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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #26  
Alt 10.06.2014, 22:38
Mathrim Mathrim ist offline
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http://www.sailboatwayra.com/Pdf/Hyd...0Stability.pdf

hier habe ich gerade ne schöne anleitung gefunden (glaub ich) denkt ihr das man damit arbeiten kann bzw währe es vllt für andere anfänger auch hilfrech?
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  #27  
Alt 11.06.2014, 20:38
Hesti Hesti ist offline
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Auf den ersten Blick ist das PDF sehr traditionell. Wenn man ein 3D CAD mit der Möglichkeit zum Solid Modelling hat, geht das damit schneller. Mit den in dem PDF beschriebenen Methoden kriegt man aber auch den Schwerpunkt des verdrängten Volumens (und damit den "Auftriebspunkt") heraus.

Den Schwerpunkt des Bootes selber kriegt man nur über die erwähnte Excel Tabelle mit den Massen und Schwerpunktskoordinaten aller relevanten Bootsteile heraus, einschließlich der Spieren.

Das Ganze kann man bis zur Anfangsstabilität bei kleinen Auslenkungen aus der Senkrechten betreiben.

Für Stabilität bei höheren Auslenkungen aus der Senkrechten muß man dann aber Schnitte an sämtlichen betrachteten Stations durch den Bootsrumpf legen, bei 90 Grad und mehr einschließlich Aufbauten ... Mit Papier wird das richtig Arbeit. Mit 3D CAD geht da einiges schneller.


Nochmal zu den Annahmen zu Eurem Projekt - gestern hatte ich ja schon mal 5 Tonnen Masse in den Raum gestellt. Mein Dave Gerr (The Nature of Boats) schlägt bei 5 Tonnen Masse für Kreuzer eine Segelfläche von rund 50 m² vor. Das ist ne Menge.

Die Formel lautet Segelfläche = Verdrängung ^ (2/3) * K)

Wobei K = 16 - 18 für Tourenboote, 18 - 20 für Cruiser Racer, 20 - 22 für Rennboote.

Vielleicht kommt Ihr auch mit 4 Tonnen längs, dann wären das nur etwas mehr als 40 qm, die Ihr bräuchtet. Ohne Toppsegel. Zeichnet mal einen Segelplan von 50 m² auf euren Rumpf und stellt das mal hier ein.


Ein paar Andere, ganz grobe Eckwerte:

Als Werftbau kann man so ein Boot ohne Designarbeit wohl größenordnungsmäßig bei 100 kEUR ansiedeln - wenn aus Vollholz und nicht aus Sperrholz gebaut wird. Hängt auch vom Holz ab, für das Ihr Euch entscheidet, in Teak wird das wohl nicht reichen ... Davon (Handwerk) wahrscheinlich rund 1/3 Material, also um die 35 kEUR (hängt wie gesagt auch vom Holz ab, für Teak wird das möglicherweise nicht reichen). Der Rest ist Arbeit. Nehmen wir mal an, Eure Stunde am Boot ist 35,- EUR wert, dann sind das um die 2.000 Stunden für den Bau. Gut, es gibt Sachen (Segel, ...), die Ihr wahrscheinlich machen lassen müßt, dadurch verschiebt sich das Verhältnis vielleicht etwas zu mehr Materialkosten und weniger Zeit. Es geht auch nur um die Größenordnung.

Für die Konstruktion mit Berechnungen kommen wohl nochmal ein paar hundert Stunden dazu.


Plan C neben Selbstkonstruieren und Pläne kaufen wäre: http://www.rettetdieklassiker.de/liste.htm (oder andere Anzeigen) einen schönen Klassiker, der Arbeit braucht, günstig zu kaufen und zu restaurieren. Dafür seit Ihr als Tischler wirklich prädestiniert, das wäre fast die ideale Lösung für Euch, um zu einem tollen Boot zu kommen.

Geändert von Hesti (11.06.2014 um 21:49 Uhr)
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  #28  
Alt 11.06.2014, 22:49
Mathrim Mathrim ist offline
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50qm Gesammtsegelfläche oder nur am Hauptsegel?
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  #29  
Alt 11.06.2014, 23:21
Hesti Hesti ist offline
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Großsegel und beide Vorsegel zusammen, wobei die Fläche der Vorsegel ersteinmal ohne überlappende Bereiche zu sehen wäre.
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  #30  
Alt 12.06.2014, 08:41
Küstenkrabbe Küstenkrabbe ist offline
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Nur mal so als Gedanke.

Ich hab mir eben mal die fbm runtergezuppelt und angesehen.

Sicherlich glaube ich, dass ihr als Tischler in der Lage seid, ein Boot zu bauen. Lektüredazu, wie das Traditionell gemacht wurde, und wie es heute gemacht wird, gibt es reichlich, würde ich mir antun, bevor ich in den Bau so 4000Stunden (da haben sich schon die meisten verschätzt) und so bei 80-100k€ (auch hier kommt man schnell auf den Boden) versenken würde. Viele Selbstbauer geben hier schon auf, was nicht immer die schlechteste entscheidung ist, denn kaufen ist meist billiger, wenn man auch nicht das Gefühl hat, man habe alles von vorn bis hinten selbstgemacht.
Ich kenne jemanden, der letztens in der "Yacht" mit seinem mit freeship konstruierten Schiif vorgestellt wurde. Auch er, und er ist kein anfänger, hat seinen Zeitplan von 3 auf 6 Jahre strecken müssen, und sein Budjet um mindestens 30% überschritten.
aber es ist ein Superschiff geworden absolut professionell gebaut. Nachzulesen in der "Yacht". Oder auf Nixx.de oder so ähnlich.

Also geht das mit freeship.
Allerdings braucht es da ein kleinen Momenzt länger, bis man einen wirklich vernünfzigen Rumpf hingemalt hat, der auch in 1:1 funktioniert. Freeship vermittelt dadurch dass es einen Standardrumpf liefert, den man recht leicht verändern kann, das Gefühl, man kann Schiffe konstruieren.
Nein, kann man nicht. Man kann eine Form zeichnen. Ob die funktioniert, sagen einem die Hydro´s, auch werden stabilitätsdiagramme ausgegeben, nur nützt es einem wenig, wenn man nicht weiss, was die Werte bedeutetn. Ich empfehle dafür einen shcnellkurs in Yachtkonstruktion von Prof. Scharping, das Buch liegt so bei 90€.
Wenn ich nun mit FS einen Rumpf zeichne, fehlen mir aber noch sämtliche einbauten, wie Stringer, Spanten, Wegerungen, Decksbuchten, Aufbauten, das deck, der Kiel, das Ruder, das Rigg.
Das alles kann ich mit FS zeichnen, aber es ist ist alles nicht mal eben hingehauen, und auch nicht immer baubar, man muss schon einiges an Zeit und Übung investieren, bis das hinhaut. Bei mir haut es hin.
Ich sage gleich: es ist einfacher,besser und billiger, sich einen fertigen Bauplan zu kaufen, als als anfänger das Rad neu erfinden zu wollen, wenn man nichteinmla die Schiffbauerischen und seglerischen Grundkenntnisse hat.
Das konstruieren mit FS macht Laune, keine Frage, aber unter diesen Voraussetzungen würde selbst ich das so n icht angehen wollen.
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  #31  
Alt 12.06.2014, 11:37
Luftschiffer Luftschiffer ist offline
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Hallo David,
Zitat:
nun ist die frage in wie fern die von freeship errechneten Daten was den Schwerpunkt etc. angeht authentisch ist da das boot bei diesem Programm ja die masse 0 hat wenn ich das richtig verstanden habe
Freeship kann sehr wohl mit Massen rechnen.
Du kannst für jedes Flächenelement die Wandstärke und Dichte angeben, dann klappt das auch mit den Massen. In der Hydrostatik-Berechnung wird dann alles schön übersichtlich in Tabellen angezeigt.
Für die Einbauten und das Rigg musst Du natürlich auch entsprechende Daten definieren.

Bei meinen Kajak-Konstruktionen mache ich das so, dass ich eine masselose Paddler-"Puppe" platziere und zusätzlich einen Zylinder mit der richtigen Masse im Schwerpunkt des Paddlers. Sonst stimmen die Daten bei 16kg Boot und 90kg Paddler überhaupt nicht.
Auch bei eurem Projekt dürfte die Masse der leeren Rumpfhülle nur einen kleinen Teil der Gesamtmasse ausmachen.

Ich kann ansonsten nur die Bedenken anderer Schreiber wiederholen: Den erforderlichen Aufwand für euer Projekt könnt Ihr kaum überschätzen!
Auch als Laie in Sachen große Segelboote beschleicht mich hier noch zusätzlich das Gefühl, dass Ihr einige grundlegende Dinge falsch einschätzt. Sehr viel lernen ist erst mal angesagt!

Lasst euch SEHR viel Zeit mit der Planung, baut erst mal ein Dinghi (das braucht Ihr als Beiboot sowieso), und arbeitet euch ein.

Egal ob Ihr das Projekt letztendlich verwirklicht oder nicht: Allein die Planung kann schon eine sehr spannende und lehrreiche Sache sein.
Für mich persönlich ist so eine Projektarbeit übrigens die weitaus effizienteste Methode zu lernen!

Gruß,
Martin
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  #32  
Alt 12.06.2014, 12:17
Küstenkrabbe Küstenkrabbe ist offline
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Man kann in den Eigenschaften der Layer die Materialstärken und Dichten eingeben, und schon wird alles berechnet.
Ich habe z.B. viele einbauteile fix und fertig zum einbau vorbereitet, und brauche für Riggs nur das bestpassende auswählen, was die Zeit für die Planung schon sehr verkürzt.
Sehr hilfreich sind Dummies, die ich als Skipper einsetze, oder Sitzender, oder als Sclafender, um die Platzverhältnisse besser abschätzen zu können. So ein Dummy ist ca 1,8m gross und ca 85kg schwer. Grösse und Gewicht kann ich individuell anpassen.
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  #33  
Alt 16.06.2014, 17:40
Mathrim Mathrim ist offline
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so erstmal danke an alle die jetzt noch was gepostet haben

hatte die woche viel zu tun und kam leider nicht dazu am projekt weiter zu basteln

hier erstmal ne skizze vom segelplan (bitte nicht lachen habe sowas noch nie gemacht)
https://www.dropbox.com/s/7ph4b3jdwcorzoh/segelplan.png

den rest arbete ich im verlauf der woche auf

danke nochmal an alle
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  #34  
Alt 16.06.2014, 20:52
Hesti Hesti ist offline
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Ok. Für einen allerersten Entwurf gar nicht so schlecht.

Was könnte anders besser funktionieren?

1. Aktuell ist die Gaffel länger, als der Baum. Das ist nicht verboten, aber es erschwert das Zusammenlegen des Segels, wenn man da hinten auf dem Heck rumturnt und versucht, Tuch unterzubringen, das man nicht auf dem Baum ablegen kann. Vorschlag: Die Gaffel kürzer machen als den Baum. Dadurch bekommt das Segel ein etwas schräges Achterliek, das stört nicht. Gaffeln, die länger sind als das Unterliek, gibt es z.B. bei Frachtseglern, wie gesagt, verboten ist das nicht. Aber für ein Freizeitboot ist es eher unpraktisch.

2. Aktuell ist die Segelfläche ungefähr 65 qm. Für Schwachwindreviere kann soetwas Sinn machen, man kann den Segelplan aber trotzdem ersteinmal auf rund 50 qm eindampfen. Schließlich gibt es noch Topsegel, Yankee, Wassersegel und bei Bedarf sogar Exoten wie Segel unter dem Klüverbaum (keine Ahnung, wie die Dinger heißen - Bobstagsegel vielleicht?) oder sogar ein Rahsegel (oder zwei, eins unter dem Klüverbaum), die man - wenn man sie denn hat, bei Schwachwind zusätzlich setzen kann. Sogar Schlafsäcke wurden raumschots und vor dem Wind schon als zusätzliche Segelfläche gesetzt.

3. Der Mast ist aktuell als zweiteilig gezeichnet. Der Hauptmast ist so kurz und die Gaffel steht so flach, dass das Piekfall von der Spitze des Hauptmastes annähernd waagerecht wegläuft. Auch ist der Abstand zwischen Klau und dieser Spitze des Hauptmastes recht kurz, so dass ordentlich Zug auf der Großschot über die Hebelverhältnisse einen sehr hohen Zug auf dem Piekfall geben würde. Vorschlag: Abstand zwischen Klau und Ansatzpunkt des Piekfalls deutlich vergrößern, um die Lasten auf dem Piekfall bei durchgesetzter Großschot zu reduzieren.

4. Ansatzpunkte der Vorsegel. Häufig ist der obere Anschlagpunkt (Umlenkrolle für das Fall) für die Fock (das innere Vorsegel, als Stagsegel) an den Salingen. Der Klüver wird häufig fliegend (ohne Stag) gesetzt, oberer Anschlagpunkt dann ebenfalls ungefähr an den Salingen, aber etwas höher als die Fock. Zusätzlich läuft ein Stag von der Spitze des Klüverbaums zur Spitze des Hauptmastes - oder zu dem Punkt am Hauptmast, an dem die Umlenkrolle vom Piekfall angeschlagen wird. An diesem Stag (oder auch fliegend) kann bei Leichtwind der Yankee (3. Vorsegel) gesetzt werden. Ein Klüver, der bis zur Spitze des Hauptmastes reicht, ist aber auch vorstellbar und verspricht bessere am Wind Leistungen, wenn das Boot ausreichend Stabilität hat, um den höheren Schwerpunkt der Segelfläche zu tragen.

5. Auf den abnehmbaren Topmast kann man komplett verzichten, wenn man als Topsegel ein Segel mit eigenen Spieren verwendet. Das verheddert sich zwar gerne beim setzen und bergen, aber mit etwas Übung ist das wohl zu schaffen. Traditionell hatten Gaffelkutter in der Fischerei allerdings sehr wohl abnehmbare Topmasten. Im Winter sind die ohne Topmast und ohne Klüverbaum gefahren (Schlechtwetter Rigg), im Sommer mit Topmast und mit Klüverbaum. Oder bei aufkommendem Schlechtwetter wurden Topmast und Klüverbaum geborgen und an Deck verzurrt.

6. Ich täte die Fock zum Schothorn hin etwas hochziehen, damit man als Rudergänger da drunter durchschauen kann.

Vorschlag: Segelplan mit diesen Vorschlägen überarbeiten, dann Schwerpunkt des überarbeiteten Segelplanes berechnen und einzeichnen. Dann schon mal unter dem Rumpf eine Linie einzeichnen, bis zu deren Tiefe der Lateralplan (Unterwasserschiff) reichen darf. Für Wattfahrten möglichst nicht mehr als 1,1 bis maximal 1,2 Meter maximaler Tiefgang. Wenn Du nur Tiefwasser fahren willst, darf das aber mehr sein, gerne 1,5 Meter. Da ganz unten der Ballast hin soll, hilft Tiefgang bei der Stabilität und dem Segeltragevermögen. Andererseits - wie gesagt, im Watt wird man mit 1,5 Meter Tiefgang in der Regel nicht glücklich. Da fangen die Kompromisse im Bootsbau an und da fängt es an, das Boot auf das Revier auszulegen.

Zum Rumpf: Liegt der Übergang von Unterwasserschiff zu Überwasserschiff für eine Verdrängung von rund 4,5 Tonnen am Übergang von grün nach weiß? Wenn ja - sehe ich das richtig, dass Du die Bordwand in der Mitte extrem absenken möchtest? Wenn ja - was passiert, wenn das Boot mal 30 ° Lage schiebt? Läuft dann da Wasser ins Boot / auf das Deck? Traditionell hat man die Rumpfhöhe mindestens so bemessen, dass an der Reffgrenze gerade eben Wasser an der Deckskante stand. Bei einem traditionellen Boot würde ich hierfür 30 ° Lage ansetzen, bei schlanken Rümpfen sogar noch mehr. Bei modernen, hochbordigen Rümpfen mit wenig Verdrängung paßt dieses Kriterium in der Regel nicht mehr, die wollen häufig bei rund 20 Grad gerefft werden und dann ist häufig die Deckskante noch lange nicht im Wasser.

Geändert von Hesti (16.06.2014 um 21:25 Uhr)
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  #35  
Alt 16.06.2014, 21:43
Mathrim Mathrim ist offline
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wenn ich am Hauptmast ein oder zwei zusätzliche Rahen anbringe ( als Zusatz für die von dir angesprochenen Schwachwindreviere) muss ich doch Fock und Klyver etwas weiter vom
Hauptmast wegsetzen um den Rahen den notwendigen platz einzuräumen oder?

Würdest du eine kombination von fock und einem Klyver oder Fock und zwei Klyver empfehlen?
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  #36  
Alt 16.06.2014, 22:30
Hesti Hesti ist offline
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Die Rahsegel läßt Du am besten ständig an den Rahen angeschlagen und ziehst Rahen samt Segel nur bei Bedarf hoch. Wenn Du die nicht brauchst, staust Du die am besten komplett unter Deck (wenn das geht). Das ist nur etwas für vor dem Wind oder raumschots, das sieht man auch nicht häufig, aber gehen tut das. Entweder Du setzt das ganze zwischen Fock und Mast, dann geht das nur bis unter die Salinge. Oder eine zweite Rah oberhalb oder - wenn der Klüver an der Mastspitze angeschlagen ist unterhalb - vom Klüver. An der darf das Segel aber nicht zu groß sein, weil das sonst am Vorliek von Klüver oder Fock scheuert.

Als Vorsegelkonfiguration würde ich vorschlagen: Fock, Klüver und bei schwachem Wind zusätzlich einen Yankee. Zwei Klüver als Standard zusätzlich zur Fock ist ein bischen viel.

Um das mal so zu erklären: Bei einem modernen, Bermuda geriggtem Boot hast Du eine Fock (mit einer Backbord und einer Steuerbordschot), eine Großschot und das Ruder. Und dann noch ein paar Trimmleinen zum zuppeln, aber bei einer Wende oder Halse hast Du nur die beiden Schoten der Fock und die Großschot und das Ruder, die bedient werden wollen. Bei einem Gaffelkutter mit Fock und Klüver hast Du schon 4 Vorsegelschoten, die Großschot, das Ruder und die Backstagen, die bei Hals oder Wende bedient werden wollen. Das sind doppelt so viele Bedienelemente, wie bei einem modernen Boot. Da noch zwei weitere Vorsegelschoten zusätzlich - das macht man nur, wenn es nicht hektisch ist (Leichtwind) oder wenn genug Leute an Bord sind, die mit anpacken können.

Überhaupt: Bewegliche (lösbare) Backstagen. Noch so ein Thema bei Gaffelbooten. Wenn Du bei frischerem Wind eine Patenthalse in eine gesetzte Backstag machst (der Großbaum mit Wucht in eine gesetzt Backstag hineinschwenkt), gibt es häufig Bruch. Was dann bricht - hängt davon ab, was am schwächsten ist. Das kann der Großbaum sein, dass kann das Backstag oder die Backstagverankerung sein, (schlechte Idee, weil dann als nächstes der Mast brechen könnte), das kan auch gleich der Mast sein. Wir haben so mal einen Anbruch des Mastes zustande bekommen. Das ist dann das gute an Holzmasten - das läßt sich wieder reparieren. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Geändert von Hesti (16.06.2014 um 22:41 Uhr)
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  #37  
Alt 16.06.2014, 22:35
Mathrim Mathrim ist offline
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zu punkt 4

woher weis ich wo die Salinge sitzen werden? gibt es da Fixpunkte bzw. ne Formel wo welcher bei welcher Masthöhe zu sitzen hat?
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  #38  
Alt 16.06.2014, 23:05
Hesti Hesti ist offline
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Hab das mit dem abnehmbaren Topmast nochmal durchgelesen: Wenn man mit abnehmbarem Topmast arbeitet, geht das vorderste Stag in der Regel zur Spitze des Topmastes. Dann hat man aber schnell drei Stage - eins vorne vom Vorschiff zu den Salingen, ein zweites vom Klüverbaum zur Spitze des Hauptmastes oder zu dem Punkt am Hauptmast, an dem das Piekfall angeschlagen ist und dann halt das dritte vom Ende des Klüverbaums zur Spitze des Topmastes. Auch dazu gibt es aber Varianten.
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  #39  
Alt 16.06.2014, 23:12
Hesti Hesti ist offline
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Zitat:
Zitat von Mathrim Beitrag anzeigen
zu punkt 4

woher weis ich wo die Salinge sitzen werden? gibt es da Fixpunkte bzw. ne Formel wo welcher bei welcher Masthöhe zu sitzen hat?
Na ja, als erstes können die Salinge nicht tiefer liegen, als die Klau. Weil die Klau ja um den Mast herumgreift und da nichts im Weg sein darf, was das hochziehen der Klau behindert. Viel höher als die Klau würde man die aber wiederum nicht anbringen, weil Gewicht oben für das Segeltragevermögen extrem kontraproduktiv ist - das verringert bei Kränkung die Stabilität (das aufrichtende Moment). Mit rund ein bis zwei Spannen oberhalb der Klau bei gesetztem Großsegel solltest Du hinkommen. Formeln - vielleicht bei John Leather, der aber eher bestehende Boote beschrieben hat, als wirklich Auslegungsregeln vorgibt. In seinem Buch könnten sich für ganz bestimmte Boote (häufig Fischerboote) genauere Informationen finden. Bilder schauen, schauen, was gefällt und dann so ähnlich zeichnen. Im Zweifelsfall ruhig bei vergleichbar großen Booten schauen, die zu Ihrer Zeit erfolgreich Rennen gesegelt haben. In Skandinavien gab es z.B. Renn-Spitzgatter, berühmte Konstrukteure z.B. Berg. Die hatten ursprünglich in der Regel Gaffelrigg.

Geändert von Hesti (16.06.2014 um 23:28 Uhr)
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  #40  
Alt 16.06.2014, 23:47
Küstenkrabbe Küstenkrabbe ist offline
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Bei den Takelungsvariationen für einen Gaffelkutter geht es ja abenteuerlich zu. Solche Dinge habe ich auf meinem Kutter nicht gesehen: 3 Vorstage..... Saling....KränKung, KlYver... Breitfocks....

Bevor hier am Stammtisch in 3 Stunden ein schnellkurs in Schiffbau, Takelungstechnik und segeltechnik sowie Navigation für anfänger startet, sollte überhaupt erstmal ein vernünftiger Rumpf im entwurf stehen, den der entbehrt bisher jeglicher Sinnhaftigkeit.
Ich denke, dass sich dieser Trööt, wie soviele andere auch, innerhalb von Tagen ins Nirwana begibt.....
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  #41  
Alt 16.06.2014, 23:53
Mathrim Mathrim ist offline
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Ich Finde es nur erstaunlich das man es im Bootsbau irgendwie nie für notwendig gehalten hat Ableitungen für solche dinge aufzustellen ……immerhin wird das doch inzwischen für jeden Nagel und jedes noch so kleine Konstrukt gemacht.

das macht es für mich ein wenig schwer weil mir dadurch jeder Arbeitsansatz fehlt
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  #42  
Alt 16.06.2014, 23:57
Mathrim Mathrim ist offline
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.... sollte überhaupt erstmal ein vernünftiger Rumpf im entwurf stehen, den der entbehrt bisher jeglicher Sinnhaftigkeit.

Dan gib ein statement dazu ab mit dem ich am Rumpf weiterarbeiten kann



Ich denke, dass sich dieser Trööt, wie soviele andere auch, innerhalb von Tagen ins Nirwana begibt.....[/QUOTE]

mal schaun das haben die leute im hififorum auch gesagt als ich gemeint habe ich möchte einen 700l horngeladenen 18"er bauen und inzwischen stehen davon 2 stück im Club erfreuen sich der bewunderung der Gäste.

das ist der Hübsche XD
https://www.dropbox.com/s/ryp839p822law47/IMG_0623.JPG
also der sub^^
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  #43  
Alt 17.06.2014, 00:54
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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Zitat:
Zitat von Mathrim Beitrag anzeigen
.... ...
mal schaun das haben die leute im hififorum auch gesagt als ich gemeint habe ich möchte einen 700l horngeladenen 18"er bauen und inzwischen stehen davon 2 stück im Club erfreuen sich der bewunderung der Gäste.

das ist der Hübsche XD
https://www.dropbox.com/s/ryp839p822law47/IMG_0623.JPG
also der sub^^
Besonders tief kommt der bei der Hornlänge aber auch nicht runter ,
der Klang ist wieder eine andere Sache, ebenso ob aktiv oder mit einer
funktionierenden passiven Weiche gefahren wird, aber konstruktiv ist
da eine geschlossene oder auch Bassreflex-Box bei 700 Liter überlegen.
Und geht es nur um Schalldruck, braucht man mit dieser Bauform das
Rad nicht zu erfinden. Ich hatte gehofft ein richtiges Basshorn zu
sehen, denn das wäre ja wenigstens schon fast Schiffsgröße...

Das was du nun vorhast, hat eine völlig andere Dimension und ist weitaus
komplexer. Wenn du keinen Bauplan eines erfahrenen Konstrukteurs willst,
wird es bei dem von dir hier zur Schau gestellten Wissen, annähernd un-
möglich. Nicht etwas zu bauen, sondern etwas zu bauen, was auch akzeptabel
funktioniert. Schnellrezepte wie im Boxenbau, oder kurzes Abgucken, funk-
tionieren im Schiffbau nicht. Wenn nicht andere hier für dich die Arbeit über-
nehmen, bekommst du zwar ein schwimmendes, segelndes Etwas, aber kein
Segelboot. Tut mir leid....
__________________
gregor


Geändert von Dicke Lippe (17.06.2014 um 01:02 Uhr)
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  #44  
Alt 17.06.2014, 01:09
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deine unteren bedenken sind sicher richtig zu dem oberen Kommentar äußere ich mich lieber nicht im detail (Blödsinn von oben bis Mitte)

wenn alle Leute so rangehen würden wie du währe bis heute nie ein Fahrzeug auf dem Wasser gelandet

Ich weis das das ding nicht Perfekt wird

das Ist der bass auch nicht

Aber das muss es auch nicht

Ich baue weiter

wenn dir das hilft führ mich hier weiter vor aber vergieb mir wenn ich es ignoriere

Geändert von Mathrim (17.06.2014 um 05:06 Uhr)
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  #45  
Alt 17.06.2014, 05:22
Mathrim Mathrim ist offline
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Hesti ich habe den Schiffsrumpf nochmal angepasst und die Absenkung in der Mitte soweit hochgezogen das das Wasser bei 40° au höhe der Bordwand ist
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  #46  
Alt 17.06.2014, 07:15
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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Zitat:
Zitat von Mathrim Beitrag anzeigen
...

wenn alle Leute so rangehen würden wie du währe bis heute nie ein Fahrzeug auf dem Wasser gelandet

...
Doch, aber nicht direkt eine QM2...
__________________
gregor

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  #47  
Alt 17.06.2014, 08:30
zunke zunke ist offline
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Hallo,
was ist mit den 'Ableitungen' in B.41 gemeint?
Gruß Gerhard
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  #48  
Alt 17.06.2014, 08:35
Mathrim Mathrim ist offline
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so etwas wie der "goldene Schnitt" ein gewisses Zusammenspiel verschiedener Linien man legt eine Linie fest und alle anderen Linien lassen sich mit mehr oder weniger großem aufwand aus dem Grundverhältnis ableiten.

Solche Ableitungen finden sich überall aber weder für Rumpfform noch für Segelflächen oder Masthöhen wie auch Kielgewichte habe ich solche finden können.
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  #49  
Alt 17.06.2014, 12:29
chromofish chromofish ist offline
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Ich hatte ja vorgehabt, hier nix mehr zu schreiben, aber irgendwie kann man es sich nicht mit ansehen.

Zum Thema Ableitungen: Hier gibt es kein allgemeines Maß, sondern eine Designer spezifische Sprache. Darum spricht man auch von den Linien von Herreshoff oder Gartside. Unnachahmlich.

Was die Bootsmaße und deren Ableitungen angeht, so gibt es Berechnungsformeln für verschiedene Faktoren. Ted Brewer hat hier Pionierarbeit geleistet.
Der Goldene Schnitt ist ein statisches System, Boote aber sind dynamisch und es gibt eine Menge von Faktoren, nicht nur das eine Verhältnis. Daher ist Schiffsarchitekt ein Beruf so wie Tischler auch, nur auf einem höheren Niveau.

Wenn du in diese Materie einsteigen willst, so rate ich dir einen Blick auf Tom MacNaughton und seine Yachtschool. Er bietet eine online-Ausbildung an, die recht erschwinglich ist. Aber entscheide dich bald, er ist schon recht alt.

Ansonsten hier mal ein Leckerbissen: Kauft euch die Pläne für diesen Gartside-Cutter!
http://www.woodenboat.com/boat-plans...artside-cutter

Kosten 150 Dollar.




Quelle:
http://forum.woodenboat.com/showthre...scuse-the-porn

Bert
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  #50  
Alt 17.06.2014, 13:03
chromofish chromofish ist offline
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Achso, habs vergessen: Für die Dimensionierung von Bauteilen gibt es sogenannte Scantling-Rules in Abhängigkeit von Länge zu Tiefe zu Breite und den Parametern Offshore, Heavy Duty oder Leightweight sowie Segel/Motor. Alles was eingebaut wird, leitet sich danach ab. Diese findest du z.B. in dem von Hesti erwähnten Buch "Boat strength", Autor David Gerr. Für Holzboot, GFK und Alu.

Edit: Noch was vergessen:

Der Gartside-Plan muss geloftet werden - Schnürbodenarbeit nennt man das. Das macht man in 1:1 auf dem Werkstattboden. Aber da der Kahn ja 5 Fuß zu groß ist, empfiehlt es sich, die Daten in Freeship zu importieren (Handarbeit, etwas mühselig, habe es selbst für mein Projket gemacht) und dann zu verkleinern. Als Baumethode würde ich nicht Karweelbeplankung wählen, sondern eine Formverleimung (cold-moulded). Wie das geht, erfährt man bei Gougeons "Moderner Holzbootsbau" (vergriffen, digitale Version in Englisch online verfügbar) oder hier im bf. Mithilfe von Gerrs Buch können sämtliche Dimensionen der Bauteile bestimmt werden.
Wenn ihr keine Kabine wollt - wunderbar! Spart Arbeit.

Obwohl ich selbst ein Boot baue, würde ich mich nie als Bootsbauer bezeichnen. Nie würde ich selbst ein Schiff konstruieren wollen und mehrere 10k Euro investieren in etwas, das nur zum Spaß dienen soll und einen Wiederverkaufswert von 0 hat. So viel Bescheidenheit und Realitätsbewusstsein muss sein.

Geändert von chromofish (17.06.2014 um 13:26 Uhr) Grund: Edit
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