Restaurierung einer Sperrholzjolle - Seite 2 - boote-forum.de

HOR · #26 14.02.2005, 15:20

Zitat:

Zitat von Pusteblume

Ruderdollen würde ich nicht anbauen, die stören beim Ausreiten. Daß ein AuBo an einer kleinen und leichten Jolle nix zu suchen hat, sollte sich von selbst verstehen. Der "Alternativantrieb" auf Jollen besteht ja aus eine Stechpaddel, wenn Du auf dem Seitendeck sitzend paddelst, läßt sich das Boot gut mit dem Knie steuern.

Ich werde die Jolle zumindest zeitweise auf Fließgewässern (Elbe und Main) bewegen müssen. Reicht da ein Stechpaddel aus?

avivendi · #27 14.02.2005, 16:40

moin,
kann eigentlich von der elbe sprechen: so richtig vorstellen kann ich mir das nicht....
früher, zu meiner jollenzeit haben wir auf dem bug mit stechpaddel gesessen, war aber auf einem baggersee, ohne strom. da ging das wohl.
würde aber richtige riemen dem paddel vorziehen. in anbetracht der tatsache, das es herausnehmbare dollen gibt, die beim ausreiten nicht stören, ist das rudern sehr viel bequemer und effektiver.
übrigens gab es in der yacht ende letzten jahres einen vergleich zwischen einer klassischen rennyacht (segellängen yacht) und einem hightech racer. der klassiker wurde mit riemen nach hause gebracht

#28 14.02.2005, 16:48

ich hab mal bei wenig wind und glattem wasser versucht die ixy auf geschwindigkeit zu paddeln, nachdem ich die Logge drin hatte.
Wenn man richtig gas gegeben hat, waren 2 bis 2,3 Knoten drin. Dann war auch schluß. Nur richtig auf geschwindigkeit hältst nich lange durch. Das geht nur als Zwischensprint. Auf dauer konnt ich so 1,2 bis 1,5 knoten erreichen. da darfst aber nicht absetzen.
Nen kleiner leichter AB wäre vielleicht angebrachter. Etwa den 2PS 2Takt yamaha. Leicht und unverwüstlich.

#29 14.02.2005, 16:52

Zitat:

Zitat von Pusteblume

Ixy, und dann habt Ihr KEINE Farbreste (oder farbigen Lackreste) mehr im Holz?? Und kein ausgebleichtes Holz?? Also, ich hab über Weihnachten meinen Ruderkopf saniert - da mußte schon ein bissel runter, bis es wieder wie schönes dunkles Mahagonie aussah...

nein haben keine farbreste.
Nein haben kein Ausgeblichenes Holz.
trägt man auf makaroni welches ausgeblichen ist, Leinölfirnis auf (dünn und verdünnt 50:50), dann wird das Makaroni wie durch zauberhand wieder rotbraun und glänzt in alter Frische. Dann schön trocknen lassen, dann weiter wie oben und farbaufbau. Machen wir schon seit Jahren so.

HOR · #30 14.02.2005, 21:11

Zitat:

Zitat von Ixy

Nen kleiner leichter AB wäre vielleicht angebrachter. Etwa den 2PS 2Takt yamaha. Leicht und unverwüstlich.

Täte es da auch ein Tümmler?

#31 14.02.2005, 21:19

wieso nicht, da muß man wenigstens nicht ans Hack dran, aber wegen lagerung und handling würde ich nicht ne Tümmlerhalterung an die seite bauen. Auch den dran haben und dann gut lage schieben? Wäre das heck schon besser.

HOR · #32 14.02.2005, 21:37

Der hätte aber den Vorteil, daß er noch leichter ist als der Yamaha 2PSer.
Optimal wäre also ein Tümmler am Heck.
Ich muß sowieso wegen der Schrauben des Ruderbeschlags und der verdammten Griffe an das Heck ran.

#33 14.02.2005, 21:53

der Tümmler is leichter? Was wiegt der dnn nochmal? Ich fand den immer recht schwer. Von der SCh.... Kühlwasserpumpe mal ganz zu schweigen.

HOR · #34 14.02.2005, 22:41

Zitat:

Zitat von Ixy

der Tümmler is leichter? Was wiegt der dnn nochmal? Ich fand den immer recht schwer. Von der SCh.... Kühlwasserpumpe mal ganz zu schweigen.

Ok, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Meine Recherche hat folgendes ergeben:
Tümmler: 11 kg + 3 kg für Antriebswelle und Propeller
kleinster Yamaha: 10 kg

Pusteblume · #35 14.02.2005, 22:53

Tja, auf Fließgewässern... brauchst Du ein MoBo in Bereitschaft oder einen Motor oder viel Zeit....

Rudern oder Paddeln wird Dir da nicht viel helfen.

Motor: Also, den Tümmler hab´ich als ziemliches Ärgernis in Erinnerung (aber: ein schlechter Motoor ist der beste Segellehrer). Wenn Du wenig Zeit hast, und der Wind läßt Dich ausgerechnet bei Bergfahrt im Stich... nein, laß die Hände vom Tümmler. Mit dem Boot hast Du ja erst mal genug zum Basteln.

HOR · #36 04.03.2005, 22:10

Also:
Der 2 PS Yamahaaußenborder müßte in nächster Zeit rankommen.
Jetzt bin ich das erste Mal seit Weihnachten wieder beim Boot und morgen kommt der Lack runter. Dann sehen wir weiter.
Vorher müssen ein paar Beschläge ab, die ich wohl ausbohren muß.

HOR · #37 05.03.2005, 19:12

Ich habe heute angefangen, den Lack vom Rumpf zu holen. Mit der Heißluftpistole habe ich ihn angewärmt und dann abgeschabt.
Dabei habe ich festgestellt, daß sich zwischen Lack und Holz noch eine Schicht aus Gewebe mit Epoxi befindet.
Jetzt hat durch die Heißluftpistole diese Schicht zum Teil Blasen geworfen und ein paar dieser Blasen habe ich auch aus Versehen geöffnet.

Was jetzt?

HOR · #38 19.03.2005, 21:47

Hier ein paar Fotos von der Entlackungsaktion.
Was mache ich mit diesen komischen Blasen?

Wenn ich nicht die komplette GFK-Schicht runterholen will, kann ich wohl keinen Klarlack auf dem Rumpf aufbringen........

Müssen die Beschädigungen der GFK-Schickt ausgebessert werden?
Ich hatte vor, die zu spachteln. Ist noch mehr nötig?

JCM · #39 19.03.2005, 22:00

das sieht aber nicht gut aus.
Ich fürchte das da noch einiges an extra Arbeit auf dich zu kommt. Die Blasen müssen auf jeden Fall beseitigt werden, da wird sich sonst mit Sicherheit Feuchtigkeit drunter bilden. Wahrscheinlich ist schon Nässe darunter und durch die Wärme des Heißluftföhns hat sich die Schicht vom Holz gelöst. Ich denke auch das du nicht darum herum kommst die GFK Schicht auch noch zu entfernen.

Grüße Jan

HOR · #40 19.03.2005, 22:09

Zitat:

Zitat von jan_matthaei

Ich denke auch das du nicht darum herum kommst die GFK Schicht auch noch zu entfernen.

MIST!!!!

Und wenn ich einfach Epoxi mit einer Kanüle injeziere?

#41 20.03.2005, 02:28

Zitat:

Zitat von HOR

Und wenn ich einfach Epoxi mit einer Kanüle injeziere?

....wäre das Fusch.

Du machst dir nun schon viel arbeit um das Schiff wieder in Schuß zu bringen. Dann kannst lieber auch die alte Matte abziehen.
Die Luftblasen sind einfach zu groß.
Zieh die Matte mit ab, schleif das Holz vorsichtig an und mach einen schönen neuen Farbaufbau.
Da hast du deutlich mehr freude dran.
Jetzt vielleicht nicht an der Arbeit, aber spätestens wenn das Holz wieder offen vor dir liegt, erfreust du dich an dem schönen Anblick. Und nach dem neuen Lackaufbau, bewunderst du dein Schmuckstück nur noch und bist froh die Matte abgemacht zu haben.

avivendi · #42 20.03.2005, 08:02

moin.
vor allem würde ich aber auch mit der temperatur runtergehen beim abziehen.
wenn schon alles solche blasen wirft, hast du bald alles hinüber. wenn epoxy weich wird, kannst du es halbwegs vergessen, es handelt sich ja nicht um einen termaplastischen kusto!
trenn die blasen komplett ab, schleife das laminat grosszügig schräg(!) an (schäften) und laminiere die blasen neu.
oder aber, wie schon gesagt, ziehe alles ab. nicht vergessen, das epoxy hat schon seinen sinn, bringt stabilität.
wenn du an diesem punkt angekommen bist, könntest du das ding eigentlich schon fast neu bauen....
viel freude weiterhin und nicht aufgeben!

HOR · #43 24.03.2005, 00:15

Zitat:

Zitat von avivendi

wenn du an diesem punkt angekommen bist, könntest du das ding eigentlich schon fast neu bauen....

Da ist was Wahres dran.
Bei mir wächst langsam die Idee, nach Abschluß dieser Sanierung ein Boot komplett neu zu bauen. Dann bin ich wenigstens kein kompletter Anfänger mehr.

Ich habe jetzt den Rumpf fast vollständig vom Lack befreit.
Morgen werden die Blasen geöffnet und dann das Ganze geschliffen.
Die Glasfasermatte zum Füllen der Löcher wird wahrscheinlich erst nach Ostern geliefert.

Ich mache bis dahin erstmal auf dem Deck weiter.
So ein Bootsrumpf hat ja zwei Seiten - oben und unten..........

Noch ein Tip von mir als Experten: Eine Heißluftpistole wird vorne ziemlich heiß. Daran kann man sich ganz toll die Flossen verbrennen. Mit ein bißchen Übung entstehen dabei künstlerisch wertvolle Brandblasen. Sollte das nicht beim ersten Mal klappen: Fleißig weiterüben!

#44 24.03.2005, 00:41

Zitat:

Zitat von HOR

Noch ein Tip von mir als Experten: Eine Heißluftpistole wird vorne ziemlich heiß. Daran kann man sich ganz toll die Flossen verbrennen. Mit ein bißchen Übung entstehen dabei künstlerisch wertvolle Brandblasen. Sollte das nicht beim ersten Mal klappen: Fleißig weiterüben!

Stammen die Bilder weiter oben dann wirklich vom Boot? Oder sind das Nahaufnahmen deiner Hände?

Zum Thema, willst wirklich nur die Blasen aufmachen und ausbessern?
Ich würde die alte Matte komplett abziehen. Oft langt einfach nur einmal kräftig dran ziehen. Also eine Seite in die hand nehmen wo es lose ist und dann ziiiiieeeeeehhhhhhhhhnnnnnnnnnn.
Dann kannst du das neue Gewebe in einem Stück aufbringen. GEht vielleicht schneller und einfacher und dürfte auch gleichmäßiger aussehen. Die Oberfläche ist dann besser.

HOR · #45 24.03.2005, 09:56

Zitat:

Zitat von Ixy

Zum Thema, willst wirklich nur die Blasen aufmachen und ausbessern?
Ich würde die alte Matte komplett abziehen. Oft langt einfach nur einmal kräftig dran ziehen. Also eine Seite in die hand nehmen wo es lose ist und dann ziiiiieeeeeehhhhhhhhhnnnnnnnnnn.
Dann kannst du das neue Gewebe in einem Stück aufbringen. GEht vielleicht schneller und einfacher und dürfte auch gleichmäßiger aussehen. Die Oberfläche ist dann besser.

Da das Boot in Stitch 'n Glue-Bauweise gebaut ist, hält das Gewebe das Boot zusammen. An einer Stelle habe ich das Gewebe entfernt und konnte danach in den Rumpf reinsehen. Ich befürchte, daß wenn ich wirklich das komplette Gewebe runterhole, mir das Boot zerfällt. Dann wären wir wirklich beim Neubau. Da spachtel und schleife ich lieber länger.

avivendi · #46 24.03.2005, 10:41

so ist das häufig: ich mach da mal eben die farbe ab, und lackieres schnell klar über....

und das wird dann ein lebenswerk.
aber so lernst du die bauweise kennen, vermeidest so beim neubau unnötige fehler.
lehrgeld heisst das.

HOR · #47 24.03.2005, 21:46

Zitat:

Zitat von avivendi

so ist das häufig: ich mach da mal eben die farbe ab, und lackieres schnell klar über....
und das wird dann ein lebenswerk.
aber so lernst du die bauweise kennen, vermeidest so beim neubau unnötige fehler.
lehrgeld heisst das.

Na Hauptsache, Ihr habt was zum lachen und laßt mich nicht im Stich.

Angetrieben vom schlechten Gewissen eventuell zu pfuschen, habe ich jetzt doch angefangen, das Gewebe auch runter zu holen.
Wenn ich von Anfang an gewußt hätte, wie einfach das geht, hätte ich mit dem Lack garnicht erst angefangen und gleich das Gewebe mit Lack abgezogen.
An den stabilitätsrelevanten Kanten lasse ich es erstmal drauf damit ich nicht hinterher ein Puzzle habe.

HOR · #48 29.03.2005, 00:29

Am Rand vor der Scheuerleiste befindet sich eine Fuge, die sehr umständlich zu lackieren und zu laminieren ist. Sie sieht so aus.

HOR · #49 29.03.2005, 00:44

Also kam in mir die Idee auf, diesen Spalt mit einem Gemisch aus Epoxi und Holzstaub zu verfüllen, so daß ich dort keinen Ärger mehr habe.

Ich habe also von einem Freund, der Zimmermann ist, einen Eimer mit Holzmehl bekommen, den ich dann gesiebt habe.

HOR · #50 29.03.2005, 00:52

Ich habe denn die Fuge vollständig von Lack und Laminat befreit und soweit möglich angeschliffen.