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Wie warm, resp. wie kalt ist es denn so im April auf der Ostsee? Regenhäuffigkeit? Gruss Hans-Jürg |
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Eckaat hat schon recht, wenn er sagt, daß man genug Schlechtwettertage einplanen muß. Solche Tage können auch im Binnenland zu Hafentagen werden, die zwar nicht in jedem Hafen automatisch hohe Kosten nach sich ziehen, denn der eine oder andere Hafenmeister macht schon mal eine Ausnahme bei Kassieren während der Wintersaison. Aber Hafentage sind eben ein Faktor, den man in der Planung finanziell und zeitlich nicht unterschätzen darf. Hier und da kann man allerdings auch schon mal einen Sonderbonus bekommen oder einen Spezialpreis aushandeln. Oft ist ein Preiszugeständnis damit verbunden, daß nicht jeder Service, der in der Saison selbstverständlich wäre, überhaupt zur Verfügung steht. Manchmal ist es auch eine Anerkennung Deiner bis zu dem angelaufenen Hafen absolvierten Gesamtleistung, sofern die bewundernswert ist.
Ich selbst habe ein Boot vom Rhein an die Weser überführt zu einer eher nicht sehr empfehlenswerten Jahreszeit. Immerhin hatte ich den kleinsten Wärmestrahler dabei, der man kaufen kann (Frostwächter) und so konnte ich mich ein wenig aufwärmen, wenn ich in dem einen oder anderen Hafen mal eine Stromquelle nutzen dürfte. Später, auf meiner Rückkehr von meinem offshore-Törn auf dem Nordatlantik, habe ich das Boot über die Niederlande und deutsche Binnen- und Küstengewässer nach Deutschland in die Ostsee rücküberführt. Ankommen wollte ich eigentlich Mitte Oktober. Es wurde dann Mitte November und ich hatte zwei Mal Eis an Deck, und war weitestgehend ohne Heizung. Verzögert wurde die Fahrt durch eine Kette von Sturmtiefs, die sich gegenseitig die Klinke in die Hand gaben über Nordeuropa. Nun kann Dir so eine Wetterlage auch im Februar und März passieren, und - wie schon gesagt - ohne Pilothouse und ohne richtig gute (Dauer-) Heizung an Bord wirst Du Dir recht früh das Gequängel Deiner Kinder anhören dürfen. Spar Dein Geld für die gar nicht so billige Überführung an die Ostsee! Ein solcher Törn ist eine Überführung und kein Urlaub .... jedenfalls nicht zu dieser Jahreszeit. Ich würde das Boot lieber im Mai an die Ostsee trailern, einen ausgedehnten Törn nach Schweden oder Dänemark oder gar eine Ostseerundung planen, um dann spätestens Mitte September wieder zurückzusein, z.B. in Travemünde oder in Neustadt, wo Du Dein Auto und Deinen Trailer zurückgelassen haben solltest. Ende Sptember wärst Du dann zurück in der Schweiz und könntest Dein Boot in Ruhe winterfest machen. Eine andere realistische Möglichkeit wäre, wenn Du in Erwägung ziehen würdest, den von Dir vorgeschlagenen Törn auf zwei Saisons zu verteilen. Also in einer Saison das Boot an die Ostsee überführen während des Frühsommers, um dann im Sommer die Ostsee zu erkunden, um dann im darauffolgenden Jahr in die Nordsee zu stechen, und das Boot "außenherum" ins Mittelmeer zu überführen. Was ich an Deiner Stelle ab der französischen Küste anders organisieren würde: Kinder gehen in La Rochelle oder in Brest von Bord und ein erwachsener, erfahrener Segler steigt zu. Und in Gibraltar steigen die Kinder wieder zu. Das alles ist aber nicht gerade billig, weil mindestens ein Winterlager an Kosten zu berücksichtigen ist und die Gesamtkosten rechtfertigen den ganzen Plan eher nicht. Du mußt davon ausgehen, daß Abwechselungen nötig sein werden, um den Rest der Familie bei Laune zu halten. Obwohl es ja auch sehr anspruchslose Kinder geben soll..... Wenn Du einen gute Adresse brauchst, wo Du ohne Risiko Dein Boot und Dein Auto parken willst, gebe ich Dir einen Tip. Brauche dazu Deine Nachricht über PN unter Deinem nick. |
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Ostseetörns würde ich nur im Hochsommer auf zwei oder dreiwöchigen Törns machen (eventuell bei nem Kettentörn chartern) und jetzt dürfen mich die Ostseesegler steinigen PS. diese Beurteilung resultiert aus eigener Erfahrung |
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Re: Wir segeln um die Schweiz
Zitat:
Moin Johannes, ... nur weil Uwe Seeler und Charlie Dörfel als Hamburger ganz brauchbar Fußball gespielt haben, bin ich als Fußballprofi noch lange nicht geeignet. Ich würde von mir sogar eher behaupten, dass ich das gar nicht kann. Gruß aus Hamburg Uwe PS: Dichten kann ich auch nicht wirklich, obwohl doch der Nation der Dichter und Denker angehörig. ... mach für dein Weltbild etwas daraus. U.
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Gruß Uwe |
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Ernsthaft: Der Vorschlag ist nicht schlecht, aber mit einem eigenen Boot unterwegs zu sein, ist schon was anderes. Chartern würde ich an hjk's Stelle nur dann, wenn er sich für die Karibik entscheiden würde. Das Wasser im Einzugsbereich der Nordsee (also Ströumngen, die über's Skagerrak in die Ostsee drängen), ist natürlich sehr viel kühler, als z.B. Teile der Ostsee. In einem warmen Sommer ist die Wasserqualität hier nicht zu toppen. Lediglich nach dem Zenit der Bade-Saison muß man vermehrt mit Algen und Quallen rechnen. Hängt natürlich stark vom Wetter, der Sonneneinstrahlung und von der Windrichtung ab.... Fjorde sind natürlich die besten Badegebiete, sofern dort kein Algenproblem existiert. Das Klima im Mittelmeer kann sehr windarm sein, um dann scheinbar wieder mit starken Winden brillieren zu wollen. Zumindest ist es so in manchen Saisons an der Côte d'Azur. Ich denke, hier in Europa würde ich Segeln auf der Ostsee nur gegen die Ägäis eintauschen. |
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Re: Wir segeln um die Schweiz
Zitat:
Segeln zu können, heißt nicht automatisch die Fähigkeit zu besitzen, solch einen Törn am Reißbrett tagesgenau zu planen. Auf diesen Umstand der Unmöglichkeit wollte ich nur hinweisen und niemandem seine seemännischen Fähigkeiten in Abrede stellen. Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
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Das Segeln ist eigentlich nicht das Schlimmste. Es sind fast überall Häfen gut erreichbar, so daß die eigentlichen Segelstrecken nicht zu lang und damit zu nervig für die Kinder werden müssen. Ab April sind eigentlich auch überall die Duschen auf, im November allerdings geschlossen. Aber der Aufenthalt an Bord, wenn Du nicht segelst und es einfach nur nass un klamm ist - dazu gehört schon einiges. Auf einem Boot hat man oft nur sehr wenig Bewegung und kann sich kaum immer "warmarbeiten". Nachts so ab 6 Grad aufwärts, wir hatten aber auch schon weniger. Nun waren wir zu so frühen Zeiten fast immer nur am WE drei Tage unterwegs und konnten uns dann wieder aufwärmen. Aber überleg mal, daß Du unter Umständen die Klamotten tagelang nicht wieder trockenkriegst. Eine dichte Kuchenbude müßtest Du unter allen Umständen haben, sie erweitert den Wohnraum und dahin entweicht z. B. auch die Feuchtigkeit vom Kochen, wenn man wegen REgen die Luken nicht öffnen kann. Außerdem kann man darunter gut nasses Zeug hinhängen - wird zwar nicht unbedingt trocken, aber die Feuchtigkeit ist nicht unten im Schiff. Eine Heizung brauchst Du auf jeden Fall, am besten eine von Strom unabhängige. Die Ostsee ist wunderschön und ich würde es sofort machen - aber mit kleinen Kindern? Dazu kann ich nichts sagen. Anneke |
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ich sach doch Mittelmeer.
Anneke hats gut beschrieben, das waren auch meine Erfahrungen mit der Ostsee. Persönlich wurde ich, wenn ich 8 Monate Zeit hätte, versuchen Kroatien, Griechenland, Türkei und wieder zurück zu segeln. Da seid ihr mit 8 Monaten auch ausgelastet. Und der Vorteil ist, dass die Regenwahrscheinlichkeit sehr gering ist, man kann sich fast die gesamter Zeit an Deck aufhalten und die Kinder kann man bei Wassertemperaturen zwischen 22 und 27° baden oder schnorcheln lassen. Und das östliche Mittelmeer ist auch wunderschön. Wenns auf der Ostsee wärmer wäre und das Wetter besser und beständiger, würde ich heute noch da segeln ... |
#34
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Hängt natürlich auch davon ab, ob man zivilisationsunabhängig segelt und Selbstversorger ist, also viel ankert und Häfen meidet, notfalls auch des öfteren angelt und bei Lidl auf Vorrat einkaufen geht. Oder ob man viel Geld ausgibt für Hafenliegegebühren und für Fast Food und andere Restaurantbesuche. Wir haben auch manchmal Glück mit manchen Sommern, wir hatten jetzt zwei Sommer in Folge, die recht schön waren und Lufttemperaturen, die eigentlich eher typisch waren für das östliche Mittelmeer. Da ist man froh, wenn man sich in der Ostsee abkühlen kann. Ist also alles relativ und hängt davon ab, wie intensiv der Sommer ist und auf welche Weise man seinen Urlaub organisiert und wieviel Geld zur Verfügung steht. Auf jeden Fall spare ich hier an der Ostsee Geld, denn ich muß keine Leuchtturmgebühren (Kroatien!) und keine überhöhten Wassergeldpreise (Türkei) zahlen und habe auch kein Lebensmittelversorgungsproblem durch fehlende Discountläden (griechische Inseln). Hier gibt es auch keine Seemotrettung auf privater Basis (Korsika) mit beschränkter Ausrüstung, und ich werde bei Landbesuchen auch nicht von Kohorten von Taschendieben verfolgt (Italien, speziell Neapel). |
#35
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Das fängt an bei Hafengebühren (z.B. Rhodos Stadthafen 2005 für 45" Yacht 8,xx € Paxos 2004 für 39" 2,63 €, Yesilova 45" ca 16 €, Bodrum 45" ca 40€, ist auch der teuertste Hafen an der Tr- Südküste, aber Klasse). Essen gehen und vor allem Getränke sind in Griechenland / Türkei nicht teurer als in Deutschland, meist sogar um einiges billiger. Obwohl ich seit 99 in der Türkei segle, haben wir dort noch nie Wassergeld bezahlt. War dort immer im Hafengeld mit drin. Trinkwasser kaufen wir allerdings immer in Flaschen ( ~ 20 ct für 2 L) Wassergeld kenne ich nur von griechischen Inseln, wenn es mit dem Tankwagen angeliefert werden muß. Die Einkaufsmöglichkeiten sind in Gr / Tr eigentlich auch recht gut, Supermärkte gibts in jedem Ort und mit erschwinglichen Preisen (deutlich billiger als in D). Die Einheimischen kaufen ja auch dort und haben in der Regel weniger Geld zur Verfügung als wir. Kriminalität ist, soweit es uns betrifft, in Gr /Tr bisher nie ein Problem gewesen, Italien ist das wirklich schon anders (selbst in Rom betroffen) Wenn ich da an die Preise in Schweden und Dänemark denke ... Essen gehen wird da zum Luxus und selbst Lebensmittel des täglichen Bedarfs (vom Alkohol garnicht zu reden) waren da schon heftig teuer. We gesagt, ich spreche vom östlichen Mittelmeer (im westlichen MM, Korsika und Elba, haben wir mal unseren teuersten Segelurlaub überhaupt verbracht) Und würde ich, wie Du, an der Ostseeküste wohnen, was glaubst Du, wo ich ein Boot liegen hätte Das ist dann aber eine andere Ausgangssituation |
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Vielen Dank für Deine Ausführugnen und Dein Angebot, komme bei Bedarf darauf zurück! Gruss Hans-Jürg |
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Re: Wir segeln um die Schweiz
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Wir fahren ja erst in einem Jahr los, geplant ist noch nichts wirklich. Ich mache mich momentan schlau ob die Idee realisierbar und sinnvoll ist, darum auch diese Frage im Forum. Und ich finde es wirklich super, was an Informationen alles zusammen kommt. Vielen Dank an alle schon mal an dieser Stelle! Apropos Planung: Ich würde nie einen Törn am Reissbrett tagesgenau planen. Gerade weil viel unvorhergesehenes dazwischen kommt. Ob es einem an einem Ort einfach nur super gefällt oder ob die Wetterbedingungen eine Weiterfahrt verzögern, würde eine solche Planung unweigerlich in der Umsetzung scheitern. Gruss Hans-Jürg |
#38
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Vielen Dank, das sind sicherlich gute Argumente die fürs Mittelmeer sprechen. Die Ostsee reitzt mich als Revier halt schon sehr. Mal schauen ... Gruss Hans-Jürg |
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Im östlichen Mittelmeer war ich halt schon oft und mir gefällts nicht mehr so toll dort. Aber evtl. ist es auch etwas anderes im dem eigenen Schiff die nicht so augetrampelten Pfade zu segeln. Hast du Geheim-Tipps? Gruss Hans-Jürg |
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Re: Wir segeln um die Schweiz
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da enttäuscht du mich aber wirklich. als durchsetzungskräftiger mittelstürmer wärst du bei mir glatt durchgegangen. aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. ps: vielleicht werdet ihr ja weltmeister
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__/)___ zibl3 ___/)__ navigieren wie früher |
#41
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__/)___ zibl3 ___/)__ navigieren wie früher |
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Meine Erfahrung Nord-/Ostsee
Hallo,
vielleicht könnten meine Erfahrungen interessant sein. Wir haben 2001 einen 5monatigen Törn mit unserem damals 1,5 jährigen Sohn gemacht. Eigentlich wollten wir auch von Hamburg über Frankreich Richtung Portugal, aber.... Abgefahren Mitte April, Mai auf der dt. Nordsee: kaltes Regenwetter mit meist >5 Bft.. viele Hafentage auf den Ostfriesischen Inseln, kaum vorangekommen. Mitte Mai haben wir uns dann um-entschieden: ab nach Norden: Helgoland-Sylt-Limfjord. An dem Tage, als wir in den Limfjord kamen, hat das Wetter gedreht: sonnig, warm, schöner Segelwind (für Familien) das war ca. Anfang Juni! In Esbjerg extra noch einen Dieselofen gekauft - aber nicht mehr eingebaut. Es reichte, daß er in der Backskiste mitfuhr, das Wetter hielt den ganzen restlichen Sommer. Wir sind dann über Läsö - Westschären hoch und runter - Göteborg - Vänern (wunderbar - 2 Wo. mind.) Götakanal - Kalmar - Bornholm zurück. Ende September kamen erst wieder mehrere Tage schlechteres Wetter. Es ist einfach nicht vorhersehbar (das Wetter). Entsprechend kann es wunderbar im Norden sein oder auch ziemlich mies. Viel Spaß macht so ein langer Törn in jedem Fall - egal wohin. In diesem Sinne - Ulrich.
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In der Ruhe liegt die Kraft. |
#43
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Re: Meine Erfahrung Nord-/Ostsee
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Ja, das tönt sehr interessant. Wir prüfen auf jeden Fall mal wie die acht Monate im Mittelmeer aussehehn könnten. Allenfalls kommen wir dann ein Jahr später im Sommer für 3-4 Wochen in die Osstsee. Frieren wollen wir mit den Kindern nicht unbedingt. Gruss Hans-Jürg |
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