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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#26
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Hallo Jutta,
die bisherigen Beiträge zu deiner Frage haben, je nach Ankerplatz und Boot, mehr oder weniger ihre Berechtigung. Es gibt leider kein Patentrezept, man/frau muss es einfach ausprobieren. Wir sind durch unsere Weltreise unter Segel sehr häufig vor Anker und haben für uns folgende Vorgehensweise, mit Erfog, "herausgearbeitet". 1. Ankerplatz aussuchen, Wind ablandig, möglichst wenig Strömung, ausreichend Raum zum Schwojen und guten Ankergrund dh. Steine, Feldplatten und geschlossenen Seegrasdecke vermeiden. 2. Wassertiefe beachten, insbesondere in Tidengewässern. 3. Anker eingraben! Wir stecken ca 2 fache "Wassertiefe" Kette und fahren dann ganz langsam Rückwärts, wenn der Anker anfängt zu greifen, das merkt man an den Bewegungen des Bugs, weiter Kette geben, bis zur 3 fachen Wassertiefe. Jetzt richtig gut rückwärts fahren, bis der Bug sich "verneigt", dann ist das Eisen fest. Jetzt geben wir Kette bis zur 5 fachen Wassertiefe. 4. Kontrolle des Standortes - Kartenplotters, "runterzooomen" und beobachten. Zwei bis drei Land- oder Seemarken peilen und beobachten. 5. Kontrolle in den ersten Stunden ab und zu wiederholen. 6. Ruckdämpfer zur Entlastung der Ankerwinde (Leine mit Gummistopper auf Klampe belegt) ausbringen. Die ist natürlich bei einer Ankerleine mit oder ohne Kettenvorlauf nicht erforderlich. So haben wir bisher in 99,9 % aller Fälle auch gut geschlafen. Sollte der Anker trotzdem auf Wanderschaft gehen, hört man das in der Regel recht deutlich im Schiff. Unsere Balimara wiegt 7 t der Anker 27 kg und ist bis 10 Bft.(ohne nennenswerte Wellen am Ankerplatz) erprobt. So sieht das Teil aus:
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Gruß Manfred
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#27
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.............. hier gibt es auch noch ein paar Infos zum Thema
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Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten Georg Christoph Lichtenberg deutscher Physiker und Schriftsteller * 01.07.1742, † 24.02.1799
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#28
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Hallo Jutta,
Da hast ja mal wieder ein Thema losgetreten. Da wir ja fast im gleichen Revier fahren kann ich Dir nur sagen, keine Angst vor dem Ankern. Ich würde Dir bei den ersten Übungen raten rechtzeitig anzukommen, den Anker mit entsprechender Kettenlänge ausbringen , festfahren und dann beobachten. Du wirst recht schnell sehen, ob Du fest bist. Das einzige Problem was wir im Revier haben ist der Wind. Wenn der mal ordentlich bläst kann er Dich versetzen, wenn der Anker nicht richt sitzt. Da sprechen wir aber von Winden, die recht ordentlich sind. Uns hat es erst ein mal den Anker rausgerissen. Das war bei einem Wind, bei dem das Wasser waagerecht vorbei geflogen ist. Wir hatten nur 2m tiefe und Sandgrund. Ich suche mir den Ankerplatz immer möglichst in einer windstillen Bucht aus. Da hast Du das Problem nicht. Versuche es einfach mal, schau Dir an wie sich das Boot tagsüber verhält und dann wirst Du selbst ruhiger werden wenn Du die ersten Nächte gut überstanden hast.
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Viele Grüße von Jürgen
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#29
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Moin
Kleine Geschichte aus meiner Mottenkiste für die, denen Ankern nicht geheuer ist: Wir hatten unseren vorigen Dampfer ganz frisch und ankerten über Nacht draußen (..für Berlinkundige: Zwischen Schildhorn und Alter Liebe..) mit dem mitgekauften Plattenanker. Ein Stück weiter lag eine Saga und der Abstand erschien mir mehr als ausreichend. Frühmorgens wache ich auf und denke mir, kuck mal wo die Saga ist, zudem es etwas aufgebrist hatte. Ich nehm den Kopf hoch, peile aus dem Seitenfenster und lese in etwa 10cm Buchstaben etwa einen halben Meter entfernt. SAGA! Ich war noch nie so schnell raus aus der Koje.. Ist mir aber seit dem nie wieder passiert...größerer Anker, mehr Kettenvorläufer, lange Leine! Gruß aus Falkensee, Christian vom Zeeleeuw
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#30
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Hallo Jutta,
vergeße aber nicht das Ankerlicht bei Dunkelheit anzuschalten. Gruß Rainer
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Schönheit ,ist eine Frage der Beleuchtung
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#31
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Also Abends den Anker schmeissen, 3 Meter Kette und dann Leine hat immer zuverlässig gehalten, Problem war nicht der Anker, sondern meine Wahrnehmungen. Ständig dachte ich, dass Ufer kommt näher. Dabei schwoit der Kahn eben nur. Man denkt auch die anderen Ankerlieger liegen ruhig im Wind, warum dreht sich mein Kahn ständig? Objektive Täuschung!! Am Morgen lag ich stets dort, wo ich geankert hatte. Bei Wind habe ich zusätzlich ein 5 KG Gewicht mit einem Karabiner an der Leine runter gelassen, damit der Anker einen flacheren Winkel zum Grund bekommt. Hält wie Sau.
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Gruß Harald
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#32
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Zitat:
Eine Kette/Kettenvorlauf dient nicht der Erhöhung des Ankergewichts, sondern hält den Zug auf den Anker flach über dem Grund. Eine Leine, insbesondere eine Schwimmleine, lässt die Kraft auf den Anker schräg nach oben angreifen, sodaß er leicht ausgebrochen wird. Ein Heckanker verstärkt diese Tendenz noch, da das Boot beim Umspringen des windes nicht schwojen kann und dadurch starke seitliche Kräfte auf den Anker wirken und warum man den Hauptanker ausgerechnet am Heck setzen sillte, wird wohl dein Geheimnis bleiben. Zur Leine schreibst du "viel hilft viel" und empfiehlst dazu Schwimmleine. Ich bin gespannt, wie du deiner Haftpflichtversicherung erklären willst, warum du eine Schwimmleine quer über die Ankerbucht gespannt hast, sodaß der Skipper, der bei Dunkelheit noch einen Ankerplatz gesucht hat sich deine Leine in den Propeller gefahren hat und anschliessen manövrierunfähig in der Fahrrinne treibend mit einem Berufer kollidiert ist. Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#33
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Zitat:
Für meinen 6.4 Meter Verdränger nehme ich in Berliner Gewässern zum Ankern einen Vorlauf von 3 Metern Nirostkette. In unruhigen Gewässern würde ich eine längere nehmen. Tom
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Meine Artikel über Fototechnik: photoinfos.com Mein Blog über Boote und Reisen: oxly.de
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#34
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Hallo Jutta,
also wir ankern nur, ist das schönste was es gibt . Für Berliner oder Ortskundige, zwischen alter Liebe und Imchen finden wir immer einen schönen Platz. Erst hatte ich nur den vorderen Plattenanker gelegt, das störte mich aber in der Nacht, weil die Wellen immer an die Bugkabine platschten, und ich nicht schlafen konnte. Dann noch einen am Heck weil es mir empfohlen wurde damit das Boot sich nicht immer mit dem Wind dreht. Bei mir war das ein Griff in die Boardtoilette, denn dann kamen die Wellen von der Seite, hörte sich auch nicht besser an . Dann habe ich den Anker hinten gelegt, in der Hoffnung mal ruhig zu schlafen, war aber auch nix, Wellen hörte man trotzdem. Nun lege ich den Anker wieder vorne, und habe Ohrstöpsel, jetzt schlafe ich ruhig. Aber was ich eigentlich sagen wollte, bei unseren Gewässern, reicht ein guter Anker völlig aus, ich bin noch nie abgetrieben, er muss nur gut gesetzt sein. Ich schmeiße den Anker immer mit reichlich Leine, und fahre zusätlich noch zwei drei Meter rückwärts, dass er sich eingräbt. Klappt super und der Kutter liegt die ganze Nacht wie Bombe. Und vergiss nicht den Döppel oder wie das gelbe Ding heißt. Evtl. sieht man sich ja mal, bis dahin viel Glück. Gruß Hajo
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#35
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ich hatte zu dem Thema mal einiges geschrieben: http://www.booteblog.net/private/jbu...haltekraft.htm
Weiter unten im Artikel steht was über Kette vs. Leine und warum wieviel Kette gesteckt werden sollte.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#36
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Ankern in Berliner/ Brandenburger Gewässern ist kein Problem. Das kann auch ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
In diesem Jahr war ich mit einem Freund in dessen Boot auf der Elbe unterwegs, plötzlich macht der Motor schlapp. Anker raus..... und nix passiert! Irgendwann 500m weiter hat er dann gegriffen. Allerdings nur kurz, dann rumpelte die ganze Fuhre weiter. Uns hat dann jemand in den Hafen geschleppt. Das war ein Guardian Anker, dem ich von der Form her mehr zugetraut hätte. Ich selbst habe mit meinem 1. Boot und einem Pflugscharanker ähnliche Erfahrungen gemacht. Nun nutze ich das Thema doch gleich mal mit der Frage: Welche Ankerform bei starker Strömung? Der Untergrund in der Elbe ist hart wie Beton. Gunter |
#37
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Und wenn Du (auf einer Wasserstraße/ einem Fluss) in der Strömung ankern musst, den Anker zuerst gegen die Strömung ausbringen, d.h. Bug in die Strömung drehen und dann Anker fallen lassen! Ganz besonders, wenn das Freibord niedrig sein sollte.
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann
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#38
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Zitat:
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How Up do High Knee ! Gruss Malte |
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Also ich nehme immer 2 Anker, damit sich das Boot nicht dreht (habe allerdings auch meist noch 'ne Angel im Wasser). Wenn das Wetter auch nur im geringsten instabil aussieht, gehe ich auf Nr. sicher: ein Anker und eine Landleine. An Bäumen etc. ist kein Mangel an der Havel.... (mein Revier)
Vielleicht ist das für manchen übervorsichtig - aber ich hab schon einige trotz Anker abtreiben sehen bei stürmischen Verhältnissen - und meine Baumleine hielt mich 50 m weiter gut . |
#40
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Zitat:
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#41
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Ganz korrekt bei Nacht, und Nacht ist nach BinSchStrO § 1.01. 24. von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang und da ist es noch nicht/ nicht mehr wirklich dunkel.
Das gelbe Ding heißt Döpper. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#43
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Hallo,
wir sind ja fast ausschließlich auf dem Po in Norditalien unterwegs. Ankern geht auf dem Fluss sehr gut, der Boden ist lehmig / sandig. Unsere Drago hat 7m, wir verwenden einen 7,5kg M-Anker mit Kettenvorläufer. ABER: Der Fluss führt je nach Wetterlage / Wasserstand sehr viel Treibholz, was schon das fahren anspruchsvoll macht. Wir hatten einmal den Fall, dass ein Baum derart in die Ankerleine getrieben ist, dass der Anker lose geworden ist. Wenn Flussabwärts eine Steinpackung kommt, dann ist´s schnell nicht mehr lustig. Seitdem ankern wir nachts kaum mehr, bzw. nur im Strömungsschatten. Gut kostet uns den einen oder anderen Waller. Fazit: Es gibt halt nichts was es nicht gibt. Viele Grüße Jürgen P.S. In Italien darf man sich super an Bäumen festmachen.
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Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein |
#44
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Zitat:
nö, kein Tippfehler und für uns auch nicht überdimensioniert. Wenn du mal die Ankertabellen mit den entsprechenden Angaben anschaust, darfst du nie vergessen, das die bei maximal 5-6 Bft. enden! Wir fahren mit unerem Anker auf viele Ankerplätze rund um die Erde und haben schon mehrfach wesentlich mehr Wind gehabt und immer gut vor Anker "geschlafen". Wenn man nur bei leichtem Wind ankern möchte kann man sicherlich das Gewicht reduzieren. In dieser Frage gilt natürlich wie mit fast allen Dingen, jeder muß sich seine Lösung verwirklichen, je nach seinen Bedürfnissen. Ich wollte nur unser Beispiel nennen und habe keinen missionarischen Anspruch.
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Gruß Manfred
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#45
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Zitat:
Ich hab nur eine Blei-Ankerleine am 7,5 kg M-Anker, musste aber auch in den Berliner Gewässer feststellen, dass es vollkommen verschiedene Untergründe gibt z.B. Kalksee hat eine dünne weiche Schicht mit wenig Pflanzen und darunter eine richtig harte Schicht, wo sich der Anker kaum eingräbt Bei Wind haben da einige Boote ihre Probleme... Deshalb habe ich zusätzlich einen Klappanker, an dem ich vorne einen Schäkel befestige, aufklappe und am Ankerseil runter lasse - das hält dann auch wie sau
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Gruß Sirko If you want breakfast in bed.... - sleep in the kitchen.
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#46
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Hallo an ALLE, die bisher hier geschrieben haben.
Ihr habt mir schon sehr geholfen, und einen , na ja kleinen, Teil meiner Bedenken ein bißchen zerstreut. Danke für die vielen Meinungen und Tipps. Wer noch mehr Erfahrungen oder Anregungen hat, her damit, es scheint ein Thema zu sein, das für Viele interessant ist. Euch Allen eine gute Nacht, Jutta
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. . Herzliche Grüße von Jutta |
#47
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Klappanker zusätzlich zum normalen Anker
Zitat:
könntest Du so nett sein und das mit dem Klappanker ein bißchen näher erklären ? Meinst Du, Du befestigst einen 2. Anker ( also den Klappanker ) mit einem Schäkel an der vorhandenen Leine des ersten Ankers, wenn der schon unten ist, und dann lässt Du den 2. Anker entlang der Leine des ersten Ankers nach unten rutschen ? Und der 2. Anker hängt dann mit seinem Schäkel an einer 2. Leine. die auch oben am Boot endet ????? Wenn ja- gibt es da nicht ein Kuddelmuddel unten, wenn zwei Anker so nah aneinander liegen, und behindert da der eine nicht den anderen ? Und kriegt man die beiden auch sicher wieder hoch ? Danke im voraus für Deine Antwort, Jutta
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. . Herzliche Grüße von Jutta |
#48
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Zitat:
Hallo Volker, ich dachte, man darf mit so einem spiralförmigen Anker auch ein Boot an Land festmachen, wenn man den Anker ins Erdreich eindreht. Wieso ist dann das Festmachen an einem Baum verboten - ist es, weil man befürchtet, ein Boot könnte einen Baum rausreißen ? Also ich denke, wenn das Wetter wirklich unsicher bis stürmisch ist, dann ist es sicher sinnvoller, sich einen kräftigen Baum zu suchen als zu riskieren, daß das Boot in die Fahrrinne abtreibt. Müsste man da wirklich Strafe zahlen ?
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. . Herzliche Grüße von Jutta |
#49
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Das Verbot ist schon OK. Du bist nicht Eigentümer des Baumes.
Der Eigentümer hat Dir nicht erlaubt, daran festzumachen. Der Baum könnte beschädigt werden. Deine Leine könnte den evtl. vorhandenen Pfad queren und eine Unfallgefahr darstellen. Aber bei Gefahr im Verzug, wird vom Schiffsführer erwartet, das er zu seiner Verantwortung steht. Dein Vorgehen rechtfertigt sich dann von selbst. Jan Zitat:
Geändert von Haddock (15.12.2011 um 00:10 Uhr) |
#50
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Jutta, nur für Dich. Trau dich und du wirst sehen, ankern ist die schönste Art zu übernachten
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Gruß Harald
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