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http://www.handelsblatt.com/panorama...n/3951146.html Er sagte dem "Flensburger Tageblatt" gegenüber aus, dass im Gegensatz zu Tschernobyl es in Japan „eine Schutzhülle aus Stahl direkt um den Kern und darum eine weitere aus Beton“ gebe. „Eine riesige Betonplatte, die das Durchsickern eines geschmolzenen Kerns in das Erdreich und damit den Austritt von radioaktiver Strahlung verhindern würde“ solle sich darunter befinden.
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Ich denke bei dem ganzen unvorstellbaren Leid, das die Japaner aktuell erfahren und vorallem so "aufrecht" erdulden steht es uns nicht zu über deren Informationspolitik zu sinnieren. Sie haben eine andere Art zu Leben und auch eine andere Art sich Mitzuteilen.
Und sind wir mal ehrlich.... wenn nur die Hälfte von dem stimmen würde, was die (deutschen) Medien in den letzten Tagen - nur über die besagten Reaktoren berichtet hatte, dann dürfte dort eigentlich kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Schlimmer noch... wir müßten schon zig Tausende von Strahlenopfern beklagen. Was dort aktuell vor sich geht, weiß vermutlich bis ins letzte Detail niemand. Und die, die daran arbeiten das allerschlimmste zu verhindern haben bestimmt besseres zu tun als storyhungrigen Jornalisten Rede und Antwort zu stehen. Das fängt meiner Meinung nach schon beim Betreiber an: Er wird hier und da so dargestellt, als wäre er ein "gewissenloser Raffzahn" für den nichts außer der Rendite zählt. Ich weiß nicht, ob die, die das schreiben das selbst glauben, aber wir sprechen hier immernoch von einem Erdbeben der Stärke 9,0 ! ! ! Die Annahme das wir Menschen alle Naturgewalten nach belieben kontrollieren können ist - und wird vermutlich auch bis in alle Ewigkeit - falsch sein! KEINER - erst recht nicht der Betreiber - wollte, das soetwas passiert! Und die Probleme, die die in diesem Kraftwerk haben, sind bestimmt nicht so simpel zu lösen, als das wir hier in diesem Strang auch nur ansatzweise in der Lage wäre hier den Königsweg zu finden.... Es bleibt nur zu hoffen, das die Druckbehälter halten !!!! Kernschmelze hin oder her.... Hauptsache das ding bleibt dicht! Und ich bin sicher, das die Japaner ALLES tun, damit das der Fall bleibt!
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In den Medien wurde vom Gegenteil berichtet. |
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Das ist halt das Problem der Medien. Sie wüssten gerne alles, aber das Gegenteil ist oft genug der Fall.
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Grüsse Ulli
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Für THW Buchmüller läuft in Tokio alles normal. Kinder auf den Spielplätzen, Läden voll, Restaurants geöffnet und und und.
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Es gibt auch kaum mehr eine andere Erklärung für die massive Erhöhung der Werte vor Ort, so gerne ich das auch glauben möchte. |
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Na anscheinend ja nicht oder wie erklärt sich der Rückzug des THW aus Japan. Das was ich eben als Begründung in der Tagesschau gesehen und gehört habe, ist doch nur vorgeschoben
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Grüsse Ulli |
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Weil man das nicht kann. Du kannst auch nicht (noch beim Ausrollen) einen überhitzzten Kolben aus deinem Automotor ausbauen, oder? Zu 2) Durch Abschaltung produzierten seine Turbinen keinen Eigenstrom mehr und die Kühlung schaltet auf Fremdstrom. Dank zerstörter Infrastruktur, gab es keinen Fremdstrom vor Ort. Also Versorgung über Generatoren, dann die Welle und der Rettungsversuch über die Batterien... Also das Problem war definitiv auch die eigentliche Sicherheitsabschaltung selbst. Die automatische Abschaltung ist daher in meinen Augen als Sicherheitsmaßnahme falsch. Bei einer Beschädigung des Reaktors durch das auslösende Erdbeben, hat man dennoch die tagelange kritische Abschaltphase zu bewältigen und gewinnt durch die Sicherheitsabschaltung lediglich ein paar Minuten. Gleichzeitig unterbricht man aber seine Eigenversorgung in jedem Fall. Bei unbeschädigtem Reaktor ist der weitere Betrieb jedoch eher ungefährlich und man kann die Nennlast langsam erheblich runterfahren. Aber immer und überall vorstellbar, dazu bedarf es keiner Tsunami-Welle. Restrisiko ist Restrisiko. Nicht die Höhe des Restrisikos ist wirklich entscheidend, sondern die Folgen die beim Eintreten entstehen. Auch bei uns kann durch Verkettung unglücklicher Zustände ein Stromausfall in ähnlicher Weise entstehen. AKW wird runtergefahren, 30km entfernt löst eine Flugzeugabsturz in einen Hochspannungsmast ein unkontrollierbares Chaos in der Stromversorgung in einer Spitzenstromphase aus, in den Dieseltanks der Generatoren wächst seit einer Woche so eine komische Bakterie und verschleimt nach ca. 10 Minütigem Betrieb die Filter, Einspritzpumpen .... Auch unsere Batterien sind für den Antrieb der Kühlpumpen nicht ausreichend. Ein Terrorangriff gezielt auf das Kühlsystem kann ein ähnliches Szenario hervorrufen. Aber ist alles in allem nur ein geringes Restrisiko. @ Wolf: Dass diese alte Reaktoren die aktuell abschaltreif waren, über so etwas modernes wie einen Core Catcher verfügt, wage ich zu bezweifeln. Immerhin ist die Existenz der Core-Catcher dem Tschernobyl-Unfall zu verdanken, man dachte damit ja weit jenseits des Restrisikos, denn wozu sollte eine so neue und teure Einrichtung gut sein, wenn man durch äußere Kühlung des Containments einen Durchbruch des Kernes verhindern könnte? (So gesehen ist ein CC ein brandfrische Sache, es gibt angeblich nur 2 aktive Reaktoren in China mit dieser Einrichtung geben...denn Kalkar ging nie in Betrieb und der erste neue EPR geht auch erst 2012 statt schon 2009 in Betrieb.)
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gregor Geändert von Dicke Lippe (15.03.2011 um 12:49 Uhr)
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#309
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Tritt Kernschmelze aus, verschlechtert sich die Lage nochmals dramatisch und es können unabsehbare Folgen eintreten. Bestätigt es sich das der Betreiber lügt, wird vielen Menschen die Möglichkeit genommen sich in Sicherheit zu bringen. Wer die gestrige Presskonferenz gesehen hat, weiß warum ich denke das die lügen. @ Ulli Nicht nur das THW, Ärzte ohne Grenzen usw. sind wieder schnellstmöglich abgerückt, sondern der ganze amerikanische Hilfsverband mit Flugzeugträger und allem was dazu gehört. Warum?
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... |
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Heute Wir müssen abwarten. Verfolgt man jedoch die Meldungen, so werden immer mehr Mitarbeiter aus Japan zurück beordert und Flüge annulliert bzw. umgeleitet. Die Lufthansa fliegt Tokio wohl derzeit nicht mehr an. |
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zu1: der Vergleich hinkt: Ein AKW ist kein Automotor und die Stäbe könnten auseinander gezogen werden, BEVOR es zu heiß wird. Meine Frage ist ja: geht es oder nicht. Wenn nicht, warum nicht? Hat man an einen solchen Fall nicht gedacht? Ich will nicht klugscheissern, ich will wissen, warum das nicht geht, wenn es nicht geht!
Gruß Ulli
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Mein Profilbild muss geändert werden... |
#312
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Was in Japan nicht auszuschliessen ist, ist die Möglichkeit, dass sich die Schmelzmasse sowohl durch die Stahlhülle als auch durch die Betonwanne in den Untergrund durchfrisst. Ob die Gefahr dazu besteht und wie sich das Szenario auf die Umwelt auswirken würde, weiss ich nicht. Das wäre aber sicher eine schlimme Wendung der Entwicklung. Was aber nicht passieren kann, ist die Situation wie sie in Tschernobyl stattfand, weil die betroffenen Reaktoren in Japan keine Graphit-Reaktoren sind. Eine Ursache des enormen Austritts von radiaktivem Material bei Tschernobyl war der tagelange Brand des Graphits der dazu führte, dass Material aus dem Kern in die Atmosphäre gebracht wurde. Also selbst wenn der Super-GAU in Japan eintritt, besteht zumindest eine gute Chance, dass die Auswirkungen trotzdem nicht derart katastrophal wie in Tschernobyl sind sondern sich im - immer noch schlimmen Rahmen - eines Unfalls wie Three Mile Island bewegen. Gruss Marcel
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Schlimm genug wäre es aber allemal. Aber eben wissen tun wir es nicht und die erhöhte Strahlung kann auch andere Ursachen haben, es muss nicht sein, dass die Stahlhülle bereits gerissen ist. Gruss Marcel
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Die japanische Informationspolitik die wir hier sehen ist für Japaner absolut üblich und normal.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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Ich wage zu bezweifeln, dass wirklich detaillierte Informationen vorliegen. Wie schon verschiedentlich ausgedrückt weiss niemand genau was in einem Reaktor in so einer Situation genau passiert. Zitat:
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Was soll den ein amerikanischer Trägerverband ausrichten? Nicht mal für eine Evakuation grosser Menschenmengen kann er unterstützen, die Hafenanlagen existieren nicht mehr. Will man 20'000 Menschen mit Helis ausfliegen? Gruss Marcel |
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Das lässt sich mal ganz einfach auf den Punkt bringen: die asiatische Denkweise lässt das Individuum hinter dem Kollektiv zurückstehen. Ist schlicht ein anderer Ansatz als die Ego-Kultur in unseren Breitengraden die das Individuum in den Mittelpunkt stellt. Gruss Marcel
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@Hossie:
ohne die Zitate in Frage stellen zu wollen: Wenn das so ist, sind die Erbauer/ Betreiber der AKW noch skrupelloser, als zu vermuten war. Ich hatte mich früher als 'pro AKW' mit der Materie auseinandergesetzt und auf das 'Know how' vertraut. War wohl ein Fehler. Danke für die Aufklärung. Gruß Ulli
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#319
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Die Betreiber von AKW's suchen die sicherste Möglichkeit um ein AKW zu betreiben. Verschiedene Gesichtspunkte sind da zu berücksichtigen, natürlich auch die wirtschaftliche. Kommt dazu, dass man aus vorangegangenen Fehlern lernt und versucht sie zukunftig zu vermeiden. Das ist des Ingenieurs täglich Brot und ist in allen Lebensbereichen so. Ein Erdbeben mit anschliessendem Tsunami in der Stärke hatte eine derart kleine Wahrscheinlichkeit, dass in der Gesamtheit der Risikoanalyse die Wahrscheinlichkeit für den jetzigen Fall als gering eingeschätzt wurde. Wenn auch nicht solchen, aber doch für die als Individuum lebensgefährlichen Situationen bist du täglich ausgesetzt. Beim Autofahren, fliegen oder bei der täglichen Lebensmittelaufnahme. Überall gibt es Risiken die eingeschätzt und in ihrer Auswirkung beurteilt werden. Wird die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses oder die Auswirkungen als gering beurteilt werden, heisst es nicht, dass es nicht trotzdem zu einer Gefährdung kommen kann. Ein Airbag in einem Auto kann tödlich sein, für dich, für ein Kind oder für den Feuerwehrmann der dich nach einem Unfall rausschneiden will nachdem der Airbag während des Unfalls nicht ausgelöst hat, aber ausgerechnet dann losgeht wenn der Feurwehrmann mit seinem Kopf zwischen Steuerrad und Opfer ist. Wir hatten einen solchen Fall in der Schweiz. Trotzdem werden Airbags verbaut, weil das Risiko kalkulierbar ist und der Nutzen überwiegt. Bilde dir bitte nicht ein, dass das nicht in allen Lebensbereichen passiert die dich unmittelbar betreffen. Gruss Marcel
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Das sind die Unterschiede. Du sahst ARD und ich ZDF. Der eine sagt, endgültig, der andere vorübergehend.
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Dewegen hinkt der Vergleich auch gar nicht. Wenn das Ding läuft, kann man ihn nicht öffnen, das ist beim Automotor genauso. Nur läuft ein Reaktor auch nach einer Abschaltung halt noch mehrere Tage nach. Man redet immer noch von einer drohenden Katastrophe. Momentan sitzen wir aber bereits in einer wirklich gigantischen Katastrophe in "der ersten Reihe" und gucken live dem Ablauf dieser zu. Und die Hoffnung "schlimmer wird es jetzt aber nicht mehr" ist leider absolut naiv. Die Sache ist absolut außer Kontrolle, man hat keinerlei Erfahrungswerte wie das weitergeht, aber es wird nicht in einer Woche die Info folgen: "Haben wir Glück gehabt, jetzt ist alles wieder schick.", was da abläuft und was in den nächsten Tagen passiert / passieren kann, will nur niemand wirklich so schonungslos formulieren. Ehrlich gesagt, halte ich schon jetzt den Tschernobyl Vorgang für weit harmloser und ein Vergleich zu Harrisburg hatte sich schon schnell nach den ersten Meldungen erübrigt.
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gregor
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Das alles was man jetzt versucht eigentlich nur experimenteller Status hat ist mir auch bewusst. Aber deswegen die Hoffnung aufgeben, dass man noch schlimmeres abwenden kann? Was mich aber interessiert, was sind die Gründe wieso du Tschernobyl als schlimmer einstufst? Ich persönlich empfinde es zurzeit noch andersrum, weil nach jetzigem Informationsstand wenigstens die Hoffnung bleibt, dass der grösste Teil des radioaktiven Materials noch nicht ausgetreten ist, was bei Tschernobyl definitiv anders war. Gruss Marcel |
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#324
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Nein, das war mir nicht klar. Denn wenn ich weiß, wie das Ding funktioniert und was schiefgehen kann, sorge ich vor!! Das treibt die Kosten und reduziert die Wirtschaftlichkeit! Ich setze (als Laie) voraus, das diese Mechanismen bekannt sind und waren und DAS bezeichne ich als 'Skrupellos'! Was in Japan passiert, ist schlimm genug, aber diese rumeierei der Regierung (Physikerin? promoviert? Wo geklaut?) mit unseren, ebenfalls anfälligen Reaktoren, ist mehr als bedenklich.
Gruß Ulli
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#325
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Ich halte Tschernobyl für weniger schlimm, nicht für schlimmer. Dort war der Unfall auf einen Reaktor begrenzt, es gab recht große schwach besiedelte Gebiete rundum. Das unmittelbare Gelände ist zwar jetzt hoch kontaminiert, hat aber die Partikel recht gut gebunden. Viele Helfer zogen in den sicheren Tod um den Betonsarg zu bauen. Auch wenn dieser Gau noch läuft, (auch hier ist die "Baustelle" nicht fertig), sind weitere Auswirkungen recht gut zu schätzen. Sobald wieder erhöhte Aktivitäten gemessen werden, muss der nächste Betonsarg gebaut werden.... Hier aber sind drei Reaktoren außer Kontrolle, hier ist das Meer in unmittelbarer Nähe, wenn erhebliche Kontaminierungen in die Meeresströmung gelangen hat das Folgen, die weltweit gar nicht abzuschätzen ist. Die Folgen auf so dichtem Raum drei hochaktive Quellen nicht kontrollieren zu können sind ebenfalls kaum absehbar. Der weitere Verlauf ist bisher nicht wie in Tschernobyl durch eine Verpuffung unterbrochen, der letztlich zu einer Verteilung des kritischen Kerns führte. Hier sind drei Kerne noch als aktive kompakte Masse unterwegs und das ist halt nach Lehrbuchmeinung schon bei einer Schmelze, eine Situation die eskalieren muss.
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gregor
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