Beschädigung am Boot durch Berufer

[Matrosenbändiger]

Zitat von mr.ot

So in etwa sah es bei mir aus.

Nur stellt euch das poportional mal bei einem 85 Meter Schiff vor.

Gruß Olaf

Meinst Du so!? - Sind 85 meter, allerdings in freier Wildbahn und ner Welle von über 2 meter..


Gruß Tido

[Dicke Lippe]

Zitat von Matrosenbändiger

Meinst Du so!? - Sind 85 meter, allerdings in freier Wildbahn und ner Welle von über 2 meter..

Und wo sind da 2 Meter Welle? Direkt neben dem Bug?

[alaska]

Solche Frachter sind am Rhein an der Tagesordnung. Aber 2m-Welle kann ich mich nicht erinnern.
Die tiefliegenden Flußkreuzfahrtschiffe mit Doppelmotorisierung schaffen
dann mal eine 2m-Heckwelle (Tal-Kamm) oder evtl. ein dicker Schubverband.

[B4-Skipper]

Zitat von Dominic

...

das vergesse ich besser nicht, ist ja mein Beruf und da wird auch verlangt den ganzen Text zu lesen, nur Abs. 1 Satz 2 b (laden und löschende Fahrzeuge) und c (übliche Liegestellen) gelten nicht gegenüber Kleinfahrzeugen übrigens mit dem dezenten Hinweis auf die allgemeine Sorgfalt nach §1.04.

...

O.K., wenns dein Beruf ist, aber "b" ist m. E. wegen dem "oder" nicht nur "laden und löschende".

Gegenüber Kleinfahrzeugen besteht die Verpflichtung nach Nummer 1 Satz 2 Buchstabe b und c nicht; § 1.04 bleibt unberührt.

Nummer 1 Satz 2:
Sie müssen ihre Geschwindigkeit rechtzeitig vermindern, jedoch nicht unter das Maß, das zu ihrer sicheren Steuerung notwendig ist:

Buchstabe b:
in der Nähe von Fahrzeugen, die am Ufer oder an Landebrücken festgemacht sind oder die laden oder löschen;

Ich lese hier aber, dass die Verpflichtung zur Vermeidung von Sog und Wellenschlag gegenüber einem am Ufer festgemachten Kleinfahrzueg nicht besteht.
Und Olaf hatte sein Kleinfahrzeug am Ufer festgemacht.

Der Hinweis auf § 1.04 ist natürlich richtig, aber hier einen Verstoss beweisen?

@ Olaf
Es tut mir leid, dass Dein Boot beschädigt wurde, aber m. E. keine Chance auf Schadenersatz durch den "Berufer".

Gruß Lutz

[Dominic]

Hallo,

Zitat von B4-Skipper

Ich lese hier aber, dass die Verpflichtung zur Vermeidung von Sog und Wellenschlag gegenüber einem am Ufer festgemachten Kleinfahrzueg nicht besteht.
Und Olaf hatte sein Kleinfahrzeug am Ufer festgemacht.

und genau das liest du falsch. Vielleicht hätte ich es im meinem letzten Beitrag noch deutlicher machen sollen.
Die Pflicht zur Vermeidung von Sog und Wellenschlag zur Vermeidung von Schäden nach Satz 1 bleibt immer bestehen.
Satz 2 und damit die Ausnahme gegenüber Kleinfahrzeugen bezieht sich ausschließlich auf die Verpflichtung die Geschwindigkeit grundsätzlich unter bestimmten Bedingungen zu vermindern.
Satz 1: Vermeidung von Sog- und Wellenschlag durch geeignete Geschwindigkeit.
Satz 2: Grundsätzliches vermindern der Fahrt.

Ändert aber auch alles nichts an der Sachlage.

Bis dann

Dominic

[B4-Skipper]

Das ist ja dann noch unverständlicher

Der Berufer muss Sog und Wellenschlag vermeiden, braucht aber (gegenüber dem Kleinfahrzeug) seine Geschwindigkeit nicht reduzieren und muss zusätzlich § 1.04 beachten.

Gruß Lutz

[billi]

was ist daran umständlich. Solange er durch Sog- und Wellenschlag niemand Schaden nimmt braucht er gegenüber Kleinfahrzeugen seine Geschwindigkeit nicht zu verringern.

Dies war ja hier nicht der Fall. Es gab einen Schaden durch Sog- und Wellenschlag und somit ist er der Verursacher.

[B4-Skipper]

Zitat von B4-Skipper

... unverständlicher ...

Zitat von billi

... umständlich. ...

Ich hatte nichts von umständlich geschrieben

§6.20 sagt ja nun sinngemäß:
- der Berufer ist verpflichtet, schädlichen Sog und Wellenschlag zu vermeiden.
- Gegenüber einem Kleinfahrzeug braucht er aber seine Geschwindigkeit nicht verringern.
Vergleiche #55

Wodurch soll und kann der Berufer, ohne die Geschwindigkeit zu verringern, Sog und Wellenschlag vermeiden?

Das ist MIR unverständlich.

Zitat von billi

... Es gab einen Schaden durch Sog- und Wellenschlag und somit ist er der Verursacher.

Hast Du #37 gelesen

Gruß Lutz

[billi]

in 6.2 steht aber das 1.04 unberührt bleibt und dort steht wiederum:

Inhalt: § 1.04 Allgemeine Sorgfaltspflicht
Über diese Verordnung hinaus hat jeder Verkehrsteilnehmer auf Binnenschifffahrtsstraßen alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, welche die
allgemeine Sorgfaltspflicht und die Übung der Schifffahrt gebieten, um insbesondere
die a. Gefährdung von Menschenleben,
b. die Beschädigung anderer Fahrzeuge oder Schwimmkörper, der Ufer, der Regelungsbauwerke sowie von Anlagen jeder Art in der
Wasserstraße oder an ihren Ufern,

somit hätte er die Geschwindigkeit wieder reduzierne müssen.
in #40 sieht man ja auf dem kleinen Bild das er auch ohne Sog-und Wellen fahren kann.

[wolf b.]

Zitat von B4-Skipper

§6.20 sagt ja nun sinngemäß:
- der Berufer ist verpflichtet, schädlichen Sog und Wellenschlag zu vermeiden.
- Gegenüber einem Kleinfahrzeug braucht er aber seine Geschwindigkeit nicht verringern.
Vergleiche #55

Wodurch soll und kann der Berufer, ohne die Geschwindigkeit zu verringern, Sog und Wellenschlag vermeiden?

Das ist MIR unverständlich.

Ich verstehe das so:
Wenn er keine großen Wellen verursacht kann er die Geschwindigkeit beibehalten.

[comet 11 plus]

Zitat von billi

was ist daran umständlich. Solange er durch Sog- und Wellenschlag niemand Schaden nimmt braucht er gegenüber Kleinfahrzeugen seine Geschwindigkeit nicht zu verringern.

Dies war ja hier nicht der Fall. Es gab einen Schaden durch Sog- und Wellenschlag und somit ist er der Verursacher.

Denke, wenn in dem Gewässerbereich nicht Sog und Wellenschlag vermeiden ausgeschildert ist, kann er die Welle machen. Ob er auch darf, wenn ein Sportboot in dem Bereich ein Notsignal gibt, ist wieder eine andere Sache.

[else]

Es ist ganz einfach gute Seemannschaft, an Anlegern den Hebel zurückzunehmen, oder auch, wenn man sieht, das jemand an der Spundwand hängt, zumindest Rücksicht zu nehmen. Das die Waschpo das Ding verfolgt, zeigt doch, das die "Berufler" wohl nicht ganz regelkonfórm" gefahren sind.

Ich habe es aber oft erlebt, das es auch Sportbootfahrern völlig egal war, ob sie am Anleger vorbeigeheizt sind,und die Festmacherklampen aus dem Deck reissen wollten, oder ob man am Mastenkran war,und wirklich auf ruhiges Wasser angewiesen war, denen war "Sog und Wellenschlag" ein völliges Fremdwort, Hebel auf den Tisch und ab dafür.
Naja, jeder, wie er kann....

[mr.ot]

So, ich habe den Berufer höflich angeschrieben und ihm die Sachlage aus meiner Sicht geschildert.

Vieleicht hat er ja ein Einsehen und interesse die Angelegenheit unbürokratisch aus der Welt zu schaffen.

Werde von der Antwort berichten.

Gruß Olaf

PS: Die Hoffnung stirbt zu letzt.

[B4-Skipper]

Zitat von mr.ot

... Anschließend haben wir die WSP informiert. ...

Zitat von else

... Das die Waschpo das Ding verfolgt, zeigt doch, das die "Berufler" wohl nicht ganz regelkonfórm" gefahren sind. ...

"... haben wir die WSP informiert." ist ja eine nette Umschreibung für "... haben wir den Berufler angezeigt.".

Die WSP muss einer Anzeige nachgehen um den Sachverhalt zu klären.

Aber genau um die Klärung des Sachverhaltes, ob der Berufer tatsächlich gegen die BinSchStrO verstoßen hat und deshalb haftpflichtig ist, geht es hier.

Wie immer sind das aber auch zwei paar Schuhe:
- zum Einen der Verstoß gegen das Gesetz.
- zum Anderen Verursachen eines Schadens.

Ersteres wird die WSP verfolgen, Zweites wird der Geschädigte zivilrechtlich klären müssen.

In sofern ist das Anschreiben des Berufers schon mal der richtige Weg.
Ich glaube aber nicht, dass der sagen wird: "ja, lass mal reparieren und schick die Rechnung, ich überweise dann."
Vielmehr wird er seine Versicherung informieren, die dann untersuchen wird ob sie den Schaden wirklich regulieren muss.

Wenn die Versicherung den Schaden reguliert, alles gut, aber sonst - auf hoher See und vor Gericht ...

Gruß Lutz

[comet 11 plus]

Zitat von else

Es ist ganz einfach gute Seemannschaft, an Anlegern den Hebel zurückzunehmen, oder auch, wenn man sieht, das jemand an der Spundwand hängt, zumindest Rücksicht zu nehmen. Das die Waschpo das Ding verfolgt, zeigt doch, das die "Berufler" wohl nicht ganz regelkonfórm" gefahren sind.

Ich habe es aber oft erlebt, das es auch Sportbootfahrern völlig egal war, ob sie am Anleger vorbeigeheizt sind,und die Festmacherklampen aus dem Deck reissen wollten, oder ob man am Mastenkran war,und wirklich auf ruhiges Wasser angewiesen war, denen war "Sog und Wellenschlag" ein völliges Fremdwort, Hebel auf den Tisch und ab dafür.
Naja, jeder, wie er kann....

Schön währe es, wenn sich alle daran halten würden. Ich sehe es aber so, daß unsere deutschen Wasserstraßen in erster Linie für den Gütertransport gebaut und unterhalten werden und die Berufsschifffahrt würde dadurch behindert, wenn sie für jedes an der Spundwand oder sonst wo in der Fahrrinne liegendes Sportboot (auch Angler), wo ein Liegeverbot herrscht, vom Gas gehen mussten. Der von weitem, durch Signale erkennbare Notfall ausgenommen. Meiner Ansicht nach, haben sie, genau wie die MOBOS schon genug damit zu tun auf Kleinstfahrzeuge zu achten.

[comet 11 plus]

Man könnte es ja auch so sehen, daß ein Berufsschiff die Fahrt verlangsamen muß, wenn ich meinen Fäkalientank schonen und mich deshalb im Uferbereich in die Büsche begeben möchte.

Wenn dann aus den Büschen mit der Fahne gewunken wird, hat jemand das Papier vergessen.

[else]

Wenn Du bei uns auf Schiet sitzt und dies der Revierzentrale durchgibst, gehen auch die Dicken Pötte vom Gas.

[963usti]

Zitat von mr.ot

So, ich habe den Berufer höflich angeschrieben und ihm die Sachlage aus meiner Sicht geschildert.

Vieleicht hat er ja ein Einsehen und interesse die Angelegenheit unbürokratisch aus der Welt zu schaffen.

Werde von der Antwort berichten.

Gruß Olaf

PS: Die Hoffnung stirbt zu letzt.

Versuch macht klug

Gruß Tilo

[comet 11 plus]

Zitat von else

Wenn Du bei uns auf Schiet sitzt und dies der Revierzentrale durchgibst, gehen auch die Dicken Pötte vom Gas.

Frei nach dem Motto: Beim Berufsschiff schnell der Anker sackt. wenn der Sportbootfahrer kackt.

[vestus]

Zitat von comet 11 plus

Ich sehe es aber so, daß unsere deutschen Wasserstraßen in erster Linie für den Gütertransport gebaut und unterhalten werden und die Berufsschifffahrt würde dadurch behindert, wenn sie für jedes an der Spundwand oder sonst wo in der Fahrrinne liegendes Sportboot (auch Angler), wo ein Liegeverbot herrscht, vom Gas gehen mussten.

Nö,

auch wenn es Berufsschiffer nicht gern hören, die Wasserstrassen sind für alle da.

Lediglich auf deren Bedürfnisse wird (zu Recht) mehr Rücksicht genommen, geschuldet dem Umstand dass sie auf den Wasserstrassen ihr Geld verdienen, d.h. u.a. Wegerecht vor Sportlern, jedenfalls binnen, und bevorzugte Abfertigung in den Schleusen.

[billi]

Zitat von comet 11 plus

Ich sehe es aber so, daß unsere deutschen Wasserstraßen in erster Linie für den Gütertransport gebaut und unterhalten werden und die Berufsschifffahrt würde dadurch behindert, wenn sie für jedes an der Spundwand oder sonst wo in der Fahrrinne liegendes Sportboot (auch Angler), wo ein Liegeverbot herrscht, vom Gas gehen mussten.

Die Autobahnen in Detuschland sind auch Für den Güterfernverkehr gebaut. dankst du darüber genauso ?

[comet 11 plus]

Zitat von billi

Die Autobahnen in Detuschland sind auch Für den Güterfernverkehr gebaut. dankst du darüber genauso ?

Da gilt die STVO, oder das Recht des Stärkeren, Schnelleren und von dem, der die besseren Zeugen hat, sollte er es überleben.

[comet 11 plus]

Zitat von else

Wenn Du bei uns auf Schiet sitzt und dies der Revierzentrale durchgibst, gehen auch die Dicken Pötte vom Gas.

Das kann ich mir gut vorstellen, wenn der Durchruf von einer sexy Damenstimme gemacht wird und das Plumpsklo mittig auf der Brücke der Hafeneinfahrt steht. Da kann es schon mal zu Drängeleien kommen.

[billi]

Zitat von comet 11 plus

Da gilt die STVO, oder das Recht des Stärkeren, Schnelleren und von dem, der die besseren Zeugen hat, sollte er es überleben.

anders ist es ja auf den Binnenstrassen auch nicht oder ?

nur das auf Autobahnen meist mehr Zeugen da sind.

[comet 11 plus]

Zitat von billi

anders ist es ja auf den Binnenstrassen auch nicht oder ?

nur das auf Autobahnen meist mehr Zeugen da sind.

Und man schneller das Zeitliche segnet, obwohl man gut schwimmen kann.