Elektronische Patientenakte

[billi]

Zitat von Sayang

Zugang zum System hat er mit der PIN, die der User mit Kugelschreiber auf die Karte geschrieben hat …

Solche Leute gibt es auch beim Banking immer wieder...

[stenner]

Zitat von floka.floka

In der momentan herrschenden politischen und rechtlichen Lage in Deutschland/Europa habe ich persönlich nichts gegen eine elektronische Partienakte.
So wie Dirk es oben schon beschrieben hat, ist sie einfach bequem und kann eine Menge Zeit und Arbeit ersparen.
Aber sie birgt halt leider doch Gefahren, die wir hier eventuell noch nicht erkennen, besonders weil man nicht weiß, wie sich unsere Gesellschaft noch entwickeln wird.
Auch wissen wir alle, dass bedauerlicherweise alles irgendwann, irgendwie gehackt werden kann.
Dennoch werde ich mich für die elektronische Patientenakte entscheiden.

Dem kann ich so nur zustimmen. Auch ich werde trotz meiner Bedenken zustimmen.

Einen technischen Einblick in diverse Probleme (Stand Dezember 2023) gibt sehr schön ein Vortrag auf dem 37C3 (der 37. Congress des Chaos Computer Club) zu dem Thema: https://media.ccc.de/v/37c3-11942-vo...ndheitspolitik

Der momentane Zustand mit den dezentralen, nicht miteinander kompatiblen Daten ist untragbar und teuer. Nicht mal in einer Klink (Uni-Klinik Kiel) ist es möglich, auf Daten meiner Person einer anderen Abteilung (Radiologie / Kardiologie / HNO) zuzugreifen (Datenschutz, wissen schon...), lieber macht man die eine Woche alte Untersuchung nochmal...

[Metalfriese]

Zitat von billi

.

Bei der elektronischen Patientenakte funktioniert es genauso... Wo ist das Problem?

Sagst du das auch noch, wenn bei dir zB gesundheitliche Gründe gegen eine Fahrerlaubnis sprechen könnten - und da reicht schon Diabetis, Schlafapnoe... so uU die Fahrerlaubnisbehörde gegen die ärztliche Schweigepflicht davon erfährt und dir mal vorsichtshalber die Fahrerlaubniss entzieht? Oder die Zuverlässigkeit entzieht und erst langwierige - Behörden haben ja Zeit- Gutachten das wieder richten?
Kann nicht....oh doch

[billi]

Zitat von Metalfriese

Sagst du das auch noch, wenn bei dir zB gesundheitliche Gründe gegen eine Fahrerlaubnis sprechen könnten - und da reicht schon Diabetis, Schlafapnoe... so uU die Fahrerlaubnisbehörde gegen die ärztliche Schweigepflicht davon erfährt und dir mal vorsichtshalber die Fahrerlaubniss entzieht? Oder die Zuverlässigkeit entzieht und erst langwierige - Behörden haben ja Zeit- Gutachten das wieder richten?
Kann nicht....oh doch

Kann heute schon ....

[Libertad]

Zitat von billi

Kann heute schon ....

Und in der Vergangenheit passiert.

[Marukusu]

Sind denn noch neutrale Diagnosen möglich, wenn alle Ärzte darauf Zugriff haben? Gerade wenn man eine Zweitmeinung haben möchte.

[justme]

Moin moin,

Zitat von Sunseeker_Portofino

Und für jeden lesbar der die Karte bei Verlust findet.

nicht wenn man das ordentlich macht - und wie das geht kann man sich u.a. bei dem schon erwähnten Vortrag auf dem 37C3 anhören. Das derzeitige System ist da wesentlich schlimmer, weil es jedem mit einem entsprechenden Zugang (d.h. auch jedem Arzt) Vollzugriff auf alle Daten gibt, sofern der Eigentümer nicht explizit kleinteilig Sperren gesetzt hat (deren Wirksamkeit gegenüber Angriffen auch noch nicht erwiesen ist). Das ist genau das Gegenteil des Grundsatzes der 'Datensparsamkeit' und 'Datensicherheit' - gerade hochgradig sensible Daten wie Gesundheitsbefunde gehören a) nur lokal gespeichert und b) nur durch explizite Freigabe lesbar für andere gemacht (wer mehr dazu wissen will kann sich ja mal den typischen Behandlungs-Bias anschauen, wenn eine Arzt eine F-Diagnose irgendwo sieht - ab dem Moment ist eine neutrale und faktenbasierte Diagnosestellung kaum noch gewährleistet).

lg, justme

[uli07]

Zitat von Sunseeker_Portofino

Uli wen meinst Du? Gruß

Keinen. War allgemein gehalten.

[Bikero]

Hallo zusammen, ich habe den Brief auch erhalten und stand vor der gleichen Frage. Auf den ersten Blick klingt die Idee der elektronischen Patientenakte sinnvoll, besonders wenn man bedenkt, wie <a href="https://otc-regensburg.de/spezialsprechstunden/huefte/ ">Ärzte</a> und Apotheken einfacher zusammenarbeiten könnten. Aber ich teile auch die Bedenken zur Datensicherheit, wie einige hier schon erwähnt haben. Letztlich ist es eine Abwägung zwischen Bequemlichkeit und Datenschutz. Vielleicht wird die Umsetzung in Deutschland ja noch sicherer und benutzerfreundlicher, wie in den Niederlanden beschrieben.
Grüße

[Herr_Gretchen]

Ich habe bereits vorab gegen das Anlegen widersprochen und erhielt letzte Woche die Bestätigung, dass mein Widerspruch berücksichtigt wurde und keine ePatientenakte angelegt wird.

Aus medizinischer Sicht ist die e-Akte positiv. Die Möglichkeiten für Differentialdiagnosen werden massiv verbessert. Wenn das dann in Zukunft auch noch mit KI kombiniert wird, dürfte das einem Quantensprung in der Diagnostik gleichkommen.

Aber: Deutschland / Europa überaltert. Die Zahl der Werktätigen geht sukzessive zurück. Die Belastungen für die Beitragszahler werden daher immer weiter steigen oder es wird Leistungskürzungen geben. Schließlich kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass bislang nie in Frage gestellte sozialstaatliche Systeme in ein anderes System überführt werden. Jedenfalls kann man m.E. nicht ausschließen, dass es irgendwann so etwas wie den NHS (National Health Service) in UK gibt und die garantierten Leistungen in diesem Bereich dann auf das allernötigste begrenzt werden. Wer mehr will, müsste sich dann privat zusatzversichern. Wenn so etwas kommt, dann könnten diese Daten zum Bumerang werden und es erschweren eine Versicherung zu finden.

Natürlich kann man dagegen einwenden, dass ohne Daten ein Gesundheitscheck verlangt wird. Aber ich hätte dann doch irgendwie in der Hand, ob ich meinen Gesundheitszustand preisgeben möchte oder nicht.

Vielleicht wird sich meine Haltung zu der Frage noch ändern. Aber das sind jedenfalls meine Erwägungen.

[billi]

Zitat von Herr_Gretchen

Ich habe bereits vorab gegen das Anlegen widersprochen und erhielt letzte Woche die Bestätigung, dass mein Widerspruch berücksichtigt wurde und keine ePatientenakte angelegt wird.

Aus medizinischer Sicht ist die e-Akte positiv. Die Möglichkeiten für Differentialdiagnosen werden massiv verbessert. Wenn das dann in Zukunft auch noch mit KI kombiniert wird, dürfte das einem Quantensprung in der Diagnostik gleichkommen.

Aber: Deutschland / Europa überaltert. Die Zahl der Werktätigen geht sukzessive zurück. Die Belastungen für die Beitragszahler werden daher immer weiter steigen oder es wird Leistungskürzungen geben. Schließlich kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass bislang nie in Frage gestellte sozialstaatliche Systeme in ein anderes System überführt werden. Jedenfalls kann man m.E. nicht ausschließen, dass es irgendwann so etwas wie den NHS (National Health Service) in UK gibt und die garantierten Leistungen in diesem Bereich dann auf das allernötigste begrenzt werden. Wer mehr will, müsste sich dann privat zusatzversichern. Wenn so etwas kommt, dann könnten diese Daten zum Bumerang werden und es erschweren eine Versicherung zu finden.

Natürlich kann man dagegen einwenden, dass ohne Daten ein Gesundheitscheck verlangt wird. Aber ich hätte dann doch irgendwie in der Hand, ob ich meinen Gesundheitszustand preisgeben möchte oder nicht.

Vielleicht wird sich meine Haltung zu der Frage noch ändern. Aber das sind jedenfalls meine Erwägungen.

Oder du bekommst ohne die Akte überhaupt keine Versicherung mehr

[dieter]

...oder verschweigst bei Abschluss im Fragebogen etwas und die Versicherung kann ablehnen.

[Emsländer]

Seit den ersten Testläufen 2021 habe ich meine Daten da freigegeben und auch von den verschiedenen Ärzten da alles an Daten nachpflegen lassen.

Zitat von Startpilot

Die elektronische Patientenakte ist in NL seit Jahren Standard.
(...)In der Abwägung gegen Datenschutz ist meine Entscheidung eindeutig.

Wobei sowas erfahrungsgemäss in NL effizienter umgesetzt wird als in D.

Zumal auch in NL die gleiche DSGVO wie in DE gilt. (Das D in DSGVO steht nicht(!) für Deutschland )

[Mascot-28]

Zitat von billi

Oder du bekommst ohne die Akte überhaupt keine Versicherung mehr

oder vielleicht auch keinen neuen Arbeitsplatz mehr oder einen Bankkredit, da gibt es noch viele Möglichkeiten ....
mit besten Grüßen
Dieter

[Emsländer]

um mal den in dieser Sache öfters angeführten Datenschutz als Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten:

https://www.ndr.de/nachrichten/hambu...bruch1052.html

im Hamburger Abendblatt: Hamburg. Täter stiehlt in Hamburg gezielt Datenspeicher aus Servern. (...)

(3-2-1-Backup-Strategie sei mal hier und jetzt kein Thema)

[Emotion]

Zitat von Emsländer

um mal den in dieser Sache öfters angeführten Datenschutz als Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten:

https://www.ndr.de/nachrichten/hambu...bruch1052.html

im Hamburger Abendblatt: Hamburg. Täter stiehlt in Hamburg gezielt Datenspeicher aus Servern. (...)

(3-2-1-Backup-Strategie sei mal hier und jetzt kein Thema)

Oh wie schlechte Darstellung

Festplatten klauen mit verschlüsselten Daten? Von einem Mitarbeiter? Der geht doch eher hin und kopiert die während der Arbeitszeit!

Denke hier wurde einfach Hardware geklaut - Daten egal!

[Sealord37]

Ich habe der elektronischen Patientenakte widersprochen, meine Gesundheitsdaten gehen nur mich was an und der Arzt kann mich fragen, wenn er was wissen will. Allerdings bin ich auch noch recht gesund, für jemanden mit tausend Gebrechen, nem schlechten Gedächtnis und so kann das ganz gut sein.

[Fraenkie]

Zitat von Sealord37

Ich habe der elektronischen Patientenakte widersprochen, meine Gesundheitsdaten gehen nur mich was an und der Arzt kann mich fragen, wenn er was wissen will. Allerdings bin ich auch noch recht gesund, für jemanden mit tausend Gebrechen, nem schlechten Gedächtnis und so kann das ganz gut sein.

Heutzutage kannst du die "Daten" ja selber sammeln (und Röntgenbider, MRT Scans usw). Weil das ja "deine" Daten sind und die dir mitsamt Bericht mitgeben / heimschicken / du das verlangen kannst.

Früher haben die Herren das ja gerne als ihr hohes Gut betrachtet zum Thema "Kundenbindung" oder um blos in nix reinzukommen im Fall der Fälle oder was weiss ich. Und nur an den Hausarzt oder wer auch immer das in Auftrag gegeben hat.

Ärzte / Zahnärzte können gerne auch mal in Rente gehen und ihre Praxis auflösen. Was bin ich doppelt und dreifach geröngt worden. Obwohl´s die Bilder gab. Halt im Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart und nicht in Langensteinbach wo ich die "Zweitmeinung" haben wollte. Obwohl klar kommuniziert von mir.

Ich hab auch schon etwas vom Zahnarzt (in Rente) gebraucht. Die Krankenkasse gab mir die Daten nicht. Obwohl die die ja haben müßen, haben ja auch die Rechnung bezahlt. Datenschutz. Bin ich zum ZA privat nach Hause gefahren und wir haben zusammen den alten Rechner hochgefahren, der seit Jahren im Keller stand.......

Also, ich stimme der elektronischen Akte zu. Mit immer näher rückender Rente (und Leuten die die wieder in weitere Ferne rücken wollen) oder sinkender Bereitschaft irgendwelche Behandlungen zu zahlen macht es auch Sinn sich langsam aber sicher ne Leidens-Legende aufzubauen.

[Kladower]

Als Privatpatient wurde es mir bisher nicht angeboten, ich würde aber zustimmen. Halte es für eine absolut vernünftige und im Ernstfall lebensrettende Sache.

[Fraenkie]

Zitat von Kladower

Als Privatpatient wurde es mir bisher nicht angeboten, ich würde aber zustimmen. Halte es für eine absolut vernünftige und im Ernstfall lebensrettende Sache.

Da musst nen Abo für die App abschliessen, für jedes einzeln freigeschaltete Modul gestaffelt

[onkelrocco]

Zitat von Fraenkie

Heutzutage kannst du die "Daten" ja selber sammeln (und Röntgenbider, MRT Scans usw). Weil das ja "deine" Daten sind und die dir mitsamt Bericht mitgeben / heimschicken / du das verlangen kannst.

Das ist schon interessant diese Denkweise. Ab und an hängen aber echt Leben dran und es geht nicht nur um Lappalien, die Zeit haben. Da darf dann jemand drei Krankenhäuser in zwei BL anfahren, um Befunde einzusammeln und rumzureichen. Ich finde eine Speicherung aller Daten in einer Cloud mit Zugriff für jeden Berechtigten extrem fortschrittlich.

Ich halte Datenschutzbedenken im Vergleich zu den handfesten Vorteilen für unwichtig. Und bei mir sind das nur Allgemeinarzt, Diabetologe und Augenarzt.

[Fraenkie]

Du musst aber schon den ganzen Beitrag # 43 lesen und zu verstehen versuchen.
Nicht den ersten Satz rauspicken.

Am Ende steht:

Zitat von Fraenkie

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Also, ich stimme der elektronischen Akte zu. .
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[onkelrocco]

Alles OK, Fränkie. Ich kenne das nur gerade von meinem verstorbenem Kollegen, der ständig mit Rumreisen zu Krankenhäusern und Ärzten beschäftigt war... bis zu seinem Tod.

Wie oft werden Blutanalysen, Röntgenbilder etc. mehrfach angelegt? Ein gewisser Synergieeffekt sollte hier schon entstehen können mit einer zentralen Speicherung.

[Libertad]

Zitat von Sealord37

Allerdings bin ich auch noch recht gesund, für jemanden mit tausend Gebrechen, nem schlechten Gedächtnis und so kann das ganz gut sein.

Das schlechte Gedächtnis kommt von allein - wenn du nicht ansprechbar ins Krankenhaus eingeliefert wirst. Dann noch irgendwelche Allergien oder Medikamentenunverträglichkeiten, da kann schon Freude aufkommen

[Sealord37]

Tja das Leben ist endlich. Muss jeder für sich entscheiden. Mein Vertrauen in so vieles ist jedenfalls in den letzten Jahren soweit erschüttert worden, dass ich so wenig wie möglich über mich irgendwo gespeichert wissen möchte. Gesundheitsdaten ganz besonders.