Sprechfunkzeugnis - Kurs nötig?

[Belem]

Zitat von Merlin Magic

Zu der Frage der Kursdauer: Bei mir hats 1 Wochenende gedauert: Freitag 17-22, Samstag und Sonntag 9-18. Davon waren Samstag und Sonntag jeweils ca 1/2 Tag Praxis. Dann noch 2 Woche zeit bis zur Prüfung (zuHause noch bisserl lernen) Dann Prüfung wo 7 von 8 bestanden haben. Prüfung war durchaus anspruchsvoll und relativ schwierig. Schon zu schaffen aber man muß ein wenig dafür tun. Verschenkt haben die nix.

Hier an der Waterkant kann man inzwischen Präsenzkursus und Prüfung an
einem Wochenende absolvieren, wobei man die Fragen und Prüfungstexte
natürlich vorher lernen muss. Der Kursus umfasst Unterrichtseinheiten
am Freitagabend, am gesamten Sonnabend und am Sonntagvormittag,
Prüfung ist Sonntagnachmittag.

Wer noch ein Wochenende drauflegt, kann auf diese Weise auch den LRC
erwerben. UBI zusätzlich geht auch, das ist als Draufgabe zum SRC kein
Problem des Unterrichts, eher der Lernkapazität. Von den Prüfungsgebüh-
ren her ziemlich teuer ist das UBI auch in Kombination mit dem SRC,
dafür ist der LRC vergleichsweise preiswert, wenn man ihn gleich erwirbt.

Belem

[MarkusB]

Zitat von marsvin

@MarkusB: War das beim Seewolf?

Hallo Siggi

nee, war bei einer Fahrschule in BW. War ja auch nicht schlecht gemacht, nur bei lediglich 4 Tagen für die Menge Stoff ist halt einfach keine Zeit für was anderes und sei es noch so wichtig und nützlich.

Wenn man so einen Crash-Kurs bucht, geht es nur um das Bestehen der Prüfung. Das kann keine richtige Ausbildung sein, das lenkt nur vom Ziel ab.

Gruß Markus

[FanDjango]

Habe aus beruflichen Gründen sehr wenig Zeit. Bei einer in der Nähe gelegenen Ausbildungsstätte (mit guten Referenzen) um eine Sonderbehandlung gebeten, verhandelt, und weil es nur 2 Samstage waren - ca. der selbe Preis wie ein normaler Kurs (ausserhalb der Saison im November).

Gebüffelt ein/zwei Tage. Alles auswendig gewusst, Ehrensache, Ehefrau hat geprüft.

Prüfung: Kein Problem, aber trotzdem sehr sehr aufregend, der Praxisteil.
Der Praxisteil war anspruchsvoller als die Theorie. Die Bedienung der Geräte war sehr wichtig. Squelch vor dem Senden senken vergessen und Du bist raus, so in etwa... Naja, Kanal frei checken wurde sehr sehr genau geprüft. Danach auch sehr genau die DSC Bedienung. Hart aber fair: Weitergabe von empfangenen Notrufen ...RELAY... Prinzipiell gar nicht uninteressant und ausserdem vielleicht mal Lebensrettend. Da bin ich mit ach-und-krach gut durchgekommen. Ich bilde mir ein, null Fehler in der Theorie liegen dem Prüfer bereits vor und dann ist er gnädig, vielleicht. Und gebt niemals zu, in der Jugend jemals CB-Funker gewesen zu sein da hat er misbilligend geschaut.

Gesamtaufwand also mit Prüfung: 2 Samstage, ein Wochenende und 2 Wochentage (am Tag vor der Prüfung nochmal sich sammeln ).

Von Vorteil: Mit dem Sailor Funkgerät und dem DSC vorher rumspielen, ausgiebig, in der Ausbildungsstätte.

Das weitere ist meines Erachtens nicht unbedingt nötig, kann aber besonders im Winter sogar spassig sein: Wochen vorher vielleicht ein bisschen beim "herumfunken" zuhören, zum Thema lesen und die Spielregeln auch andersweitig kennenlernen in der Literatur, dann wird vieles klarer. Ausserdem bei vorhandener Neigung, einen Scanner kaufen oder einen Weltempfänger und ganz allgemein ein wenig Sachkundiger werden in Sachen Funkverkehrsabwicklung.

Roger, Over and out, etc.

[derbigu]

hi leute,
es gibt doch nen buch (lehrbuch) von diesem verlag dei auch die BOOT rausgeben meines wissens auch mit CD-Variante (simulation)
Weis nochmal wer wie das heist ???

1000 dank
uwe

[sealord]

Hallo,

Wie schon von den Vorschreibern geschrieben, den Theorieteil, kannst du auch ohne fremde Hilfe mit büffeln gut hinbekommen.

Problematisch wird die Praxis! Wir haben vor 3 Wochen UBI/SRC/LRC abgelegt. Und die Prüfung war mit die Unangenehmste, die ich je hatte, einschlieslich die meiner beruflichen Ausbildungen.

Die Prüfer wollten plötztlich die Meldungen anders formuliert haben und als sich das bei den Prüflingen Rumgesprochen hatte, fingen Sie an technische Details abzuprüfen die dir keine Lernkarte vermittelt. Ohne die gute und solide Ausbildung von Rolf Dreyer hätten wir echt übel ausgesehen! Es kam dann im Anschluss an die Prüfung zu einem Recht heftigen Wortwechsel zwischen Rolf Dreyer und der Prüfungskommission, da sie ihm nicht begründen konnten, warum Sie sich nicht an die Vorgaben der Prüfungsordnung und an die RR gehalten hätten sondern eigenmächtig die Notfallmeldungen anders formuliert haben wollten. Sie konnten es nicht begründen!

Fazit: Zwei von 25 durchgefallen, ohne praktische und theortische Ausbildung bei diesen Prüfern keine Chance zu bestehen, das Gefühl, das die "sieben" wollten und sehr, sehr angefressen waren das ihnen das nicht so gelang.

Deshalb rate ich dringend zu einem Kurs bei einer Segelschule, die eine gute Quote hat!

my 2 cents

Alexander

[Belem]

Zitat von sealord

Die Prüfer wollten plötztlich die Meldungen anders formuliert haben und als sich das bei den Prüflingen Rumgesprochen hatte, fingen Sie an, technische Details abzuprüfen, die dir keine Lernkarte vermittelt.

Kannst Du mal Beispiele nennen für die "Umformulierungen" und für die ab-
gefragten technischen Details? Danke im Voraus.

Es kam dann im Anschluss an die Prüfung zu einem Recht heftigen Wortwechsel zwischen Rolf Dreyer und der Prüfungskommission, da sie ihm nicht begründen konnten, warum Sie sich nicht an die Vorgaben der Prüfungsordnung und an die RR gehalten hätten sondern eigenmächtig die Notfallmeldungen anders formuliert haben wollten. Sie konnten es nicht begründen!

Ich denke mal, dass Rolf Dreyer weiß, ob und ggfs. wie er da was tut. Recht-
lich ist die Sache eindeutig: Die Prüfungskommissionen müssen sich an die
offiziellen Richtlinien halten, und wenn sie das nicht tun, kann man per Wi-
derspruchsverfahren bei der vorgesetzten Behörde (WSD) und zur Not
beim Verwaltungsgericht dagegen vorgehen. Aber das tut natürlich nor-
malerweise jemand nicht, der bestanden hat, weil er die unangenehme
Sache abhaken will, und ein durchgefallener Prüfling wird im Hinblick auf
eine Wiederholungsprüfung ebenfalls zögern, so schweres Geschütz auf-
zufahren. Da müsste vermutlich ein Rechtsanwalt mal direkt betroffen sein.

Belem

[Pfandpirat]

Ihr habt mich mittlerweile überzeugt.

Ich werde mich mal erkundigen, wo der Kurs überall angeboten wird.

[sealord]

Hallo Belem,

sie behaupteten zum Beispiel, es gäbe keine MAYDAY RELAY mehr. Es hieße nur noch noch Mayday.
Ebenso dürfte nach einem DSC Alarm keine verbale Meldung mehr erfolgen, sondern es müsse sofort der Notverkehr eigeleitet werden.
Beides ist nach den gültigen Radio Regulations http://life.itu.int/radioclub/rr/frr.htm definitiv falsch!

Sie verlangten die Beherschung des ASCII Codes um in die Irmasat Anlage Sonderzeichen eingeben zu können z.B den "@" ebenso wollten sie zum Teil sämtliche Doppelbelegungen des Grenzwellenempfängers mit kurzer technischer Erklärung haben. Je nach Lust und Laune. Ein Prüfling der nur UBI machte bekam das Funkgerät auf Seefunk eingestellt vorgesetzt und sollte dann das Gerät wieder in den Binnen Betrieb bringen und die Seefunkanzeige erklären. Hatte er logischerweise nie gemacht, da er an einem reinen Binnengerät geübt hatte und das hat bekanntlich nicht die Möglichkeit auf Seefunk zu wechseln.

Eine Kandidatin wurde von einem der Prüfer gebeten in den Prüfungsraum zu kommen, dies passte wohl dem zweiten anwesenden Prüfer nicht, er wollte wohl einen anderen Prüfling und "schubste" die Kandidatin unter Zuhilfenahme der Tür einfach wieder auf den Flur, ohne auch nur ein Wort an Sie zu richten, ein kurzes " Moment ich möchte nun Herrn / Frau XXX prüfen" kam ihm wohl überhaupt nicht in den Sinn!

Sie waren sich nicht einmal über die technischen Unterschiede zwischen den Klassen der Controler bewusst, und behaupteten lustig die Klasse D hätte die selben Möglichkeiten wie ein Klasse A Gerät.

... und das sind nur ein paar Beispiele was da abgelaufen ist.


Alexander

[Belem]

Zitat von sealord

... und das sind nur ein paar Beispiele was da abgelaufen ist.

Erstmal herzlichen Dank für die Schilderung. Generell scheinen sich da
soziale Inkompetenz mit mieser Laune und schlechter Tagesform gepaart
zu haben. Das ist inakzeptabel, und wer sich so gibt, darf kein Prüfer sein.

Unabhängig von Reaktionen direkt gegenüber dem zuständigen Prüfungs-
ausschuss, die sinnvollerweise durch die Ausbildungsinstitute erfolgen,
wäre vielleicht auch eine schriftliche Beschwerde bei der Zentralen Ver-
waltungsstelle für Funkzeugnisse beim DSV/DMYV in Hamburg oder auch
direkt beim Bundesverkehrsministerium in Bonn angebracht.

sie behaupteten zum Beispiel, es gäbe keine MAYDAY RELAY mehr. Es hieße nur noch noch Mayday.

Das ist ein Punkt, in dem die Prüfer im Hinblick auf den GMDSS-Notverkehr
Recht haben: Artikel 32 der Radio Regulations beschreibt zwar die Proze-
dur für Notfallalarmierungen, die nicht das eigene Schiff betreffen, die ge-
sprochene Meldung MAYDAY RELAY kommt dort jedoch nicht mehr vor.

MAYDAY RELAY gibt es nur noch im Non-GMDSS-Notverkehr, beschrieben
in Appendix 13 der Radio Regulations, direkt nach der Beschreibung der
entsprechenden Morsekennung (*), nur um die Relevanz dieses Verfah-
rens deutlich zu machen.

Ebenso dürfte nach einem DSC Alarm keine verbale Meldung mehr erfolgen, sondern es müsse sofort der Notverkehr eigeleitet werden.

Das verstehe ich nicht ganz bzw. sehe den Widerspruch nicht: Die Notmel-
dung ist doch Teil des Notverkehrs, in der Regel die erste Meldung davon.

Sie verlangten die Beherrschung des ASCII Codes, um in die Inmarsat Anlage Sonderzeichen eingeben zu können z.B den "@" ebenso wollten sie zum Teil sämtliche Doppelbelegungen des Grenzwellenempfängers mit kurzer technischer Erklärung haben. Je nach Lust und Laune.

Das ist natürlich Blödsinn bzw. übertrieben. Zwar soll ein Prüfling mit der
Anlage umgehen können, was aber nicht heißt, jede entlegene technische
Funktion zu beherrschen, zumal die sehr gerätespezifisch sind. Die Kennt-
nis dieser Dinge am Prüfungsgerät ist daher meist ohne jede praktische
Relevanz. Von der Frage nach Kenntnis der ASCII-Codes habe ich über-
haupt noch nie gehört. Ich bezweifele auch, dass dies irgendeinen Sinn
ergibt, denn die weitere Telex-Verbreitung erfolgt in der Regel mit noch
wesentlich eingeschränkterem Zeichencode, nämlich 5-bit-Baudot-Code.

Belem

(*) Die CW-Meldung für MAYDAY RELAY lautet "DDD SOS SOS SOS DDD",
falls jemanden das historisch interessiert.

[Relax]

Hallo,

habe zu diesem Thema auch noch drei Fragen:

1. Wenn man bei der Praxis durchfällt, ist man dann komplett durchgefallen oder wird die Theorie auf die Wiederholungsprüfung angerechnet? Soll heißen: Muss man die Theorie bei der Wiederholungsprüfung auch nochmal machen?

2. Wie hoch sind denn die Prüfungsgebühren für SRC und UBI jeweils separat?

3. Wie oft kann man die Prüfungen denn wiederholen?

Danke Euch!

[sealord]

Hallo,

Zu deinen Fragen:

Zitat von Relax

1. Wenn man bei der Praxis durchfällt, ist man dann komplett durchgefallen oder wird die Theorie auf die Wiederholungsprüfung angerechnet? Soll heißen: Muss man die Theorie bei der Wiederholungsprüfung auch nochmal machen?

Der Theorie und der Praxisteil werden getrennt bewertet. Du mußt also nur den Teil wiederholen durch den du durchgefallen bist.

Zitat von Relax

2. Wie hoch sind denn die Prüfungsgebühren für SRC und UBI jeweils separat?

Bei Enzelprüfungen je ca. 88.-€ für die Gesamtprüfung 44.-€ für die Wiederholungsprüfung (PA Bremen)

Zitat von Relax

3. Wie oft kann man die Prüfungen denn wiederholen?

So oft du willst und dir das gibst!

Alexander