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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#26
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Die Meyer Werft hat für 11 Mrd. Aufträge. 80 % eines Auftrags fließen aber erst nach der Abnahme. Müssen also knapp 9 Mrd. zwischenfinanziert werden. Da können oder wollen die normalen Banken wohl nicht ran. Wenn der Bund jetzt, wie auch immer, einsteigt ist das eine ganz normale Risikoabwägung. In ein paar Jahren mit Gewinn wieder raus - wie bei der Lufthansa oder pleite gehen lassen mit allen negativen Folgen.
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#27
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Arbeitsplätze, ich höre immer Arbeitsplätze, als ob es egal wäre, was produziert wird. Und da darf man dann schon auch Zweifel an der "Systemrelevanz" haben.
Hauptgeschäftszweig sind nun mal die Schiffe mit dem Energiebedarf von Kleinstädten. |
#28
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Zitat:
Und in Indien oder China gebaut hätten sie dann eine noch schlechtere Umweltbilanz....
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#29
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Ich bin mehrfach gespalten.
Auf der einen Seite die ganzen Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite die stinkenden Legebatterieren, der Umweltschutz (Antriebe) wird permanent ignoriert und die Chance da voran zu gehen, klar verpasst. Von den Arbeiten an der Ems mal ganz abgesehen. Auf der dritten Seite die unternehmerischen Fakten. 9. Generation Familienbetrieb und nicht in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen. Wie soll das zukünftig weitergehen? Die Branche boomt, man war in schwachen Zeiten überlebensfähig, aber heute nicht mehr. Dazu der Kostendruck aus Übersee, Korea usw., da kann Deutschland eh nicht mithalten. Und am Ende zählt das, was unter dem Strich steht und nicht mehr "Made in Germany". Ich sehe die Weiterführung also trotz der Arbeitsplätze sehr kritisch und unverständlich als Zeichen. Die Wählerstimmen sehe ich als erwähnenswertes Thema so oder so nicht, das sind zu wenig und die Verstaatlichung ist bis zur Wahl vergessen. Das ist nur was für Kurzdenker. Gruß Totti
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Flagge zeigen ist eine Tugend!
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#30
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Systemrelevant ist ein großes Wort. Das ist die Meyer Werft nicht. Regional sehr bedeutend, trifft es sicher besser.
Wenns gut läuft, macht der Staat sogar ein Geschäft. Für die unmittelbar Betroffen, wäre systemrelevant noch ein zu kleines Wort. Da geht es um Existenzen. So ein Unternehmen reisst jede Menge Betriebe und Mitarbeiter mit in den Abgrund. Klar stellt sich die Frage, ob das Hauptprodukt Kreuzfahrtschiff sinnvoll ist. Aber, dass Kritik daran ausgerechnet in diesem Forum aufbrandet, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Ich finde die Schiffe nicht schön. Gleichwohl könnte mir die Art des Reisens auch mal gefallen. Hätte ich früher für undenkbar gehalten . Beeindruckend finde ich die technische und logistische Leistung hinter diesen Projekten.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#31
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Systemrelevant? Da kann man sich tatsächlich drüber streiten.....
Ich habe habe aber in den letzten 15 Jahren oft beruflich mit der Werft zu tun gehabt. 2005 bis ca 2015 habe ich als Nautiker jede Überführung der Kreuzfahrtschiffe von Papenburg nach See mit durchgeführt. Im gleichen Zeitraum zahllose Schleppverbände von See nach Papenburg gebracht, alle großen Schiffe dort ein- und ausgedockt... und als Fazit kann man wohl sagen, dass sich die Gesamtsituation auf der Werft schon seit längerer Zeit gravierend geändert hat... lange bevor die Werft nun in die Schlagzeilen gekommen ist. Was auffällig ist, in den letzten Jahren ist sehr viel Know-How und auch ein Stück weit Verlässlichkeit an entscheidenden Stellen in den Ruhestand gegangen. Der "Ersatz" war nicht immer ein Volltreffer. Jedoch behauptet sich die Werft seit Jahrzehnten als "die" europäische Werft im internationalen Wettbewerb der Kreuzfahrtbranche. Sie hat mit Termintreue, Qualität und Innovation Mitbewerber aus Fernost abschütteln können - selbst wenn woanders der Staat längst die Finger mit im Spiel hatte und solche Bauprojekte für viele Millionen weniger anbieten konnte. Die Problematik solcher Bauprojekte mit Kosten von inzwischen rund 750 Mio pro Musikdampfer und einem Geschäftsbrauch, dass bis zur Ablieferung nur kleckerweise bezahlt werden muss, macht die Finanzierung zu einer echten Herausforderung. Schon lange stand das Land mit Bürgschaften dafür ein... Neben den so oft in der Kritik stehenden Kreuzfahrtschiffen nach dem Motto; größer, höher, bunter baute die Werft aber auch kleinere (Fluß)kreuzfahrtschiffe, Fähren und ein neues Engagement: inzwischen auch Forschungsschiffe für die deutsche Flotte. Sehen die Forschungsschiffe hingegen eher unscheinbar aus und sind deutlich kleiner, sind ihre Baukosten im Verhältnis kaum geringer. Man kann zur Sinnhaftigkeit von Kreuzfahrtschiffen sicherlich stehen, wie man will... aber wenn sie nicht hier gebaut werden, bestellen die Kunden halt bei 1-2 anderen europäischen Werften oder direkt in Fernost: Dann häufig mit dem Angebot "3 kaufen - 2 bezahlen" (überspitzt) Neben den Arbeitsplätzen in der Region, steht halt auch Know-How auf dem Spiel. Ist man einmal raus aus dem Wettbewerb, kommt man nach ein paar Jahren nicht wieder rein. Sieht man auf deutscher Seite den Verlust vieler Spitzentechnologien in den letzten 20-30 Jahren durch massive Fehlentscheidungen in der Politik, tut man gut daran, die letzten verbleibenden "Platzhirsche" nicht verhungern zu lassen. Was man aber offen sagen kann: die Zahlungsmoral der Werft ist seit Jahren beschi**en. Für ein nennen wir es mal "Überlebensprojekt" arbeiten wir seit gut 3 Monaten als kleines Unternehmen in Vorkasse. Zahlungsziele wurden nicht eingehalten, Mahnungen ignoriert. Momentan stellen wir quasi alle Arbeiten für die Werft ein. Irgendwann ist der zeitliche Puffer verbraucht, dann kostet Verzug Hunderttausende Euros. .
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Beste Grüße! der ZAUSEL alias Guido European Region Coordinator
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#32
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Zitat:
Aber ja wir könne auch das nächste große Unternehmen aus Deutschland vergraulen...
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#33
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Jede auch noch so kleine Firma, welche in D ansässig ist, in D wohnhafte und ordentlich gemeldete Bürger als Mitarbeiter beschäftigt, Abgaben in Sozialkassen leistet und Gewerbe- und Umsatzsteuer zahlt ist systemrelevant. Fertig!
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Gruß Gerd
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#34
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Zitat:
Und genau daran scheitert jede Veränderung, brauchen wir ja auch nicht, siehe aktuelle Badewassertemperatur Mittelmeer. |
#35
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klar....wir Retten alle/alles....die ganze Welt Retten wir )
das Problem....das muss irgendjemand Bezahlen ! wer ist das ? wir ) nicht Herr S...im gegenteil...den müssen wir auch noch Bezahlen ) natürlich muss man alles versuchen das solche Unternehmen nicht Pleite gehen. das wäre natürlich eine Katastrophe für die gesamte Region. genaues ist ja garnicht bekannt....es wurde Gesagt sie haben Probleme wegen der hohen Energiekosten und Materialkosten..... dann muss man dagegen was Unternehmen !! sonst muss das Unternehmen dauerhaft Subventioniert werden....
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und immer eine Handbreit...na Ihr wisst schon Bier im Glas Gruß Rolf Geändert von kpn-hornblower (23.08.2024 um 10:10 Uhr) |
#36
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Zitat:
Damit ist das Schiif in Deutschland gebaut besser für die Umwelt wie das in China gebaute. Das andere ist die Leute zu überzeugen das eine andere Lebensweise eventuell sinnvoller ist.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#37
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Sie haben aktuell Probleme weil die Preissteigerungen vor fünf Jahren bei Vertragsabschluß nicht zu erahnen waren! Die Auftragsbücher sind zu guten Kondotionen für mehr als die nächsten 8!!!! Jahre voll!!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#38
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Systemrelevant bedeutet dass das System am Leben bleibt.
Das tut es auch ohne die Werft. |
#39
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vielleicht sollte man erst einmal den Begriff "systemrelevant" definieren, und zwar im Kontext der damaligen Finanzkrise, als er zum ersten mal aufploppte.
Ein Anzug aus Wikipedia: Als systemrelevant (englisch systemically important oder – auf Berufe und Infrastrukturen bezogen – englisch essential oder critical; englisches Schlagwort dazu – bezogen auf Unternehmen – too big to fail, deutsch „zu groß, um in Konkurs zu gehen“) werden Unternehmen, kritische Infrastrukturen oder Berufe bezeichnet, die eine derart bedeutende volkswirtschaftliche oder infrastrukturelle Rolle in einem Staat spielen, dass ihre Insolvenz oder Systemrisiken nicht hingenommen werden können oder ihre Dienstleistung besonders geschützt werden muss. In diesem Verständnis ist die Meyer-Werft für den Gesamtstaat sicher nicht systemrelevant. Auch nicht, wenn Hilfsargumente hinzugezogen werden, wie Rüstungsproduktion, einmaliges Fertigungs-know-how, usw. Alles, was die Meyer-Werft kann, können andere auch. Wenn die Meyer-Werft zumachen würde, würde das gesamtwirtschaftlich für Deutschland höchstens eine Randnotiz bedeuten. Anders sieht die Bewertung aus, wenn man die Ebene des Gesamtstaates verlässt und auf die Region runterbricht. Für Papenburg und das das Emsland wäre das ein herber Verlust. Insofern würde jeder Papenburger natürlich der Meyer-Werft eine Systemrelevanz attestieren. Aber eben nur kleinräumig. Wenn man den Äußerungen in der Presse folgt, werden ja vornehmlich Management-Fehler als ursächlich herangeführt (übrigens ist das die Regel bei Schieflagen, auch wenn immer gerne "der schwierige Markt" heran gezogen wird, um von eigenen Fehlern abzuleiten). Ein Geschmäckle hat die Sache zudem, weil der Firmensitz nach Luxemburg aus Gründen der Vermeidung von Kontrollmöglichkeiten erfolgte (z.B. Vermeidung der Installation eines Aufsichtsrates), ein funktionierender AR hätte diese Fehler vermeiden können. Ich bin dennoch für den Einstieg. Wenn die getätigten Aussagen stimmen, ist das Risiko abschätzbar und die Aussicht auf Heilung gut. Ich hoffe nur, dass es dann - ähnlich wie bei der Lufthansa-Hilfe - sich für den Steuerzahler auch auszahlt, und die Hilfe samt Risikobonus zurück in die Staatskasse fliesst.
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#40
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Systemrelevant hin oder her, Bauen von Kreuzfahrtschiffen hin oder her.
Aber die Schiffsbautechnologie und die dazu gehörige Logistik/Zulieferer sollten in Deutschland gehalten werden, man weiß ja nie, ob eventuell andere Arten von Schiffen in Deutschland gebaut werden müssen. Und dass aktuell 18000 Arbeitsplätze da bleiben, wo sie sind, ist ein sehr positiver Nebeneffekt. Hier zahle ich gerne Steuern dafür, im Gegensatz zu vielen anderen Staatsausgaben.
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#41
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...wenn man weiter denkt sind die Arbeitsplätze der Werft für die von Dir genannten Gruppen sehr relevant, also Systemrelevant.
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Gruß, Jörg! |
#42
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Zitat:
Ein globales Problem kann nur global gelöst werden. Dazu müsste man einfach mal größer denken und handeln. Entweder kann unsere Spezies das nicht oder es ist alles nicht so schlimm. Ergebnis ist vermutlich das gleiche.
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Gruß, Jörg! |
#43
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Ich kenne das eigentlich so, das man sich bei so langfristigen Geschäften gegen solche Risiken absichert. Das ist doch Standard.
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#44
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Wenn Banken, die mit der Werft schon lange im Geschäft sind nichts mehr nachschieben, sollte das dem Staat schon zu denken geben.
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#45
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Ne den Banken sitzt die Barfin und die Aktionäre im Nacken, die können vieles gar nicht mehr.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#46
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Zitat:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/....4.D_FCM_CS_PB Zitat:
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#47
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Moin moin,
Zitat:
lg, justme |
#48
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Zitat:
Bringt ja Alles nix, Wenn wir das machen, dann fordern wir lieber globale Lösungen. Die wird es vielleicht in 2 Generationen geben, wenn dann endgültig halb Afrika verhungert und die Weltmeere 40° Wassertemperatur haben, dort kein Leben mehr herrscht, dafür ausreichend Müll. Jeder von uns ist in der Verantwortung. Ich hätte die Subventionierung von Produktionskonversion abhängig gemacht. Wäre aus Gründen eingegangener Vertrage nicht gegangen? Eine insolvente Firma produziert auch keine Schiffe. |
#49
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Die Meyer Werft ist da weltweit führend, was den 'grünen' Ansatz angeht. Und ihre Expertise sind Schiffe, auf was soll da die Produktion konvertiert werden?
Mit Deiner Argumentation könnte man jede Firma Pleite gehen lassen, die irgendwas produziert, was CO2 macht oder wo CO2 in der Produktion anfällt. Ich bin ja auch dafür, das Klima zu retten, das wird man aber nicht dadurch schaffen, dass man jedwede Industrie plattmacht. Bestehende Technologie muss umweltfreundlicher werden, nicht abgeschafft. Und das schafft man nur mit den Unternehmen zusammen, nicht ohne sie. Auf die Meyer Werft haben wir wenigstens Einfluss, auf die weltweite Konkurrenz nicht. bis denn, Uwe
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A boat is a depression in the water lined with fiberglass into which money is poured
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#50
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Zitat:
Mit einem Wettbewerber, der massive staatliche Unterstützung jederzeit aus dem Hut zaubern kann, der auch abseits davon bessere (günstigere) Produktionsfaktoren hat, mithalten zu wollen nur um des mithalten willens, wäre finanzieller Selbstmord. Wie sähe denn so eine positive Fortbestehungsprognose aus? Das wäre Perlen vor die Säue. Nein, die Meyer Werft konnte zeigen, dass sie konkurrenzfähig ist unsd im Endeffekt in eine selbstverschuldete Liquiditätsfalle getreten ist, aus der man aber wieder mit etwas Hilfe heraustreten kann. Das ist oder wäre der für mich einzig vertretbare Grund in Verbindung mit der herausragenden regionalen Bedeutung. |
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