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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#26
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![]() Zitat:
wenn das dein derzeitiges System ist... Zitat:
Mit den genannten Filterstufen (Wickelfilter in unterschiedlicher Feinheit und Aktivkohlefilter) bekommst du das zwar unansehnliche aber im Prinzip unbedenkliche Sediment (Wickelfilter) und ein paar chemische Verbindungen (Aktivkohlefilter) aus dem Wasser. Das Wasser sieht danach "sauberer" aus, ist es aber nicht. Denn die Trübung, die du damit wegbekommst, ist eigentlich nicht das Problem: Bakterien, Viren, Kohlenwasserstoffe (Öl, Schiffsdieselreste usw.) und viel anderer Kram bleiben im Wasser. Ich selbst würde jederzeit aus dem Fluss "direkt" Zähneputzen (man stirbt ja nicht dran), aber in das Bordwassernetz (Tank, Leitungen, Pumpen) darf das nicht. Das wäre die optimale Versiffungs-Basis. Um Viren und Bakterien loszuwerden, gibt es - einfach gesagt - 2 Möglichkeiten: a) töten (zB Chlor, UV-Licht) - Silberionen (Micropur) helfen nicht; die töten das, was da ist, nicht. Sie verhindern bloß die Vermehrung. b) zurückhalten. Das geht mit Filter im "Mü-Bereich" (µm) nicht. Das braucht Filter im Nanometer-Bereich. Da liegt der Faktor 1000 dazwischen. (die meisten Bakterien liegen so im Berich um +/- 1 µm, die lassen sich von einem 1µ Wickelfilter Beta 10 nicht sonderlich beeindrucken. Für Viren ist ein 1µ-Filter nicht mal ein Wald, sondern bloß ein Park mit ein paar Bäumen. Viren messen so um die 10 oder 20 nm). Zusammengefasst: Donauwasser, welches durch je einen Wickelfilter 10µ/1µ und einen Aktivkohlefilter gelaufen ist, darf nicht ins bordeigene Wasserversorgungssystem. Binnen weniger Tage hast du ein kaum zu sanierendes Hygieneproblem. Der schlimmste "Verkeimungsherd" sind nämlich die Filter selbst, und zwar ab dem Zeitpunkt, wo zum ersten Mal Wasser durchläuft (irgendwie klar, oder?) Einfache aber effektive Lösung: 1. Bordwassersystem bleibt der ausschließlich (theoretischen) "Trinkwasser-Qualität" vorbehalten, woher auch immer das Trinkwasser kommt. 2. An der Abwäsche einen zweiten Wasserhahn montieren, der mittels möglichst kurzer Leitung direkt und ungefiltert Donauwasser zum Händewaschen, Geschirrwaschen (danach mit "Trinkwasser" spülen) und eigener Pumpe (Deckswaschpumpe) versorgt wird. (Haben wir auch an Bord von Dido, trotz RO-Anlage). Herstellung von Trinkwasser aus Süßwasser (Donau, sonstige Flüsse, Kanäle, Seen usw.) 1. Nano-Filtration (sehr gut) 2. Umkehr-Osmose (noch besser) Empfehlung Da Süßwasser RO-Anlagen sehr günstig fixfertig angeboten werden und ohnehin keinen Hochdruck benötigen ("normaler" Leitungsdruck ab etwa 4 bar reicht. Das geht mit fast jeder bordeigenen Druckpumpe. Keine Plungerpumpe erforderlich. Abschluss Bedenke: Mit jedem Filter holst du dir den Hygieneteufel an Bord. Sobald Filter verwendet werden, sind sie Verkeimungsherde. In diesem Satz kommt keine "vielleicht", kein "möglicherweise" und auch kein "wahrscheinlich" vor. ![]() Gebrauchte (Trinkwasser-) Filter zählen nicht umsonst zu den gefährlichen Abfällen (andere Filter sowieso). Ich würde jederzeit 1 Glas ungefiltertes Donauwasser trinken. Niemals jedoch ein Glas Wasser, das durch einen 7 Tage alten Vorfilter gelaufen ist. ![]() Anbei ein paar Bilder einer kleineren (im Vergleich zu kommunalen) RO-Anlage (macht aus Trinkwasser Prozesswasser) im Keller eine Universität, für die ich arbeite. Das sind 8-Zoll-Membranen, mit denen dutzende Labors versorgt werden. HD-Pumpenstation Vor-Filterstation Membranstation Zum Vergleich: Didos "Pumpstation" Didos "Vorfilterstation, hier noch mit 3 statt 4 Vorfilter Das Bedienpanel (Die Membranstation ist ja schon oben gezeigt.)
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#27
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Hallo Andreas,
jetzt bin ich etwas irritiert. Das mit den Filtern verstehe ich ja. Wenn ich mir aber so was ansehe http://www.ebay.de/itm/AQUASAFE-AS50...item58b65ca6f6 (PaidLink) dann sind da ja auch die selben Filter verbaut. Lediglich danach geht es noch mit der Membrane weiter.
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro |
#28
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Schön.
![]() Erstens: Die Anlage aus deinem Link ist keine direct flow-Anlage, sondern eine Anlage mit Puffertank. Nicht mal für zuhause zu empfehlen, sonst schon gar nicht, weil dieser Puffertank "gerne" verkeimt. Man verwendet(e) solche Anlagen, weil die RO bei Leitungswasser bereits mit dem üblichen Stadtwasserdruck von 4 oder 5 bar funktioniert, allerdings langsam. Damit man für ein Glas Wasser nicht 3 Minuten warten muss, gab es diesen kleinen Speichertank. Statt des Tanks kann man aber auch eine kleine Zusatzpumpe unter den Spültisch einbauen, der die 4-5 bar auf 6-7 bar erhöht, und schon rinnt es schnell genug ... Zweitens: Eine solche Anlage wird mit Leitungswasser betrieben, also da kommt bereits echte Trinkwasserqualität rein. Da ist der Filterbedarf auf 2 Dinge beschränkt: a) Kalkpartikel o.ä., die sich von den Leitungsrohren ablösen und die Membran verstopfen würden, weil zu groß und zu schwer, um davongespült zu werden, und b) Aktivkohlefilter (ein Muss bei Leitungswasser-Betrieb), weil in sehr vielen Wasserwerken das Wasser mit Chlor aufbereitet wird. Bereits geringste Spuren von Chlor würden die Membran ruinieren. Diese Filter sind also bei Fertiganlagen dabei. Sie sind im Bordbetrieb nicht unnütz, sondern eben zusätzlich da, aber sie sind nicht die Spur ausreichend, um "Naturwasser" (und sei es noch so augenscheinlich "rein") ausreichend vorzufiltern. An Bord würde daher VOR eine solche Anlage eine Filterkaskade zusätzlich und zwingend geschaltet werden müssen. Verwirrung beseitigt? ![]()
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#29
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Hallo Andreas,
ich hoffe das jetzt richtig verstanden zu haben: Ich Sauge mit der Pumpe Bachwasser an. Schicke dieses Wasser durch Filter um das Sediment heraus zu filtern (das kann ich ja mit meinen Filtern machen) und erhöhe jetzt den Leitungsdruck und gehe durch eine Membrane ohne in einen Tank zu speichern und habe dann Trinkwasser. Lasse ich die Druckerhöhung und die Membrane weg, habe ich optisch "schönes" Wasser zum Duschen, Geschirrspülen usw. Die vorhandenen Filter müßten dann nach Beendigung der Prozedur mit dem gewonnenen Trinkwasser gespült werden um eine Verkeimung zu verhindern. Wasser im Tank speichern geht aber auch mit Umkehrosmose oder RO wie du es nennst nicht. Liege ich jetzt richtig?
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#30
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![]() Zitat:
1) RO-Wasser kannst du im Trinkwassertank deines Boots genauso problemlos speichern wie Leitungswasser. Der Trinkwassertank wird ja wohl etwa einmal jährlich "normal" gereinigt. Das ist also kein Problem. "Nur" gefiltertes Wasser kannst du nicht speichern. Das ist zu dreckig. Daher kannst du folgende Idee vergessen: "Ich nehme ein paar Filter, pumpe das Donauwasser durch die Filter in den Tank und nehme dann dieses Wasser nur zum Duschen und Kochen". 2) Die kleinen billigeren RO-Anlagen mit Tank dabei, wie von dir verlinkt, sind zu meiden. Das ist RO-Technik von gestern. In der Produktbeschreibung muss "direct flow" vorkommen. Wenn du so einen "5-Liter-Ballon" dabei siehst: Hände weg. Die "problemlosen" Anlagen sind zB diese da: http://www.filterzentrale.com/Wasser...PLUS::207.html (meine RO-Anlage zuhause ist von dieser Firma, funktioniert seit 2010, ist natürlich jeden Tag im Einsatz. Geht auch an Bord (die Druckerhöhungspumpe ist eine 24V-Shurflow-Pumpe)) 3) Filter spülen nach jeder "Wasserproduktion" ist nicht erforderlich. Wenn die RO-Anlage alle 1-2 Tage in Betrieb ist, dann reinigt sich die Membran selbst und die Vorfilter sind in der Donau schneller verlegt als versifft. Steht die Anlage mehr als 2 Tage still, pumpt man statt Bachwasser ein paar Liter Konservierungsmittel durch. Das hält die Anlage für ein paar Monate konserviert. Hauptpunkte:
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#31
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Hallo Andreas,
jetzt hab´s sogar ich gerafft. Vielen Dank für deine Geduld und die Mühe. Vielleicht sehen wir uns mal irgendwo auf Europas Binnengewässern. Dann freue ich mich, wenn ich Dich mal auf ein Bier oder ein Glas Wein einladen darf.
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#32
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![]() Zitat:
Solange die billige Trinkwasser-RO funktioniert, d.h. die Membrane noch in Ordnung ist, kommt in dem kleinen Vorratstank nur RO-Wasser an. Der Tank wird vor der ersten Inbetriebnahme mit einer Tablette desinfiziert (und muss das immer, wenn er geöffnet wird, beim Filterwechsel usw.) Wenn man sich daran hält, verkeimt da nix. Meine kleine Anlage für zu Hause ist von Wasserhaus: http://www.wasserhaus.de/Umkehrosmos...von-Wasserhaus Meine erste Membran hatte nach gut drei Jahren nur noch wenig Durchlauf, also ne Neue rein und auch die Filter gewechselt und gut wars. Die RO-Anlage vom Boot habe ich samt Boot nicht mehr, das war eine mit hydraulischer Energierückgewinnung , brauchte mit 12 V etwa 10 AH für gute 25 l/h. Gibt es heute zB. von Spectra. Grüße Hanse
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