Nachts ankern - brauche ich da wirklich 2 Anker ?

[billi]

Zitat von Hohensteinchen

Hallo Volker,
ich dachte, man darf mit so einem spiralförmigen Anker auch ein Boot an Land festmachen, wenn man den Anker ins Erdreich eindreht.

Wieso ist dann das Festmachen an einem Baum verboten - ist es, weil man befürchtet, ein Boot könnte einen Baum rausreißen ?

Also ich denke, wenn das Wetter wirklich unsicher bis stürmisch ist, dann ist es sicher sinnvoller, sich einen kräftigen Baum zu suchen als zu riskieren, daß das Boot in die Fahrrinne abtreibt.

Müsste man da wirklich Strafe zahlen ?

Mit nem Erdanker darf man Ankern aber nicht an einem Baum Festmachen.

Jan hat die Begründung ja schon geschrieben. steht auch so in der Binnenschifffahrtstrassenordnung und wird auch bei Führerschein beigebracht. Dürfte aber bei allen ne Weile her sein.

Die Büme stehen ja nicht zum Spass ma Ufer. Sie sichern mit Ihren Wurzeln das Ufer. Wenn nun jeder an nem Baum festmacht werden diese so beschädigt, dass die Bäume absterben könenen und somit das Erdreich nicht mehr ausreichend stutzen.

Ein Vernünftiger Anker Hält ein Boot auch bei Starkem Wind.

Wir sind vor Jahren mit unserem Bayliner 2455 bei meinem Onkel (ein Bayliner 3255) im Päckchen gelegen. nur mein Onkel hatte den Anker draußen. Abends kam dann ein Unwetter. Die Wellen die Längs über den See getrieben wurden türmten sich Soweit auf das das Wasser durch die seitlichen Fenster am Bayliner (knapp unter der Scheuerleiste) Hereinkam.

Der anker hielt problemlos.

Ich musste öffters bei meinem Boot damals, da ich keine Ankerwinde hatte den ANker durch Überfahren herausreisen, da er nach einem Wochenende vor anker sich so tief eingegraben hatte das man ihn per Hand nicht mehr herausbekommen hätte.

[Verdrängerwilli]

Zitat von Erdbär

Jutta, nur für Dich. Trau dich und du wirst sehen, ankern ist die schönste Art zu übernachten

Und nach dem das erste schwere Gewitter vorbei war
und das Boot immer noch ander selben Stelle sich befand
schläft mein Smutje, auch bei den stärksten Gewittern, wie ein Murmeltier.
Uns halten ein 55kg Anker und 10er Kette bei Bedarf 80m
Ich will schliesslich auch schlafen und nicht Ankerwache schieben

[Ralle Stade]

Guten Abend,
vielleicht habe ich es ja in einem Beitrag überlesen aber:

Während man vor Anker liegt ist eine Ankerwache abzustellen (eine Person mit Sportbootführerschein). Auch Nachts.
Ein Kollege hat Probleme mit der WASCHPO bekommen weil er angetrunken unter Deck lag und seine `Frau mal eben an Land war per Dingi.

Also auch nachts eine Ankerwache aufstellen.
Klingt crasy, ist crasy ist eben Deutschland
Gruß Ralf

[Vierzigplus]

Zitat von Ralle Stade

...Während man vor Anker liegt ist eine Ankerwache abzustellen (eine Person mit Sportbootführerschein). Auch Nachts...

Genau, ein GPS, ein Smartphone, ein Netbook und jedes andere Gerät, in dem ein Navi-Programm drin ist.

Aber die Nacht im Cockpit zu verbringen braucht niemand.

Alkohol bis max. 0,5 %o ist klar.

[bada bing]

Zitat von Vierzigplus

Genau, ein GPS, ein Smartphone, ein Netbook und jedes andere Gerät, in dem ein Navi-Programm drin ist.

Aber die Nacht im Cockpit zu verbringen braucht niemand.

Alkohol bis max. 0,5 %o ist klar.

Sorry, stehe gerade auf`er Leitung, ich verstehe die antwort nicht.

[doggeldoggel]

Zitat von bada bing

Sorry, stehe gerade auf`er Leitung, ich verstehe die antwort nicht.

Hallo Malte,

ich denke Stefan meint, das eine elektronische Ankerwache
ausreichend ist.

Eben irgendein Ding das sich meldet, wenn sich das Boot
zu sehr von seiner Position entfernt.


Viele Grüsse

Danny

[nordic]

Das mit der Ankerwache ist aber keineswegs so zu verstehen, dass ein Crewmitglied ständig wach ist und Ausschau hält.
Ich kann die Nächte die ich vor Anker liegend auf dem Rhein verbracht habe nicht mehr zählen und wir haben immer alle an Bord gut geschlafen.
Eine elektronische Ankrwache gab es da auch noch nicht.

[Hohensteinchen]

Heisst das, daß man tatsächlich verpflichtet ist, nachts ein GPS oder ein ähnliches Gerät anzuschließen, das warnt, wenn sich das Boot vom Ankerplatz entfernt ????

[wolf b.]

Zitat von Hohensteinchen

Heisst das, daß man tatsächlich verpflichtet ist, nachts ein GPS oder ein ähnliches Gerät anzuschließen, das warnt, wenn sich das Boot vom Ankerplatz entfernt ????

Du bist verpflichtet jederzeit reagieren zu können.
Das ist auslegbar, bedeutet aber auf jeden Fall, daß eine berechtigete Person nüchtern ist.

[B4-Skipper]

Ankern ist Stillliegen. Wache und Aufsicht stillliegender Fahrzeuge ist im § 7.08 2. der BinSchStrO geregelt.

Alle übrigen Fahrzeuge, Schwimmkörper und schwimmenden Anlagen müssen beim Stillliegen von einer Person, die in der Lage ist, im Bedarfsfall rasch einzugreifen, beaufsichtigt werden, es sei denn, die Aufsicht ist wegen der örtlichen Verhältnisse nicht erforderlich oder die zuständige Behörde lässt eine Ausnahme zu. Ist kein Schiffsführer zuständig, ist jeweils der Eigentümer, Ausrüster oder sonstiger Betreiber für den Einsatz dieser Aufsicht verantwortlich.

Wie die Aufsicht erfolgt ist nicht vorgeschrieben, also GPS oder so.

"Eine Person" heißt für mich auch, dass es nicht zwingend der Inhaber eines SBF sein muss. Darf der Skipper also doch "blau" sein, wenn eine andere, nüchterne Person die Aufsicht übernimmt

Interessant wäre zu wissen, welche örtlichen Verhältnisse eine Aufsicht entbehrlich machen. Für mich ist das auch der Anker, der schon den ganzen Abend gehalten hat, so dass nachts alle an Bord schlafen dürfen.

Gruß Lutz

[Vierzigplus]

Zitat von bada bing

Sorry, stehe gerade auf`er Leitung, ich verstehe die antwort nicht.

Zitat von doggeldoggel

...ich denke Stefan meint, das eine elektronische Ankerwache ausreichend ist...

Wir ankern häufig auf der Ostsee; für meinen ruhigen Schlaf wird vorher der Wetterbericht genau studiert und dann der Ankerplatz festgelegt.
Am GPS wird die Ankerwache aktiviert, die sich lautstark meldet, wenn das Schiff seinen Ankerplatz verläßt.

Wenn man dann Nachts zweischendurch wach wird, werfe ich immer mal einen Blick aus der Luke, um die Ankerposition und den Sternenhimmel zu überprüfen!

Zitat von nordic

Das mit der Ankerwache ist aber keineswegs so zu verstehen, dass ein Crewmitglied ständig wach ist und Ausschau hält....

Da würde Ankern keinen Sinn mehr ergeben, wenn die Familie nachts Ankerwache gehen müßte. Wir suchen uns meistens bewährte Ankerplätz und gutes Wetter aus.

Allerdings: Mit entsprechender Crew, an einem unbekannten Ankerplatz und bei drohendem Schietwetter - dann ja!

[virgin]

Hallo Jutta,

Zitat von Hohensteinchen

Hallo Sirko,
könntest Du so nett sein und das mit dem Klappanker ein bißchen näher erklären ?
Meinst Du, Du befestigst einen 2. Anker ( also den Klappanker ) mit einem Schäkel an der vorhandenen Leine des ersten Ankers, wenn der schon unten ist, und dann lässt Du den 2. Anker entlang der Leine des ersten Ankers nach unten rutschen ?
Und der 2. Anker hängt dann mit seinem Schäkel an einer 2. Leine. die auch oben am Boot endet ?????

genau so mache ich das, der Klappanker funktioniert dann wie ein Reitgewicht http://www.boot24.com/zubehoer/ausru...itgewicht.html

Beide Ankerseile werden natürlich am Boot befestigt

Zitat von Hohensteinchen

Wenn ja- gibt es da nicht ein Kuddelmuddel unten, wenn zwei Anker so nah aneinander liegen, und behindert da der eine nicht den anderen ?
Und kriegt man die beiden auch sicher wieder hoch ?

Danke im voraus für Deine Antwort, Jutta

Die Anker müssen schon einigen Abstand haben, sonst ist die Wirkung dahin.
Leinensalat hatte ich bisher noch nicht gehabt, ich zieh zuerst den Klappanker raus, verstaue den und hole dann erst den eigentlichen Anker ein.
Das mache ich aber auch nur bei schwierigen Untergründen, wo der M-Anker nicht richtig greift bzw. wenn es stürmisch werden soll.
anbei noch eine vereinfachte Darstellung:

[balticskipper]

Hallo Sirko,

umständlicher geht es wohl nicht, oder?
Wenn der erste Anker nicht hält, wird der zweite Anker (Reitgewicht) auch nicht halten.
Wo soll denn da ein Vorteil sein, außer "Salat"?
Bei diesem System zwei oder drei Windrichtungen ist das Wirrwar vorprogrammiert.

Ein vernünftig schwerer Anker und ausreichende Kette reichen allemal.

Gruß Detrich

[Liebertee]

Zitat von balticskipper

Wo soll denn da ein Vorteil sein, außer "Salat"?

Sinn eines Reitgewichtes ist, durch zusätzliches Gewicht auf der Leine / Kette den Winkel zwischen Leine und Ankergrund möglichst klein zu halten, wodurch der Anker optimale Haltekraft entwickeln kann.

Der Faltanker ist hierbei nur eben ein schwerer Gegenstand, der vielleicht sowieso an Bord ist wenn man kein extra Reitgewicht hat.
Irgendwas anderes, möglichst schweres würde den selben Zweck erfüllen.

[Sebnick]

Hallo traut euch ruhig mit dem Ankern !
Es gibt nicht schöneres als mit Freunden zusammen über Nacht vor Anker zu liegen, Bier und Wein zu Trinken lecker Essen und vorallem wenn man Abens dann so eine Aussicht hat !

(Rhein in Flammen 2011 von der Koblenzer Moselscheuse aus gesehen)


Mfg. Sebastian


P.S. Jeder hatte seinen Buganker und alle zusammenn einen Heckanker womit wir uns zum Feuerwerk ausgerichtet hatten und damit kein Ankersalt über Nacht entsteht !

[Arzgebirger]

[QUOTE=Sebnick;2473817]Hallo traut euch ruhig mit dem Ankern !
Es gibt nicht schöneres als mit Freunden zusammen über Nacht vor Anker zu liegen, Bier und Wein zu Trinken lecker Essen und vorallem wenn man Abens dann so eine Aussicht hat !

Genau...und wenn man auch noch Angeln möchte,dann freut es einen auch, nicht ständig nach der Schnur zu gucken und zu rätseln ob das Glöckchen oder ein anderer Bißanzeiger jetzt durch Wind,Strömung oder Abtrieb oder durch das´ Erhoffte´bewegt wurde...


Glück Auf!
Gunar

[Erdbär]

Ankern ist ein wenig wie Sex, einfach fallen lassen und geniessen...
Macht euch nicht so viel Gedanken darum

[Hohensteinchen]

Zitat von Erdbär

Ankern ist ein wenig wie Sex, einfach fallen lassen und geniessen...
Macht euch nicht so viel Gedanken darum

Aber beim Sex treibt keiner in die Fahrrinne.
Es sei denn, er ist dabei auf dem Boot, aber um diese spezielle Verkettung der Umstände geht es ja hier nicht

Um das Ankern zu genießen, muß man sich aber vorher Gedanken wegen der Sichheit machen, und nur dann kann man genießen...
oder ?

[Kielholer]

[QUOTE=Hohensteinchen;2478236]Aber beim Sex treibt keiner in die Fahrrinne.

/QUOTE]

Doch Jutta, deshalb muss dabei einer den Anker bewachen.

[rammidammi]

Zitat von Sebnick

Hallo traut euch ruhig mit dem Ankern !
Es gibt nicht schöneres als mit Freunden zusammen über Nacht vor Anker zu liegen, Bier und Wein zu Trinken lecker Essen und vorallem wenn man Abens dann so eine Aussicht hat

GENAU! Immer diese verkopfte Ankerangst! Kenne viele Leute, die Angst haben, nachts draußen liegen zu bleiben und dabei verpassen sie das Schönste an diesem Hobby.

[JulianBuss]

ja, ich denke auch, dass man keine Angst vorm Ankern haben sollte. Wichtig sind nur

a) ein Ankeralarm (via iPhone, GPS Gerät, Notebook.. es gibt da viele Lösungsmöglichkeiten
b) gesunder Menschenverstand und ein guter Wetterbericht, so dass man nicht vom Starkwind überrascht wird

Ansonsten sollte man bzgl. "Bier und Wein trinken" im Kopf behalten, dass der Schiffsführer in jedem Fall noch fähig sein muss, das Schiff zu führen. Wer saufen will, muss in den Hafen.

[hyman]

Zitat von Hohensteinchen

Um das Ankern zu genießen, muß man sich aber vorher Gedanken wegen der Sichheit machen, und nur dann kann man genießen...
oder ?

Und wo ist jetzt der Unterschied zum Sex?

Grüße von Horst

[Libertad]

Ankerwache kann auch mal schön sein, wenn Wetter und sonstige Umstände mitspielen. Es ist Ruhe im Schiff und man kann die Nacht und den Sternenhimmel geniessen

[Salty Dog]

Ich grabe den alten Thread mal aus weil ich zufällig drüber gestolpert bin und mein Scherflein Erfahrung beitragen möchte....

Diese Klappdraggen, die findige Verkäufer auch als "Anker" bezeichnen eignen sich bestenfalls für ein Gummiboot, wenn man so Einen hat kann man den natürlich noch als Reitgewicht verwenden, da würde ich aber vorher eine Schelle drum machen damit das Ding nicht aufgeht und mir nicht die Leine vertörnt.

Ein ordentlich dicker Pflugschar oder Plattenanker mit anständigem Kettenvorlauf hält auf den Sandböden der Nordsee wunderbar, selbst wenn Wind und Strom so drehen daß der Anker ausbrechen muß gräbt er sich sofort wieder ein.
Wichtig ist, das ganze Geschirr ein bis zwei Nummern größer zu nehmen als im Katalog angegeben, Leine mit Kettenvorlauf gibt es ja fertig zu kaufen, und dann kann man wirklich ruhig schlafen.

Ich habe ein komplettes zweites Geschirr an Bord, einmal aus Sicherheitsgründen und zweitens ist es praktisch auf unterschiedlichen Böden verschiedene Anker zu haben aber beide Anker zugleich werfen würde ich nicht, das gibt in Tidengewässern garantiert Ärger.

[mike451]

Moin,

das ganze mal etwas wissenschaftlich betrachtet, - mit sehr guten Anregungen hier: http://www.wir-lieben-segeln.de/seem...erkettenlaenge.

Gruss

Mike451