache für beine und füsse. alles scharfkantige steine und gestrüpp...

es gibt aber bei opat einen schönen kleinen weg, der direkt vom restaurant auf den bergrücken führt. schöne aussicht auf die inseln und das festland.... viel spaß