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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 25.02.2004, 00:16
Nordseeskipper Nordseeskipper ist offline
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Standard Preisvergleich: Selbstbau <=> Produktionsboot

Moin, moin zusammen!

Ich bin schon lange am hin und her überlegen, ob ich mit dem Selbstbau eines Bootes anfangen oder doch lieber in eines "von der Stange" investieren soll.

Von der Psychologischen Seite her wurde das Schraubervirus hier im Forum ja schon betrachtet. Unbestritten verkörpert der Selbstbau ja schon als solches, wonach sich der Segler mit seinem schönsten Honny ja sowieso sehnt: Freiheit und Individualität; die Freiheit, schon bei der Gestaltung seines (vielleicht Lebens-)Traumes eigene Akzente zu setzen und sich das zusammen zu laminieren, was den exakt den eigenen Bedürfnissen entspricht. - Auf Kosten der CE-Zertifizierung...

Und damit wären wir schon bei der den Problemen, den Kosten. Noch vor wenigen Jahren war der Selbstbau unbestritten am günstigsten, da man sich die teure, europäische Arbeitskraft, durch eigenes Handan/auflegen sparen konnte und natürlich auch heute noch kann.

Aber, wenn ich mir heute die Preise einer Lagoon oder einer Leopard anschaue (ja, es soll möglichst ein Mehrrumpfboot werden) dann kommt man schon ins grübeln, ob dieser Preisvorteil heute überhaupt noch zum tragen kommt. Zugegeben, detailierte Preisausküfte hab ich noch nicht eingeholt, aber so grob über den Daumen gepeilt würde ich doch sagen, die Materialkosten eines Selbstbaus decken sich nahezu mit den Gesamtkosten eines Konfektionsbootes (oder täusche ich mich da?)

Man muss ja auch bedenken, dass einem beim Selbstbau immer wieder die Idee überkommt, diese, oder jene Kleinigkeit zu ändern oder zu ergänzen was die Kosten ja nicht unerheblich in die Höhe treiben kann, beim Fertigkauf bekommt man das, was im Vertrag steht, und obendrein noch Garantie.

Trotzdem hat es ja auch was, etwas, worauf man sich jedes Wochenende freuen kann (Motto: Endlich wieder schrauben!) und wenn man das Ziel vor Augen hat und abschließend auf sein Werk blickt und sich sagen kann, da hab ich ja wirklich was geschafft!

Jetzt seit ihr gefagt! Wieviel würde so ein Selbstbaum-Kat von 12-13m kosten und wieviele Arbeitsstunden (klösches arbeitstempo ) würde der in Anspruch nehmen? Lohnt es sich dabei, gewisse Teile vorgefertigt zu kaufen. (z.B. die Rümpfe, oder ein komplettes Kasko und man kümmert sich nur noch um die Innenausstattung) Ich weiß, meine Darstellung ist ziemlich allgemein gehalten, desshalb fällt eine konkrete Antwort schwer, aber iss ja auch schon Aschermittwoch... *schunkel*

Grüße,
Sven
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  #2  
Alt 25.02.2004, 02:24
Harry Harry ist offline
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Erstmal... Herzlich Willkommen im Club der Jecken auch außerhalb der Karnevalszeit.
Wie du schon angemerkt hast, eine allgemein gültige, präzise Antwort wirst du auch hier nicht finden.
Warum...
Selbstbau heißt individuell Bau.
Einen Vergleich anzustellen, das kann man nur, wenn man richtig vergleicht.
Beispiel: Serienbau: Harken Winschen >>> Selbstbau: Andersen
Das ist nur ein Punkt, der sich in vielen Details natürlich auch im finanziellen Bereich niederschlägt.
Das heißt für dich viiiiiel Vorarbeit alleine nur, um halbwegs vergleichen zu können.
Zusätzliche Punkte wären z.B.:
Wie wertet man, das selbstgebaute Boot von vorne bis hinten zu kennen?
Kannst du in der investierten Bauzeit evtl. Geld verdienen?
Wie denkt die Familie über ein Bauvorhaben?
Bauplatz, Transport, Einkaufsmöglichkeiten.....

Du siehst, es gibt Dinge, die kann man nicht über einen Kamm scheren.
Ich habe hier noch längst nicht alles aufgezählt, das weiß ich.
Es gibt halt Vieles zu bedenken. Einiges davon ist individuell und kann von uns nicht behandelt werden.
Das soll dich von weiterführenden Überlegungen aber nicht abhalten, denn, wenn es dann mal fertig ist, dann ist es DEINE Yacht, auf die du zurecht sehr stolz sein kannst.

Gruß Harry
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  #3  
Alt 25.02.2004, 06:28
Mystic Mystic ist offline
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Hallo Sven,

wenn der ausschlaggebende Grund für einen Selbstbau die Kosten sind, halte ich so ein Projekt für wenig aussichtsreich (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel) Ich denke Du hast recht, dass ein reiner Kostenvergleich mit einem Serienschiff den Selbstbauer ernüchtern würde.
Aber: Wenn Du im Ergebniss von der Serie abweichen willst, macht das Genze auch aus finanzieller Sicht Sinn. Schau Dir mal eine Bavaria o.Ä an, also Schiffe die für vergleichsweise kleines Geld zu haben sind. Du wirst feststellen, dass bei der Sonderausstattung schluss ist mit günstig.

Die Kosten für Bugstrahlruder Ankerwinde große Batteriebank, Generator, WW Boiler, Froster Navi Elektronik etc etc sind ja im Serienschiff meistens nicht enthalten, der Selbstbauer vergleicht meist den Komplettpreis seines Eigenbaus.

Was man mE auch nicht außer Acht lassen darf ist die Tatsache, dass ein Selbstbau im Allgemeinen einen geringeren Wiederverkaufswert hat, und das Verlustrisiko während der Bauzeit nicht unerheblich ist ( ich kenne zig geplatzte Träume die vor sich hinrotten)

Also, wenn Basteln nicht unbedingt ein Ziel für Dich ist, und du mit einem Serienbau leben kannst / willst, macht Eigenbau nur wenig Sinn. Wenn Du allerdings auf ein individuelles Schiff stehts, und deinen Traum andernfalls als Einzelbau in Auftrag geben müsstest, dann ist Eigenbau eine gute und günstige Alternative.

Wichtig ist aber in dem Fall auch Dein Umfeld:. Bauplatz sollte in der Nähe sein, Familie muss mitspielen und nicht zum Schluss brauchst Du neben der Kohle auch ein "dickes fell" denn der erste Frust kommt bestimmt.

Ich hoffe, dass Dir die Antworten hier ein wenig weiterhelfen,

Handbreit

Bodo
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  #4  
Alt 25.02.2004, 07:57
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moin,

zunächst mal
herzlich willkommen im forum.

im laufe des tages werden bestimmt weitere antworten zu deiner frage eintreffen.

der wichtigste faktor wurde bereits angesprochen:
sind deine haushaltsangehörigen / lap willens,
die jahrelange belastung durch ein solches selbstbauprojekt mitzutragen?

sind sie vielleicht auch vom "virus" erfasst?
oder nehmen sie das projekt nur billigend in kauf?


le loup
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  #5  
Alt 25.02.2004, 08:17
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Dirk Dirk ist offline
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Standard Re: Preisvergleich: Selbstbau <=> Produktionsboot

Zitat:
Zitat von Nordseeskipper

Trotzdem hat es ja auch was, etwas, worauf man sich jedes Wochenende freuen kann (Motto: Endlich wieder schrauben!) und ..................

Grüße,
Sven
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.......Betonung liegt bei man(n)! Ob sich die Familie auch immer mitfreut wage ich zu bezweifeln, die ist nicht immer begeistert!!!!!!
Schon der Satz: "Schatzi am Wochenende geh' ich am Boot basteln, Montag habe ich frei und geh' zum Boot........" kann den Familiensegen enorm in Schieflage bringen. Solche "Kleinigkeiten" sollte man vorher unbedingt klären, ganz objektiv!!!!!!!!!!!



....ich habe Do u. Fr frei und geh schrauben, am Wochenende geh ich auch schrauben, Erlaubnis hab ich!
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Gruß Dirk


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  #6  
Alt 25.02.2004, 09:00
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Standard Re: Preisvergleich: Selbstbau <=> Produktionsboot

Zitat:
Zitat von Dirk
...........
....ich habe Do u. Fr frei und geh schrauben, am Wochenende geh ich auch schrauben, Erlaubnis hab ich!
nanu - da war doch kürzlich was mit wohnung renovieren?
oder hab ich das verwexelt.

ansonsten gebe ich dir völlig recht.
falls das gemeinsame leben durch solch ein grossprojekt auseinanderdriftet kann es passieren, dass es sehr bald keine gemeinsamkeiten mehr gibt.

le loup
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  #7  
Alt 25.02.2004, 09:40
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Holger Holger ist offline
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hallo sven,
grundsätzöich kostet ein selbstbau genau so viel wie ein werft-einzelbau.
aber:
die differenz zwischen den materialkosten und den werftkosten sind deine arbeitsstunden.

alles unter 5000 stunden ist in der regel illusion.

über die kalkulation findest du über die suchfunktion "selbstbau" eine menge beiträge


grüsse
holger (6500 stunden)
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  #8  
Alt 25.02.2004, 11:30
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Kann mich allem Geschriebenen anschließen. Zusätzlich denke ich an die Schritte, die man so oder so machen sollte.

1. Infos über den Selbstbau einholen, soviel als möglich. Diese Infos über Schwierigkeiten, Tricks, gute und schlechte Lösungen, Materialdiskussionen und, und ....... sind jene die man von Herstellern der kommerziellen Boote nicht bekommt, dennoch auch dort eine große Rolle spielen. Damit erreicht man einen guten Überblick, was man beim Kauf oder Selbstbau zu beachten hat bzw. was man im Laufe des Betriebes zu erwarten haben wird. All das kostet viel Zeit und etwas Geld für Bücher, sind aber leichter in der „Familie“ unterzubringen. (gegen manch anderes Vergnügen eher preiswert...??!!)

2. Daraus entwickelt man die Argumente für ein solches Vorhaben, die man in der Familie beginnt zu diskutieren und damit vorzufühlen, wohin die Begeisterung tendiert.

3. Bei den Kosten für den Selbstbau setze ich auch ein gekauftes Boot dagegen. Abzüglich der eigenen Mannstunden (die machen in unserem Fall scheinbar 2/3 des Gesamtpreises aus, allerdings inkl. anteiliger MwSt und Overhead für Verkauf und so).
Die Kosten für das benötigte Werkzeug kann man so oder so betrachten, bei uns sind sie nur zu einem Anteil für den Bootsbau „gerechnet“. Anteilig könne man auch wieder verkaufen.

4. Kostenabschätzungen für den Selbstbau muss man sorgfältig sammeln. Zu den reinen Materialkosten (inkl. technischer Einrichtungen) kommen noch Verbrauchsmaterial (Schweissdrähte, Gas, ev. Strom, Heizmaterial...), ev. Bauplatz- und Transportkosten, Drittleistungen (Biegen, Drehen von Teilen) und a.m.
Angebote einholen, Angebote einholen.... !!!
Man glaubt gar nicht wie unterschiedlich die Industrie kalkuliert (z.B. Alupreise bis zu 32% Unterschied, bei selben Primärlieferanten)

5. Bis hierher fallen geringe Kosten an und es liegt noch kein wartendes Baumaterial rum, aber ein guter Überblick ist erreicht. Ab dann kann man beruhigt und beruhigend in die eine oder andere Richtung gehen - Selbstbau oder Kauf (oder auch nicht)
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Gruß, Klaus

www.aluriverboat.de oder aktuell
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... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ...
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  #9  
Alt 25.02.2004, 12:16
Nordseeskipper Nordseeskipper ist offline
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Zunächst mal danke vür die vielen Antworten, und dann auch noch so schnell! *stolzaufeuchsei*

Aber stimmt es wirklich, dass beim Kauf immer noch die alte Faustformel gilt: 1/3 Materialkosten + 2/3 Montagekosten?
Ich dachte dieses Verhältnis hätte sich gerade mit der Serienfertigung alla Bavaria mehr als umgedreht. Es gab mal einen Artikel (schlagt mich tot, ich weiß nicht mehr, wo das stand ) da wurde von ca. 15% Manneskraft-Kosten gesprochen, auch bei europäischen Werften.

Zugegeben, wenn man einigermaßen geschickt im Umgang mit Werkzeug ist und beim verschtauben/verspachteln/ect. immer auf Nummer Sicher geht bezüglich Materialstärke und -qualität, dann wird der Selbstbau mit Sicherheit die Produktions-Kiste an Haltbarkeit um Jahrzehnte übertreffen. Für einen kompletten Selbstbau in meiner Größenordnung - hatte ja von ca. 12m gesprochen - wird die Zeit allerdings nicht reichen. Man will ja schließlich auch noch mal aufs Wasser Desswegen werde ich wohl auf ein großes Fertig-Boot mit minimal-Ausstattung sparen und mich dann an den Innenausbau ranmachen - Schade, dass man beim Boot nicht anbauen oder aufstocken kann!

Grüße,
Sven
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  #10  
Alt 25.02.2004, 12:26
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Dirk Dirk ist offline
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Standard Re: Preisvergleich: Selbstbau <=> Produktionsboot

Zitat:
Zitat von le loup

nanu - da war doch kürzlich was mit wohnung renovieren?
oder hab ich das verwexelt.

le loup
..........das betrifft mich nicht (mehr)!
Ich habe alle Renovierungsaufträge abgeschlossen, sogar mehr getan wie nötig! Aber bald geht die Gartenzeit wieder los, dann fallen wieder jede Menge "Nebensächlichkeiten" an....
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  #11  
Alt 25.02.2004, 12:31
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hakl hakl ist offline
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Zitat:
Zitat von Nordseeskipper
Aber stimmt es wirklich, dass beim Kauf immer noch die alte Faustformel gilt: 1/3 Materialkosten + 2/3 Montagekosten?
Ich dachte dieses Verhältnis hätte sich gerade ...
Habe das auf unseren Typ bezogen ("Hausboot-Trawler", siehe WWW)
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  #12  
Alt 25.02.2004, 12:49
steinrotter steinrotter ist offline
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Hi,

es gab mal in der Fachpresse Analysen zum Selbstbau. Dabei kam heraus, dass der Selbstbau :

a. haeufig abgebrochen wird
b. teuerer ist
c. meist ein qualitativ schlechteres Produkt liefert, das kaum wieder gut verkauft werden kann

Ich habe daher eine "alte Muehle" gekauft, die ich restauriere um dem Schraubersyndrom Ehre zu erweisen.

Daher ist es vielleicht sinnvoller, ein aelteres Gebrauchtboot wieder in Schuss zu bringen.

Gruesse,

Mic
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  #13  
Alt 25.02.2004, 15:25
Nordseeskipper Nordseeskipper ist offline
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Zitat:
Zitat von steinrotter
c. meist ein qualitativ schlechteres Produkt liefert, das kaum wieder gut verkauft werden kann
Bei dem Wiederverkaufswert stimmt ich dir uneingeschränkt zu. Das ist aber meiner Meinung nach eher eine Vertrauenssache, als eine Qualitätsfrage. Klar, es gibt gute Schrauber und schlechte Schrauber, und als Käufer frage ich mich natürlich, warum will der seinen Selbstbau verkaufen, an dem er/sie Jahre lang so viel gearbeitet hat. Ist es vielleicht doch nciht so toll geworden, wie erhofft, denn, wer zufrierden ist, mit seinem Boot, der verkauft es auch nicht. Hinter dem Namen einer großen Werft steht eine Marke, Marken schaffen Vertrauen, ob verdient, oder nicht verdient und da sind die Leute halt einfach bereit, etwas mehr zu investieren, als in ein unbekanntes Produkt. Wann wurde in Palstek derletzte Selbstbau-Kat getestet, wann der letzte Produktionskat? Auch wenn solche Tests oft nur vermeintliche "Investitionsicherheit" bezüglich einer Yacht vortäuschen, so findet man beim Selbstbau-Kauf nciht mal diesen Strohhalm, an den man sich klammern kann. Wenn es dann ein Problem mit dem Boot gibt hat man niemanden, dem man dien ganzen Mist in die Schuhe schieben kann ("Ja diese *§%(% von Beneteau haben mir hier mal wieder was tolles zuammen geklebt!") Man kann sich nur an den eigenen Kopf fassen und sich fragen: "Wieso habe ich diesen Kahn von dem Möchtegern-Handwerker blos gekauft?"

Ich glaube, du tust den Schraubern hier im Forum Unrecht, wenn du die Sache so Pauschal verteufelst. Die meißten machen den Eindruck von wirklich kompetenten Leuz, die mit Herzblut bei der Sache sind. Gut, statistisch gesehen müssen darunter geschickte und weniger geschickte sein, um Bobby-Schenk frei zu zitieren... aber im Schnitt würde ich sagen, hier findet man die Bessere Hälfte der DiY-Fraktion

Wer schrauben kann und will, solls tun, ich glaub mittlerweile, den Aufwand würd ich auf Dauer nicht bewältigen können. Desshalb Respekt vor denen, die es anfangen und Hochachtung, vor denen, die es zu Ende gebracht haben!

Grüße,
Sven
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  #14  
Alt 25.02.2004, 16:21
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Holger Holger ist offline
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wenn man ein gebrauchtes boot kauft, dann ist es meist in einem fahrtüchtigen zustand. wenn man jetzt den fehler macht es umzubauen, dann passiert in 90% aller fälle folgendes:

man findet mehr und mehr sachen die man ändern will. als folge davon nimmt mann das boot mehr und mehr auseinander. plötzlich hat man eine fast leere hülle vor sich und fängt praktisch einen neuausbau an. dann ist man genausoweit, als ob man einen leeren fertigrumpf gekauft hat, aber mit dem unterschied dass man ein eigentlich fahrtüchtiges fahrzeug in den zustand der unbrauchbarkeit versetzt hat und wieder neu anfängt = doppelte arbeit. ich kenne hierzu fälle aus dem freundeskreis...

also wenn gebrauchtes boot, dann um gottes willen nichts dran machen sondern fahren, fahren , fahren....

zu den sogenannten selbstbauleichen:
wenn der rumpf von einem renommierten hersteller gemacht wurde, ist nichts gegen einen (oft sehr günstigen) kauf einzuwenden. aber immer daran denken: für das geld eines fertigen schiffes kann ich jahrzehntelang jeden urlaub chartern!

für den selbstbau spricht: man kennt sein schiff in-und auswendig und weiss sich auf der langfahrt zu helfen. man kann sicherheit hineinkonstruieren von denen fertige serienschiffe nur träumen können.
wer aber sich nicht im voraus darüber im klaren ist, dass ein ordentlicher selbstbau mindesten 5 lebensjahre kostet, sollte die finger davon lassen.
eine gute übung ist, sich zunächst mal ein beiboot selbst zu bauen. das ist dann schon eine gute schule.

holger
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  #15  
Alt 25.02.2004, 17:14
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Hallo,

also zunaechst habe ich Selbstbauer nicht verteufelt ... ich waere auch gern einer aber da ich wenig Zeit habe und ich mich schon mit der Restaurierung meiner WIBO 930 fast uebrnommen habe, will ich halt davor warnen ....

Gruesse,


Mic
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  #16  
Alt 02.03.2004, 19:36
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Hallo,
ich habe mitlerweile zwei Seiten durch:

1. Total Refit eines Jollenkreuzers: Wie oben beschrieben der sich ausweitende Wahnsinn! Ich war am Ende froh, daß ich meine Materialkosten wieder raus bekommen habe. Das Ergebnis war sehr gut, aber es zahlt sich nur bei ganz bestimmten Bootstypen wirklich aus. Da gilt glaub ich je größer desto besser.

2. Neukauf: Ich habe ein Schiff neu gekauft und dann versucht günstig zu komplettieren. Das halte ich für einen günstigen Weg, der zwar zunächst ein höheres Invest bedeutet, aber ich bin fest davon überzeugt, daß man den Neupreis wieder bekommt.

Ich habe lange -auch aus Spaß an der Sache- damit geliebäugelt, ein Boot selber zu bauen bzw. auszubauen. Ich denke finanziell ist das nur in Ausnahmen ein guter Weg. Wenn man sich mit den Booten von der Stange zufrieden gibt und nicht gerade einen Exoten erwirbt, dann ist das der günstigste Weg. Der Lohnkostenanteil liegt bei Gross-Serien zwischen 12 und 15%, darüber hinaus bekommen die Werften sehr gute Einkaufskonditionen. Geld verdienen die erst so richtig bei Schiffen größer 11m und dann vor Allem über die Extras, bei denen man m.E. am meisten sparen kann.

Gruß Thomas.
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  #17  
Alt 03.03.2004, 13:32
Nordseeskipper Nordseeskipper ist offline
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Zitat:
Zitat von iemand
Der Lohnkostenanteil liegt bei Gross-Serien zwischen 12 und 15%, darüber hinaus bekommen die Werften sehr gute Einkaufskonditionen. Geld verdienen die erst so richtig bei Schiffen größer 11m und dann vor Allem über die Extras, bei denen man m.E. am meisten sparen kann.
Diese Zahlen hatte ich auch noch irgendwo im Kopf. Weißt du noch, wo du das mit den Lohnkosten her hast? Der Artikel, in dem ich das gefunden hatte war nämlich sehr interessant und ich würde den gerne nochmal ausführlich lesen, weiß aber nicht mehr wo das war.
Links bitte an mich

Grüße,
Sven
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