Heftige Schiffskollision auf der Elbe bei Hamburg

[billi]

Zitat von dessauer

...dann könnte ein technischer Defekt die Ursache sein.

Das war auch mein gedanke. Wenn ich die Bilder sehe sieht es aus als wäre das Berufschiff mittig rein. Das spricht für einen technischen defekt beim überholen oder treiben nach technischem defekt.

auf jeden fall schlimm

[NL_Rhein]

Zitat von billi

Das war auch mein gedanke. Wenn ich die Bilder sehe sieht es aus als wäre das Berufschiff mittig rein. Das spricht für einen technischen defekt beim überholen oder treiben nach technischem defekt.

auf jeden fall schlimm

Möglich ist das, es muss aber kein Defekt gewesen sein. Wenn der Schubverband von Achtern kam kann es auch sein dass der Skipper nicht mehr schnell genug ausweichen konnte. Das Boot sieht nach einem Stahlverdränger aus und damit legt man nicht mal eben den Hebel auf den Tisch und ist weg. So ein 100 m Schubverband ist u.U. verdammt schnell, hat nach vorne einen toten Winkel von 350 - 500 m und wenn man ihn zu spät bemerkt fährt der einfach über das Sportboot drüber.

[billi]

Zitat von NL_Rhein

Möglich ist das, es muss aber kein Defekt gewesen sein. Wenn der Schubverband von Achtern kam kann es auch sein dass der Skipper nicht mehr schnell genug ausweichen konnte. Das Boot sieht nach einem Stahlverdränger aus und damit legt man nicht mal eben den Hebel auf den Tisch und ist weg. So ein 100 m Schubverband ist u.U. verdammt schnell, hat nach vorne einen toten Winkel von 350 - 500 m und wenn man ihn zu spät bemerkt fährt der einfach über das Sportboot drüber.

Ich kenne keinen Schubverband der den Toten Winkel nicht längst durch Kamerasysteme ausgeglichen hätte.

[NL_Rhein]

Zitat von billi

Ich kenne keinen Schubverband der den Toten Winkel nicht längst durch Kamerasysteme ausgeglichen hätte.

War mir nicht geläufig, dachte das ist eher die Ausnahme ... aber bei Dunkelheit hilft das nichts, oder?

[trockenangler]

Am Tag sicher möglich, bei Nacht sieht es mit Kameras deutlich schlechter aus trotz Infrarot.

Tragische Sache, ich bin diese Jahr auch zum ersten Mal Nachts gefahren, wir haben noch einen Segler ins Schlepptau genommen der Motorschaden hatte bei 0 Wind.
Das war aber auf der Ostsee nach Schleimünde rein.
Außerdem konnte ich auf der Fly recht gut sehen, in der Kajüte stelle ich mir das deutlich schwerer vor, und dann noch auf der Elbe.

Mit einem gänzlich unbekannten Boot hätte ich das aber nicht gemacht.
Und wenn es nicht gerade auf den Pott ging, sollte bei so einer Fahrt auch sich auch keiner unter Deck befinden.

[HänschenHamburg]

Zitat von NL_Rhein

War mir nicht geläufig, dachte das ist eher die Ausnahme ... aber bei Dunkelheit hpass das nichts, oder?

Es gib noch jede Menge alte Schubvertbände und Binnenschiffe, die unterwegs sind, wie vor fünfzig Jahren....
Was 'aber nicht heißt, dass es vermehrt zu Kollisionen kommen muss.

İch kenne die Strecke recht gut und eigentlich ist diese auch im Dunkeln gut zu durchfahren. Da ist es schwieriger im Hafen mit Gewusel und Blink Blink. Da daußen ist nix mehr los.

Sehr oft wird die mächtige Tide der Elbe unterschätzt und Berufsschifffahrt scheint so weit entfernt....

Was genau passiert ist, wird sich hoffentlich herausstellen.
Mir ist bei solchen Unfällen immer noch die Barkasse Martina präsent, die unter e inen Şchubverband geraten war und wir noch Monate später Leichenteile am Strand fanden.
Und das waren alles erfahrene Skipper...

[Puuh]

Zitat von 45meilen

Du hast doch sicher mal einer der beiden Führerscheine gemacht
Steht da irgendwo, irgendwas von : Du darfst nicht Nachts fahren
Es ist tragisch was hier passiert ist, aber ob es nun an falscher Lichterführung ( oder gar keiner ) lag, wissen wir schlicht nicht
Also hört bitte auf so einen Käse zu posten

???
Achtung, hier kommt noch mehr Käse. Bitte nicht weiterlesen.

Ich habe mich gefragt, warum ein Sportboot im Dunkeln auf der Elbe fährt. Nachtfahrten sind nicht "verboten", das weiß ich auch. Aber ein Risiko ist immer dabei. Ohne entsprechende Ausrüstung (Radar, AIS, Plotter usw) sollte man das vermeiden.
OK, ist mir auch schon mal passiert: Im Spätsommer, nach einer extrem langen Wartezeit vor einer Schleuse, da wurde es dunkel. Da musste ich nach der Schleuse raus ins Dunkel, um meinen Hafen zu erreichen, aber das war in "meinem" Revier, wo ich mich gut auskenne. Trotzdem: War ein verdammt unangenehmes Gefühl, und ich war froh, ohne Zwischenfälle wieder in den Hafen einzulaufen.

Weiterhin habe ich mir Gedanken gemacht, wie es zu dieser Kollision kommen konnte. Das macht wohl jeder Bootsfreund, der davon erfährt. Und hier im Forum wird häufig und, ja, auch mal "wild" über die Ursachen spekuliert. Das ist nicht verboten und verstößt auch nicht gegen die Forumsetikette. Im Gegenteil, gehört doch irgendwie auch dazu, finde ich. Also was soll's. Ball flachhalten und nicht über andere lästern.

Ansonsten ist es natürlich vollkommen richtig: Wir kennen die Ursachen nicht; man sollte also die Ergebnisse einer Untersuchung abwarten.
BTW: Gibt's für Binnen eigentlich auch so eine Institution wie das BSU?

[ChrAK78]

Auch ich fahre manchmal mit meinem kleinen Trailer-Boot nachts (aber nur, wenn ich bewusst eine Mondscheinfahrt möchte. Unbeabsichtigt in die Nacht hineinzukommen vermeide ich).
Meine eigene Regel lautet aber dabei, dass ich nachts grundsätzlich nur eine Strecke fahre, die ich am selben Tag auch schon bei Tageslicht abgefahren bin. Auch in meinem Heimatrevier. Der Grund dafür sind einzig und allein die teilweise schlecht oder gar nicht beleuchteten Reusen, die ja jedesmal an einer anderen Stelle stehen und leider auch manchmal mitten in Fahrwasser, sogar in die betonnte Fahrrinne hineinragen. So zum Beispeil gleich zwei Mal an der Dahme. Einmal in Zeuthen direkt an der Abzweigung zur Wernsdorfer Seenkette und dann nochmal in Prieros an der Abzweigung zu den Storkower Gewässern. Wer aus den genannten Nebengewässern in die Dahme reinfährt, dem kann da eigentlich nichts passieren, weil er ja automatisch links oder rechts von der Reuse vorbeifährt, egal ob man die sieht oder nicht. Aber wer von Berlin kommend die Dahme geradeaus flussaufwärts fährt und dabei minimal etwas rechts von der Mitte des Fahrwassers hält, fährt genau in die Reusen rein.

[immermutig]

aber von Reusen ist noch keiner gesunken

[ChrAK78]

Natürlich nicht, aber eine Menge vermeidbaren Schaden und Ärger hat dies trotzdem auf beiden Seiten zur Folge.

[marsvin]

Ich habe vor ein paar Jahren mit einem anderen Forumsmitglied ein Boot im Rahmen einer Überführung in die Ostsee nachts auf der Elbe von Hamburg nach Brunsbüttel gefahren. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich wegen der Dunkelheit so auf den Ausguck nach vorne konzentriert habe, dass ich den, ansonsten automatisch ablaufenden, Rundumblick viel seltener ausgeführt habe und dabei einmal von einem überholenden Binnenmotorschiff überrascht wurde, das ich nicht gesehen hatte, bevor es querab war. Es wäre also möglich, dass es dem Skipper des verunfallten Boote ähnlich gegangen ist und er deshalb einfach von hinten überlaufen worden ist.
Ich weiss, das ist Spekulation, aber so könnte ich mir den Unfall erkären, zumal die Elbe oberhalb von Hamburg ja wesentlich schmaler ist als auf der Seeschiffahrtsstraße,
Siggi

[owi]

Interessanter Beitrag, den ich auch im Fernsehen gesehen hatte ist das Interview mit dem Vorbesitzer wenn es gerade am Tage der Übernahme Probleme mit dem Motor gab, sind weiteren Spekulationen Tür und Tor geöffnet.

Zitat aus City News:

Interview mit dem Vorbesitzer des Bootes der erzählt wie die Übergabe und der Beginn der Fahr verlief
Am Donnerstagabend kollidierte ein rund 100 Meter langer Schubverband mit einem Sportboot . Eine Person, ein Nautischer Offizier, konnte aus dem Wasser gezogen werden. Der neue Besitzer des Bootes, ein Mann aus Berlin, wird seitdem vermisst. Tragisch: Der Berliner hatte das Boot am Unglückstag gekauft. Kai Uwe Klöppner, der Vorbesitzer des Sportbootes, traf sich exklusiv mit uns zum Interview. Klöppner ist fassunglos. Der Pinneberger berichtet, dass die neuen Besitzer mittags mit dem Boot losfahren wollten. Allerdings gab es vor der Abfahrt Probleme mit dem Motor. Dieser sprang nicht an. Daraufhin habe der neue Besitzer den ADAC! gerufen, um den Schiffsmotor zum Laufen zu bringen. Dies gelang. Klöppner berichtet, dass das Boot technisch in Ordnung gewesen sei, denn er war vor Kurzem noch damit im Urlaub auf der Müritz. Gegen Abend wollte der neue Besitzer, nachdem der Schiffsmotor wieder lief, losfahren. „Als erfahrener Freizeit-Skipper wäre ich nie im Dunkeln auf die E lbe gefahren“, erklärte Klöppner und ergänzt, „Ich habe den neuen Besitzer nur fahren lassen, weil er von einem Nautischen Offizier begleitet wurde. Dieser steuerte das Schiff. Mir geht es schlecht“.
Zitat City News Ende.

Zitat Beitrag Nr. "9"

Zitat von titty twist
Warum es unter kein Boot steht verstehe ich auch nicht. Konnte mir auch schon was anhören warum im Deutschland Thread

Kein Wunder das ich es nicht gefunden habe
naja es wurde von "allgemeines zum Boot" hierher von einem Moderator verschoben.

Was es unter REISE/DEUTSCHLAND zu suchen hat wo du es eingetragen hast, erschließt sich wohl noch wenigern.

Bei einem Unfall handelt es sich nicht um eine Reise außer du meinst die letzte Reise des Vermissten __________________
Was es unter REISE/DEUTSCHLAND zu suchen hat wo du es eingetragen hast, erschließt sich wohl noch wenigern.

Zitat "9" Ende

Mit dieser Logik kann es natürlich nur in "Kein Boot" erscheinen, da der Besitzer jetzt kein Boot mehr hat oder wie ???

.....
Und das passiert einem Nautischem Offizier als Stuermann - Rudergänger

Große Trauer und Hilflosigkeit

Owi

[T-Technik]

Hallo zusammen,

ich finde man darf und man kann auch Nachts fahren wenn die Sicht klar ist .
Nur müssen die Augen mehr als sonst die Runde machen .
Diese Anstrengung und besondere Aufmerksamkeit gilt allen Teilnehmern .
Einem ja freiwilligem Freizeitfahrer muß das auch besonders klar sein .
Dennoch sind wir alle Menschen mit Fehlern .


Wilde Spekulationen unterstütze ich hier nicht,
bestimmt wird es bald den amtlichen Untersuchungsbericht geben
der Klarheit bringt .

Mich interessiert aber die Aufmerksamkeit des Beruflers .
Hätte er es nicht auf dem Radar einschätzen können ?

Es kann ja jeder Zeit mal was die Richtung ändern oder zum stehen kommen .


Aber ein Bekannter fuhr mal mit seiner Fähre am Tage in ein Frachtschiff,
trotz laufendem Radar vor sich .
Die Sonne stand hier so tief, dass er es nicht erkennen konnte .
Zum Glück ohne ernste Personenschäden .


Die bleibende Hoffnung ist es nur mal wieder,
aus Fehlern Verbesserungen zu generieren
und dies ist der Grund es mit Interesse zu verfolgen .



Grüße : TOMMI

[lapaloma]

Zu @Owi:"wenn es gerade am Tage der Übernahme Probleme mit dem Motor gab, sind weiteren Spekulationen ..."
Wenn es aber ein Diesel war, wenn der mal laeuft gibt es keine Spekulationen mehr!

Gruss Norbert

[T-Technik]

Hallo Norbert,

ist die Technik gut gewartet und gepflegt ja,
ansonsten gibt es auch bei Dieseln mögliche Unsicherheiten .

Z.B. kleinste Undichtigkeiten im Kraftstoffsystem ( Luftblasen )
oder auch Verunreinigungen .

Ein Antrieb ist so Laufsicher wie sich darum gekümmert wird .

Natürlich nimmt mit dem Motoren-Alter die Anzahl der möglichen
Fehlerquellen ab .


Grüße : TOMMI

[Grobi-413]

Zitat von Mastiff-660

Ohjeee....

Schlimm das sowas passiert ! Ich Frage mich immer wie so etwas passieren kann, steckt da soviel Wucht dahinter

Schlimme Ereignisse haben immer zwei Seiten, eine davon ist die Erfahrung. Gerade hatten wir es in einem anderen Trööt über Notmotoren um im Ernstfall nicht vor ein Berufsschiff zu geraten. Der tragische Fall zeigt was passieren kann und hilft uns beim Nachdenken.

Sicher hat in die Freude am neuen Boot dazu getrieben schnell in den eigenen Hafen zu wollen. Vorzeigen das schöne neue Boot. Warum uns sowas Leichtsinnig werden lässt, wer weiß....

Mein herzliches Beileid an die Hinterbliebenen.

[owi]

Guten Morgen,
hat denn irgendjemand inzwischen eine Info was tatsächlich passiert ist ?
Erst kam in den Medien so ne riesen Infowelle / Sensation und dann hört man nichts, was den Bootsfahrer als Warnung / Mahnung interessieren könnte.
Owi

[Puuh]

Habe mal bei elwis nach "Unfalluntersuchung" gesucht. Ergebnis: nur ein Bericht über den Tanker "Waldhof". In der Vorbemerkung heißt es:

Da es im Bereich der Binnenschifffahrt in Deutschland keine gesonderten gesetzlichen Grundlagen für eine amtliche Unfalluntersuchung gibt, wird diese Untersuchung in Anlehnung an die Bestimmungen des Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetzes durchgeführt.

Für diesen Fall hatte das BMV die Untersuchung angeordnet.
Aber anscheinend gibt es generell keine amtlichen Unfalluntersuchungen im Binnenschffsbereich.
http://www.elwis.de/Service/TMS-Wald...Aufloesung.pdf

Ob die Wasserschutz etwas über den Unfall veröffentlicht? Keine Ahnung.
Weiß jemand etwas darüber?

[T-Technik]

Hallo alle hier zusammen .


Ich kann mir gut vorstellen das der Bericht noch kommen wird .
Die Untersuchungen mit Todesfolge werden bestimmt umfangreich sein .
Alleine die Postwege zwischen den Behörden sind eine kleine Ewigkeit .
Und amtlich gesehen ist es ja gerade erst geschehen .



Grüße : TOMMI

[Mikro]

Ich hab den Bootsunfall nur beiläufig mitbekommen, bis ich am Wochenende im Bootshaus bei mir war. Leider musste ich dort erfahren das der ertrunkene einer von unseren Leuten war.
Ich habe ihn als sehr angenehmen und hilfsbereiten Sportsfreund kennengelernt,gerne mit ihm gequatscht oder mal kurz geholfen.
Er wird uns allen fehlen. Sein Boot bei uns übernehmen wohl erstmal die Kinder, was dann passiert steht noch nicht fest.

[Geesthachter]

Der versoffene Eimer steht noch in Hamburg auf dem Kai, die HPA hat die Hand drauf, wegen der Bergekosten. War wohl nicht so ganz versichert.....

[Gitano]

Zitat von Geesthachter

Der versoffene Eimer steht noch in Hamburg auf dem Kai, die HPA hat die Hand drauf, wegen der Bergekosten. War wohl nicht so ganz versichert.....

Ist doch auch scheixxegal. Hier geht es nicht um Kohle sondern um ein Menschenleben.

Im Übrigen war der sogenannte "versoffene Eimer" einmal jemanden lieb und teuer.

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[weserbogen_skipper]

Zitat von Geesthachter

Der versoffene Eimer steht noch in Hamburg auf dem Kai, die HPA hat die Hand drauf, wegen der Bergekosten. War wohl nicht so ganz versichert.....

Frechheit, so ein Kommentar, es geht um ein Menschenleben, es braucht nicht jeder ein Schwimmendes Ferienhaus oder nen Yoghurt Becher von der Stange um Glücklich zu sein.

[Mikro]

Das Boot dort ist eh nicht das Boot des ertrunkenen. Es war eine Überführungsfahrt.
Sein Boot steht bei uns in Berlin.

[Gitano]

Zitat von Mikro

Das Boot dort ist eh nicht das Boot des ertrunkenen. Es war eine Überführungsfahrt.
Sein Boot steht bei uns in Berlin.

Doch. Das ist sein Boot. Er war auf der Überführungsfahrt Richtung Berlin.

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